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Halal und Haram von Tieren
#1
Was ist haram?



Linguistisch

Das Gegenteil von Halal ist Haram, was linguistisch für "das Unzulässige, Verbotene und nicht Gestattete" steht.


Islamologisch

Haram umfasst islamologisch schari’a-spezifisch alle Dinge, die der Islam den Muslimen verboten hat. Für die Nichtbeachtung der Haram-Normen wird Bestrafung von ALLAH (ta'ala) sowohl am Jüngsten Tag als auch im Diesseits erwartet.

Im Grenzbereich zwischen Halal und Haram gibt es eine Grauzone, die Makruh genannt wird. Der islamologische Fachbegriff Makruh (linguistisch: verpönt, unerwünscht) umfasst alle Dinge, die nicht ausdrücklich verboten sind, jedoch Richtung Haram tendieren. Auch diese Grauzone gilt es für Muslime vorsichtshalber zu meiden.


Zum Zwecke der Ernährung gelten für Muslime unten aufgeführte Hauptkathegorien als haram.



1. Schweinefleisch
2. Rauschmittel, Alkohol, vergorenes

3. Blut
4. Nicht halal geschächtetes Tier

5. Krepierte Tiere

6. Fleischfressende Tiere
7. Reptilien, Insekten
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#2
Halal - Was ist das?



Linguistisch

Halal ist ein arabisches Wort, das von der dreikonsonantigen Wortwurzel h-l-l abgeleitet wird. Die linguistische Bedeutung von Halal ist "das Zulässige, Erlaubte und Gestattete". Das Gegenteil von Halal ist Haram, was linguistisch für "das Unzulässige, Verbotene und nicht Gestattete" steht.



Islamologisch

Als Fachbegriff der Islamologie umfasst Halal alle Dinge und Handlungen, die aus islamischer Sicht gestattet, zulässig und islam-konform sind. Für die Beachtung der Halal-Normen wird Belohnung von ALLAH (ta'ala) sowohl im Jenseits als auch im Diesseits erwartet.

Im Gegenzug zu Halal umfasst Haram islamologisch schari’a-spezifisch alle Dinge, die der Islam den Muslimen verboten hat. Für die Nichtbeachtung der Haram-Normen wird Bestrafung von ALLAH (ta'ala) sowohl am Jüngsten Tag als auch im Diesseits erwartet.

Im Grenzbereich zwischen Halal und Haram gibt es eine Grauzone, die Makruh genannt wird. Der islamologische Fachbegriff Makruh (linguistisch: verpönt, unerwünscht) umfasst alle Dinge, die nicht ausdrücklich verboten sind, jedoch Richtung Haram tendieren. Auch diese Grauzone gilt es für Muslime vorsichtshalber zu meiden.

Die islamische Philosophie bezüglich Halal und Haram basiert auf dem Grundsatz, dass der Mensch als vernunftbegabtes Geschöpf mit einem freien Willen ausgestattet ist und deshalb Verantwortung für sein Handeln im Diesseits und im Jenseits zu tragen hat. Der individuelle Umgang mit Verantwortung reflektiert sich unter anderem in der bewussten und freiwilligen Beachtung des Normenkodex für Halal und Haram.

Muslime verstehen die islamische Lebensweise als Prüfung, der sie von ALLAH (ta'ala) unterzogen werden und deren Bestehen oder Nicht-Bestehen Folgen im Jenseits hat. Durch das Halal- und Haram-Prinzip lernt der Mensch, seine niederen Instinkte bewusst und gezielt zu kontrollieren und seine Neigungen durch den Einsatz der Vernunft zu zügeln. Muslime richten ihr gesamtes Leben und Handeln nach den Vorgaben des allwissenden, allgnädigen Schöpfers und nicht nach dem oft ungerechten und wechselhaften Gutdünken der fehlbaren Geschöpfe. Der Islam ist eine Lebensweise, die alle Bereiche des menschlichen Daseins umfasst und regelt und deshalb auch Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat. Die Beachtung der Halal-Gebote durch Muslime ist somit obligatorisch nicht nur im bekannten Bereich Ernährung (Schweinefleisch- und Alkoholverbot), sondern ebenso im Bekleidungs-, Sozial-, Erziehungs- und Bildungssektor, im Bereich Wirtschaft und Finanzen (Vertragswesen, Bankgeschäfte, Versicherungen, etc.) und allen anderen Ebenen.

Muslime unterwerfen sich freiwillig dem von ALLAH (ta'ala) gesetzten Normenkodex und somit ihrem Schöpfer ALLAH (ta'ala), sie geben sich hin und handeln entsprechend SEINEN Richtlinien, und genau dies ist Islam.

Muslime verstehen das Halal-Haram-Prinzip nicht als Einschränkung ihrer Freiheit oder reformbedürftiges Relikt einer veralteten Gesellschaftsstruktur, sondern als zeitloses, gerechtes und immer gültiges Prinzip einer von ihrem Schöpfer vorgegebenen gottgewollten Lebensführung. Das oberste Prinzip der Schari'a, des islamischen Normensystems, ist "das Abwehren von Schädlichem und das Fördern von Nützlichem".

Da ALLAH (ta'ala) alles auf dieser Erde für den Menschen erschuf, lautet die islamische Grundregel:

"Grundsätzlich sind alle Dinge Halal.
Haram sind nur Dinge und Handlungen,
die als solche nach der Schari‘a eingestuft werden."

Ziel des Islam ist es eindeutig, den Menschen bei der Bewältigung ihres Lebens Erleichterung zu bringen und keine Erschwernis. Dies findet seinen Ausdruck auch innerhalb des Halal-Haram-Systems, in dem auf ausgewogene Art die Interessen und Bedürfnisse sowohl des Individuums als auch der Gemeinschaft berücksichtigt werden und zwar von Körper, Seele und Geist. Der Islam bringt die materielle und spirituelle Ebene in Einklang, wobei er die diesseitigen und jenseitigen Aspekte gegeneinander abwägt. Um dies alles zu gewährleisten, verbietet der Islam die eigenmächtige Einschränkung von Erlaubtem (Halal) und Spitzfindigkeiten bei der Interpretation der Gebote. Ebenso ist es strikt untersagt, Halal für Haram zu erklären oder umgekehrt Haram als Halal zu deklarieren.

Ihr, die den Iman verinnerlicht habt! Erklärt nicht für haram die Tay-yibat dessen, was ALLAH euch für halal erklärte, und übertretet nicht! Gewiss, ALLAH liebt nicht die Übertretenden. (5:87)

Sag: "Wer erklärte für haram die gepflegte Kleidung, die ALLAH für Seine Diener hervorbrachte, und das Gute vom Rizq ?" Sag: "Diese sind für die Mumin im diesseitigen Leben bestimmt und am Tag der Auferstehung ausschließlich ihnen vorbehalten". Solcherart verdeutlichen WIR die Ayat für Menschen, die wissen. (7:32)


Soziologisch und historisch betrachtet, ist die Beachtung eines Normenkodex von Erlaubtem und Verbotenem keine islamische Besonderheit, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit, die in allen Weltanschauungen und Glaubensgemeinschaften zu finden ist. Selbst nicht (mehr) religiös ausgerichtete Gemeinwesen und alle anderen irgendwie gearteten Gesellschaftssysteme basieren auf einem Prinzip von "Halal und Haram".

Im Quran wird ein Halal-Mittel als Tay-yib (Plural: Tay-yibat) bezeichnet. Tay-yib bedeutet "gut, das Gute, gesund, das Gesunde". Haram wird dort als Khabith (Plural: Khabaith). Khabith bedeutet "schlecht, das Schlechte, nicht gut, das nicht-Gute". Im Quran heißt es:

ER sagte: „Mit Meiner Peinigung treffe ICH, wen ICH will. Doch Meine Gnade umfasst alles. So werde ICH sie für diejenigen bestimmen, die Taqwa gemäß handeln und Zakat entrichten, und für diejenigen, die den Iman an Unsere Ayat verinnerlichen. Es sind diejenigen, die dem Gesandten, dem lese- und schreibunkundigen Propheten folgen, über den sie bei sich in At-taurat und Al-Indschil geschrieben finden. Er ruft sie zum Gebilligten auf, rät ihnen vom Missbilligten ab, erklärt ihnen die Tay-yibat für halal und Khabaith für haram und erleichtert ihnen ihre schweren Gebote und die Einschränkungen, die ihnen auferlegt waren. Also diejenigen, die den Iman an ihn verinnerlicht, ihn geehrt, ihm Beistand geleistet haben und dem Licht (Quran) gefolgt sind, das ihm hinabgesandt wurde, diese sind die wirklichen Erfolgreichen." (7:156-157)

Sie fragen dich, was für sie (an Speisen) halal sei. Sag: ‚Für halal wurden euch erklärt die Tay-yibat .. (5:4)

Sag: "Mein HERR hat jedoch nur für haram erklärt die Verwerflichkeiten - das Offenkundige und das Verborgene davon, die bewusste Verfehlung, die Aggressivität zu Unrecht, dass ihr ALLAH gegenüber Schirk betreibt, wozu ER niemals eine Bestätigung offenbarte, und dass ihr über ALLAH das sagt, was ihr nicht wisst." (7:33)

Die Parallele zu Tay-yib-Dingen findet sich auch in der deutschen Bezeichnung "Güter". Denn der Singular von "Güter" ist "Gut", das als Adjektiv das Schöne und Gute beschreibt und als Nominativ das Produkt, das Ding beschreibt. Leider wird diese Bezeichnung heutzutage nicht nur für die guten Produkte verwendet, sondern für Gutes und Schlechtes.





Amir Zaidan / Islamologisches Institut e.V.
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#3
Hallo Shia,

ich habe eine Frage zu den von dir aufgeführten Nahrungsmittel-verboten.

Es gibt eine Geschichte , in der gesagt wird , das man Heuschrecken sammelte und unter dem Feuer sich bereit machte. Den Rest dieser Heuschrecken trocknete man um einen Nahrungsmittel - verkauf zu betreiben.
Ich schau mal genau noch nach wo dieses vorkam.

Wa salam
Zehra
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#4
Selam Shia,

ich hab die Stelle der Prophetengeschichte gefunden sie erzählt von dem vierzehnten Propheten Bishr, genannt Dhu L-Kifl .

Er trat einen Mann der später sein Schwiegervater wurde, als sie sich unterhielten über die Morgengabe verfinsterte plötzlich die Sonne und es schien als ob eine dunkle Regenwolke vorbeizöge . Es war aber keine , sondern ein Schwarm von Heuschrecken die aus der Richtung des Dorfes Qudsiyya kam. Der Kaufmann hielt es für eine weitere Katastrophe, denn er wußte , daß da, wo die Heuschrecken vorbeizogen ,kein Grashalm und kein grünes Blatt übrigblieb.

Doch Dhu L-Kifl belehrte ihn: " Mein Freund , nicht nur Verderben bringen diese Schwärme. Mein Vater Ayyub lehrte mich, daß sie bei manchen Völkern als großer Segen begrüßt werden, namentlich bei den Beduinen der großen Wüsten. Denn, wenn sich diese Schwärme hier sattgegessen haben, fliegen sie weiter nach der Wüste, werden von dem armen Wüstenvolk gefangen und getrocknet und als Vorrat für dürre Jahre hochgeschätzt.

Der Kaufmann: " Oh, aber sag mir doch , wie ißt man diese Insekten?
"Sie werden im Feuer geröstet. "

Ich selbst habe auch noch kein Verbot von Insekten gehört oder einen Hadith dazu gelesen.

Wa Salam
Zehra
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#5
Salam Zehra,

stimmt.Es gibt aber auch hier verschiedene Meinungen in den Rechtschulen zu Halal und Haram.

Wie z.B. sind bei uns Schiiten nicht alles aus dem Meer erlaubt, und Hase ist auch verboten.


Heuschrecken soweit ich weiß und in Erinnerung habe ist bei uns auch erlaubt.Ich kann mich da auch erinnern das es eine Hadithe gab darüber.Aber frage mich jetzt nicht wo ich das gelesen haben Icon_sad(

wa salam
Shia
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