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#1
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#2
Hallo Aysha,
das ist eine gute Idee.

Und sie wurde schon in vielen St
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#3
Gr
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#4
Ja, eine gute Einrichtung.
Es war ja auch unlogisch, sowie man lehrt, dass ein Individuum ab der Zeugung - oder aehnlich frueh - ein Mensch ist, hat es auch soviel Wuerde, richtig bestattet zu werden, auch wenn dies Werdekind von selbst schon ein nur kurzes Leben in seiner Mutter hatte oder gleich nach der Geburt starb, aber natuerlich auch, wenn es einfach umgebracht worden ist.
Vielleicht hat man darueber nicht so nachgedacht, weil man die Definition fuer "Person", "Mensch" und "Individuum" fuer Synonyme ansah, also ein sprachlicher Denkfehler, der zur Lehre nicht stimmte.
"Person" ist ein meistens juristischer Begriff, und gilt erst ab dann, wenn der Mensch den Leib seiner Mutter verliess, bis dahin lebt er in ihrem "Rechtskreis" und sie hat fuer beide das Recht auf Schutz inne. Vor dem Gesetz gelten Tiere also nicht als Personen, jedoch Vereinigungen, Koerperschaften, gelten nach Erfuellung bestimmter Voraussetzungen als Personen, als "Partei" vor Gericht, bis zum Minimum dreier Menschen.
In manchen Laendern vergass der Gesetzgeber, zu definieren, es muesse sich um Menschen handeln - so konnte in Daenemark einmal ein Mann seinen Dackel ehelichen, um ihn damit zum Alleinerben einzusetzen. In USA haette der Dackel allerdings beim Erbe-Antreten selbst unterschreiben koennen muessen und in Frankreich soviel soziale Faehigkeiten haben muessen, dass er ein VaterUnser haette aufsagen koennen oder einen vergleichbaren Worte-Text, wofuer eine praezise Gebaerden-Sprache ausreicht.
"Mensch" ist man im Sinne des Gesetzes als "homo sapiens", da man nach der Zeugung die Gattung ja behaelt.

Laut der Bibel aber ist jeder als "Adamit" schon vor der Geburt individuell erschaffen gewesen, ins Wir zu G0TT direkt als ein neues Du, jeder einzeln, und ist ein "Enosch" (Isch, Ischah) erst ab der biologischen Existenz. Es gibt ja 2 Schoepfungs-Berichte zu Adam, was man so deuten kann.

Dass da ein Enosch lebte, konnte man frueher erst etwa ab dem 40.Tag nach Zeugung nur an den ersten Knochenkernen von einer Menses-Blutung unterscheiden, und dann wird man in die Erde begraben wie jeder andere Mensch, aber auch wie jedes Koerperteil eines Menschen. Was man dazu betet, unterscheidet sich natuerlich. Das Gebot, nicht einen Menschen zu toeten, setzt daher den 40.Tag der Schwangerschaft an, ab wann das gelte. Bis zu dem Zeitpunkt wuerde es ja manche Frau selbst nicht erkennen koennen, dass sie ein empfangenes Kind verlor. Es gibt ja im Codex Moses ein Gebot, das sich damit befasst, was gelten soll, falls eine dabeistehende Frau bei einer Rauferei aus Versehn im Bauch getroffen wird und dadurch ihr Werdekind verliert. Im Moment, da es die Mutter verlaesst, ist es eine eigene juedische Rechts-Person.
Wegen solcher Gebote hat man sich wissenschaftlich also sehr frueh auch mit der intrauterinen Entwicklung befasst. Herden-Halter kannten ja auch all solche Vorgaenge am Vergleich.

Die juedischen Meinungen gehn hier auseinander, ob dies "Individuum Jude aus Abrahams Schoss" wegen eines derart kurzen Lebens noch einmal Mensch werden darf, um doch noch richtig zu leben und das zu wissen. Man wuerde es dem Kleinen wirklich goennen, mit besseren Aussichten noch eine Lebens-Chance zu kriegen, aber nur ueber die muetterliche Linie.

Mit "Abrahams Schoss" - auch uebersetzbar als "Lenden", womit die Samenvorrichtung gemeint ist - ist so etwas wie sein Gesamtvorrat an Lebens-Fluiden, die eigentlich aus ihm abstammen werden, gemeint, also nahestehend zur oestlichen Seelen-Lehre vom Brahm (!), der Gesamtportion aller fertig bis zur Vollkommenheit abgerundeten Leben, die gedachterweisewie Splitter eines Spiegels seien, zu was sie am Ende wieder zusammenkommen. Im Judentum aber nur die Menschen-Leben, doch unter der Vorstellung, auch in einer andern Lebensrunde, wenn es noch einmal eine gaebe, wiederum aus "Abrahams Schoss" zu stammen, immer: wegen der Verheissung, dass wir Kinder Abrahams unzaehlbar viele "wie die Sterne", "wie der Sand am Meer", sein werden, und weil der Bund am Sinai mit dem anwesenden ca.3 Mio.Volk auf deren als mit-anwesend in den Samen bzw.Ovarien gedachte gesamte Nachkommenschaft abgemacht wurde. Jede Generation, auch heute noch, formuliert diesen Bund mit G0TT als jetzt-im-Sinai-vor-IHM-stehend. Wer stirbt, wird "zu den Vaetern" begraben, auch ohne eigens in ein Familiengrab zu kommen, weil das nur diese Formulierung genau praezisiert: Abraham, Isaak und Jakob, also als Jude. Also wer nicht an eine Seelenwanderung in eine Wiedergeburt glauben will, der hat hierin ein Begrenzungs-Modell solcher "Plaene".

Dies ist nicht genetisch-wissenschaftlich gemeint, weil man dahin adoptiert werden kann, wenn man ins Judentum eintritt.

Aber an eine Einzigartigkeit des "Individuums aus Adam" ist des Menschen Leben gebunden. G0TT haette sicherlich kein Problem, auch im Fall von Wiedergeburt zusammenfassend zu richten, am Ende dieser Welt, wenn alle auferstehn mitsamt einem Koerper, der Midrasch zu diesem Thema erzaehlt:

Da liess der Koenig seinen Obstbaum im Garten bewachen durch einen Blinden, der die Verlockung des Obstes nicht sehn koennte, und einen Lahmen, der nicht dran kaeme.
Die zwei aber waren findig: der Lahme liess sich auf die Schultern des Blinden heben und wies ihm den Weg, und sie beklauten zusammen den Baum. Nachher sassen sie wieder getrennt herum.
Der Koenig hatte sie aber beilaeufig das tun gesehen und rief sie vor sich zum Urteilen und Strafen. Der Blinde sagte: Ich wars bestimmt nicht, ich seh ja nichtmal, wo ein Baum steht. Der Lahme sagte: Na und ich kann nicht klettern und pfluecken, selbst wenn ich was sehe.
Der Koenig liess daraufhin den Lahmen wieder auf des Blinden Schulter setzen und sie zusammen, wie sie gesuendigt hatten, bestrafen durch Schlaege, wie sie hjeder Obstdieb erhalten haette.
So wird es am Tag des Gerichtes auch sein, dass die Personseele "Neschamah" wieder ihre Lebensseele "Nefesch" bekommt, weil sie sich nur so-zusammen rechtfertigen koennen und muessen
. - Menschen sind ja eben nicht Engel, das ist mal eine Chance und mal auch erschwerend fuer die Vergebung:

Als Tierwesen hatte man Muttertrieb, erbliche Begabungen, ein bestimmtes Temperament mit Art und weise, wie man Probleme immer angehn wuerde, eine niedliche Kindheit, fuer was man einander gerettet haette und sich sogar Tiger, Wolf, Rind eines kleinen Menschen von Natur aus erbarmen wuerde, dessen Leben zu retten, vitale Hoehepunkte, die Partner-Liebe, welche im Idealfall in ihrer Tapferkeit und Opferbereitschaft die Kindes-, Mutter-, oder Freundschafts-Liebe und die angesichts toedlicher Gefahren fuer den Geliebten / die Geliebte sogar den Selbsterhaltungs-Lebenstrieb uebertrifft.
Auf der bio-logischen Basis sind wiederum manche Tugenden um so hoeher anzusetzen, denen das Tierdasein nicht viel Reiz abgewinnen koennte, denn man wird ahnungslos geboren, muss das meiste erst in den geeigneten Altern erlernen, kann Treue zu mehr als der eignen Rotte der selben Art entwickeln, kann sich Abwesendes vorstellen, um sinnlich Anwesendes zu ignorieren und einem Geluebde zu folgen, das man sich gab, kann seine bio-logische Charakterlage, Hunger, Durst, Schalfbeduerfnis, Fieber ueberwinden, um trotz inneren Straeubens ein erkanntes Gutes zu tun.
Dass Erwachsene nochmal wiedergeboren werden, denkt man sich im Judentum deshalb eigentlich nicht, sondern hoechstens kleine Kinder und die Werdekinder - damit sie einmal auch soo eine Chance erleben. Es ist dann Brauch, nach einem frueh gestorbenen Kind dem naechsten Kind dessen Namen zu geben. Am Namen haengt ja auch ein "Erbteil fuer Israel im Weinberg G0TTES", er wird ohnehin in einer Familie immer weiter vergeben.

Die Personseele Neschamah stellt man sich als soweit eigenwillig vor, dass es - nicht ueberall allerdings - auch das Phaenomen gibt, dass jemand nach dem Tod nicht ins Warteparadies gehen will, ins Gan Eden, sondern sich in eine andere Lebensseele mit einklinkt, um dabei zu bleiben, am ehesten sei das bei Braeuten der Fall, das nennt sich dann ein "Djibbuk" und gilt als unfair gegenueber der nun damit "besessenen" anderen Person und dem dadurch gequaelten Ex-Partner des Djibbuk. "Es" wird durch ein dafuer geeignetes Gebet dann vertrieben, denn tot ist man nicht mehr juedisch-pflichtig der Gebote und auch nicht mehr Ehepartner oder Verlobter von jemandem, aber immer noch juedisch.

30 Tage engere Trauerzeit gelten als "mitnahme-gefaehrdet" und 1 Jahr lang ist Trauerzeit angemessen fuer jeden Menschen, besonders die Eltern. Damit ist dann ein Jahres-Zyklus ="1 ewig treu" abgerundet - nachher gedenkt man am Jahrtag des Todes und aller zusammen nochmal am Versoehnungtag. Mehr an Trauer um jemanden wird von den Weisen abgelehnt, denn dann liesse man den Verstorbenen nicht frei fuer dessen Recht auf Ruhe. Auch ist es strikte verboten, mit Tricks einen Verstorbenen zu sich zu bestellen und noch nach etwas zu fragen. Der selber darf an Feiertagen und Sabbathen, wenn er /sie moechte, nocheinmal nach seinen Lieben reinschauen, besuchsweise. das dient aber nur dazu, dass man besonders anfangs an diesen guten Tagen nicht so sehr traurig sein soll.
Faellt ein Hochfest in die 30-Tage, sind diese damit vorbei, man soll versuchen, sich wieder am Leben zu freuen. Verstorbene sind ja nicht ganz "weg" und man wird sich ja wiedersehen.

Im Hinduismus und dem daraus entwickelten philosophischen Buddhismus sieht man es generell als Unglueck an, immer nochmal geboren werden zu muessen. Man haette das Ziel, diesem Schicksal irgendwie zu entkommen und endlich wegbleiben zu duerfen aus dem Kreislauf der Leiden am Leben.

Ein Zyniker, der sich sagt: "Na, dies Leben klappt nicht, mich im Sinne der Eintraechtigkeit mit den Wesen zu fuehren, ist egal, versuch ich es eben im naechsten Leben nochmal." wuerde nicht fuer klug gehalten, denn wenn er sein Lebensfluidum anti-sozial aufbrauchte durch freilaufende Emotionalitaet, nachlaessige Ernaehrung oder aktive Verbrechen, reicht das bisschen Seele ja hoechstens noch fuer ein Insekt oder einen kranken Hund aus, der muss dann im Leben um so mehr leiden, denn Tiere empfangen keinen Unterricht, wie man im eignen Leben pfleglich mit der Seelenmenge umgehn koennte, um es danach wieder mal besser zu treffen. - Wie man mit verstorbenen Werdekindern umging, weiss ich nicht, man wird ja auch verbrannt und wenn moeglich als Asche dem Wasser zum Meer hin uebergeben.

Dagegen ein gesundheitlich schwach ausgestatteter Mensch oder einer, der - bei Hindus - in eine schlecht behandelte Unter-Kaste geboren wird, kann lernen und fuer den Naechsten nach ihm eine gute Vitalitaet und ein gutes Karma vorbereiten. Doch der Paria und gar jemand aus einer noch tieferen Kaste wird kaum die Chance haben, sich daraus zu erleichtern zu lernen, weil sie nichtmal ein Recht hatten, eine Huette zu bewohnen und wie verwahrloste Tiere in die nahe Wildnis verbannt waren. Jeder Affe haette ein besseres Leben gehabt als sie. Solches Ausgrenzen der Geburt wegen ist aber nun saekular-gesetzlich verboten.

Fuer Nicht-Inder galten diese Kasten nicht, und im Buddhismus gibt es solche Kasten schon seit frueher nicht mehr. Gautama Buddha bot ja einen Weg an, seine momentan eigene "Seele" aus diesem "Kreis der Leiden" zu loesen. Er wurde im heutigen Nepal als Hindu in eine glueckliche Situation geboren, als Prinz, an den man nichts heranliess, was ihn betrueben koennte. Weil er aber doch die Welt draussen mal ansehen wollte, prallte er direkt vor dem Palast auf die Bettler und Armen und Sterbenden und erfuhr, so etwas sei eben Karma, irgendwann vorher habe diese Seele ein Leben verdorben oder sei grad erstmalig im Aufstieg aus dem Tiierreich zum Menschen.
- Aus Mitleid verliess er darum sein so bequemes Leben, um diese Dinge als wandernder Saddhu zu erforschen und dem Leiden abzuhelfen, und kam auf den Weg seiner kuenftigen Lehre: Disziplin und Koerper-Uebungen und eine Gelassenheit, die man niemals aufheben sollte, aus welcher Position man dann alles Erlebte und die andern Menschen zu verstehen lernt.
Dieser naechste Tod habe seine daran wachsend so gross gewordene LebensSeele betroffen, dass er in kein Lebewesen mehr passte und ab nun war er frei: ein Buddha (chinesisch Fu).

Was hier mit "Seele" gemeint ist, sieht man am besten beim Blick in die Augen einer Kuh, des "seelenvollsten" der Tiere: sie schaut irgendwie, obwohl anwesend, in eine Ferne und wirkt sanft und Baby-artig, aber auch besonders stark "leidend", selbst wenn sie Glueck bezeugt und Butterblumen frisst.

In China kam der Buddhismus zuerst nur bei Hofe gut an, aber das Volk sah es kritisch, dass man hierfuer sich innerlich auch aus allen sozialen Zuneigungen und der Familie losmachen sollte. Es wurde erst interessant, ein "Fu" werden zu wollen, nachdem man als Vermittler einen BoddhiSatwa entdeckte, dieser blieb freiwillig in der Vorstufe, geistig, um bei den Menschen zu sein und ihnen geistig erstmal allen zu helfen, so weit zu kommen, auch ein Amida Fu kam hinzu, der total gluecklich lacht, weil er das Recht hat, Menschen, die der Lebensbedingungen wegen niemals Zeit und Lehre hatten, sich in Yoga zu ueben und vorzubereiten, noch im Moment ihres Todes aus der Gefahr einer Wiedergeburt zu befreien, einfach indem man nach ihm rief. Dies uebernahmen dann auch die Japaner als Zugabe fuer ihre Religion.

In China kam noch hinzu die "Barmherzige Fu", eine Dame von so groesser Freundlichkeit und Lieblichkeit, dass - als sie starb und vor die 10 Unterwelt-Richter musste - die ersten 3 Richter all ihre Klienten wieder ins grad gehabte Leben zurueckliessen, und diese Welten wurden licht und hell da unten. Da haetten die Richter gesagt: So geht das nicht, sie verirbt hier den ganzen sittlichen Ernst des Todes - und sie "zu den Unsterblichen" geschickt, seither schwebt sie mit den langen Wolken im Wind und man koenne auch sie um Hilfe rufen, um nicht wieder leben zu muessen.

In Japan glauben Buddhisten ja auch an die Wiedergeburt, nehmen es daher mit Abtreiben anders als in Kulturen, die an nur 1 Leben des Individuums glauben.
Doch mit dem, was als "Seele" noch eine Runde zu leben haben wird, ist eher nicht die Personseele gemeint, sondern eine Art Betriebsfluidum fuer 1 Runde Leben.
Naemlich dem Individuum, das einmal zum Leben gestartet war, gewaehren sie ein ganz normales Grab und seinen Ritus als Familienmitglied, treffen sich bei ihm am Jahrtag seines Todes und begehen mit Weihrauch das Toten-Festmahl an seinem Grab wie fuer alle Verstorbenen der Familie. Tokio hat anscheinend einen ganzen solchen Friedhof, wo man die Familien mit ihren Werdekindern andaechtig feiern und beten sieht. Vielleicht gibt es dafuer auch einen besonderen Feiertag der Toten Kinder, das weiss ich nicht. Japaner lieben eigentlich ihre Kinder ueberaus zaertlich.

Das besagt eigentlich, schamanistisch durchdacht, dass deren "Lebensseele" der kurzen Zeit wegen, die sie nach dem Tode in der Nehe des Grabes rueckwaerts "abspulen" um dann von hier zu schwinden, dabei nicht angesprochen wird, sondern das einzigartige Individumm "Personseele" bleibt, mindestens solange sich ein Lebender noch an es erinnert. So lange behaelt man ja auch die Buddha-Statuen, worin Asche der Verstorbenen ist, im Haus und nachher kommen all diese Statuen in ein Gemeinschafts-Gebetshaus der Gemeinde.

Die Religion der Ahnenverehrung ist wohl sehr alt und Menschen-urspruenglich.
Die Chinesische Revolution wollte auch die nicht mehr dulden, aber lieber gaben die Buerger den staatlichen Konfuzianismus, den Situations-Buddhismus, den mystischen Laotse-Taoismus, und das Schamanentum auf (alles wurde zugleich praktiziert), aber nicht die Verehrung der eigenen Eltern, Familien-Verstorbenen und Ahnen. - Inzwischen ist ein Konfuzius-Kult in Rotchina auch wieder zugelassen, als Weisheitslehre mit kultischer Verehrung des grossen Wohlverhaltens-Lehrers.
Sie finden es schon heftig, pro Ehepaar nur 1 Kind, maximal 2, bekommen zu duerfen, zwecks Bevoelkerungs-Regulierung. Aber die niemanden mehr verdraengende bereits Verstorbenen will man dann wenigstens um sich behalten.

Damit sind wir wieder bem Thema des Threads hier: als man noch gern moeglichst viele Kinder bekam und nicht wie einen Konsum-Artikel etwas Anderes vorzog, wofuer man Werdekinder abtriebe, bestand noch kein richtiges Beduerfnis, sich klarzumachen, was im Krankenhaus aus den in der Schwangerschaft verlorenen Kleinen wurde. Bei Hausgeburten vor 150 Jahren waeren sie sicher einfach mit einem kleinen Gebet dem eigenen Familiengrab am Fussende beigelegt worden, die Menschen zogen ja nicht dauernd um.

Heutzutage ist es sehr unberechenbar, da sind Jahre, wo ein neuer Erdenbuerger im Haus nicht erwuenscht ist, mal nicht vom Vater und mal nicht von der Mutter, und mal scheint es eine zu maechtige Wirtschafts-Belastung zu sein, sich ein "anzuschaffen", ein andermal moechte man nicht schon 15 Jahre spaeter als Feind und Schaedling des Kinds hingestellt werden, nur weil man die Eltern war - und wer nicht verhuetet wurde, wird ohne grosse Anteilnahme "weggemacht"
- dann aber wieder soll ein Kind kommen und zwar nun sofort, und man erfasst nun erst die Schoenheit und Faszination, eines neuen Menschen wuerdig zu sein, dessen Eltern zu werden.

In dem Moment kann es zu ganz grosser Reue kommen ueber jene vorherigen Werdekinder, die man umbringen liess. Diese wird es nun nie wieder geben, und es kann passieren, dass man ohnehin nun steril wurde und gar kein Kind mehr gebaeren kann.
Oder einer Mutter sterben von selbst mehrere Kinder so frueh, doch der Muttertrieb war schon entfacht - er sollte nicht via Uebersprungs-Handlung kuenftig Katze, Hund, Vogel oder dem Ehemann gelten. Diese alle haben ein faires Verhalten verdient, besonders der Ehemann ist doch selbst jemand.

Seitdem kommt es mehr und mehr zu kleinen Bestattungsriten fuer tote Werdekinder und anderen Formen der Trauer-Arbeit.

Es gibt zum Beispiel auch ein Forum www.sternenkinder.de f
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#5
Trauer braucht einen eigenen Ort. Es sind Orte der Stille, der Versenkung und dem Angedenken an die Verstorbenen. Ich kann dem nur zustimmen und f
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#6
[quote=Lea]
Trauer braucht einen eigenen Ort. Es sind Orte der Stille, der Versenkung und dem Angedenken an die Verstorbenen. Ich kann dem nur zustimmen und f
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#7
So eine Gedenkst
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#8
[quote=Raul]
So eine Gedenkst
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#9
[quote]2. Das Wort "ethischer Sonderm
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#10
[quote=Raul]

Bitte in aller Form um Entschuldigung!

Ich war wohl etwas voreilig
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#11
Was liegt der Frage n
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#12
Schalom allerseits :.)

Hm, also einen gesonderten ganzen Platz nur fuer verstorbene Werdekinder halte ich fuer weniger gut, eher sollte es dafuer eine preiswerte Moeglichkeit im Gemeindefriedhof aller geben, so dazwischen, wie man es im Leben war.

Meint Ihr, es war von vornherein die Rede hier von so etwas wie einer Sonder-Gedenkstaette? Ich fasste es kleiner auf: ob ueberhaupt ein Grab, jedes Werdekind seins, denn jedes hat ja auch eine eigene Mutter /Vater mit eigenem Geschmack und eigener Empfindlichkeit in dieser Situation

- und regelrecht einen Kult, der dann einen zentralen groeseren Friedens-Hof, vollverziert mit mit Teddybaeren und Schmetterlingen und ab und zu einem schuechternen Kreuzchen oder (Toten)-Haeuschen in zarten Porzellan-Farben "heiter" stimmen soll, hielte ich fuer mein Kind nicht fuer geeignet und nicht fuer mich, wenn ich eins geblieben waere.
Ich wurde ja fast mal eins, weil ich nachkriegs waehrend einer Hungersnot zur Welt kam und da ueberlebte fast gar keins von uns Babys die ersten zwei Wochen. Einen eigenen Ort haette ich mir durchaus wohl gewuenscht, deshalb wurde ich auch in einem Karton meiner Mutter gegeben, als es ein Jahr spaeter wieder kritisch wurde, sonst waer ich ins Massengrab am Krankenhaus gekommen (doch sie brachte mich da noch einmal heil durch, wie Ihr seht), aber man ist als Kind keine andere Art Mensch als sonst doch auch.

Die auch schon verbreitete mehr verspielte Methode, etwa mit gebluemtem Sarg und einer eher froehlichen "Event-Bestattung" damit kann ich nichts anfangen. Es waere die Verleugnung des Faktums, dass Tod und Leben zusammengehoeren, und tot zu sein auch fuer den Betroffenen selber erstmal hart ist. Paradies und Himmel und das alles beheben dies nicht, dass man von Natur aus sein eigenes Leben liebt und es absolut ungerne von sich laesst.

Tod macht uns alle irgendwie gleich als Menschen, es ist sicher nicht so ganz logisch, einen dann auf "niedlichen Saeugling" auf ewig festzulegen, grad weil man so hilflos ist, nicht mittreden zu koennen. Wir vergessen ja fast schon beim Lebenden, dass wir einen Menschen als Kind "verliehen" bekommen, der uns aber damit noch nicht gehoert. G0TT kann Seine Leihgabe jederzeit abberufen und hat mit dem Individuum sicherlich ein normales Verhaeltnis.

Wenn man sich seine verstorbenes Werdekind als Engel vorstellen mag, dann doch bitte nicht als ein barockes Putti in den Woelkchen, sondern vielleicht besser als nun bruederlichen Geist, der zu uns Angehoerigen eine persoenliche Beziehung hat.
Das mit den "Sternchen" ist schon grenzwertig, aber immerhin mit der Moeglichkeit im Internet verknuepfbar, sich einen Menschen im Cyber begreifbarer zu machen, dass er "real dabei" ist, auch wo er selber nichts sagt. Wir begegnen uns hier ja auch vorwiegend rein geistig, eine seltsame Kommunikations-Chance.

Japaner haben auch das schon erfunden, dass sie im Haus mitunter einen eigenen Computer als Gedenkstaette haben, der wird nur dafuer benutzt: man richtet sich eine virtuelle Staette her mit nun soviel Noblesse, wie es das 3-D-Programm hergibt, und trifft sich zum Gebet dann eben da, vor dem Computer. Das hilft ihnen seelisch ueber Unterschiede des Finanzen hinweg, denn den Aspekt muss man auch bedenken.

Es stimmt schon, dass auch aus dem Bestatten ein lukrativer Industriezweig geworden ist, bei den Preisen, aber es sind halt auch Arbeitsplaetze, die es schafft, und das goenne ich gern.
In der Trauersituation direkt ist man aber anders als wenn man es theoretisch wie einen Konsumartikel durchdenkt, wie man es gern haette. Oft gingen Tage der Krankheit voraus und man ist auch erschoepft und in einem tiefen Loch, zunaechst, all das, was man noch plante, steht still und noch immer "auf Abruf" herum, und jedesmal erschrickt man neu, weil es nun ja "vorbei" ist.

Einem Werdekind, das jemand abtreiben liess, hatte man all das nicht vorbereitet, es wurde ein Ganzopfer fuer jemanden hier auf Erden, und religioese Menschen bestehn auch darauf, dass das niemand sich selbst erbringen darf.
Es sind ja trotz aller Verhueterli und Pillen immer noch je 5 Jahren etwa 1 Mio. Werdekinder in Deutschland, die man nicht leben liess. Das ist bei einem Volk von ca.80 Mio durchaus unheimlich. Da wollte niemand wissen, ob man ein Lieschen Mueller oder einen Mozart ausgeschlossen hatte. Einen Teil Mitschuld daran traegt aber auch unser moderner Kinderkult, "man muesse dem Kind, wenn man sich eins anschafft, ja schliesslich auch etwas bieten" heisst es - und wenn man vermerkt, dass man nichtmal sich selbst "etwas bieten" kann, macht man es nur deshalb ganz tot, schnell und heimlich, als ob es ausgerechnet das Werdekind selber dann auch nicht bemerken wuerde, dieser Mensch, der einem arglos zutraute, hier aufwachsen zu koennen.

Dies sollte nicht dahin verrutschen, sich dann auch noch durch verschiedene Arrangements der Bewaeltigung einzubilden, dem gar nicht erst daraufhin angesehenen anderen Menschen waere mit dessen Tod vielleicht "gar nichts wirklich" passiert. So nicht.

Die Prioritaet, um wen es eigentlich geht, liegt aber noch immer bei dem, dem das dann zustiess, dessen Schmerz.
Sonst steht bald auch an, eine Heldengedenkstaette fuer die Hinterbliebenen Euthanasierter einzurichten, weil auch das ein solch ethisches Ringen aehnlich der Freigabe, abzutreiben, erforderte - nachdem es die Boesesten unter uns Menschen schonmal einmal als "wirtschaftlicher" einfach vollstreckten, alle die sich nicht selbst wehren koennen, vorwiegend die Mundlosen, ohne Ruecksicht darauf, wer wen liebt, industriell-zuegig um das Leben zu bringen.

Es ist schon ein Problem, wie rasch wir heute schon alles zer-spielen, was irgendwem viel bedeuten koennte. Daher gehoert ein frueh verstorbenes Werdekind wie auch ein Opfer von Abtreibungen inmitten des normalem Friedhofs, wo man wohnt, und sollte nur seitens des Gesetzgebers ein Recht auf einen preiswerten Platz bekommen, zum Besuchen und Blumen hinbringen - konfessionell ungebunden. Jeder soll es sich dann nach eigenem Koennen gestalten koennen - auch einer, der arm ist. Tod und Trauer sind etwas Gemeinsames ungeachtet des Alters.

mfG WiT
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