Ich möchte nochmals hervorheben, was auch mir wichtig ist:
Mandingo schrieb:
Mit dem Anspruch der Absolutheit, also religiöser Ideologie, verschenkt man wichtige Glaubensgrundlagen, denn gerade die Unterschiedlichkeit in den Bekenntnissen zeigt, dass jede Zeit und jeder Mensch besondere Elemente der Liebe und des Geistes Gottes zu spüren bekommt
Ich finde es furchtbar, wenn aus dem Wunsch nach allgemeiner Gültigkeit des eigenen Glaubens, Glaubenssätze zu Lehrsätzen gerinnen. Darin waren die Kirchen, besonders die römisch-katholische, wahre Weltmeister!
Mandingo schrieb:Der Absolutheitsanspruch eines Bekenntnisses und damit eines Gottesbildes ist im Grunde ein Verstoß gegen das zweite Gebot, das Verbot des Bildnismachens. Gott hat kein festes Bildnis.
auch keine sprachlichen oder juristischen Bildnisse! Der Vorwurf, dass damit der Glaube beliebig werde, beruht auf einem Missverstehen des Glaubens. Glaube ist nicht das Für-wahr-halten von Lehrsätzen, sondern die Haltung, die der Mensche seinen Mitmenschen und seiner Mitwelt, also den Lebensgrundlagen, entgegenbringt. Lehrsätze sind "äußerlich", sind konditioniert oder angelernt, Haltungen kommen aus dem innersten Kreis der Persönlichkeit: Liebe, Mitleiden, Mitfühlen, Wissen um die Verletzlichkeit des anderen, Optimieren der eigenen Stellung und ähnliches.
Mandingo schrieb:Absolut zu setzen ist die Liebe selbst, aber keine ihrer Methoden,
Ich wäre an dieser Stelle noch vorsichtiger. Wenn wir unsere Haltung zu Mitmensch und Mitwelt soweit kontrollieren könnten, dass wir gerne auf eigene Möglichkeiten zugunsten anderer verzichten, und wenn es uns dann noch gelingt, jene Gruppenegoismen zu überwinden, die uns veranlasst, anderen zu zeigen, was "eine Harke ist" (im Krieg), dann hat unser Glaube eine segensreichere Wirkung als alle Bibelkunde.