Hallo, Shia :.)
hab ich das richtig zugeordnet: das Aschura-Fest ist die schiitische Wallfahrt, in der man sich passionspiel-artig im Gedenken der Ermordung vom Kalif /Imam Hussein bzw.am Grab Kalif /Imam Alis in eine so verzweifelt traurig-zornige Stimmung versetzt, dass man sich selber schlaegt und verletzt, und es kann auch zu Todesfaellen dabei kommen?
Also seit es im Irak wieder moeglich ist, tun sie es doch. Gleich im ersten Jahr wurde dabei der Ayatolla, dessen Vater vor Saddam Hussein oberster religioeser Leiter der Shiiten im Irak war, buchstaeblich in Stuecke gerissen und man sah im Film ueberall nur die blutueberstroemten Pilger auf dem Platz vor dem Hause des grad amtieren Ayatolla, den er besucht hatte, um bald Frieden zu bringen.
Etwas spaeter waren die blutigen Kaempfe am selben Grab, wieder zum Fest-Zeitpunkt, gegen die europaeische Besatzung im Lande, was zu Hunderten von Toten fuehrte - auf dem Hooehepunkt erschien ein netter adretter Mullah im Fernsehn und erklaerte ganz sanft und freundlich, es handle sich nur noch um 1-2 Tage, dann erledige sich das von selber. Es waren dann zwar noch 2-3 Wochen, aber im Prinzip hatte er Recht: dieses Fest war der Anlass und war nun ja wieder fuer dies Jahr vorbei.
Jahre vorher kamen Filme aus dem Libanon hierher, wo die aus Iran dort eintreffende starke Schiiten-Mission sich schon zeigte und die Glaeubigen am Festzeitpunkt laut schreiend durch die Strassen zogen, sich vor die Stirne schlugen, bis das Blut herabstroemte
- als das ist nicht sehr lange her -
Vermutlich - ja bestimmt gibt es Shiiten, die so etwas nicht fuer zwingend mit dem islamischen Glauben verknuepfbar finden - fuer Europaeer, die dem Islam beitreten, scheint es mir auch zu sonderbar, wenn sie das gern auch so hier taeten
- aber kann man wirklich schon allgemein sagen, dass es nachlaesst?
Vergleicht man die Mekka-Wallfahrt, hat sie ja auch Todesspiele im Ritus und wenn man die letzten Jahre vergleicht:
- eine Schiesserei aus dem Heiligtum seitens der BinLadenhueter (da hab ich noch gedacht, Blut verletze diese Heiligen Staetten, und so etwas sei Euch traurig, also spendete ich bruederlich denkend etwas zum Wiederaufbau dort -
- die Hunderte von "versehentlich" Totgesteinigten
- oder bei einer Estampede im Bereich der Heiligen Staetten totgetrampelten Pilger,
- der brennende Pilgerzug
- das von der Mannschaft verlassene im Nil brennende Pilger-Schiff
- alles in den letzten paar Jahren, das ist aber doch erheblich gehaeuft - als finde eine Renaissance alter Braeuche nun statt
Bestimmt kann man das Gedenken an ermordete Zukunftstraeger auch anders begehen - und alt-heimische Shiiten so im Alltag sind ja nicht anders als andere Leute damit beschaeftigt gewesen, unverletzt und lebendig durchzukommen, bis Der Himmel sie auf normalere Weise abberuft
- Dies mag ja deren Ventil sein, um als Koerperschaft mehr zu ertragen als jede andere Koerperschaft in der Welt
- doch es setzt mit voraus, dass kein einziger Mensch es individuell wert ist, sowie er zu diesen Staetten kommt, lebendig heimzukehren, denn es trifft dann ja diesen oder jenen wahllos.
Nen, natuerlich nicht wahllos, die Gelehrteren werden sagen: "ALLAH schaut und weiss, niemand kommt da zufaellig ums Leben, sondern weil es zu Seinen Ehren ist, gelangen diese so Erwaehlten nun direkt ins Paradies." (So las ich es)
Es macht aber IHN doch zu einem G0tt, der Menschen-Opfer akzeptiere, nur eben auf dem Wege der zufaelligen Auswahl, fuer den sich der Pilger einmal mindestens im Leben (laut der 5 Saeulen, der religioesen Pflichten) schon ab seinem Aufbruch zu dieser Fahrt anbietet.
Solch ein "Instrument" jedoch, in die Haende von glaubens-abgeneigten internationalen Terroristen geraten, wird doch in letzter Zeit angespitzt, und sie werden Wohlfahrt und Hoffnungen vieler Bewohner islamischer Laender verbraten.
Die feuern dort Leute an, noch unter dem Eindruck der Wallfahrt anschliessend woanders hinzugehen und ohne Ruecksicht auf irgendein Leben ihren Tod dort aufzusuchen, Suizid-Bomber zu werden, Fremde mit hineinzureissen (doch diese sollen damit nicht auch ins Paradies duerfen?), und immer noch in der Ansicht, auch dies sei bei ihnen selbst noch "Aschura" - oder?
Damit wird aber der "Festakt" auf das ganze Jahr ausgedehnt, und das kann's doch nicht sein.
Wie also ist im Shia-Glauben nun die Lehre zugeteilt. Es gibt 2 Hohe Pforten der Shia, soweit ich weiss, beide haben die gleiche Vollmacht. Wo sind die?
Und wie bilden sie ihre rechtsgueltigen Ansichten, gibt es da auch Ueberlieferungssammlungen (wie die AHadith und die Sunna), eine auf Kalif /Imam Ali und Hussein und deren Anhaengerschaft gesammellte Traditions-Literatur, die sie zurateziehn, wie man dies und jenes praktizierte und warum so?
Wie wird das dann den Glaeubigen weitervermittelt? Bestimmt gibt es doch auch dort eine schulische Vollmacht, wer ueberhaupt predigen darf, oder?
Hat der Durchschnitts-Shiit dazu Zugang, wenn ja, um es auch zu erfahren? Bringen die urspruenglichen Shiiten ausser dem Qur'an auch diese Traditionen mit in ihre gegenwaertige Auslands-Mission (Tuerkei, Libanon, Palaestina-Staat, Europa, Fernost, USA, Suedamerika)?
Wo kann z.B.ich so etwas erfahren?
mfG WiT
Ferner kennen die Schiiten keien Kalifen an sondern nur die Imane(s.a.) 