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Heiligsprechung
#1
Mit einer Wahl wird aus einem Kardinal Papst und er damit zum heiligen Vater.
Warum erlischt das 'heiligsein' mit dem Tod und mu
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#2
Ganz einfach: Eine Seligsprechung kostet 500 000
Die noch amtierenden Wolkenverschieber und H
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#3
hl. Vater: hier bezieht sich das Wort "heilig" auf die Funktion/Symbol des Vaters. Man sagt ja auch nicht hl. Papst, sondern nur, wenn vom Vater gesprochen wird.

Einem Heiligen m
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#4
"Heilig" ist nicht ein Begriff aus der kath.Lehre oder so, sondern es wird auch saecular gebraucht.
Man unterscheidet "sacrum" und "sanctus" im Lateinischen.
In einem Buch mit Stammbaeumen des dt.Adels, 1888 erswchienen, findet man verschiedene Personen mit dem "Sanct" Titel notiert, andere, die regelrecht heiliggesprochen wurden, nicht - denn es ging um eine Unterscheidung.

Die meisten davon am Beginn sehr alter Stammbaeume waren - abgesehn von fast allen Paepsten vor 400 ndZ - Eremiten oder Stifter grosser und wichtiger Lehr-und-Versorgungs-Institutionen.
Das hatte mit der Nachweisbarkeit ihrer Existenzen zu tun.
Die Hl.Eremiten des 6.-8.Jahrhunderts waren nicht selten Eltern von spaeteren oder damaligen Fuersten, nicht selten auch solche, die durch Erbneid aus ihrem Sitz vertrieben, ins Ausland verbannt oder direkt ermordet worden waren, vor dem Hintergrund, es ihnen moeglichst unmoeglich zu machen, dass ihre Nachkommen oder Nachfolger dem Gesetz des "Heiligen Roemischen Reichs" gemaess ihr Amt auch wahrnehmen koennten.

Ein klassisches Beispiel ist die Hl.Elisabeth Landgraefin von Thueringen, eine Tochter des Koenigs von Ungarn.

Das Koenigreich Ungarn hatte Europa lange Zeit in Verzweiflung gebracht, unter den Ottonen Kaisern. Ihre rasenden Reiterheere holten sich jaehrlich recht ruecksichtslos Tribute und ruinierten den ganzen Staat, zuerst bog das schliesslich eine kluge Massnahme des Kaisers ab, aber endgueltig war man erst in einer sicheren Beziehung, nachdem auch der Ungarnkoenig die Taufe und damit ein gemeinsam akzeptiertes Rechtssystem fuer sich und sein Volk akzeptierte.
Sankt Stephan, der Ungarn Koenig, steht hierfuer.

Bereits mit 4 Jahren war Elisabeth zur Verbruederung der Reiche nach Thueringen gebracht worden, damit sie gleich die Erziehung dieses Landes geniesse - und damit es keinen Rueckzieher mehr geben kann, wurden diese Kinder, die spaeter die Landgrafschaft Hessen-Thueringen regieren sollten, auch sofort verheiratet.
Dass sie tatsaechlich sehr fromm wurde, sich der Armen annahm, auf jeden Nutzen aus unrechtmaessig erworbenem Gut strikte verzichtete, verwischt gewissermassen das, worum es dann ging, als man sie samt ihrer 3 kleinen Kinder sofort verjagte, nachdem ihr Ehemann jung gestorben war.
Es gab Verwandte, die keinen dauerhaften Bund mit Ungarn und dem Roemischen Reichs grossem Ost-West-Landgrafentum haben wollten.

Sie wanderte also mit den Kindern zu ihrem bischoeflichen Onkel nach Bamberg, trat dann als Krankenpflegerin in Marburg einen aufreibenden Dienst an den Aermsten ihrer Zeit an und starb dort schon bald, nur 24 jaehrig geworden. Sie ist kirchlich die Patronin der weiblichen Caritas-Dienste geworden.

Eins ihrer Kinder wurde als Kleinkind in ein Kloster aufgenommen, in welchen Orden sie dann eintrat und als mystische Beterin auch einen heiligmaessigen Stand erreichte, St.Mechthild.
Das andere Kind, Sophia, gelangte an den Hof von Brabant und betrieb aus der Position eines Landersthrons her juristisch die Wieder-Anerkennung der ihrer Mutter geraubten Rechte.
Im Ergebnis teilte sich das Reich wieder in 2 auf, Thueringen und Hessen, und fuer Hessen ging die Erbschaft weiter.
Die kuenftigen Landgrafen von Hessen trugen dann direkt im Titel den Hinweis, mit Sankt Elisabeth direkt verwandt zu sein (nepos, pronepos, abnepos Sti.Elisabethae)

Anlaesslich der Reformation liess ihr Nachkomme ihr verehrtes Grab raeumen und ihre Gebeine anonym irgendwie verstecken. Die Reliquie ihres Hauptes aber war schon im St.Stefansdom zu Wien - womit man beim Thema Ungarn wieder vereint war.

Der moralische Masstab, den man an St.Stefan angelegt haette, war weitaus nicht so wichtig wie das Gute, was es dem Frieden der europaeischen Laender eingebracht hatte, dass er sich wirklich eindeutig dem Roemischen Reich eingefuegt hatte.

So aehnlich gilt es fuer die Heiligen Koeniginnen, welche in ein zuvor feindliches Haus eingeheiratet hatten, auch wenn es ihnen dann eventuell menschlich echt dreckig erging, wie St.Chlothilde, der Gattin des Frankenwuestlings Chlodwig. Es gab hinter den Staaten damals eine betraechtliche Aufsicht juristischer Art, die sie tatsaechlich respektierten. Wo die sass, weiss ich auch nicht zu sagen, aber wenn eine Schlacht eine Frage zu entscheiden hatte und war fertig, das galt offensichtlich, und ebenso eine Heirat regierender Familien war nicht mehr zu aendern, auch wenn einer der Partner nicht christlich war.

Aushilfsweise nenne ich dieses international akzeptierte Staaten-Regulativ nach biblischem Vorschlag "die noachitische Ordnung", und wer das ignorierte, galt einfach als Raeuber, der ueberhaupt gar nicht zu leben verdiente.

Auch die regierenden Muslime beachteten es, denn ohne irgend ein von mehreren Seiten eingehaltenes Gesetz kann ueberhaupt keine Ruhe entstehen - Menschen brauchen den Handel, um die Gueter der Erde jeweils auch dahin zu schaffen, wo es die Menschen gibt, die das zum Ueberleben brauchen, und der Handel braucht irgendein Eigentums-Recht.

Daher spricht man auch von "Heiligen" Strassen quer durch Europa und Afrika,
von "Heiligkeit" eines Gerichtshofs an sich,
von "Heiligkeit" der Postdienste und Nachrichtenboten (Engel!)
und "Heiligkeit" von Graebern als Zeugen, dass dieser jemand gelebt hat.

Da heisst das Wort wohl "sacrosanct"

Und es gibt am Skelett sogar einen "heiligen" Knochen, das Os Sacrum, der Wirbel unten an der Wirbelsaeule, der nur beim aufrecht gehenden Menschen so geformt ist, und mit welchem man die Existenz dieses gestorbenen Menschen nachweisen konnte, und dies Gebein ersetzte fuer eine juristisch relevante Bestattung notfalls einen ganzen Toten, der nicht mehr, ihn bis zur Heimat zu schaffen, moeglich war. Erst damit, dass das sicher war, konnte das Leben der anderen weitergehen und die Erben in die Pflichten der nun Verstorbenen eintreten, und so konnten Familien handeln wie 1 Mensch, der mehrere hundert Jahre lang lebte.

Heiligsprechungen waren nicht immer so teuer in Geld, wie es hier etwas spoettisch erwaehnt wurde. Die heutigen Forderungen, was alles vorher nachgeprueft werden muss, sind hoch und auch teuer - auch wenn es wer nicht glaubt.
Das, wofuer man frueher die Bezeichnung "heilig" verteilte, ist ja generell heute durch fast lueckenlose saekulare Beurkundung aller Menschen schon gesichert, sogar wer wessen illegitimes Kind ist.

Dass es eine Zeitlang fast durchgehend Martyrer waren, die zu Unrecht umgebracht wurden, hat mit dem griechischen Wort "Zeuge" (martyros) zu tun, vielleicht wurde es etwas zu haeufig fuer einen gewaltsamen Tod gehalten, waehrend nur ueberhaupt von "es ist bezeugt, dass dieser ein Zeuge dieser Gemeinschaft war" die Rede gewesen war. Der erste Heilige, von dem echt historisch verbuergt ist, dass ihn niemand erschlug, ist der Bischof v.Tours St.Martin und sein Nachfolger St.Brictius.
Auch die ersten Bischoefe eines Sitzes sind gewoehnlich Heilige.
Das macht historisch rueckblickend Sinn, wenn man bedenkt, wie viele Menschen gleichen Namens und aehnlicher Anliegen zu ein und derselben Zeit herumliefen und dass es nicht so einfach war, es klarzuhalten, wo der Faden legitimer Bevollmaechtigungen lang ging.
Trotz erschwerter Bedingungen damals, zu Fuss, zu Schiffe oder Pferde reisen zu muessen, wobei man allem Wetter, jeder Krankheit und Strassen-Unsicherheiten durch Raubmoerder ausgesetzt war, legten die Menschen doch frueher erstaunkliche Strecken quer durch die bewohnte Welt zurueck, in manchmal nur etwa 6 aktiven Jahren.
Bis dann eine Nachforschung den Verbleib eines Verschollenen aufgeklaert hatte, verging mitunter viel Zeit, und wenn dieser aber Vertraege geschlossen hatte, musste man wissen, auf welche Hoheit hin das dann galt. Ein gegebenes Wort ist "heilig" auch wenn es muendlich war, aber vor 2 Zeugen.

Man setzte daher wie in der Bibel bei den Patriarchen gerne steinerne Denkmaeler fuer jeden Vertrag, die sich noch nach Jahrhunderten auffinden lassen wuerden, falls so etwas erst so viel spaeter von Relevanz war, etwa fuer Grenz-verlaeufe oder Wendepunkte, bis wohin jemand vorangekommen war. Dort brachte man dann haeufig auch ein Mahl-Opfer dar, ass festlich zusammen und machte vor Zeugen irgendetwas Einpraegsames mehr.
Wieder so ein Fall: Grenzsteine sind "heilig".

Insofern ist die Frage eher berechtigt: warum spricht die Kirche bzw.religioese Institution einen Menschen fuer sein konformes Getreu-Sein "heilig"?

Im Judentum haben wir z.B. Jehudah haNassi haQadosch, also auch einen mit dem Namenszusatz "heilig".
Es hiessen ja etliche Jehudah, aber dieser Lehrhaus-Patriarch war zugleich vom Roemerreich als Fuerst der Juden anerkannt - obgleich der Staat Judaea nicht wieder zugelassen wurde - er konnte daher einen Kanon "heiliger Schriften" (Thorah und Mischnah) verabschieden und gesetzlich einen berechenbaren Kalender erlassen.

Martyrer zaehlen wir uebrigens genau 10, die zu Unrecht fuer die auf heute tradierte Linie der Juedischen Lehre ermordet wurden.

Von Jehudah haNassi weiss man ziemlich viel, von den "10 Martyrern" mitunter wenig mehr als den Namen und die Zeit.

Es gibt katholische Heilige, historisch, die nicht einmal getauft worden waren und eventuell gar nicht die Zeit hatten, darueber nachzudenken, die trotzdem einer unrechten Verurteilung zum Tode wegen der Existenz der Kirche zum Opfer fielen.
Ich erinnere mich an einen roemischen Gastgeber, der lediglich zum Schutz seines Besuchers sich als dieser ausgab und darum oeffentlich als vermeintlicher Christ in der Arena ermordet wurde. Auch das Gastrecht ist "heilig".

Der gegenwaertige Heiligenkalender ist erheblich gekurzt worden, ehe Hl.Vater Johannes Paul II daran ging, ihn kraeftig wieder aufzufuellen.

Es ist irgendwie eigentlich schade, dass man mit den frueheren Heiligen eine Menge mehr anzufangen wusste, auch wen fast ausschliesslich Fabelhaftes als einzige Nachricht von ihnen erhalten blieb. Mit ihnen wurde geredet, man bat sie auch mal um eine Fuersprache oder Hilfe, um Tips, man bedankte sich artig und schmueckte ihnen Orte aus, stellte Markttage auf ihre Daten ein (wodurch eine ganze Menge Heiligen-Tage auch evangelisch geltend blieben)
- und nun hat man mal welche aus aller Herren Laendern und jeglicher Schicht und haette etliche sogar noch selber treffen koennen, waere aber drueber gestolpert und haette es nicht gedacht, das Heilige auch mal so sein koennen - doch geht man nicht sehr gesellig auf diese offizielle Mitteilung ein, dass sie bei G0TT gut angekommen seien.

Es ist also ein grosser und interessanter Bereich, was "heilig" historisch und teils heute noch mehr bedeutet als etwa nur ein hoch moralisch religioeses Verhalten ein Leben lang oder am Ende so ausgehend.

Schalom - Pax - Namaste
mfG WiT :.)
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#5
Laut Mt 23:9 ist es verboten einen anderen Vater zu nennen als nur den himmlischen Vater.
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#6
Du irrst, geliebter Bruder...

in der Bibel steht auch,
du sollst Vater und Mutter ehren!
(eigentlich heisst es richtig
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#7
Tja da hat sich aber einer selber geirrt.

Dein Glaube entspriccht der Christian Science. Es wird als Religion angesehen. Es steht geschrieben dass es Vater ist. Und du bist keine Christin also nenne mich nicht Bruder. Deine unbewiesene Theorie kannst du sonst jemandem erz
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#8
Hallo,
das kann man aber so nicht sagen.

Du sagst:
@Laut Mt 23:9 ist es verboten einen anderen Vater zu nennen als nur den himmlischen Vater.

"Vater" ist auch immer noch genau das, Vater.
Andernfalls verloere das Wort die Bedeutung, ein Abstammungs-oder Ehrbarkeits-Verhaeltnis zu beschreiben und wuerde zu einem ausschliesslichen neuen Ansprech-Namen, woraufhin man - wenn wir es zu andern nicht mehr sagen duerften - seine Papas anders nennen muesste.
Aber damit waere es ruiniert, was es ueberhaupt an Naehe und Verbundenheit besagt, dass wir zu unserm G0TT "Vater" und sogar "Abba = Vati, Vaeterchen" sagen duerfen.

mfG WiT :)
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#9
Ich bin ein Mensch, daher nenne ich meine Mitmenschen
1. Geschwister, Br
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#10
Ja ich wei
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#11
Es ist egal, wie ich dir erscheine und ohne jegliche Bedeutung.
Und, wie es Rabbi Nachmann so freudig in seinen kurzen Zeilen beschreibt: Die ganze weite Welt ist ein schmaler Steg. Geh dar
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#12
Oja der Glaube an Christus.

Hat der Autor zuf
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#13
nachgedacht, nicht geklaut.
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#14
Ob Rabbi Nachmann im NT gelesen/studiert und Jesus dadurch kennengelernt hat, ich weiss es nicht. Doch Rabbi Nachmann kannte die Thora sehr gut, welche das Fundament des Christentums bildet bzw. dessen Ursprung im Wort darstellt.
Ein Thoragelehrter und gl
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#15
jack schrieb:Seinen eigenen Mensch der gezeugt hat darf ja man Vater nennen aber was hat Papst mit Vaterschaft zu tun?

Das ist einfach zu erkl
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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