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02-02-2003, 00:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-06-2013, 22:02 von Ekkard.)
Hallo!
Was wäre gewesen, wenn nie ein Mensch an Gott noch Götter geglaubt hätte. Nie jemand die Notwendigkeit gesehen hätte, sich nach etwas höherem auszurichten und jede/r immer nur das getan hätte, was sie/er wollte, was für sie/ihn das Beste gewesen wäre.
Würde es uns dann überhaupt noch geben, wäre die Welt bereits schon lange komplett zerstört oder würde es uns heute sogar besser gehen, weil Religionen die Entwicklung der Menschen stören?
Ich denke, ein interessantes Thema und bin gespannt auf die Antworten.
Gerhard
Wir werden auf der tierischen Bewußtseinsstufe verblieben und nur mit Essen, Schlafen, Sex und Verteidigung beschäftigt. :?
Peter
Wir sind nach wie vor Säugetiere. Das wir einen Verstand haben und an Gott glauben können, ist nichts außergewöhnliches, sondern ganz einfach eine biologische Entwicklung.
Wir glauben, Herren der Erde, der Natur zu sein. Wir glauben, wir hätten die Macht die Natur zu beschützen oder zu vernichten. In Wahrheit verhalten wir uns, wie es unserem biologischen Entwicklungsstand entspricht.
Pferde haben starke Beine, Affen können gut klettern und Menschen können sehr komplex denken. Das heißt aber nicht, daß wir aus unseren Verhaltensmustern ausbrechen könnten oder gar wider die Natur handeln könnten. Das geht nicht. Wir sind nicht die Herren, die Schöpfer, die Götter. Wir sind ein Säugetier namens Mensch. Wir sind nicht die Retter der Welt oder ihre Zerstörer. (Dieses "wider die Natur" hat gerade in den Religionen eine unrümliche Rolle gespielt. Aber auch diese Ideen sind eben Teil der menschlichen Biologie. Und wir entwickeln uns weiter und hinterfragen alte Ideale.)
Wir sind eben zur Zeit das erfolgreichste Wesen auf dieser Erde. Morgen sind vielleicht die Insekten die erfolgreichsten Wesen, gestern waren es die Saurier.
Zu unserer Biologie gehört eben auch die Spiritualität und auch ein gewisser Größenwahn.
Die Antwort warum wir uns so entwickelt haben, weiß nur Gott allein.
Zur Menschheit gehört bis heute die Spiritualität. Wie zum Elefanten der Rüssel. Allerdings ist es möglich, daß die Menschheit von morgen sich aus der Spiritualität hinaus entwickelt. Diese nicht mehr braucht.
Ob das gut oder schlecht ist, spielt keine Rolle. Es ist dann einfach so.
Lhiannon
Es hätte sich wahrscheinlich grundsätzlich nichts geändert.
Wir hätten andere Gründe gefunden, Kriege zu führen und andere zu unterdrücken. Vielleicht wäre die Baukunst ohne all die Tempel, Schlösser und Kirchen nicht so weit fortgeschritten wie sie es heute ist, aber im Grunde hätte sich nichts geändert.
Zitat:Peter:
Wir werden auf der tierischen Bewußtseinsstufe verblieben und nur mit Essen, Schlafen, Sex und Verteidigung beschäftigt
Peter, eine solche Auffassung kann doch kein Mensch ernsthaft vertreten!? Der Mensch hat schon lange vor dem ersten Götterglauben begonnen Zusammenhänge zu verstehen. Die von der Natur gegebene Neugier hat den Menschen dorthin gebracht, wo er heute ist. Mit allen positiven wie negativen Seiten. Ohne Neugier keine Wissenschaft! Ob Intelligenz sich behaupten wird, wird sich zeigen. Ohne Glaube kein Fortschritt, wenn ich so etwas lese. Bitte begründe doch bitte diese irrsinnige Behauptung. Verteufelt nur die Wissenschaft. Ohne Wissenschaft würden wir nicht unser heutiges Luxusleben genießen können. Die ersten die laut aufschreien würden, wenn alle Annehmlichkeiten der Wissenschaft abhanden wären, wären mit Sicherheit tiefgläubige Menschen. Die Annehmlichkeiten täglich nutzen aber den Rest der Wissenschaft verteufeln. Man oh man!
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Hallo Lhiannon!
Ich denke, der Mensch ist durchaus in der Lage, die ganze Welt zu zerstören. Wenn nur ein Teil der heute vorhandenen A-Waffen eingesetzt würden, dann gäbe es nachher verbrannte Landschaft, verdampfte Meere und mit etwas Glück möglicherweise auch noch ein paar Insekten. Könnte man da nicht von zerstörter Erde sprechen, auch wenn sich alles wieder irgendwie in einem längeren Zeitraum möglicherweise wieder aufbauen würde.
In dem Punkt, daß der Mensch nicht Schöpfer sein kann, da bin ich durchaus gleicher Meinung.
Gerhard
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Hallo Steffen!
Die Wissenschaft zu verteufeln ist sicherlich nicht in Ordnung, und ich denke niemand von uns tut dies ernsthaft...
...aber, wie es heute ist, alles als Wahr anzunehmen, was Wissenschaft sagt ist sicherlich auch nicht richtig.
Gerhard
Hallo Gerhard!
Hier wird die menschliche Entwicklung auf Gott beschränkt. Sprich, ohne Gott keinerlei Entwicklung. Im Thread von Vatican wird behauptet die Wissenschaft spielt sich als geistiger Führer auf. Das ist definitiv falsch. Ich bitte um Beispiele die diese Behauptung untermauern! Warum sollte ein Mensch alles was Religion beinhaltet glauben und die Wissenschaft erst einmal hinterfragen. Fakt ist, dass der Gläubige seine Religion in keinster Weise beweisen kann. Bei der Wissenschaft hingegen kann man Thesen auf Wahrheit überprüfen. Wenn ein Wissenschaftler einen neuen Beweis veröffentlicht überprüfen etliche Wissenschaftler >>weltweit<< der jeweiligen Fachrichtung diesen Beweis. Wenn ein anderer Wissenschaftler diesen Beweis widerlegen kann, wird er dies tun! Dies macht die Wissenschaft mehr als wesentlich glaubwürdiger als jede Religion. Davon abgesehen, kein Wissenschaftler dieser Welt kann die großen Glaubensfragen von der jede Religion lebt widerlegen. Dennoch zwingt die Wissenschaft die Glaubensorganisationen sich anzupassen. Was ja gerade beim Christentum passiert.
Gruß
Steffen
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Hallo Steffen!
Was tatsächlich aber immer wieder vorkommt ist doch, daß, wenn jemand etwas belegen will, sich manchmal auf wissenschaftliche Erkenntnisse beruft, die wissenschaftlich schon lange widerlegt sind. Möglicherweise ist dies auch ein Fehlgebrauch von Wissenschaft, ich habe jedoch das Gefühl, das wir heutigen Menschen als für wahr annehmen, daß uns Wissenschaft als Ergebnis vorgibt. Und das kann doch auch nicht richtig sein.
Gerhard
Hallo Gerhard!
Ja, kommt ständig vor. Da müssen wir doch schon bei unseren Schulen anfangen. In den Schulen werden teilweise Dinge gelehrt die seit Jahren nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen. Wer sich nicht mit der Wissenschaft auseinandersetzt muß letztlich glauben. Jedoch ist es unmöglich sich mit allen Neuveröffentlichungen der Wissenschaft zu beschäftigen. Vielmehr kann man sich nur mit seinem Forschungs- oder Interessengebiet beschäftigen. Wobei ich Dir zustimme! Wer mit wissenschaftlichen Belegen argumentieren möchte sollte sich zuvor nach dem neusten Stand der Wissenschaft erkundigen. Selbst das ist nicht einfach. Das weltweite Wissen verdoppelt sich momentan ca. alle fünf Jahre. Diese Geschwindigkeit ist so enorm das es in der Regel nur Fachkundigen möglich ist den tatsächlichen Stand der Wissenschaft darzulegen. Dennoch, kann man den weltweit anerkannten neusten Stand eines Wissenschaftsgebietes als Wahrheit betrachten. Das diese Wahrheit neue Fragen aufwirft und erforscht wird ist doch verständlich. Wahrheit ist nur so lange wahr bis diese widerlegt wird. Es gibt wissenschaftlich Beweise die unumstößlich sind.
Die von Dir beschriebene Problematik trifft auf Religion ebenso zu! Schau Dir doch allein das Christentum an. Wie viele verschiedenen Auslegungen des Neuen Testaments gehen um den Globus? Unzählige! Jede Organisation lehrt seine Auslegung. Menschen die sich an keine Glaubensgemeinschaft gebunden fühlen legen die Bibel nach belieben aus. Hinzu kommen noch die restlichen Religionen die ebenfalls ihre "Wahrheit" der Welt verkünden. Die Menschheit kann sich nicht einmal auf einen Gott einigen. Die Problematik die Du beschreibst ist vielmehr eine religiöse als eine wissenschaftliche Problematik.
Gruß
Steffen
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Steffen schrieb:Das weltweite Wissen verdoppelt sich momentan ca. alle fünf Jahre. Diese Geschwindigkeit ist so enorm das es in der Regel nur Fachkundigen möglich ist den tatsächlichen Stand der Wissenschaft darzulegen. und das individuelle Wissen entwickelt sich genau gegensätzlich, auch wenn es nicht so ganz ins Thema paßt.
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Steffen schrieb:Die Problematik die Du beschreibst ist vielmehr eine religiöse als eine wissenschaftliche Problematik.
Ich hatte im bezogenen Beitrag ausschließlich über Wissenschaft gesprochen, was daran religiös sein soll kann ich nicht nachvollziehen.
Hallo Gerhard,
die Problematik auf die Du zweifelfrei aufmerksam machtest, bezieht sich nicht nur auf die Wissenschaft. Von dieser Problematik ist die Religion gleichermaßen betroffen. Genauer gesagt zieht sich dieses Verhalten durch alle Themen. Es ist nun mal leichter einfach etwas zu glauben als zu hinterfragen. Ob es sich dabei um wissenschaftliche oder religiöse Themen handelt spielt bei der von Dir beschriebenen Problematik keine Rolle! Ich hoffe das Du mich nun verstehst.
Gruß
Steffen
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