26-02-2007, 02:28
Hi!
Mich w
Mich w
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
Kontakt mit fremdem Gedankengut
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26-02-2007, 02:28
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Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
27-02-2007, 07:05
Hallo Moski.
Ich reduzier das mal auf eine untendenziese Frage, denn dass Du tendenzioes fragst, ist Dir sicher klar, sonst haettest du die Aufzaehlung Deinr Musikbeispiele umgedreht, nicht? WiTaimre schrieb:Ich hoffe, dass deren Muslime sich das verbaten, denn es geht um ein Essensverbot. Angucken ist doch was Anderes! Diese Aussage bringt es ziemlich auf den Punkt. Wie kommt es, dass bereits die Existenz eines bestimmten Objektes innerhalb des Islam als bedrohlich aufgefasst wird (im vorliegenden Fall wird der Begriff "Jahr des Schweins" - der chinesische Kalender ist ja uralt - kurzerhand zur Disposition gestellt). WiTaimre schrieb:Mit was sollen sie ueber ihr Eigenes etwas erfahren und lernen, wenn z.B.ab der Kinder-Krippe ueber die Ganztags-Schule bis zum "usw. Lebenslauf" ihr ganzes Leben nicht mehr viel davon braechte, was es auch an Grossem und Schoenen bei ihren Vorfahren oder gar noch-Heimatlaendern gibt? Diese Argumentation verstehe ich nicht. Es steht doch nicht das Nichtausleben von islamischer Kultur zur Debatte, sondern die konsequente Verweigerung, mit der Kultur der Mehrheitsgesellschaft in Kontakt zu treten. Die Schrift des MCB besagt ganz eindeutig, dass elemetare Bestandteile der europ
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
02-03-2007, 05:30
Hallo Moski :)
Zitat:Millionen Menschen, die man in eine Falle locken kann, gegen ihr Land und ihre Gesellschaft, einfach weil sie nicht lesen.- darin seh ich das Problem weniger, denn alt-Bevoelkerungen mit starker sozialer Auf-einander-Verwiesenheit haben einen starken Informations-Austausch, der durchaus up-to-date sein kann und politisch ausgereiftes Beurteilen erlaubt. Unsere grossen Kulturen entstanden aus wirklich durchgefuehrten Gedanken-Austaeuschen bis zu gefundener Uebereinstimmung fast aller Beteiligten - und das braucht eben eine dafuer jederzeit einschaltbare eigene Gespraechszeit an Zeit. Moderne hat das nicht. Wer arbeitet, ist im Tages, ja Stundenstress, informatorisch das Neuste zu wissen, wer keine Arbeit findet, hat keinen Kreis mehr da, nur ebenfalls Arbeitslose - das kennzeichnet keine gewachsene Gesellschaften, denn die sind nur in 1 Punkt gleich - schon nicht darin, welche arbeit sie machen wuerden, gaebe man welche. "Arbeit" ist da nur noch "Lohntuete", aber inhaltlich nix Betimmbares. Also liegt viel rum an ungetanen Arbeiten, fuer die nur grad niemand zahlt - das verschiebt ganze Welten im Thema. Ich denk aber an die Jahre hierzulande, 1933 - da begann etwas sich dran zu aendern, wie die Leute es muendlich machen, up-to-date zu bleiben. Vorher war das "beschaulich", man nahm sich massenhaft Zeit, Maenner mit Maennern und Frauen mit Fruen, restlos ueber alles zu reden, reihum jeder jeden begutachten koennend, wer neu ist - austesten - eingemeinden oder den ausgrenzend aufs Podest abstellen ("der Graben zwischen denen mit und ohne Schluessel" in geschlossenen Systemen, siehe Erving Goffman "Asyle") Die "neue Zeit" unterbrach erstmal das sehr "dynamisch": es wurde ein sehr aktives Beschaeftigen der Leute entwickelt, das zog die Geflechte auseinander, man bekam nicht mehr die Zeit, jemanden oder etwas zu beurteilen - schon 6 Jahre danach kam der Krieg, riss die ganze Mittelgeneration aus den Geflechten, und die tonangebenden vorherigen muendlichen Autoritaeten wurden unerreichbar im oeffentlichen Austausch, dazu boch Maulkorb drauf und Terror grundasaetzlich in Orten von anderen, die einen weniger einornen konnten und fertig war die Nation - jeder tat etwas, so weit nur er allein sehen konnte und nachher war alles in Truemmern und "niemand" hatte was "gemacht" - aber irgendwer muss "das" gewesen sein - seitdem herrscht dieses aufgeuferte Misstrauen, dass, wenn "es" "niemand" tat, aber "wir" waren "es" - dann kaeme "jeder" infrage. Da gegen hilft auch kein Lesen, denke ich. Man kann sich eine Welt zuschneidern aus Buechern, die es ueberhaupt nie gab, aber Buecher machen sie zu einer Art "Jetzt, wo ich's lese". Da erfahre ich nicht: "wer ist "man"?" wenn ich schliesslich glaube, es gebe so ein "man" hinter mir. Die koennen schon tot sein, koennen addiert sein aus gegensaetzlichen Wirklichkeiten. Es ist also auch ein Realitaetsrisiko, sich eine "Welt" anzulesen. Klar, mein Trend zum Zweitbuch ist auch unuebersehbar, und wo ich herkomme, ist die ganze Nation belesen, jeder Arbeiter stellt sich ne Bibliothek ein und las das auch, es ist unser Stolz, mein aeltest-gefundener Vorfahr kam in die Zeitung fuer die gute Idee, nicht nur Buecher zu lesen, sondern auch solche zu kaufen, etc. Bei den uns benachbarten Russen unterschied sich die gehobene Stadtbevoelkerung durch "Literatur" d.h.gebundene Buecher, gegenueber der andern mit Flugblaetter-Umfang an Lesestoff - Bibeln las man bei Orthodoxen nicht zuhause auch nochmal, also mal ein Bauernkalender - das war's. Sowie man aber willkuerlich ueberall etwa jeden 3.Menschen rausriss, deportierte, mixte, ermordete, jeden alleine woanders verrecke lassend, waehrend die Angehoerigen immer noch meinten, der komme wieder - und alles Land zu Staedtern ohne Sippen zu machen begann, waren beide hilflos, Stadt und Hinterland waren nicht mehr sie selbst - der sich vergewissernde muendliche Austausch wurde verhindert und jeder war alleine. Da half auch nicht Belesenheit sofort. Dann tauschte man alle 10 Jahre denen, die lesen, kurzerhand den ganzen Lesestoff gegen "bereinigten" aus, noetigte die Menschen auch noch, zu loben, was sie unterdrueckte, dauernd wieder und laut_bittschoen_aber_dalli! - und in der Zeit kann man auch nichts reden. Der Jubel-Sozialismus machte den Einzelnen noch einsamer - und dann fuerchtet man sich "namenlos": da ist was schlimm, nur hat man keinen Namen, wer es sei. Jeder Mensch braucht aber andere zu mehreren Zeiten im Leben: bio-logich - moderne Zeiten lassen dies Thema schlicht weg - und das war's. Wie auch immer, der Schaden ist auch noch gar nicht klar, was es bereits ausmacht, wenn gleiche Woerter noch da sind, aber beim einen ganz anders mit Bedeutung gefuellt sind als beim andern. Man "meint" dann, etwas gehoert / gelesen zu haben, was der andere gar nicht "meint" gesagt zu haben. Bis man drauf kommt, das dauert. Nimm mal das Wort "Bruederlichkeit" - in 1 Personen-Familien? In Religions-Disputen stoesst man auch unweigerlich darauf, wie extrem verschieden der Hintergrund sein kann, von dem die Rede ist. Ich lern das auch erst eben. Aber da gibt es noch was, man nennt es "Stallgeruch": das ist etwas Grundlegend biologisch Wichtiges, spontan zu merken: das ist einer von "uns". Schau mal, hier im Islam-Bereich unseres Forums, wo ich ja nur aushelfe: ich kann mich weitgehend in deren Lage versetzen und unfairen Angriffen was entgegensetzen, Augemerk auf meine Begriffe von "unfair" aus unserer Kultur her - ich hab es insofern dann leichter, weil ich weiss, was "man" sagen muesste und der Angreifer wuerde es verstehen. Wenn Du mal weiter zurueck blaetterst, wirst Du aber sehen, mein "Stallgeruch" stimmt nicht nach hier hin, denn ich bin eben nicht Muslim selber. Diese wiederum, verteidigend wie "man" es bei ihnen begriffe - die formulieren selbst Satzteile anders, bauen Argumente ganz anders aus und - erreichen nur, dass unsere andern noch unfairer werden. Es ist buchstaeblich so kontrair wie man von rechts nacch links oder von links nach rechts schreibt, liest, argumentiert oder folgert. Um sich zu beruehren auf einer Austausch-Ebene kann man nicht irgendwo historisch gewachsene Systeme parallel vergleichen wollen. Jedes hat Unterbau und an den Wurzeln - auch parallel - da koennte man einsetzen - aber ist etwas parallel, was historisch sogar auch aus einander her auf schon Fertigem aufbaute? Der "gemeinsame Sinai" - und dann hopp: Judentum - hopp: Christentum - hopp: Islam? - auch das stimmt nicht so. Jedes trug eine weitere Hintergrund-Welt in die Gruendungs-Urkunden rein. Die Hellenenwelt im Christentum entstand wesentlich spaeter als die Thorah - und Judentum erlebte Hellenen als militant, zynisch und im Argumentieren Leute zu Paradoxen leitend und so die Selbstverstaendlichkeit jeder Eintracht von Gemeinschaften aufloesend. Vorher war Eintracht, parallele, jeder seine, eine Moeglichkeit zu Ausrausch und Handel und Kommunikation - so ein Moses, Abraham, Jakob - das faellt kaum jemandem auf: die kommen doch interkulturell mit allen zurecht? Josef benutzt zur "Verkleidung" einen Dolmetscher! - so gut kam man sonst ohne sowas zurecht! Seine Brueder haetten ihn sonst schon sofort als ihren Bruder erkannt! Der Islam kam wiederum von einem Gesellschaftsbild her, dass noch vor-national in Sippen und Staemmen betont kollektiv 1-fuer-alle-alle-fuer-einen lebte, wie juden schon viel individueller prueften, war jeder mitmachen wuerde und was nicht - und als Christen schon 1-gegen-alle zur Norm erhoben. Und das ist es, was jene Muslime in England bemerken. Ihre Kinder, mit andern auf-eins geschult - wenn das wie aus der Arbeitswelt angestrebt einzeln versetzbare Leistungs-Erbringer werden, ab der Kinderkrippe, verlieren den eigenen "Stallgeruch" auf immer. Und der kommt auch nicht wieder durch hie und da einen Moschee-Besuch, Lesen des Qur'an oder ein tuerkisches Fest - das war nie frueher so und ist nie flaechendeckend typisch islamisch "so" gewesen, sondern unter dem Dach war betonter die muendliche Kultur und wen man morgens zum Beten traf, war die Familie, wen abends, der Stamm. Wer hatte denn zuerst den Beruf des Erzaehlers? Man palaverte zweimal taeglich nach dem Beten wie die Christen des Mittelalter nach der Fruehmesse - der Entscheidungs-Zeit-Bogen reichte 24 Stunden weit, dann wurde neu abgestimmt, was "man" meint, sagt, tut oder laesst. Bei Juden am Sabbath, der ausschliesslich dafuer die beste Zeit war. Diese Welten sind weg bei allen! Das war ein sozialer Beruf: stets sammelten sich muessige Leute vor einem Erzaehler - und "hasta manana" - was man grad im Begriff war zu tun, wurde unterbrochen, es wurde wieder neu alles besprochen, palaver-palaver - durchhetzende Europaeer mit nem Buch-vorm-Kopf kriegten dann einen Koller! Der subtropische Guertel wirkte auf sie zu gemaechlich. Mit dem Hetzen ging die Froehlichkeit, die Unbefangenheit und das "Wissen, ob sie Seele mitgekommen ist", nach da, wo man ist, abhanden. Es waren fast immer um die 90 Prozent Analphabeten, um subtropischen Bereich. Richter lernten in Buechern, andere vom Mitmachen. Vaeter ordnen an, das wird nicht hinterfragt, dafuer halten sie auch den Kopf fuer jeden hin. Das findest du in Europas Literatur so aber nicht ausgebildet. Wir lehren Aufstand gegen Vaterfiguren jeder Ebene. Ob sprachlich verfeinert oder plump. In meiner Mutter Heimat Estland umgekehrt: schon vor 150 Jahren las dort jeder Buecher, hielt sich 1-2 nicht uninteressante Zeitungen mit Berichten aus aller Welt notfalls als Lesezirkel, und schrieb sich mit Verwandten ueber jede Distanz quer durch die Welt Briefe. Aber da galt auch noch, dass immer nur 1 zentrale Person die Kontakte verwaltet und sortiert und deren Einstufung macht. Wesentlich fuer das Ueberdauern von Diktaturen blieb aber trotzdem nur der muendliche Austausch, der sehr schnell zu machen moeglich war. Aber nur, solange der "Stallgeruch" da ist. Unser Volk war winzig und an Besatzungen adaptiert. Auch das klappt nicht mehr, wenn man im subtropischen Raum alles Volk zu 1 Grosstadt-Islamist machen will, der mit Koranversen hantiert, um zu erwaehnen, er sei ein Muslim, und dann als sei das eine welt von beliebig austauschbaren Einzelversatzstuecken Mensch. Das waren sie nie, das wird es also auch nicht in deren Augen. Die Massenfluktuation irritiert, Du merkst es an Namenslisten: Es werden immer weniger vielfaeltige Namen getragen. Frueher konnte man am Namen die Region ablesen und auf Sippen folgern, und danach richtete man sich unwillkuerlich, doch war es praktisch. Heute findest du bei dem, was sich in Schriften meldet, von Indonesien ueber den Vorderen Orient bis Marokko und USA etwa noch 20 Namen im Umsatz, die machen einen anonym. Als das mit dem WTC passierte, meldeten sich erschrocken an die 20 "Mohammed Attas", damit man nicht deren Familie hauen sollte fuer einen "solchen" Sohn! Warum aber nennen so viele Menschen ihre Kinder "eindeutig" wie "jeden"? Sie muessen mangels Austausch in den andern Geflechten schon schreien: auch ich bin ein Muslim. Man kann es sich nicht "leisten" sich auf einen "lokalen" Helden zu beziehen, weil: die vielen Staaten, die zwischendurch erst Koenige und dann Sozialisten bauten, haben den subtropischen Guertel zu einer Zone der obdach-unsicheren internen Diaspora gemacht - und die im Exil glauben noch an eine Welt, wie sie vorher da war, auf so eine koenne man noch rechnen. Doch da sitzen Agitatoren. Wenn al-Musawi von nur noch 70 Prozent Analphabeten spricht, wuerde ich fast annehmen, dass unter der 30 lesen-Koennenden 15 Mohammed heissen... Deren Medien helfen dem sogar recht simpel nach: da war ein kleiner Junge, der in ein Gefecht lief, um es anzusehen und etwas mitzuspielen, was dessen Tod wurde. Der hiess in der ersten Meldung noch "Rami" -
05-03-2007, 13:35
WiTaimre schrieb:Einen Rat dafuer kann ich auch nicht geben, wer hier bleben wird, wird ein "homo europaeus" werden muessen, um Chancen zu erkennen [...] Genau an der Stelle unterscheiden wir zwei uns diametral! Du gehst davon aus, dass die zuwandernde Bev
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05-03-2007, 18:48
Hallo Moski :)
Dein Frage: [quote]Wenn der Anteil der muslimischen B
06-03-2007, 13:27
WiTaimre schrieb:"Wenn" - das laesst sich nicht so eonfach hochrechnen, aus 3 Prozent gsamt (incl.Neugeborene) werden auch nicht gleich 55 Prozent Erwachsene, die zu einer Wahlurne schreiten, auch bleibt nicht sicher jeder andere Bevoelkerungsanteil so stehn, wie er steht, auch ist nicht gesagt, dass alle grad hier solange verweilen, falls es inzwischen attraktivere Laender zum Wohlfuehlen und Unterhalt erarbeiten gaebe - also wenn, wenn, wenn, - hypothetisch Die Bev
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07-03-2007, 15:09
Hallo Moski :)
Zu den demografischen Erwaegungen kann man nur sagen: selber schuld, wenn Europaeer so wenig Interesse am Kennenlernen neuer Buerger eigner Herkunft haben, sodass selbst Leute mit Nachwuchsraten um 2-3 Kindern pro... nun prozentual "aufholen" - ich gebe zu, ich habe auch nur den Beruf geheiratet und mir daneben keine Familie zugetraut, weil ich im geeigneten Alter sah, dass meine Familie sehr unfair behandelt wuerde, wenn sie mich nur zum Kleiderwechseln mal ab und zu saehen. Familie braucht auch ganz simpel Zeit, in der man nicht tut, sindern dabei ist, damit jeder nach eignem Bedarf auch mal ganz leise etwas "kontakten" kann. Schon mein Hund bekam auf die Dauer das Jammern, aber eine Familie haette noch mehr Rechte darauf, jemanden zuhause vorzufinden, besonders ganz kleine Kinder sind nicht fuer Fruehleistungskurse im Krippenalter geschaffen, wenn sie nachher sowas wie ein Grundvertrauen in ueberhaupt Menschen erfahren muessten. Demografische Auskuenfte besagen auch, dass zur Zeit die islam.Muetter mehrheitlich nicht die Allein-Erwerber ihres eignen Unterhaltes sind, sondern der Vater des Hauses. Aber christlichen Europaeern ist so etwas ja komplett ausgeredet worden, sich dazu zu outen, und wenn es einer wagt - naja, das sahn wir ja kuerzlich, wie der Bischof angefallen wurde, der noch recht friedlich erwaehnte, das in ihrer Ueberlieferung eine "Krippe" das klassische Provisorium war. Emanzen werden mich nun vielleicht auch dafuer anmotzen, aber das geht nicht gegen die Frau im Arbeitsmarkt, denn ich komme ja aus einer Familie, wo seit Generationen generell die Witwen das mit der Haushaltung allein durchziehn mussten, weil uns staendig durch Kriege oder Diktatur-Exesse die Vaeter genommen wurden, kaum dass ein paar Kinder geboren waren. Diese Frauen standen auch ihren "Mann" - bildeten sich eben notfalls erst dann aus, arbeiteten auch wie die Ackergaeule, aber trotzdem nur so etwas, wo man praesent fuer die heranwachsenden Kinder blieb, wo man die Oma in derselben WG mit integrierte, einen Freundeskreis zum immer mal nur voruebergehenden wexhselseitigen Betreuen der Kinder hatte, der aber klein war und man wusste genau, wer das war und wie der es machte (Kinder erzaehlen durchaus sowas hinterher). Es hatte sich keiner gefragt, ob man sich uns, die Kinder, "leisten" koenne, um "Kind" zu haben, um diesem "was bieten" zu koennen, und haette eben nicht sonstige Kinder etwa "abgewaehlt" (Abtreibung: "komm spaeter wieder, jetzt passt es grad nicht"?) haette, sondern wusste noch, dass das selbst Leute werden, traute auch ihnen was zu fuer dann, und man wuesste nicht, was fuer welche es sein werden, Moerder oder Mozarts, aber gab der Zukunft mit G0TT diese Chance, und fand eben den eignen Laden so gut (Kirche resp.Konfession), sie in eine bestimmte Gemeinschaft zu zeugen und gebaeren.
07-03-2007, 16:58
Ach ja *seuftz*
naechstes Wochenende ist wieder Shiiten-Pilger-Fest am Grabe Husseins, zieh schonmal die Decke ueber Kopf, gerade bereiten sich wieder unerleuchtete Typen das Feld fuer deren "Pilger-Zoll". Die ersten 100 eintreffenden Pilger sind gestern unterwegs schon umgebracht worden, auf mehreren Anreisestrecken..... Denk nicht, dass mich das kalt laesst, auch wenn ich hier den Islam als Konfession durchaus strikt und getreu verteidige - ich sehe auch, dass manches dort "zuhause" wirklich noch sehr archaisch ist und denk mit Gruseln an die letzten paar Mal gerade dieser Wallfahrt. Dahinter steht eine Lehre, die es nicht nur bei diesen Shiiten gibt, dass G0TT jemanden, der auf der Hl.Pilgerfahrt umkommt, diesen ins Paradies der Konfession um die es geht, aufnimmt, auch wenn sein Leben nicht perfekt im Sinn der Lehre gelaufen war. Das folgt aelteren Braeuchen, die es schon lange vor der Gruendung unserer Konfessionen gab, und wir finden es lokal in der Historie und auf die ganze Welt verteilt hie und da praktiziert, dass Leute zeitweise diese Pilgerfahrt wie Lemminge missbrauchen, um ihr Leben moeglichst bald schon loszuwerden. Zum Beispiel hier waere ein Ort, um autoritativ und mithilfe der Gruendungs-Urkunde damit Schluss zu machen, dass Glaeubige, egal bei welcher Konfession, denken, es gelte auch fuer ihre Konfession! Es muss den Menschen vor Ort und mit Geduld und mithilfe ihrer vertrauten Sprachbilder klargemacht werden, dass G0TT sicherlich einen, der infolge der normalen Muehen und Gefahren einer Heiligen Wallfahrt sein Leben verlor, dafuer zu troesten willens und bereit ist, aber keineswegs Seinen NAMEN dafuer hergeben wird, wenn sich Menschen solcher Treffen bedienen, um die andern zu Morden zu reizen, um selber ermordet zu werden mit "Aetsch! - nun seid Ihr die Moerder! - und ich komme in den Himmel!" - denn so funktioniert das nicht! Wer einen andern veranlasst zu einem Verbrechen, den straft G0TT "da Drueben" ankommend eher haerter als den zum Verbrechen Verfuehrten. Nix mit Paradies! Das galt fuer Indien, Aegypten und schon vorher in der Steinzeit aller, - es galt fuer juedische Pilger, falls sie zu Pessach in der Roemerzeit hinzogen, weil sie sicher warn, dass Roemer sie mal wieder dort zusammenschiessen werden, - es galt fuer Kreuzfahrer, die hier nicht wert genug zuhause fanden und lieber durch Muslime umgebracht sein wollten, wenn man mal genug grob anmarschierte nach Jerusalem, - es gilt fuer diese daemliche Parade der potestantischen Iren durch ein kath.Wohngebiet in Irland - wie heisst sie noch .... - und es gilt auch fuer solche Shiiten, die die gegenwaertige psychologische Blockierung des nach-Saddam'schen Irak (zur Erinnerung: der gezielt seine Shiiten-Untertanen um Hunderttausende dezimierte) dazu missbrauchen, viele Tote am Grabe des Ali-Enkels Hussein zu hinterlassen, damit vielleicht die Voelker der Welt diesesmal die USA aus dem Irak verjagen, wenn die wieder helfen muss, rasende Pilger am Grab Husseins von dem typisch werdenden "Buergerkrieg-Weihespiel" abzuhalten. Letztes Jahr ging es ja wirklich "hoch her", ich erinnere mich, dass bei uns in den Nachrichten mittendrin ein netter, zahmer Prediger gezeigt wurde, der ganz freundlich dazu sagte, keine Sorge, etwa am Dienstag werde es aufhoeren (so lange war noch das Fest) - aber er irrte sich schon: die vorhandenen Iraker, die sich daran beteiligten (unter Bruedern, versteht sich) "feierten" noch viele Wochen laenger - da ist keine Disziplin mehr vorhanden, etwa puenktlich aufhoeren zu koennen - genauso nicht wie bei den Suizid-Bombern im Hl.Land, die man (unter westlich-linkem Beifall, wohlgemerkt) zu einem Mittel politischen Nachdrucks geschaffen hatte, die aber nicht aufhoerten wenn des ihrer Partei-Fuehrung wichtig war. Da wirken sich Ur-Triebe im bio-logischen Menschen aus, der auch eine innere Gewissheit seiner "unsterblichen Person" hat, und deshalb kommt dies Phaenomen in soviel Konfessionen immer mal durch, ganz ohne einander sowas zu lehren. Es war jedesmal maechtig schwer, es wieder zu stoppen, wenn es einmal in Brauch kam und die konfessionelle Hierarchie nicht so sehr wachsam war, es zu verbieten. Mir blutet schon das Herz im Moment fuer all die liebenswerten Menschenleben, die es nun wieder kosten wird, sich so zu irren. Etliche werden vorher von Agitatoren verfuehrte Verfuehrer sein, das ist das Schlimmste. Aber das alles gab und gibt es konfessions-unabhaengig, es gab das auch bei Atheisten der frz., dt. oder russ.Revolution mit einem dann eben ideologischen Brett vorm Kopf, Agitatoren des Naturtriebs, andere aufzureizen, und agitierbare "Lemminge", die sich dann dem Tod durch andere hinzu-treiben liessen, womit der Agitator kalkulierte, und Dritte, die beides in einer Person in sich tragen, also von selber drauf kommen. Es ist etwas, das sich starten, aber nicht durch Wollen derer, die es starten stoppen laesst, also die, die es starten, werden am Ende immer als Moerder derer aller betrachtet werden muessen. (Fuer jemand, der das mit den Lemmingen nicht kennt: es ist ein Tier der Alpen, das dem Hamster aehnelt, es lebt genussvoll vor sich hin, aber auf ein inneres Signal hin brechen immer wieder Hunderttausende der Tiere auf, versammeln sich zu riesen Scharen und rennen zusammen in einen Abgrung und sterben. - Im Grunde tun das auch die Wander-Heuschrecken, nur die Lemminge fressen unterwegs nicht noch alles bis zur Wurzel kahl.) Beten wir, dass noch umkehre, wer nicht schon in der unstoppbaren Phase ist, und dass es sehr bald zur Ernuechterung komme und auch die Shiiten ihre anderen Wege, ins Paradies zu kommen, flaechendeckend erfahren und vorziehn. mfG WiT
07-03-2007, 19:47
Hi!
Das waren jetzt zwei lange Texte von dir, die mir aber immer noch nicht erkl
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
08-03-2007, 10:00
Hallo Moski :)
Wie kommst Du darauf, dass die saemtlichen Muslime sich nicht mit fremdem Gedankengut befassen DUERFEN? Nur weil eine Konferenz, die Du eingangs erwaehntest, fuer Schueler, die Islamisch sind, verlangt, man solle nicht schon Kinder ganz und gar in eine nicht religioese Kultur hinein erziehen muessen, weil sie doch sicher nicht weniger als Anglikaner, Baptisten, Katholiken, Protestanten und Buddhisten feststellen, dass eine Schule, die im ganzen Schwerpunkt und Erziehungsziel Glauben relativiert und ihren Kindern das, woher die Eltern stammen, gar nicht lehrt und kaum erwaehnt? Und das mit den BuddhaStatuen - ich sagte doch, dass der Typ unter Acht und Bann steht und auf niemanden hoerte, der dort ja auch haufenweise Muslime vernichtete - in Afghanistan, das ist doch ein von Wahabiten (Taliban-Lehren stammen da her) bewohntes multireligioeses Land gewesen - bis diese 200 Mann um den Bin Laden es uebernahmen. Niemanden hatten bis dahin diese schoenen historischen Skulpturen am Beten gehindert. Es war ein Gedankengang wie er dem Beduerfnis von Terroristen entsprang, den Westen so recht zu schockieren, indem sie ein Ziel fuer Touristen zerstoerten und zugleich einer Gruppe der unterworfenen Bevoelkerung weh tun konnten. Das taten die Sowjets kaum anders, als sie Ostpreussen bekamen, und auch nicht die Bolschewisten derer am Anfang, als sie die kostbarste russische Kunst massenhaft vernichteten und aus Kulturzentren Staelle und Gefangenen-Lager machten, in denen die Kunstschaffenden solange bedenkenlos vernichtet wurden, bis jemand zur Rettung derer erwaehnte, das sei Arbeit einer werktaetigen Bevoelkerung gewesen. Dann wurde erst wieder was restauriert - aber nicht etwa instand gehalten, wenn sie wen eroberten. Meiner Mutter Stadt Narwa hatte nach 98 prozentigem Flaechenbombardement noch 47 UN-geschuetzte Gebaeude von hohem Rang, denn es war mal eine von scweden errichtete Zweitresidenz, in der auch die Zarin 20km weiter ihre Sommerresidenz errichtet hatte, und Zarinnen wie Eilsabeth und Katharina bereicherten die Region baulich auf das huebscheste - und die baltischen Gutsherren, vom Preussenreich nicht beeinflusst, holten italienische Meister dorthin und taten auch was hinzu. von den 47 Gebaeuden liessen die Sowjets nachher 40 noch in aller Ruhe ganz zerfallen, um nachher in Schulen den Landeskindern - dem Drittel, das noch am Leben und da war, vorzufuehren dass sie auf armem steinzeitlichen Niveau unendlich muehsam dahinvegetiert waeren, wie vorher, wenn nicht die glorreiche Sowjet-Union ihnen diese moderne Gegenwart beschafft haette. Dabei war Estland 1920-1940 noch auf hoechstem Niveau modern und humanitaer und sozialversorgt gewesen, es gab in Schulen keine Pruegel mehr, arme Kinder hatten vom Staat vorgeschriebene lange Land-Ferien zur gesundheitlichen Foerderung, jede Literatur von Rand hat es in Landesprache gegeben und Laien-Schauspieler hatten Opern, Operetten, Schauspiele in der Landessprache im Repertoire fuer alle. Man wirft dem damaligen Praesidenten nur vor, dass er national betont und sozialistenfeindlich regierte. Das ist - gemessen an dem, was dann der real existierende Sozialismus stalinscher Praegung von jenem Land uebrig liess, absolut denkbar, was er wohl gefuerchtet hatte. Ok, das ist ein lutheranisches Gebiet gewesen, kein islamisches, es gab aber fuer jede Religion (ab ueber einer bestimmten Zahl Mitglieder, die z.B.Katholiken, Juden und Orthodoxe erfuellten) das Angebot einer autonomen Beschulung vom Kindergarten (den es fuer einige schon 1860 gab, fuer das ganze Volk schon ab 1905), doch nicht als Pflicht aller bei irgendwem fuer alle, sondern auch das konnte sich jede Konfession selbst errichten nach Massgabe ihrer Braeuche, Kultur und Sitten, es musste nur einmuenden ins generelle Mindestmass einer modernen Europa-Ausbildung, damit die Jugend nachher waehlen konnte, wo sie beruflich weitermachen wird. Nicht anders war es in der jungen Tuerkei Atatuerks angefangen worden. Nur - Estland als kleines und 800 Jahre lang deutsch-baltisch dominiertes Land - da erreichte sowas selbst den Knecht im hintersten Bauernhof, wenn er wollte, und den Arbeiter in der Familien-Kaserne der Baumwollspinnerei, und ihre Kapitaene waren in Uebersee herumgekommen, maximal 300km entfernt zuhause - doch die Tuerkei als Binnenland ist rieig, und die Staedte erreichen nicht das ganze Landvolk, das teils noch Sitten und lokale Gesetze aus vorislamischen Epochen beibehielt: weil der Islam sich gerade nicht kulturfeinlich in alles einschiebt. Aber wer denn lehnte konsequenter fremdes Kulturgut so ab? Warum zum Beispiel haette auch heutzutage noch kein dt.Kind in der Schule auch nur danach zu fragen gelernt - 1980-99 - wie es den Menschen in Afghanistan ging und wie schrecklich sie leiden mussten, in Afghanistan - ob Muslim oder Buddhist? In meiner 13j Schulzeit (vor 1965) kam anderserum aus dem Islam kein einziger Dichter, Komponist, Saenger, Maler namentlich vor, der aus einem der Laender des Islam war, auch kein Li Po oder Mo Ti aus China, man bekam mal in Erdkunde, wenn's dran war, von Europaeern befundete kurze Darstellungen mit, was es anzuschauen gaebe, wuerde man in deren Laendern mal arbeiten, und im Religionsunterricht als ich den mal selbst gab, wurden Weltreligionen, die nicht unsere waren, im Lehrplan mal grad summarisch behandelt, es freilassend, was ein Lehrer in der kurzen vorgesehenen Zeit daraus machte. Nichtmal Karl May kam bis zu der Wuerde, zum Schulunterricht hinzugezogen werden zu duerfen, es sei denn man las ihn privat - mit islamischer Kultur in dem Sinne hat er sich ja auch nicht befassen koennen, da er von Reiseberichten europaeischer Schriftsteller abschrieb. Ich erinnere mich - (als in unserer Familie traditioneller Karl May Leser) - an keine Ausfuehrlichkeiten ueber Philosophen wie Avicenna oder die atemberaubenden Mosaiken von Palaesten. In Moscheen haette er ja nicht gehn koennen als Kara ben Nemsi und "Franke", fiktiv ja auch nicht, aber seine Schriftsteller haben sich auch nicht damit befasst. Sie erwaehnten: nicht viel wird geputzt, man ist arm dortzulande bis auf die Bonzen, und viel wird nicht restauriert. Er war aber geneigt, sich fuer die Menschen diese Regionen zu erwaehnen, und geniesst es, seinem Haddehin aus der Wueste Hadschi Halef Omar von uns zu berichten - Als ich schon Staatsexamen machte, war es noch immer nicht moeglich, in deutsch ein Buch ueber dessen Welt von einem lebenden Muslim zu kaufen (ich wollte jemandem eins schenken, der mir als selber Muslim aus Amman Thomas Mann nahegebracht hatte), doch es gab erst zwei: eins ueber Wirtschaftsstatstiken, eins ueber Baukunst der Tuerkei. Zwei! - ich hatte wirklich in Hamburg -
14-03-2007, 04:20
WiTaimre schrieb:Wie kommst Du darauf, dass die saemtlichen Muslime sich nicht mit fremdem Gedankengut befassen DUERFEN? Szene aus dem deutschen Fernsehen, Sonntag abend, 22.45 Uhr, ARD. Die Sendung heisst: "Sabine Christiansen". Es diskutieren u.a. ein hoeherer (was immer das im Islam auch sein mag) Vertreter einer muslimischen Gemeinschaft in Berlin sowie ein Vertreter der Evangelischen Kirche Deutschlands. Am Ende der Sendung ueberreicht der Muslim dem Evangelischen eine Ausgabe des Koran. Der bedankt sich artig dafuer, nimmt das Geschenk entgegen mit den Worten, das Buch zu lesen. Dann zieht der Evangelische eine Taschenbibel hervor und moechte sie dem Muslim als Gegengeschenk ueberreichen. Der setzt einen entsetzten Gesichtsausdruck auf, macht einen Schritt zurueck und wehrt die Bibel mit beiden Haenden ab. Eine Szene, die ich bis heute nicht vergessen habe. Nun wirst du vermutlich wieder sagen: "Das ist ein Einzelfall. Das kann man nicht auf die glaeubigen Muslime uebertragen." Sicher. Ein Einzelfall. So wie die Terroristen unter Bin Laden Einzelfaelle sind. Oder die Taliban in Afghanistan, die die Buddha-Statuen weggesprengt haben. Oder die Leute der Hamas, die in Tel Aviv in einen Bus steigen, laut "Allahu akbar" rufen und dann 7 Maenneer, 15 Frauen und 8 Kinder in die Luft sprengen. Einzelfaelle. Die in Berlin oder Hamburg oder Nuernberg totgeschlagenen Juden vom 9. November 1938 - der Reichspogromnacht - alles Einzelfaelle. Darf man nicht auf die deutsche Bevoelkerung uebertragen. Vielleicht nicht einmal auf die damals vorherrschenden NS-Organisationen. Da du Estland angesprochen hast - Tausende Esten sind von den Sowjets nach Sibirien verbannt worden. Einzelfaelle. Darf man nicht auf den Sowjet-Staat uebertragen. Es haben ja nur wenige an den Deportationen mitgewirkt. Ganz ehrlich - ich halte dieses Argument "Einzelfall" fuer eine ziemliche Augenwischerei. Alles ist "Einzelfall", aber irgendwann hat es Methode, und irgendwann ist es ideologisch untermauert. Wenn also Bin Laden kein Muslim mehr ist, weil er bombt; wenn also die Taliban keine Muslime mehr sind, weil sie Buddhafiguren in die Luft jagen, wenn als die Selbstmordattentaeter der Hamas keine Muslime mehr sind, weil sie sich in Bussen mit Maennern, Frauen und Kindern in die Luft sprengen - wieso koennen sich diese Leute auf den Koran und den Islam berufen, ohne dass ein Aufschrei von 1,5 Milliarden Muslimen erfolgt? 12 lumpige Karikaturen in einem kleinen nordeuropaeischen Land, die kaum einer der 1,5 Milliarden Muslime zu sehen bekommen hat, reichen aber aus, um Botschaften anzuzuenden, Menschen zu toeten und den Handel zu boykottieren. Es sind keine Einzelfaelle. Es hat Basis, und es hat Methode. WiTaimre schrieb:Nur weil eine Konferenz, die Du eingangs erwaehntest, fuer Schueler, die Islamisch sind, verlangt, man solle nicht schon Kinder ganz und gar in eine nicht religioese Kultur hinein erziehen muessen, weil sie doch sicher nicht weniger als Anglikaner, Baptisten, Katholiken, Protestanten und Buddhisten feststellen, dass eine Schule, die im ganzen Schwerpunkt und Erziehungsziel Glauben relativiert und ihren Kindern das, woher die Eltern stammen, gar nicht lehrt und kaum erwaehnt? Wo bitte habe ich etwas davon gesagt, dass Kinder in einer nicht religioese Welt hinein erzogen werden muessen? Ganz im Gegenteil! Kinder sollen sich mit allen Facetten des Lebens befassen duerfen. Das schliesst die verschiedenen Religionsformen ebenso mit ein wie eine Betrachtung einer agnostischen oder atheistischen Lebenshaltung. Fortschritt entsteht ausschliesslich durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen (egal in welchen Bereichen). Wie soll ein muslimischer Schueler die Grundprinzipien der Gesellschaft verstehen, in der er lebt, wenn ihm jeglicher Kontakt mit den Auspr____ngen dieser Gesellschaft untersagt wird? WiTaimre schrieb:doch die Tuerkei als Binnenland ist rieig, und die Staedte erreichen nicht das ganze Landvolk, das teils noch Sitten und lokale Gesetze aus vorislamischen Epochen beibehielt: weil der Islam sich gerade nicht kulturfeinlich in alles einschiebt. Das ist eine sehr gewagte Aussage. Was ist kulturell von jenen Voelkern geblieben, die von den islamischen Armeen besiegt wurden? Der Islam ist m.E. extrem kulturfeindlich, was fremde Kulturen angeht. Ganz einfache Beispiele: Schau dir die zum Islam konvertierten Europaeer an. Sie sind nicht nur geistlich zu einer anderen Religion uebergegangen, sie passen sich auch 䵟erlich an. Da gibt es einen, der hiess einmal "Cat Stevens". Dann wurde er Muslim und nennt sich "Yussuf Islam". Warum leugnet der Mann seine europaeischen Wurzeln und nimmt als Nicht-Araber, der zudem nicht in einem arabischen Land lebt, einen arabischen Namen an? Gleiches gilt fuer den deutschen Islam-Prediger namen "Pierre Vogel", der nach seiner Konvertierung als "Abu Hamza" predigt, in typisch arabischer Kleidung. Schaemt sich dieser Mann seiner kulturellen Wurzeln? Oder kann ein europaeischer Muslim nicht "Otto Meier" heissen, kein Arabisch sprechen und in T-Shirt und Jeans herumlaufen (vom Problem der muslimischen Frauen und ihren Kleidungsvorschriften mal ganz zu schweigen)? Oder warum muessen Moscheen nach arabische Bauweise errichtet werden, mit Kuppel, Minarett usw.? Architektur ist geopgraphisch unterschiedlich. Eine Kirche in Norwegen sieht anders aus als in Spanien. Der islamischen "Einheitsbrei" kennt offenbar keine nationalen oder kulturellen Unterschiede. Mit anderen Worten: Wenn Europa islamisiert ist, dann verschwindet die europ䩳che Kultur und wird durch die arabische ersetzt. All das, was in Jahrhunderten aufgebaut wurde und die Einzigartigkeit Europas ausmacht - Musik, Literatur, Bildhauerei, Architektur, Schauspiel, Wissenschaft, Technologie usw. - wird verschwinden. Dinge wie die (politisch-gesellschaftliche) Aufklaerung gehen verloren. Die Gewaltenteilung ist hin. Demokratie wird verboten (in einem totalitaeren System wie dem Islam kann es keine Opposition geben, die das System auch nur im Ansatz in Frage stellt - ein Grund, warum es den islamischen Laendern an Reformatoren fehlt). Die rechtliche Gleichheit von Maennern und Frauen ist dahin (wofuer haben Frauen in Europa fast 200 Jahre gekaempft, wenn eine Religion all ihre Bemuehungen zunichte macht?). WiTaimre schrieb:In meiner 13j Schulzeit (vor 1965) kam anderserum aus dem Islam kein einziger Dichter, Komponist, Saenger, Maler namentlich vor, der aus einem der Laender des Islam war, auch kein Li Po oder Mo Ti aus China, man bekam mal in Erdkunde, wenn's dran war, von Europaeern befundete kurze Darstellungen mit, was es anzuschauen gaebe, wuerde man in deren Laendern mal arbeiten, und im Religionsunterricht als ich den mal selbst gab, wurden Weltreligionen, die nicht unsere waren, im Lehrplan mal grad summarisch behandelt, es freilassend, was ein Lehrer in der kurzen vorgesehenen Zeit daraus machte. Das ist ein unzulaessiger Vergleich. Du kannst doch nicht allen Ernstes das Fehlen von bestimmten Unterrichtsinhalten gleichsetzen mit dem Verbot, bestimmte Themen im Unterricht zu schulen? Zeig mir bitte ein freies westliches Land, wo es ein Verbot gibt, asiatische Philosophie zu lehren oder sich mit den Bauwerken des Islam zu befassen. Nur ein einziges freies westliches Land, bitte. Es geht nicht darum, dass bestimmte Themen in der Schule nicht gelehrt werden (was sicher traurig ist). Es geht darum, dass bestimmte Themen in der Schule nicht gelehrt werden duerfen. Nach Ansicht dieser Moralapostel aus Grossbritannien ist es fuer einen glaeubigen Muslim zutiefst abtraegliich, wenn er Musik von Bach hoert, oder sich "Romeo und Julia" von Shakespeare anschaut. Was fuer ein System ist das, wo so etwas moeglich ist? WiTaimre schrieb:Einen ex-Franziskaner-Missionar kenne ich, dem der dortige Imam in Indonesien durch dessen allgemeingelehrte Kultiviertheit grad so gut gefiel, dass der Franziskaner uebertrat zum Islam. Ganz ehrlich: Dieser Franziskaner-Missionar ist in meinen Augen ein ausgemachter Schwachkopf! Denn m.E. sollte man sich fuer eine Religion entscheiden, weil man von dieser Religion ueberzeugt ist und nicht, weil irgend ein Mensch eine allgemeingelehrte Kultiviertheit an den Tag legt. Wenn diesem Franziskaner nun ein Buddhist begegnet, der den indonesischen Imam in Bezug auf Kultiviertheit toppen kann, konvertiert er dann weiter zum Buddhismus? Ein in meinen Augen absolut laecherlicher Mann! WiTaimre schrieb:Wir erfuhren nur, dass sie um 1950 in Laendern des tropischen und subtropischen Guertels zu 90 Prozent analphabetische Bevoelkerungen hatten. Sorry, aber das ist - mit allem gebotenem Respekt - ziemlicher Quark, was du da erzaehlst. Analphabetismus ist keine Frage der Existenz von dauerhaft haltbaren Buechern, sondern eine Sache der Ausbildung. Leute dumm zu halten, ihnen also nicht Schreiben und Lesen beizubringen, ist ein Mechanismus der Machterhaltung. Wer nicht lesen kann, wird Probleme haben, andere Meinungen heranzuziehen. Nachweislich haben Frauen in jenen Laendern mit der hoechsten Analphabetenrate auch die hoechste Geburtenrate. Sobald Frauen Zugang zu Bildung haben, sinkt die Geburtenrate dramatisch ab - weil sie als Lesende in der Lage sind, mehr ueer sich und ihre Situation zu erfahren. Die europaeische Aufklaerung basiert darauf, dass Ideen zu Papier kamen und gelesen wurden. Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung in Europa lief parallel zur Volksbildung ab. Seit dem fruehen _8.Jahrhundert gibt es in Deutschland die Schulpflicht - nicht ohne Grund konnten sich bestimmte Staaten schneller entwickeln als andere oder erlangten entsprechenden Vorsprung in Forschung und Wissenschaft (wie viele bedeutende Erfindungen und Entwicklungen kommen aus Laendern oder Kulturregionen mit hoher Analphabetenrate?). WiTaimre schrieb:Aber der Islam selbst war doch nicht abgeneigt, franzoesische Kultur anzunehmen, oder amerikanische, englische und deutsche, sowie man ihnen diese Ausbildungen anbot, ohne zu verlangen, ihren heimischen Glauben dafuer herzugeben, und die Tuerkei Stadtbevoelkerung ist auf dem neusten Stand im Bank- und Handelswesen, seit sie das fuer die Religion derer, die trotzdem den Qur'an nicht aufgeben wollen, durchstudiert haben, und das Recht muss ein Volk haben. Die nicht so doll Religioesen sind auch dort die Mehrheit. Was hat der Islam aus der franzoesischen, amerikanischen, englischen oder deutschen Kulturlandschaft angenommen? Die Bildhauerei ist im Islam unbekannt, weil "haram" - die dreidimensionale Darstellung eines menschlichen Koerpers ist verboten! Selbst bei der zweidimensionalen Darstellung gibt es Probleme - nicht ohne Grund haben Moscheen nur Ornamente, aber keine Abbildungen. Aber jetzt ist das Fernsehen da, und notgedrungen gibt es eine Fatwa, die Fernsehen erlaubt, obwohl hier Menschen zweidimensional dargestellt werden. Ich moechte wissen, was Muslime bzgl. holografischer Darstellungen machen? Strikt verbieten? Im Islam ist Musik (ausser Trommeln und folkoristischer Gesang) auch heftigst umstritten. Mir ist jedenfalls keine Boy Group aus Saudi-Arabien gelaeufig, die waehrend der Hadsch in Mekka auftritt. Und von einer Oper oder einer Sinfonie aus Kuwait oder Algerien habe ich auch noch nicht geh? Gibt es in diesen Laendern ueberhaupt so etwas wie unsere klassischen Orchester? Gibt es ein sudanesisches Staatsorchester, das Mozarts "Alla turca" intonieren kann? Oder ist es nicht vielmehr so, dass solche westlichen Einfluesse bekaempft werden (der weiter oben genannte "Yussuf Islam" alias "Cat Stevens" hat nach eigener Aussage 16 Jahre (!) auf Musik verzichtet, weil sie nicht konform ist mit seinem islamischen Glauben)? WiTaimre schrieb:Sie haben selbst grossartige Dichter, Musiker und Maler - zaehl Du mir mal welche auf, bitte. Warum sollte ich? Im Gegensatz zu dir bin ich nicht der Auffassung, dass es grossartige Musiker oder Maler im islamischen Raum gibt. Nenn du mir doch mal einen Bildhauer, der irgendwo zwischen Marokko und Pakistan wirkt und wirklich weltbedeutend ist. WiTaimre schrieb:Aber die Armen haetten auch nur die gekannt, die ihnen heimisch naeher lebten, nicht anders als unsere Arbeiterviertel in Hamburg oder Berlin wohl kaum viel von Moerike oder Heine oder Picasso gehabt haben. Wir reden hier nicht von den Armen, sondern von muslimischen Schuelern in Europa, die weiterhin nicht mit Moerike oder Heine oder Picasso in Kontakt kommen, nicht etwa weil sie arm sind, sondern weil es ihnen der fuer sie zustaendige Imam aus Religionsgruenden verbietet. WiTaimre schrieb:"Restriktiv" - o menno - als der Absolutismus der Preussen hier in kath.Westfalen eintraf, wurden erstmal Schulen geschlossen und der Lehrplan gerafft. Maedchen, die eigene Schulen schon durch die Fuerstbischoefe hatten, durften grad mal weben und stricken und lernen, wie man Apfelbaeume pflanzt, Schule war fuer unnoetig erklaert worden, das Schreiben koennte ihr Mann ja wissen. Kath.Bildungsinstitute fuer Frauen - wie die Kloester - wurden enteignet, aufgeloest und verjagt, eine studierte Nonne musste froh sein, als Fliessbandarbeiterin ueberhaupt eine Arbeit zu ihrem Unterhalt machen zu duerfen. Fremdsprachen waren unerwuenscht. ich frage mich beim Studium dieser Zeilen, was du damit bezwecken moechtest. Der preussische Absolutismus ist mehr als 250 Jahre her. Was hat eine vergangene Epoche in einer Diskussion um die aktuelle Situation zu suchen? Genau so koennte ich die Roemer und ihre Gladiatorenkaempfe anfuehren und damit die Selbstmordattentate der Islamisten entschuldigen. Tue ich aber nicht. Weil das Problem gegenwaertiig ist und nicht mit Zustaenden von anno dunnemals begruendet werden kann. Es gab den Absolutismus, ja, und er ist ueberwunden worden. Das sollten wir nicht vergessen. Unsere heutige Zeit ist nicht absolutistisch. Also welchen Sinn macht deine Argumentation? Es sei denn, du reduzierst die islamische Welt auf den Zustand, den Europa waehrend des Absolutismus hatte, aber das waere grober Unfug! WiTaimre schrieb:Red mir nicht vom "restriktiven Islam" als solchen. Oh doch! Und immer wieder! Weil er restriktiv ist! WiTaimre schrieb:Deren Mechanismen waren parallel nicht anders als hier. Das ist restriktiv staatlich und die Staatsform ist vom Qur'an aus variabel. Die Staatsform ist im Islam nicht variabel, sie ist irrelevant. Weil die Staatsform sich der Religion und den daraus abgeleiteten Vorschriften zu unterwerfen hat (deshalb heisst das ja auch "Islam"). Das deutsche Grundgesetz kollidiert in manchen Punkten mit der muslimischen Weltanschauung - nun rate mal, was fuer einen Muslim einen hoeheren Stellenwert hat. Nach meiner Auffassung begeht jeder Muslim, der als Beamter in den Staatsdienst eintritt und daf?en Eid auf das Grundgesetz ablegen muss, einen klaren Meineid. WiTaimre schrieb:Das war keine unglaeubige islamische Familie, sondern natuerlich stand ihnen zu, ihre Kinder weiterzubilden. Dieser gute Mann wuerde sich heute schwer umgucken, wenn er wegen seiner Verhaltensweise durch die entsprechenden muslimischen Organisationen massiv unter Druck geriete. Und dann waere es sehr schnell vorbei mit seiner liberalen privaten Bildungspolitik. Denn was viele liberale, laizistische oder saekulare Muslime in Europa noch nicht begriffen haben: die radikalen Kraefte innerhalb der islamischen Gemeinschaft werden auch sie unterdruecken und auf ihre Linie zwingen. WiTaimre schrieb:Woher kam denn Khomeini, um Persien so niederzuschrauben, wie es unter ihm getan wurde? Geboren in Chomein (genaues Datum ist unbekannt), 1921 Lehre im islamischen Recht, ab 1923 Besuch der islamischen Rechtsschule in Khom, bis 1963 Lehramt f?amisches Recht und Philosophie, 1964 wegen Kritik am Schah des Landes verwiesen, 1965 Wechsel von der Tuerkei in den Irak, 1978 von Saddam Hussein nach Frankreich abgeschoben, am 1.Februar 1979 Rueckkehr in den Iran. Jetzt sag bloss noch, dass Khomeini waehrend seines einjaehrigen Aufenthaltes in Frankreich sich grundlegend in seiner kulturellen Ausrichtung geendert hat? Hast du dafuer Belege? WiTaimre schrieb:Sein Exil war in Paris, dann in Deutschland, und hier erst lernte man unter innigem Befassen mit "europaeischer Kultur und jeder Art Literatur", wie eine Minderheit es anfangen muss, ein grosses Land sich zu unterwerfen und um-zu-kulturieren. Auch diese Aussage halte ich fuer fahrlaessig. Khomeinis Staatssystem ist durch und durch islamisch gepraegt. Seine Staatsdoktrin namens "Velayat-e-Faqih" basiert mit Sicherheit nicht auf europaeischen Staatsideen, sondern ist die Umsetzung eines Religionsstaates - wo in der europaeischen Geschichte hat es Vergleichbares gegeben? WiTaimre schrieb:Unser bester deutscher Gehirnchirurg ist Tuerke und Muslim. Richtig. Und das ist er nur geworden, weil er sich mit Dingen beschaeftigt hat, die fremdes Gedankengut waren. Haette er das nicht d?___, waere er vermutlich nicht Gehirnchirurg. Komisch, nicht? WiTaimre schrieb:Also das ist nicht der Islam, der sowas verhindert. Was ist es dann, wenn muslimische Schueler von ihrem zustaendigen Moscheeleiter angewiesen werden, bei Theaterauffuehrungen nicht teilzunehmen, beim Lesen von Thomas Manns "Tod in Venedig" den Klassenraum zu verlassen, die Unterrichtsstunden in Sexualkunde ausfallen zu lassen? WiTaimre schrieb:Na was soll denn daran so super gewesen sein? Volltreffer! Hier beklagst du genau das, was du bei Muslimen aber erlauben wuerdest: Mit dem einen darf man sich beschaeftigen, anderes ist aber verboten. Die Sowjets duerfen das nicht, die Muslime hingegen schon. Ist das nicht ein bisschen schizophren? WiTaimre schrieb:Daher darf ein Muslim wie auch ein Katholik wie auch ein Jude verlangen, dass man seinen Kindern irgendwo noch 'ne Chance laesst, nicht nur nach Massgabe Fremder ausgebildet zu werden. Mir scheint, du hast meine Ausfuehrungen nicht verstanden. Selbstverstaendlich soll ein muslimischer Schueler Zugang zu allen Formen der Bildung haben - aber genau das soll ja von der religioesen Fuehrern der Muslime eingeschraenkt werden. Bestimmte Themen duerfen nicht geschult werden - sagen islamische Religionsfuehrer in Grossbritannien (und damit ueber kurz oder lang auch bei uns - hier gibt es ja bereits erste Schulen, wo Muslime und Nicht-Muslime getrennte Eingaenge nehmen muessen, damit die Muslime keinen Seelenschaden nehmen). Ich halte die Forderungen in Grossbritannien fuer den ersten Schritt hin zu Einschraenkung der europaeischen Kultur. Die Taliban haben die Buddhafiguren gesprengt - sie konnten das, weil sie dort das Sagen hatten. Hier wird es vermutlich erst einmal darauf hinauslaufen, dass bestimmte Dinge aus der Oeffentlichkeit verschwinden werden, weil sie das religioese Empfinden der Muslime stoeren. Notfalls wird das per Gerichtsurteil eingeklagt (siehe Gestaltung des Schulunterrichts, Nichtteilnahme am Sportunterricht, Verweigerung der Klassenfahrt usw. usw.). Die Frage ist, wann zum ersten Mal eine Skulptur aus einem Park entfernt wird, da die Darstellung eine nackten Menschen (in Marmor) die religiioesen Gefuehle der Muslime beleidigt. Und wann das Glockengelaeut der Kirche im Ort einzustellen ist, weil auch das ein Affront gegen die islamische Gemeinschaft ist. Der Tag wird kommen. Gruesse, Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
14-03-2007, 17:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-03-2007, 21:30 von Alanus ab Insulis.)
Hallo Moski,
Ich kann nur sagen, dass ich deinem Beitrag voll und ganz unterstuetze. Ich halte deine Analyse islamischer Bestrebungen fuer ziemlich zutreffend. Und ich tue dies, als glaeubiger Christ, als bekennender Katholik und freiheitsliebender Demokrat. Du hast gesagt, dass sich dir besonders die Szene zwischen dem evangelischen Funtkionaer und dem muslimischen Vertreter eingepraegt hat. Ich kann dir ein Beispiel geben, dass noch viel weiter geht. Der Orden des hl. Dominikus, der ordo praedicatorum, unterhaelt in Kairo ein Institut fuer den christlich-islamischen Dialog, allein das ist im Islam schon undenkbar, das Institut Dominicain d'Etudes Orientales. Das Institut hat sich aber nicht nur einem rein religioesen Dialog verschrieben, sondern auch der wissenschaftlichen und, ich nenne es mal salopp so, auch wenn es vom Terminus problematisch ist, exegetischen Untersuchung des Koran. Warum schreibe ich dies? Nun ja es hat zwei Gruende. Erstens ich moechte den genuinen Unterschied zwischen Christentum und Islam im Bezug auf seine Dialogfaehigkeit in religioes-doktrinaerer Sicht, als auch politsch-kulturellen Hinsicht herausstellen. Und zweitens, weil ich daran die typisch islamische Problematik des religioesen Fundamentalismus, ohne dies Phaenomen ausschliesslich dem Islam zu zusprechen, aufzeigen moechte. Ich selbst halte den Dialog fuer das einzig vernuenftige, ja um genau zu sein, das vernunftgemaesse Mittel zum Austausch zwischen einzelnen Menschen und ihren Kulturen und Religionen. Es gibt keinen anderen Weg als den Dialog, wenn man Anschauungen, seien sie politischer oder religioeser Natur, dem anderen gegenueber nicht aufoktroyieren will, sondern ihn zum Verstaendnis und zur Einsicht bringen will. Das Problem ist, dass sich genau hier die Geister des Islams und des Christentums scheiden. Waehrend der Islam das Neue Testament und weite Teile des Alten Testamentes verteufelt, und man bedenke, Jesus, David, Mose und Adam werden im Islam als Propheten anerkannt und verehrt, und somit einem gleichberechtigten Dialog gar nicht erst zulassen, versuchen christliche Theologen, eine Auseinandersetzung der islamischen Lehre mit dem christlichen Glauben voranzutreiben, wenn gleich unter dem guten Recht, die eigene Position zu wahren und zu untermauern. Das Institut Dominicain d'Etudes Orientales ist dafuer ein gutes Beispiel. Die Dominikaner Patres, allesamt studierte Theologen, Philosophen und zumeist auch Islamwissenschaftler, die sowohl arabisch und hebraeisch beherrschen, untersuchen den Koran ebenso kritisch, wie die Bibel und ihren Kanon. Die Patres nutzen dabei die vielfaeltigen Erkenntnisse der modernen, allgemeinen Religionskunde, der unabhaengigen Islamwissenschaft und der biblischen und islamischen Archaeologie. Allein das schon fuer sich genommen ist mehr als die islamischen Rechtschulen von Damaskus, Kairo und sonst wo ueberhaupt selbst leisten. Desweiteren nutzen die Patres eben jene Erkenntnisse um auf dem Boden islamischer Denkmuster und Hintergruende einen Dialog ueber die Unterschiede und Missverstaendnisse des Islams und des Christentums aufzubauen. Und man bedenke ebenfalls, dass es den Patres bei schwerer Strafe verboten ist, zu missionieren, Konvertierungen zu begleiten oder gar durch zu fuehren usw. Und dennoch halten sie an einem aufrichtigem Dialog fest, weil es ihre Ueberzeugung ist, dass der Dialog ein zentraler Akt christlicher Verkuendigung ist, der nicht mit Gewalt zu erreichen ist. So bezeugt es auch die Enzyklika redemptoris missio. "Der interreligoese Dialog ist Teil der Sendung der Kirche zur Verkuendigung des Evangeliums. Wenn er als Methode und Mittel zur wechselseitigen Kenntnis und Bereicherung verstanden wird, steht er nicht in Gegensatz zur Mission ad gentes sondern hat vielmehr eine besondere Bindung zu ihr und ist sogar Ausdruck davon. [...] Der Dialog entsteht nicht aus Taktik oder Eigeninteresse, sondern hat Gruende, Erfordernisse und Wuerde eigener Art. Er kommt aus dem tiefen Respekt vor allem, was der Geist, der weht, wo er will, im Menschen bewirkt hat. In ihm beabsichtigt die Kirche, ueber die "Saatkoerner des Wortes" und die "Strahlen der Wahrheit, die alle Menschen erleuchtet" zu entdecken - Saatkoerner und Strahlen, die sich in den Personen und in den religioesen Traditionen der Menschheit finden. Der Dialog gruendet auf der Hoffnung und der Liebe und wird im Geist Frucht bringen. Die anderen Religionen stellen eine positive Herausforderung fuer die Kirche dar; sie regen sie sowohl dazu an, die Zeichen der Gegenwart Christi und des Wirkens des Geistes zu entdecken und anzuerkennen, als auch dazu, die eigene Identitaet zu vertiefen und die Gesamtheit der Offenbarung zu bezeugen, dessen Wahrerin sie zum Wohl aller ist. Daraus entsteht jene Geisteshaltung, die diesen Dialog im Zusammenhang mit der Mission ad gentes beleben soll. Der Dialogpartner muss seinen eigenen Traditionen und religioesen Ueberzeugungen entsprechen und offen sein, um die des anderen zu verstehen, ohne Vortaeuschungen einerseits und Sperren andererseits, sondern im Geist der Wahrheit, Demut und Loyalit䴬 im Wissen darum, dass der Dialog jeden bereichern kann. Dabei darf es keine Verzichtserklaerungen und keine falsche Friedfertigkeit geben. Es braucht das gegenseitige Zeugnis fuer den gemeinsamen Fortschritt auf dem Weg der religioesen Suche und Erfahrung. Dies dient zugleich der Ueberwindung von Vorurteilen, Missverstaendnissen und Intoleranz." Diese Enzyklika macht aus katholischer Sicht - und man bedenke, dass die sie selbst ueber sich sagt: "die Kirche [ist] der eigentliche Weg des Heiles und [...] sie allein [ist] im Besitz der Fuelle der Heilsmittel" (ebenfalls aus redemptoris missio) - deutlich, dass der Dialog nicht ein Zusatz, sondern zum Wesen der Mission gehoert und gehoeren muss, wenn er im Falle von kulturellen Unterschieden den Glauben aufrichtig und friedfertig verkuenden will. Es wird hier bezeugt, dass man, auch wenn man von einer grossen Ueberzeugung ausgeht, dennoch nicht die Positionen anderer geringschaetzen darf und kann, sondern im Dialog eben diesen Anspruch mit den Mitteln der Vernunft und des Verstandes erklaeren, verteidigen und ueberzeugen muss. Ich bin ueberzeugt, wenn jemand diese grundlegende Basis ablehnt, dann ist entweder die Person im Einzelnen intolerant oder aber das ganze System, dass hinter der Person steht. Dies ist eine bittere Lektion der Geschichte gewesen und auch hier steht der Dominikanerorden exemplarisch als Vorbild. Der Orden, der eine urspruenglich gut gewollte und bewahrende Inquisition voran trieb, hat die Gefahren, das Leid und die Intoleranz jener Unfaehigkeit zum Dialog erlebt und derren schreckliche Folgen fuer den Einzelnen und eine ganze Gesellschaft. Dies bedeutet ja nicht, dass der eigene Standpunkt aufgegeben werden muss und dass Personen, die von ihm abweichen, auch entsprechend abgegrenzt werden, sondern, dass das eigentlich Gurndlegende im Ueberzeugen nicht die Verurteilung ist, sondern der Dialog. Und genau dies ist das Problem des Islams. Der Islam, und dies seit Anbeginn seiner Geschichte, weigert sich, seine eigenen Wurzeln zu reflektieren, weder auf der Basis der Vernunft, noch auf der der Historizitaet, sondern beansprucht eine apodiktische Wahrheit, und jetzt kommt das eigentliche Problem, die sich nicht im Dialog messen darf. Die Katholische Kirche und weite Teile des Christentums haben eingesehen, dass nicht der Wahrheitsanspruch die Gefahr zum Fundamentalismus ist, sondern die Intoleranz diese Wahrheit im eigenen Paradigma gefangen zu halten. Und genauso muessen die Bestrebungen des Islams aufgefasst werden. Moski hat hierfuer einige Beispiele gebracht, die noch dazu in einem historischen Zusammenhang mit der islamischen Expansion stehen. Waehrend z.B. das Byzantnische Reich den sogenannten "Mohammedanern" die oeffentliche Ausuebung ihrer Gebetszeiten gestattete, so musste die byzantinische Reichskirche in den von seldschukischen Heeren eroberten Gebieten eine massiven Bildersturm und die Exekrierung von Kirchen und Altaeren hinnehmen. Nicht anders war es in Nordafrika oder Spanien, wo ganze Dioezesen von den Fatimiden dem Erdboden gleichgemacht wurden. Sicher in den folgenden Kreuzzuegen und auch in der Reconquista legten auch christliche Heere ihre Zimperlichkeit ab, aber war dies eher eine, wenn auch aus heutiger Sicht illegitme, Reactio auf diese Massnahmen. Ich will eigentlich gar nicht so sehr einen historischen Streit breittreten, sondern viel mehr das anscheinend genuin islamische an dieser Restriktion und Intoleranz aufzeigen.Diese Beispiele lassen sich auch in der heutigen Zeit mehr als einmal belegen. Waehrend das II. Vaticanum im Konzilsdekret nostra aetate Muslime als Brueder anspricht und einhellig die Gemeinsamkeit des Monotheismus wuerdigt und begruesst, so muessen wir von islamischer Seite immer wieder Fatwen erleben, die den Papst als Luegner und Scharlatan bezeichnen. Waehrend christliche Kirchen und Orden den Dialog suchen, muessen wir erleben, wie im mittleren Orient die 1700-1900 Jahre alten nestorianischen, assyrischen und chaldaeischen Kirchen bestohlen, geschaendet, angegriffen und zerstoert werden und das Patres entfuehrt und hingerichtet werden und dies alles obwohl wir zur angeblichen Familie des Buches zaehlen. Man koennte sogar noch ueber einen Teil der Ablehnung, zumindest die doktrinaere, nicht die zerstoererische, hinwegsehen (viele Atheisten machen dies ja auch), aber die kollektive Verachtung ganzer Zivilisationen, ihrer Kulturschaetze, ihrer Religionen und ihrer Freiheit ist indiskutabel. Wenn jemand als Muslim die europaeische-freiheitliche Kultur aus Glaubensgruenden, die nicht durch die Vernuft einsichtig und akzeptierbar sind, ablehnt und sie verteufelt, dann verwirkt er meiner Meinung nach sein Anrecht auf Akzeptanz, wenn er dies mit Gewalt tut, dann verliert er sein Recht auf freiheitliche Ausuebung seiner Religion und wenn eine ganze Religion dies tut, dann verliert sie ihr Existenzrecht. Wenn der Islam sich nicht grundlegend reformiert, so wie auch die Katholische Kirche und alle christlichen Kirchen eine ecclesia semper reformanda sein muessen und die freiheitliche Grundbestimmung des Menschen als ureigenes und angeborenes Recht des Menschen anerkennt, dann hat er kein Bestandsrecht, weder ein kulturelles, noch verfassungsrechtliches im Sinne der Religionsfreiheit. "Aber der Kaiser kannte natuerlich auch die im Koran niedergelegten - spaeter entstandenen - Bestimmungen ueber den heiligen Krieg. [...] Der Kaiser begruendete dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. 'Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemaesses Handeln ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Koerpers. Wer also jemanden zum Glauben fuehren will, braucht die Faehigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung... Um eine vernuenftige Seele zu ueberzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann...'. Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemaesses Handeln ist dem Wesen Gottes zuwider." (Regensburger Rede von Benedikt XVI.) Wer auf eine solche Rede und Begruendung religioeser Friedfertigkeit mit einem Aufschrei der Entruestung reagiert, der verraet nicht nur viel ueber seine innere Mentalitaet, sondern auch ueber seine Beweggruende und Methoden. Und die Gewalt, die hier als widersinnig angeprangert wurde, ist genau die unvernuenftige Antwort, die der Islam uns gegeben hat. Eine alarmierendere Botschaft haetten wir kaum bekommen koennen. Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
- Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns. (Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
22-03-2007, 17:47
Hallo Moski und Presbyter - erstmal hab ich Euch die "Mottenloecher" rausgenommen, soweit ich es fuer ergaenzbar hielt. Lest es bitte nochmal drueber, dass mir nicht etwa irgendwas gegen Eure Absicht reingeflutscht ist. Danke :)
Es laesst sich, wens es lesbar ist, besser beantworten. scusi fuer den Eingriff. mfG WiT
24-03-2007, 06:42
Hallo :)
Um nochmal auf "Kulturbesorgnisse" zurueckzukommen, wonach da manche wirklich nicht viel selbst mit Kultur zu tun zu haben scheinen, hab ich was zusammengesucht, erstmal aus der Tuerkei - wo Ihr mir zweifellos zustimmt, dass darin vorwiegend Muslime wohnen und auch regieren. Dazu noch die "Beweise" warum das alles ein Muslim nicht koennte... - das ist schon ruehrend, echt. Ich rede hier vertretungsweise fuer 1 Milliarde Original-Muslime - von denen auch hier in Land die meisten sind - und hier wird einfach stur weiter argumentiert als handle es sich um ausschliesslich die bemuehten "Islamisten", diie mit Koranen schwenkend uns westliche Laender anscheinend schon alle in mancher Forenbesucher Augen schon feste "umzingelt haben"? Zitat:Türken wurden mit Oper und Balett bereits vor Verkündung der Republik bekannt. Zitat:Das Theater Zitat: Volkstümliche Gedichte, Volksweisen, Sagen und Märchen sind anonyme Werke der Volksliteratur. Ferner machen volkstümliche Erzählungen und vom Meddah (öffentlicher Märchen- und Geschichtenerzähler) vorgetragene Geschichten, die Karagöz-Schattenspiele und "Ortaoyunu" genannte Volksschauspiele einen wichtigen Teil der anonymen Volksliteratur aus. erstmal soviel zum Anfang. mfG WiT :) |