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Kritik an Muslimen seitens des Islam
#1
Salam!

Da es ja in einem anderen Thread angeklungen ist, daß Muslime oftmals kein gutes Beispeil abgeben:

http://www.youtube.com/watch?v=12IScJ4L2Oc

Wa salam

Ahmad

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#2
aAHMADh schrieb:Da es ja in einem anderen Thread angeklungen ist, daß Muslime oftmals kein gutes Beispeil abgeben

Pierre Vogel ist da sicherlich auch ein passendes Beispiel, insbesondere wenn man seine völlig kontextlose Bibelauslegung und die Polarisierung, von ihm völlig falsch interpretierter, theologischer Ausdrücke bedenkt.

Mfg Presbyter
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#3
Hallo Presbyter!

Pierre Vogel ist da sicherlich auch ein passendes Beispiel, insbesondere wenn man seine völlig kontextlose Bibelauslegung und die Polarisierung, von ihm völlig falsch interpretierter, theologischer Ausdrücke bedenkt.

Ich bin beileibe kein Fan von Pierre Vogel, aber es ist mir zuwider, wenn man vom Thema abweicht, nur um seinen Unmut abzulassen.

Mfg,

Ahmad

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#4
aAHMADh schrieb:Ich bin beileibe kein Fan von Pierre Vogel, aber es ist mir zuwider, wenn man vom Thema abweicht, nur um seinen Unmut abzulassen.

Unmut? Es geht mehr um die Glaubwürdigkeit von Pierre Vogel.

Ich hatte mal das Vergnügen, eine 25 minütige Videopredigt von ihm zu sehen und zu hören. Kern dieser Videopredigt war die Aussage: "Wer auch nur eine einzige Zeile, ein einziges Wort des Koran nicht befolgt oder auslässt, der ist ein 'kafir'."

Das war ziemlich starker Tobak, was der Herr Vogel da verbreitete.

Zitate aus dieser Videopredigt habe ich wortwörtlich in einem Islam-Forum eingestellt (nein, nicht hier) und die Frage dazu, ob der Koran wirklich wortwörtlich auszulegen ist, so wie es Pierre Vogel in seiner Predigt verkündet.

Es hat keine 24 Stunden gedauert, da war die Videopredigt von Pierre Vogel von der Homepage spurlos verschwunden (http://www.diewahrereligion.de).

Ich frage mich seitdem - warum?

Ich halte diesen Herrn für nicht sonderlich glaubwürdig.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#5
' schrieb:Ich bin beileibe kein Fan von Pierre Vogel, aber es ist mir zuwider, wenn man vom Thema abweicht, nur um seinen Unmut abzulassen.

Welches Thema denn?
Eine deratige Kritik wie sie Pierre Vogel an seinen Mit-Muslimen übt ist für mich nicht hinnehmbar. Seine Art der Verkündigung ist populistisch und billigste Demagogie. Denn eines wird ziemlich schnell deutlich, Vogel geht es nicht um das schlechte Zeugnis anderer Muslime, sondern darum sein Zeugnis als das einzig rechtmäßig darzustellen.

Desweiteren sind mir mittlerweile einige Videopredigten in dei Hände gefallen in dem er eine groteske Art und Weise der Bibelinterpretation - Auslegung kann man es bei Leibe nicht nennen - heranzieht um die Überlegenheit des Islam darzustellen.
Sein Beispiel das lukanische Gleichnis von den zehn Talenten (Minen).

Zitat von Pierre Vogel nach Lk 19, 27:
"Meine Feinde aber die nicht wollen das ich König werde, bringt sie her und schlachtet sie vor meinen Augen nieder.

Vogel nimmt das als Anlass zu Behaupten Jesus hätte religöse Gewalt an Ungläubigen befohlen. Um damit die dem Koran inhärente Gewalt zu verteidigen.
Ich behaupte es zeigt die Aroganz Vogels sich ohne biblische Kenntnis, einer Steibruchexegese anzumaßen.

Denn er beachtet folgende Dinge nicht:
1. Es ist ein Gleichnis
2. Es (das Gleichnis) interpoliert den messianischen Charakter auf das Echaton (Auf die Endzeit) .... eine wörtliche Relevanz wird damit obsolet.
3. Er ignoriert den Kontext des Gleichnisses im Zusammenhang der gesamt-lukanischen Konzeption des Evangeliums.
4. usw.

Dies sind nur einige wenige Beispiel die Vogels Glaubwürdigkeit für den interreligösen Dialog, als auch - nach meiner Ansicht - für einen intermuslemischen Dialog über die freiheitliche Ordnung des Islams, zum Einsturz bringen.
Der Mann will keinen Dialog, sondern vulgäre Mission!
Mfg Presbyter
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#6
Moski schrieb:Ich hatte mal das Vergnügen, eine 25 minütige Videopredigt von ihm zu sehen und zu hören.
Kern dieser Videopredigt war die Aussage: "Wer auch nur eine einzige Zeile, ein einziges Wort
des Koran nicht befolgt oder auslässt, der ist ein 'kafir'."
Das kann ich bestätigen - die gleiche Predigt hörte ich ebenfalls, habe das Zitat in einem anderen
interreligösen Forum verwendet und bin dann von den Muslimen dort gefragt worden, woher ich
denn diesen Unsinn hätte - leider hab' ich die Quelle dann nicht mehr gefunden.
Presbyter schrieb:Titat von Pierre Vogel nach Lk 19, 27:
"Meine Feinde aber die nicht wollen das ich König werde, bringt sie her und schlachtet sie
vor meinen Augen nieder.


Vogel nimmt das als Anlass zu Behaupten Jesus hätte religöse Gewalt an Ungläubigen befohlen.
Dieses 'Argument' hab' ich schon öfters von Muslimen gehört - ich möchte doch hoffen,
dass die Qur'anexegese weniger abenteuerlich ist... :icon_rolleyes:
() qilin
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#7
Hallo!

Also weil Vogel in anderen Vorträgen Dinge verbreitet, die in Euren Augen falsch sind - ich selber kenne kaum Vorträge von ihm - ist dieser Vortrag also absolut falsch?

Kann ich so weder nachvollziehen, noch hinnehmen.

Wir können es auch anders ausdrücken:

Ich stehe vollkommen hinter dem, was Vogel in dem von mir verlinkten Vortrag sagt.

Bin ich nun auch unglaubwürdig? Falls ja, dann erübrigt sich jede weitere Diskussione, falls nicht, dann freue ich mich nun auf relevante Kritik an dem Vortrag!

Mfg,

Ahmad

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#8
Ich gehe mal auf den Vortrag ein :

Also der Kritik an gewissen Verhaltensweisen , die Muslime manchmal in schlechtem Licht dastehen lassen , kann man natürlich nur zustimmen.

Allerdings frage ich mich da , inwieweit diese Kritik jetzt besonders auf Muslime anzuwenden ist .
Dinge wie Betrügereien , aggressives Verhalten , etc. kann man an jedem kritisieren ; und ich persönlich wehre mich dagegen , das jetzt als "typisch" muslimisch anzusehen.

Für mich hat diese Kritik (so sehr ich ihr auch zustimme) also nichts mit Kritik am Muslimen zu tun.

Bei anderen Dingen , die angesprochen werden , verhält es sich anders ...

So werden Leute , die Horoskope lesen , so bewertet , als seinen sie vom Glauben an Allah abgefallen.
Ich weiß , daß es laut Qur'an verboten ist , zu Wahrsagern jeglicher Art zu gehen , und ich bin auch selber weit entfernt davon , an Horoskope etc. zu glauben , jedoch nicht deshalb , weil es im Qur'an steht.

Ich persönlich denke aber nicht , daß man dies alles so eng sehen muss.

Es wird in dem Beitrag auch gesagt , daß es das ALLERSCHLIMMSTE ist , nicht an Allah zu glauben.
Da frage ich mich wirklich , was denn daran so dermaßen schlimm sein soll .
Ist es wirklich so dermaßen schlimm , sich andere (oder gar keine) Gottesvorstellungen zu machen ? Schlimmer als Verbrechen wie etwa Mord,etc. ?

Ich persönlich bezeichne mich selber immer noch als Muslim.
Jedoch werde ich aufgrund meiner Ansichten von streng gläubigen Muslimen als Ungläubiger gesehen.
Ich denke , daß auch du , Ahmad, mich nicht als Muslim sehen würdest.

Hätte ich demnach die Todesstrafe verdient , wie sie für Abtrünnige gilt ?
Ich meine , ich wurde in einer muslimischen Familie geboren , habe als Kind und Jugendlicher durchaus stark an die islamische Lehre geglaubt, jedoch habe ich mich mittlerweile vom wörtlichen Glauben an den Qur'an als Allah's direktes Wort entfernt.
Und ich sehe den Islam auch nicht als besondere Religion , die der Wahrheit näher liegt als andere Religionen.

Aus meiner Sicht haben alle Völker und Menschen mit Allah ihre Erfahrungen gemacht . Ich kann mich an eine Stelle im Qur'an erinnern , in der steht , daß Allah zu allen Völkern Propheten gesandt hat...
Nun haben sich die Menschen aber verschiedene Vorstellungen von Allah gemacht ; und zwar gemäß deren jeweiliger kultureller Umgebung.
Deshalb kann ich andere religiöse Vorstellungen nicht als falsch bezeichnen.
Selbst wenn sie in ihrer Vorstellung komplett ohne den Begriff "Gott" auskommen.

Was ist also so dermaßen schlimm daran ,den Qur'an nicht als einzige und absolute Quelle der Wahrheit zu sehen ?
So schlimm , daß es mit dem Tode bestraft werden soll ?
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#9
Salam Melek!
Zitat:Allerdings frage ich mich da , inwieweit diese Kritik jetzt besonders auf Muslime anzuwenden ist .
Dinge wie Betrügereien , aggressives Verhalten , etc. kann man an jedem kritisieren ; und ich persönlich wehre mich dagegen , das jetzt als "typisch" muslimisch anzusehen.

Für mich hat diese Kritik (so sehr ich ihr auch zustimme) also nichts mit Kritik am Muslimen zu tun.

Ich sehe es so, daß gerade das primär genannte heute zutrifft! Als ich noch kein Muslim war und keine Ahnung hatte, da waren Türken für mich nicht mehr, als Kriminelle und Asoziale! Es ist doch klar, daß sowas direkt auf den Islam zurückfällt!

Zitat:Bei anderen Dingen , die angesprochen werden , verhält es sich anders ...

So werden Leute , die Horoskope lesen , so bewertet , als seinen sie vom Glauben an Allah abgefallen.
Ich weiß , daß es laut Qur'an verboten ist , zu Wahrsagern jeglicher Art zu gehen , und ich bin auch selber weit entfernt davon , an Horoskope etc. zu glauben , jedoch nicht deshalb , weil es im Qur'an steht.

Ich persönlich denke aber nicht , daß man dies alles so eng sehen muss.

Ich sehe es so: Im Koran steht, daß nur Allah die Zukunft kennt. Wenn man sich nun dennoch an z.B. Horoskope wendet, dann begeht man shirk. Das ist im Prinzip ein Abfallen vom Islam. Natürlich muß man sehen, wieso macht denn die Person das, aber rein faktisch hat man damit die Grundlehre des Islam (den Tauhid) abgelehnt.

Zitat:Es wird in dem Beitrag auch gesagt , daß es das ALLERSCHLIMMSTE ist , nicht an Allah zu glauben.
Da frage ich mich wirklich , was denn daran so dermaßen schlimm sein soll .
Ist es wirklich so dermaßen schlimm , sich andere (oder gar keine) Gottesvorstellungen zu machen ? Schlimmer als Verbrechen wie etwa Mord,etc. ?

Laut einer Überlieferung sagte Muhammad(sa), daß der, der nicht betet in diesem Moment ungläubig ist. Dies kann man auf alles anwenden, was islamisch ist. Also auch auf Mord. Der Mörder ist zumindest zum Zeitpunkt seiner Tat ungläubig, weil er gegen dieses Gesetz verstößt.
Wenn ich nun gar nicht an Allah glaube, so kann ich auch nicht bereuen. Der Mörder kann jedoch Reue empfinden.
Daher ist der Nichtglaube an Allah so schlimm, weil man sich eben jeden Weg zur Reue dazu verbaut. Aus allem gibt es den Ausweg der Reue, aber nicht aus dem Unglauben.

Zitat:Ich persönlich bezeichne mich selber immer noch als Muslim.
Jedoch werde ich aufgrund meiner Ansichten von streng gläubigen Muslimen als Ungläubiger gesehen.
Ich denke , daß auch du , Ahmad, mich nicht als Muslim sehen würdest.

Takfir ist mir vollkommen fremd!

Zitat:Hätte ich demnach die Todesstrafe verdient , wie sie für Abtrünnige gilt ?
Ich meine , ich wurde in einer muslimischen Familie geboren , habe als Kind und Jugendlicher durchaus stark an die islamische Lehre geglaubt, jedoch habe ich mich mittlerweile vom wörtlichen Glauben an den Qur'an als Allah's direktes Wort entfernt.
Und ich sehe den Islam auch nicht als besondere Religion , die der Wahrheit näher liegt als andere Religionen.

Geborene Muslime können eigentlich rein sprachlich gesehen schon nicht die Todesstrafe erhalten, denn das Wort dafür (ridda) bezeichnet eigentlich einen Rückfall in den Unglauben.
Wie dem auch sei: Im Prinzip ist Deine Haltung - soweit ich gelesen habe - vergleichbar mit der der Mutaziliten. Diese wurden auch mit dem Tode bedroht. Meiner Meinung nach zu Unrecht!

Zitat:Aus meiner Sicht haben alle Völker und Menschen mit Allah ihre Erfahrungen gemacht . Ich kann mich an eine Stelle im Qur'an erinnern , in der steht , daß Allah zu allen Völkern Propheten gesandt hat...
Nun haben sich die Menschen aber verschiedene Vorstellungen von Allah gemacht ; und zwar gemäß deren jeweiliger kultureller Umgebung.
Deshalb kann ich andere religiöse Vorstellungen nicht als falsch bezeichnen.
Selbst wenn sie in ihrer Vorstellung komplett ohne den Begriff "Gott" auskommen.

Vielleicht solltest Du häufiger im Koran lesen!
Dort steht vor allem:
Wahrlich, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.
Weiter steht an anderer Stelle, daß niemand gestraft wird, der es nicht besser weiß!
Daraus folgt, daß jeder, der gute Absichten hat ins Paradies eingehen kann!

Zitat:Was ist also so dermaßen schlimm daran ,den Qur'an nicht als einzige und absolute Quelle der Wahrheit zu sehen ?
So schlimm , daß es mit dem Tode bestraft werden soll ?

Siehe als Antwort Sure 109 (in der Hofnung, daß DU etwas im Koran blätterst, denn egal, ob Du ihn wortwörtlich nimmst, oder nicht; er beinhaltet viel Wissen).

Wa salam,

Ahmad

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#10
aAHMADh schrieb:Siehe als Antwort Sure 109 (in der Hofnung, daß DU etwas im Koran blätterst, denn egal, ob Du ihn wortwörtlich nimmst, oder nicht; er beinhaltet viel Wissen).

Sprich: "O ihr Ungläubigen! [109:1]
Ich diene nicht dem, dem ihr dient , [109:2]
und ihr dient nicht Dem, Dem ich diene. [109:3]
Und ich werde nicht Diener dessen sein, dem ihr dient , [109:4]
und ihr dient nicht Dem, Dem ich diene. [109:5]
Ihr habt eure Religion, und ich habe meine Religion." [109:6]


Ganz genau Ahmad.
Das ist es , woran ich Kritik übe.
DEN ANDEREN GOTT gibt es doch gar nicht !
Es gibt nur Allah ! Deshalb betet JEDER zu Allah , egal , wie er ihn
nennt , oder wie er ihn sich vorstellt...

Diese Vorstellungen anderer Götter sind doch geschichtlich zu erklären.
Wie kam es denn überhaupt zum Gottesglauben ?

Allah ist groß ! Allah ist ALLES ! Es gibt im Grunde nichts außer Allah !
Glaubst du wirklich , daß irgendwelche Glaubensvorstellungen , wie sie in der Bibel oder im Qur'an geäußert werden , an Allah auch nur annähernd rankommen ? Die Bibel und der Qur'an sind von Menschen gemacht !

Allah schreibt keine Bücher ! Allah macht die Welt und das Leben wie er es will !
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#11
Melek schrieb:Allah schreibt keine Bücher ! Allah macht die Welt und das Leben wie er es will !

Ich danke dir Melek für diese Aussage!
Die Vorstellung, dass Gott uns ein vorgeschriebenes Buch vom Himmel sendet bzw. einen Wortlaut diktieren lässt ist nicht nur abwegig, sondern eher Phantasie.

In diesem Sinne ist nämlich die christliche Vorstellung die Bibel kein von Gott diktiertes Wort, sondern viel mehr eine im Heiligen Geist gemachte, inspirierte und geoffenbarte Erfahrung an, mit und durch Gott, in der er (Gott) sein Wesen unverkennbar offen legt.

Der heilige Paulus legt dies im zweiten Korintherbrief sehr schön dar:
"Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi [...], geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie auf Tafeln - in Herzen von Fleisch." (2 Kor. 3,3)

Aber das wird von muslimischer Seite nur allzu gern ausgblendet, wenn man in Dialog tritt mit dem christlichen Glauben bzw. wenn man überhaupt in einen offenen Dialog tritt.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#12
' schrieb:Laut einer Überlieferung sagte Muhammad(sa), daß der, der nicht betet in diesem Moment ungläubig ist. Dies kann man auf alles anwenden, was islamisch ist. Also auch auf Mord. Der Mörder ist zumindest zum Zeitpunkt seiner Tat ungläubig, weil er gegen dieses Gesetz verstößt.
Wenn ich nun gar nicht an Allah glaube, so kann ich auch nicht bereuen. Der Mörder kann jedoch Reue empfinden.
Daher ist der Nichtglaube an Allah so schlimm, weil man sich eben jeden Weg zur Reue dazu verbaut. Aus allem gibt es den Ausweg der Reue, aber nicht aus dem Unglauben.


Soll das also bedeuten, dass wenn ein Muslim beim töten betet, so wies z.B. unzählige Selbstmordattentäter machen, dann besonders gläubig ist, weil er nicht gegen das Gesetz des Unglaubens durch Nicht-Beten verstossen hat?

Wenn ja...,
dann hat sich für mich diese Tradition als einer Perversion aller Menschlichkeit entlarft.

Wenn nein...,
dann frage ich mich was ist die conclusio deiner Aussage? Was ist denn jetzt verurteilenswert? Der Mord? Der Unglaube?
Und warum soll ein Ungläubiger keine Reue empfinden können? Oder warum soll er jener Reue nicht ausdruck verleihen können?

Anstatt dieser unschlüssigen, kontextlosen Legende hätte ich lieber eine klare Verurteilung von solcher Gewalt in jedwegem Sinne gewünscht.

' schrieb:Geborene Muslime können eigentlich rein sprachlich gesehen schon nicht die Todesstrafe erhalten, denn das Wort dafür (ridda) bezeichnet eigentlich einen Rückfall in den Unglauben.
Wie dem auch sei: Im Prinzip ist Deine Haltung - soweit ich gelesen habe - vergleichbar mit der der Mutaziliten. Diese wurden auch mit dem Tode bedroht. Meiner Meinung nach zu Unrecht!

Wie gut für Melek, dass er geborener Muslim ist.
Alle anderen kann man ja dann weiterhin, getreu der Überlieferung mit dem Tode bedrohen!

' schrieb:Wahrlich, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.

"Denen gehört das Paradies, die auf dem Weg Allahs streiten, die töten und getötet werden. Ihnen wird wahrhaftig die Verheißung zuteil, die enthalten ist in der Thora der Juden, im Evangelium der Christen und im Koran." (9:111)

"Und die Juden sagten: "Esra ist ALLAHs Sohn. Und die Nazarener sagten: "Christus ist ALLAHs Sohn." Dies ist lediglich ihre Aussage mit ihren Mündern. Sie ähneln (damit) der Aussage derjenigen, die vorher Kufr betrieben haben. ALLAH möge sie zugrunde richten, wie sie (andere) irreführen." (9:30)

Erstaunlich wie konträr doch diese beiden Koranstellen sind, nicht wahr!
Übrigens sind alle Aussagen des Korans zum Thema Thora, Evangelium bzw. Juden und CHristen so anachronistisch, was natürlich einfach durch seine historische Genese zu erklären ist.

Ich empfehle dazu:
Schirmacher, Christine Prof. Dr.:"Christen im Urteil von Muslimen. Kritische Positionen aus der Frühzeit des Islam und aus der Sicht heutiger Positionen.", in: Spuler-Stegemann, Ursula Prof. Dr. (Hrsg.): Feindbild Christentum im Islam. Eine Bestandsaufnahme., Bonn 2006, S. 12-34 (Herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung)
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#13
Salam Melek!

Zitat:Allah ist groß ! Allah ist ALLES ! Es gibt im Grunde nichts außer Allah !
Glaubst du wirklich , daß irgendwelche Glaubensvorstellungen , wie sie in der Bibel oder im Qur'an geäußert werden , an Allah auch nur annähernd rankommen ? Die Bibel und der Qur'an sind von Menschen gemacht !

Allah schreibt keine Bücher ! Allah macht die Welt und das Leben wie er es will !

Natürlich schreibt Allah keine Bücher, aber er offenbart sich und das steht u.U. in Büchern!

Wa salam,

Ahmad

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#14
Hallo Presbyter!

Zitat:Soll das also bedeuten, dass wenn ein Muslim beim töten betet, so wies z.B. unzählige Selbstmordattentäter machen, dann besonders gläubig ist, weil er nicht gegen das Gesetz des Unglaubens durch Nicht-Beten verstossen hat?

Wenn ja...,
dann hat sich für mich diese Tradition als einer Perversion aller Menschlichkeit entlarft.

Wenn nein...,
dann frage ich mich was ist die conclusio deiner Aussage? Was ist denn jetzt verurteilenswert? Der Mord? Der Unglaube?
Und warum soll ein Ungläubiger keine Reue empfinden können? Oder warum soll er jener Reue nicht ausdruck verleihen können?

Anstatt dieser unschlüssigen, kontextlosen Legende hätte ich lieber eine klare Verurteilung von solcher Gewalt in jedwegem Sinne gewünscht.

Zu Deiner ersten These: Wie kann man eigentlich auf so eine Perversion überhaupt kommen?
Ansonsten empfehle ich Dir: wenn Du etwas nicht verstehst, dann frage nach, ohne gleich alles als unschlüssig und kontextlos zu verurteilen. Das zeugt nicht gerade von Dialogbereitschaft!

Das bedeutet schlicht, daß ein Muslim, wenn er ein Gebot bricht in diesem Moment ungläubig ist! Mehr nicht! Das brechen eines Gebotes wird nicht dadurch besser, daß ich während dessen ein anderes Gebot einhalte!

Und meine Aussage ist im Zusammenhang mit dem zu sehen, was Melek fragt. Dies ist nur die Antwort darauf, wieso Unglaube so schlimm ist. Natürlich kann man auch als Ungläubiger einen Mord bereuen. Man bereut ihn aber nicht vor Gott, sondern nur vor sich selbst. Man steht damit immer noch jenseits von Gott und bereut nicht, weil Mord verboten ist oder weil Mord schlecht ist, sondern nur, weil man in diesem Falle den Mord selbst nicht mehr verkraften kann. Damit erkennt man aber noch immer nicht zwingend dieses Verbot des Mordes an. Vergebung von Gott kann man in diesem Falle nur erhoffen, wobei dies eine Problematik ist, die nicht auflösbar scheint. Got ist der Richter, wenn ich Gott bewußt ablehne (im eigentlichen Sinne des Begriffes Kafir), dann erkenne ich im Pinzip seine Macht als gegeben an, verleugne sie aber. Mit anderen Worten: man verleugnet damit automatusch, daß (in diesem Falle) Mord eine Sünde ist. Man bereut zwar, aber eben nicht vor Gott. Die Reue hat also kein zwingende Vergebung zur Folge, sondern nur noch eine mögliche.

Und was hat das ganze mit Distanzierungen zu tun? Ja, Mord ist böse.
Zufrieden?

Zitat:Wie gut für Melek, dass er geborener Muslim ist.
Alle anderen kann man ja dann weiterhin, getreu der Überlieferung mit dem Tode bedrohen!

Ganz so einfach ist es auch nicht:
http://www.aks-pages.de/islamplattform/w...lauben.php
http://www.al-islam-web.de/RELIGIONSFREI....37.0.html

Zitat:"Denen gehört das Paradies, die auf dem Weg Allahs streiten, die töten und getötet werden. Ihnen wird wahrhaftig die Verheißung zuteil, die enthalten ist in der Thora der Juden, im Evangelium der Christen und im Koran." (9:111)

"Und die Juden sagten: "Esra ist ALLAHs Sohn. Und die Nazarener sagten: "Christus ist ALLAHs Sohn." Dies ist lediglich ihre Aussage mit ihren Mündern. Sie ähneln (damit) der Aussage derjenigen, die vorher Kufr betrieben haben. ALLAH möge sie zugrunde richten, wie sie (andere) irreführen." (9:30)

Erstaunlich wie konträr doch diese beiden Koranstellen sind, nicht wahr!
Übrigens sind alle Aussagen des Korans zum Thema Thora, Evangelium bzw. Juden und CHristen so anachronistisch, was natürlich einfach durch seine historische Genese zu erklären ist.

Ich empfehle dazu:
Schirmacher, Christine Prof. Dr.:"Christen im Urteil von Muslimen. Kritische Positionen aus der Frühzeit des Islam und aus der Sicht heutiger Positionen.", in: Spuler-Stegemann, Ursula Prof. Dr. (Hrsg.): Feindbild Christentum im Islam. Eine Bestandsaufnahme., Bonn 2006, S. 12-34 (Herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung)

Das findest Du erstaunlich? Das ist doch das natürlichste der Welt:
http://salaf.de/swf/qur0008.swf

Und geht einher mit der Definition von Kafir.

Und anatürlich gibt es im Koran anachronistische Verse, nämlich die die eine konkreten Adressaten haben. Und bei den Versen über Juden und Christen ging es nunmal primär um die damaligen Vertreter dieser Richtungen.
Jedoch sollte Dir schon aufgefallen sein, daß 9/111 allgemeingültiger Natur ist und 9/30 zumindest bei den Juden einen historischen Kontext hat. Soweit ich weiß vereehren Chrsiten Jesus noch immer als Gottes Sohn.
Juden in Arabien vereehrten allem anschein nach Esra als Gottes Sohn:
http://www.islamic-awareness.org/Quran/C.../ezra.html

Ich weiß jedoch nicht, wieso Du diese Binsenweisheit permanent versuchst an den Mann zu bringen.

Zitat:Ich danke dir Melek für diese Aussage!
Die Vorstellung, dass Gott uns ein vorgeschriebenes Buch vom Himmel sendet bzw. einen Wortlaut diktieren lässt ist nicht nur abwegig, sondern eher Phantasie.

In diesem Sinne ist nämlich die christliche Vorstellung die Bibel kein von Gott diktiertes Wort, sondern viel mehr eine im Heiligen Geist gemachte, inspirierte und geoffenbarte Erfahrung an, mit und durch Gott, in der er (Gott) sein Wesen unverkennbar offen legt.

Der heilige Paulus legt dies im zweiten Korintherbrief sehr schön dar:
"Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi [...], geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie auf Tafeln - in Herzen von Fleisch." (2 Kor. 3,3)

Aber das wird von muslimischer Seite nur allzu gern ausgblendet, wenn man in Dialog tritt mit dem christlichen Glauben bzw. wenn man überhaupt in einen offenen Dialog tritt.

Die unzähliche Zahl von Fehelrn und Widerspürchen in der Bibel erlaubt ja schon gar keinen Glauben an ein direktes Wort Gottes, weswegen ich in Bezug auf die Bibel gut verstehen kann, wenn man es Phantasie nennt.
Aber was sagt die Bibel dazu:
http://www.theo-notizen.de/theo/Bibel_5.htm

Wie auch immer; offenbar ist man sich im Christentum noch nicht einig, wie Gott sein Wort übermittelt.

Mfg,

Ahmad

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#15
aAHMADh schrieb:Laut einer Überlieferung sagte Muhammad(sa), daß der, der nicht betet in diesem Moment ungläubig ist. Dies kann man auf alles anwenden, was islamisch ist. Also auch auf Mord. Der Mörder ist zumindest zum Zeitpunkt seiner Tat ungläubig, weil er gegen dieses Gesetz verstößt.

Wenn dieser Satz da nicht stände - er müsste erfunden werden.
Ich liebe solche Sätze - ungelogen!

Denn durch diesen Satz ist belegt, dass ein Muslim niemals ein Mörder sein kann. Einen Mord begehen kann immer nur ein Ungläubiger.

Das ist ganz, ganz große Klasse!

Landet sofort in meinem Archiv der "bemerkenswertesten Sätze auf Erden".


aAHMADh schrieb:Wenn ich nun gar nicht an Allah glaube, so kann ich auch nicht bereuen. Der Mörder kann jedoch Reue empfinden.
Daher ist der Nichtglaube an Allah so schlimm, weil man sich eben jeden Weg zur Reue dazu verbaut. Aus allem gibt es den Ausweg der Reue, aber nicht aus dem Unglauben.

Und hier bin ich schon wieder tief enttäuscht.

Oben habe ich gerade gelernt, dass ein Muslim nicht Mörder sein kann, weil er im Moment der Tat ungläubig ist. Hier nun wieder wird gesagt, der Mörder kann Reue empfinden. Reue empfinden kann aber nur, wer an Allah glaubt (also Muslim ist). Ein Mörder ist kein Muslim - glaubt er an Allah und kann Reue empfinden? Und warum muss er Reue gegenüber Allah empfinden, wo er doch zur Tatzeit gar kein Muslim war? Und was ist mit all den vielen, vielen Mördern, die zwar Reue empfinden, aber weder vor noch nach noch während der Tat Muslime waren? Kann ein australischer Aboriginee Reue empfinden, der noch nie etwas von einer monotheistischen Religion gehört hat? Eigentlich ja nicht. Oder doch? Oder wie oder was?

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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