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Akzeptiert der Islam die Evolutionstheorie?
#1
Hi!

Viele Menschen glauben nicht an die Evolutionstheorie. Sie glauben nicht an eine biologische Entwicklung der Arten. Ihnen ist die Legende von der Schöpfung allen Lebens auf Erden binnen sechs Tagen lieber. Oder der Gedanke, hinter allem Leben steht ein bewusst denkender, planender und arbeitender Schöpfer. Letzter Menschen nennt man Kreationisten.

Gibt es im Islam eine Akzeptanz der evolutionären Theorie? Haben sich Pflanzen, Tiere und Menschen im Laufe der Zeit entwickelt und verändert? Adnan Oktar (a.k.a. Harun Yahya) sagt: "Nein!" Er produziert Buch um Buch und Videobeitrag um Videobeitrag, um zu propagieren: "Der Mythos der menschlichen Entwicklung hat keinerleri wissenschaftliche Grundlage". Darwinismus ist Faschismus ist Kommunismus. Also Todfeind des Islam.

Neuestes Werk von Oktar ist ein Schöpfungsatlas, der beschreibt, wie die Lebewesen von Beginn an ausgesehen haben und immer aussehen werden. 20.000 Stück davon hat er, angereichert mit Koranzitaten, an Biologielehrer verteilt - vor allem in Frankreich und Deutschland. Kern des Buches: "Evolution ist eine unbewiesene These".

Wirklich?

Nehmen wir als Beispiel eine Insel. Die Insel liegt hoch im Norden und wird von nur zwei Tierarten bewohnt: Kaninchen und Falken.
Weil die Insel so hoch im Norden liegt, ist die Insel nahezu ausnahmslos von Schnee bedeckt.
Die Kaninchen haben ein weißes Fell, durch das sie im Schnee gut getarnt sind und sie vor den Nachstellungen der Falken schützt. Daher ist die Zahl der Falken relativ gering.
Ein Kaninchen bekommt pro Wurf 10 Junge. Alle Jungen haben ein weißes Fell, aber gelegentlich ist auch ein geflecktes dabei. So lange die Jungen in ihrem Bau bleiben, ist alles in Ordnung. Draußen aber droht der Falke.
Wen von den Jungkaninchen wird es wohl als ersten erwischen? Vermutlich doch wohl das gefleckte Tier. Schlechte Tarnung ist keine gute Lebensversicherung. Folglich gibt es auf der Insel kein erwachsenes Tier mit geflecktem Fell.

Nun geschieht auf der Insel genau das, was wir derzeit erleben. Das Klima ändert sich. Die Temperaturen steigen, und langsam geht der Schnee zurück. Immer mehr Flächen sind schneefrei. Statt weiß sind sie grau und braun und grün und schwarz. Je größer diese schneefreien Flächen sind, desto größer sind die Überlebenschancen für die gefleckten Jungkaninchen - während die weißen Kaninchen auf den schneefreien Flächen schnell Opfer hungriger Falken werden.

Je mehr die Insel abtaut, desto besser werden die Überlebenschancen der gefleckten Kaninchen. Sie bekommen ebenfalls Nachwuchs (denn jetzt haben sie ja eine Chance, das Erwachsenenalter zu erreichen), und von ihren zehn Jungen sind anfangs acht mit weißem Fell und zwei mit geflecktem Fell ausgestattet. Je länger aber die Warmwetterzeit andauert, desto höher wird die Anzahl der gefleckten Kaninchen an der Gesamtpopulation. Und irgendwann werden zehn Jungtiere geboren, von denen neun ein geflecktes Fell haben und nur eines ein weißes. Und dieses weiße Tier hat kaum eine Chance, mehr als ein paar Tage außerhalb des Baus zu überleben.

Die weißen Kaninchen sind von der Insel verschwunden und wurden durch die gefleckten ersetzt. Das ist Evolution. Es überleben jene, die sich den Gegebenheiten einer sich ständig verändernden Umwelt am besten anpassen können. Und das soll es laut Adnan Oktar nicht geben! Natürlich gibt es die Evolution nicht - sie ist ja nicht im Koran beschrieben.

Mit dem Koran gegen die Evolutionstheorie

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#2
Man lese bitt einmal "Ein Gespräch mit meinem Freund dem Atheisten" von M. Mahmoud. Kapitel Evolutionstheorie.

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#3
aAHMADh schrieb:Man lese bitt einmal "Ein Gespräch mit meinem Freund dem Atheisten" von M. Mahmoud. Kapitel Evolutionstheorie.

Komisch.
Wenn ein Mann (Abu Hamza) was von sich gibt, dann ist das irrelevant.
Wenn ein Mann (M. Mahmoud) was von sich gibt, dann ist es relevant.

Klingt nach "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#4
aAHMADh schrieb:Man lese bitt einmal "Ein Gespräch mit meinem Freund dem Atheisten" von M. Mahmoud. Kapitel Evolutionstheorie.


"Im Koran gibt es keinen Hinweis auf die Evolution des Pflanzenreichs. Er sagt explizit, daß Gott alle Arten von Pflanzen und Früchten geschaffen hat: ‘Und Er ist’s, der da hinabsendet vom Himmel Wasser, und Wir bringen heraus durch dasselbe die Keime aller Dinge; aus ihnen bringen Wir Grünes hervor, aus dem Wir dichtgeschichtetes Korn hervorbringen; und aus den Palmen, aus ihrer Blütenscheide niederhängende Fruchtbüschel; und Gärten von Reben und Oliven und Granatäpfeln, einander ähnlich (der Art nach) und unähnlich (nach den Sorten). (Sure 6:99)’ "

aus:
Shaik Abdul Mabud: Theory of Evolution - An Assessment from the Islamic Point of View. Cambridge, UK. (1993)

"Traditionale Lehren sind sich zwar dessen bewußt, daß andere Geschöpfe dem Menschen auf Erden vorangegangen sind, glauben aber, daß der Mensch ihnen auf der grundsätzlichen Ebene vorausgeht und daß dieses Erscheinen auf Erden das Ergebnis eines Herniedersteigens, nicht eines Aufsteigens ist. Der Mensch verdichtet sich auf der Erde aus einem feineren Zustand und erscheint aus der Wolke (...), wobei diese »Wolke« den Zwischenzustand zwischen dem Feinstofflichen und dem Physischen symbolisiert. Er erscheint auf der Erde bereits als ein zentrales und totales Wesen, das das Absolute nicht nur in seinen spirituellen und geistigen Fähigkeiten, sondern sogar in seinem Körper widerspiegelt. Während dem prometheischen Menschen schließlich der Blick für die höheren Daseinsebenen völlig verlorenging [229] und er gezwungen war, zu einem mysteriösen zeitlichen Prozeß namens Evolution seine Zuflucht zu nehmen, die ihn aus einer Ursuppe von Molekülen erzeugte, wie sie sich die moderne Naturwissenschaft vorstellt, hat sich der pontifikale Mensch immer als die Herabkunft einer Wirklichkeit betrachtet, die durch viele formgebende Welten hindurchgegangen und in fertiger Form als das zentrale und theomorphe Wesen, das er ist, auf Erden erschienen ist. Aus seiner Sicht als Wesen, das nicht nur irdische, horizontale Ursachen, sondern auch den Himmel und die vertikale Dimension des Daseins und vertikale Ursachenketten kennt, ist der Affe nicht etwas, was der Mensch einst war und nicht mehr ist, sondern etwas, was er aufgrund dessen, was er ist und immer war, niemals sein konnte."

aus:
Seyyed Hossein Nasr: Die Erkenntnis und das Heilige. Diederichs, München. (1990)

"As for claim that man has evolved from a non-human species, this is unbelief (kufr) no matter if we ascribe the process to Allah or to "nature," because it negates the truth of Adam's special creation that Allah has revealed in the Qur'an. Man is of special origin, attested to not only by revelation, but also by the divine secret within him, the capacity for ma'rifa or knowledge of the Divine that he alone of all things possesses. By his God-given nature, man stands before a door opening onto infinitude that no other creature in the universe can aspire to. Man is something else."

aus:
Nuh Ha Mim Keller: Islam And Evolution, 1996


"A Muslim should pay careful attention to this point, and distance himself from believing either that causes (a) bring about effects in and of themselves; or (b) bring about effects in and of themselves through a capacity Allah has placed in them. Both of these negate the Oneness (wahdaniyyah) of Allah.

Allah alone is Master of Existence. He alone causes all that is to be and not to be. Causes are without effect in themselves, but rather both causes and effects are created by Him. The causes and the effects of all processes including those through which plant and animal species are individuated are His work alone. To ascribe efficacy to anything but His action, whether believing that causes (a) bring about effects in and of themselves; or (b) bring about effects in and of themselves through a capacity Allah has placed in them, is to ascribe associates to Allah.

Such beliefs seem to be entailed in the literal understanding of "natural selection" and "random mutation," and other evolutionary concepts, unless we understand these processes as figurative causes, while realizing that Allah alone is the agent. This is apart from the consideration of whether they are true or not.

Thus, the claim that man has evolved from a non-human species is unbelief, even if we ascribe the process to Allah or to "nature," because it negates the truth of Adam's special creation that Allah has revealed in the Qur'an."


aus:
Fatwa 'Darwinism from islamic perspective', www.islamonline.net, 2002


Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#5
Einfach mal lesen, es kommt nicht darauf an, wer was sagt, sondern wie er es begründet.
In Deinen Verweisen kommt keine einzige Begründung vor.

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#6
aAHMADh schrieb:In Deinen Verweisen kommt keine einzige Begründung vor.

Die Begründung ist immer die gleiche:
Es kann keine Evolution geben, weil alles Leben durch Allah geschaffen wurde. Es gibt immer nur einen "End-Zustand", der allah-konform ist, aber keine Veränderung. Der Mensch in seinem Wesen ist ein Endzustand, weil er so von Allah geschaffen wurde. Er ist nicht das Ergebnis einer Entwicklung über Millionen von Jahren. Das ist die durchgängige Begründung.

Um zu zeigen, wie unsinnig diese Verweigerungshaltung ist, ein einfaches Beispiel:

Die Erde ist ca 4,5 Milliarden Jahre alt (plus/minus ein paar hundert Millionen). Was 4,5 Milliarden Jahre sind, kann sich kein Mensch vorstellen. Als legen wir die Jahre einfach mal in eine Distanz um. Aus einem Jahr machen wir einen Miliimeter.

4,5 Millarden Jahre sind 4,5 Milliarden Millimeter. Immer noch eine unvorstellbare Zahl. Rechnen wir sie einfach herunter:

4.500.000.000 mm = 450.000.000 cm
450.000.000 cm = 4.500.000 m
4.500.000 m = 4.500 km

4.500 km - das entspricht in etwa der Entfernung vom Brandenburger Tor in Berlin bis zu Kaaba in Mekka (okay, es sind nur etwa 4.200 km, aber das soll uns hier nicht stören).

Wir beginnen unsere Reise am Brandenburger Tor, direkte Luftlinie nach Mekka.

Die Wissenschaft sagt, dass etwa vor 2,8 Milliarden Jahren sich die ersten Einzeller gebildet haben. Bis dahin sind also schon 1,5 Milliarden Jahre vergangen. 1,5 Milliarden Jahre, das sind 1.500 km auf unserer Reise.

1.500 km vom Brandenburger Tor - da sind wir an der Grenze zwischen Bulgarien und der Türkei.

Es braucht weiter 1,2 Milliarden Jahre, bis die ersten Lebewesen mit Zellkern erscheinen. Seit Entstehung der Erde sind also 2,7 Milliarden Jahre vergangen (oder für unsere Reise 2.700 km). 2.700 km vom Brandenburger Tor entfernt liegt Beirut im Libanon.

Noch einmal vergehen 1 Milliarde Jahre. Die Erde erreicht das Kambrium. Algen und wirbellose Tiere entstehen. Auf unserer Reise erreichen wir Medina.

150 km weiter tauchen die ersten Fische auf. Nochmal 30 km weiter die Insekten. Bis zur Kaaba sind es jetzt noch etwa 300 km. Auf der Erde gibt es jetzt Lebewesen, die sowohl an Land wie auch im Wasser leben können: Amphibien.

Wenn wir 50 km weiter fahren, stoßen wir auf die ersten größeren Reptilien - die Vorläufer der Saurier. 210 km von der Kaaba entfernt gibt es sie dann, die Saurier. Sie bleiben und entwickeln immer größere Arten. Etwa 65 km vor der Kaaba verschwinden sie dann plötzlich.

Den frei gewordenen Platz nehmen jetzt die Säugetiere ein. Es entwickeln sich Beutler, Schuppentiere, Huftiere, Paarhufer und Unpaarhufer. Rüsseltiere und Nager. Etwa 24 km vor der Kaaba tauchen die Primaten auf. Sie lernen zu klettern, zu greifen, sich auf die Hinterbeine stellen. Natürlich nicht schlagartig, sondern im Laufe von Hunderttausenden von Generationen.

Etwa 4 km vor der Kaaba haben sich aus den Primaten die ersten Menschenähnlichen entwickelt: Australopithecus afarensis.

Bis zur Kaaba sind es noch zwei Kilometer, da taucht der Homo habilis auf. Er benutzt Werkzeuge, lebt in Großfamilien und beginnt zu sprechen.

Es sind noch 720 Meter bis zur Kaaba, als sich der Homo erectus durchsetzt. Ihm gelingt die Zähmung des Feuers.

Wir sind noch 125 Meter von der Kaaba entfernt, als aus dem Homo erectus der erste Homo sapiens wird. Parallel dazu lebt der Neanderthaler mit einer anderen Physis.

Bei einer Entfernung von 70 Metern bis zur Kaaba erscheint der Cromagnon-Mensch. Er verdrängt den Neanderthaler entgültig und ist in der Lage, auch Eiszeiten zu überleben.

Noch 10 Meter bis zur Kaaba: Der Homo sapiens sapiens breitet sich auf der Erde aus. Ihm gelingt etwas völlig neues: er entwickelt Kultur.

6 Meter bis zur Kaaba: der Mensch entwickelt den Ackerbau, er fängt an, Städte zu bauen. Die ersten Großreiche werden gegründet.

3,4 m bis zur Kaaba: das Judentum entwickelt die erste monotheistische Religion

2,5 m bis zur Kaaba: Der Buddhismus entsteht.

2 m bis zur Kaaba: das Christentun entsteht

1,4 m bis zur Kaaba: der Islam entsteht.

Auf einer Reise vom Brandenburger Tor in Berlin bis zur Kaaba in Mekka hat sich der Mensch auf den letzten 4 Kilometern entwickelt. Den Menschen als staatengründendes Kulturwesen gibt es erst auf den letzten 6 Metern (bei einer Gesamtreisestrecke von weit mehr als 4.000 Kilometern).

Und ein Menschenleben entspricht auf dieser Reise einer Strecke von ganzen acht Zentimetern!

Und nun will mir jemand weismachen, dass sich auf der Erde im Laufe von 4,5 Milliarden Jahren (= 4.500 km) der Mensch sich nicht aus vorher existierenden Lebewesen entwickelt hat?

Vermutlich wird die Argumentation nun in die Richtung gehen, dass die Erde unmöglicherdings 4,5 Milliarden Jahre alt ist. In diesem Falle können wir auch darüber diskutieren, ob die Erde nicht doch eine Scheibe ist. Denn bei einer Kugelform müßten die Menschen auf der anderen Seite der Erde ja nach unten fallen. Denn Naturwissenschaften gelten dann nicht.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#7
Lies einfach das Buch!

Evolution schließt sogenanntes Intelligent Design nichts aus, deswegen ist Dein Argument auch keines.

Ansonsten erwarte ich Koranverse als Begründung! Was irgendwer irgendwo sagt ist mir herzlich egal, solange er es nicht mit dem Koran begründen kann.

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#8
Intelligentes Design hat allerdings einen Haken. Es wird immer dazu herangezogen, einen Gott (Jahwe, Eli u.s.w.) oder eben Allah zu beweisen.

Nichts desto trotz könnte der intelligente Designer aber auch der Teufel, ein Kaninchen, ein heiliges Proton oder das fliegende Spaghettimonster sein.
Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Mit ID kommen wir in sehr spekulative Sphären und einen Schöpfer kann die ID auch nicht beweisen.

Gruß
Lhiannon
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