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Chef lebt von Arbeiterlohn – und erhöht die Löhne
#31
Ekkard schrieb:
Lhiannon schrieb:Hast du überhaupt schonmal mit Hartz IV-Empfägern zu tun gehabt?
Natürlich. Diese Menschen sind auch keine einheitliche Gruppe. Wer mit offenen Augen durch diese Welt geht, kann die zugrunde liegende Struktur erkennen.
Keine einheitliche Gruppe, aber einheitliche Strukturen, die Du weiter oben schön einseitig dargestellt hast ... und es danach nicht gewesen sein wolltest ... nur Sichtweise von ANONYMEN Arbeitgebern? Ziemlich unglaubwürdig, dein Taktieren ... Nach Untersuchungen der rheinischen Diakonie ist der Missbarauchsanteil am ALG II im Bereich kleiner Prozente ... Wie hoch mag Leistungsmissbrauch und kreatives "Steuersparen" bei Unternehmern und Arbeitgebern sein? Krimininalisiert man deswegen die ganze Gruppe als Sozialschmarotzer?

Ekkard schrieb:Ich sag' ja: Den ganzen Tag vor der Glotze sitzen und Bier trinken, die Frau alles machen lassen und den Anspruch auf neue Markenklamotten ... das kann es doch nicht sein?
Inkompetenter Klugsch ... Icon_sad Tschuldigung :icon_cry:

Wenn denn die Glotze aus besseren Zeiten noch da ist ... Glückwunsch ... und schonenden Umgang ... Im ALG II-Regelsatz sind 2,4 Eur monatlich Fernseh,Viedeogeräte und Antennen enthalten ... Das erlaubt kaum eine Reperatur, geschweige denn Neuanschaffung ... Und "Sparen" klingt bei der Kosteninflation im Grundbedarfsbereich (Lebensmittel) für mich wie blanker Hohn ...

Markenklamotten? Die ganze Gruppe 3 im Regelsatz beträgt 34,23 monatlich für alle Bekleidung, Schuhe incl. Reinigungs, Reparatur- und änderungskosten ... Für Kinder dann nur 60% davon ... Weitere Schlüsse mag jederR für sich ziehen ... Bei "Marken" bleibt da nicht viel ...
Zumal aus dem Regelbedarf noch einiges "abgespart werden müsste, wenn man GAR NICHT vorgesehenen Bedarf z.B. für Autofahren oder Bildung, Bücher etc. hätte.

Un wenn DU mir jetzt schlechten Diskussionsstil wegen persönlicher Agressivität anlastet, dann frage ich Dich, wo denn in Deinen haltlosen Unterstellungen überhaupt nur etwas von Sensiblität für Würde und Respekt gegenüber ALLEN Menschen durchschimmert ... Du weisst das zumindest gut zu verbergen ...

Um irgendwelchen abseitigen Spekulationen vorzubegen: NEIN, meine Familie und ich profitiere NICHT von Sozialgeld oder ALG II. Aber ich kümmere mich seit einiger Zeit, zumindest um solide Information darüber für mich ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#32
Ekkard schrieb:Es ist auch nicht damit getan, die Löhne zu erhöhen (Thread-Thema). Denn damit würde beim gegenwärtigen Stand der Technik nur die Stückzahl erhöht. Wenn aber niemand da ist, diese erhöhte Anzahl an Produkten zu kaufen, was dann?
Wahrscheinlich würde es helfen, wenn alle Unternehmungen und Verwaltungen gezwungen würden, in einen Arbeitsfond einzuzahlen, aus dem die "freigestellten" Mitarbeiter bezahlt werden. Dann wird es bei geeigneter Regelung günstiger, Mitarbeiter zu behalten (und sich Beschäftigungen auszudenken).
WO ist da für die Unternehmen eiin Unterschied, ob sie mehr Löhne an aktive Mitarbeiter zahlen oder in eine Sozialkasse zur Alimentierung der zu schlecht bezahlten oder Entlassenen? Kosten sind allemal und erwirtschaftet werden müssen diese auch, entweder über den Produktpreis (bei funktionierendem Wettbewerb selten drin) oder über die Output-Menge (und dann bleibt die Frage, für welchen Markt bei konstanten Preisen). Die dritte Variante ist die Alimentierung der unter das Existenzminimum Fallenden ohne eigene Rücklagen aus dem Steuerhaushalt. Dann müssten alle zahlen ... (tun sie aber über die Produktpreise vermutlich eh ...

Die vierte Lösungsmöglichkeit wäre die anscheinend an den Stammtischen derer, die sich gar nicht vorstellen können, wie man weitgehend unverschuldet in Armut kommen kann, und natürlich auch einiger gerade der Unternehmer, sie so toll bezahlen, dass ein Fulltime-Job am Monatsende nicht das Existenzminimum einer Familie einbringt ... und aus SGB II zugebuttert werden muß:
ALG weiter kürzen, weil das Spielraum für noch niedrigere Löhne bringt ... Das wäre imho aber verfassungswidrig weil gegen die Menschenwürde ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#33
Fritz, Lea und alle anderen:
in aller Form: Wenn mein Beitrag #24 so geklungen hat, wie ihr hier schreibt, dann möchte ich mich dafür entschuldigen besonders bei denen, die es angeht.
Ich wende mich nach wie vor nicht gegen Transferleistungen, wie sie existieren.
Gleichwohl bin ich gegen ein "Grundeinkommen", wie es weiter oben so enthusiastisch gefordert wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#34
Hoppla,
war denn was? :)
Für meinen Teil, braucht es keine Entschuldigung. Dafür sehe ich keinen Grund. Es geht um Inhalte, Ideen, Meinungen - die persönliche Ebene sollte davon nicht berührt werden, auch wenn manche Umstände Emotionen hervorrufen.
Thema "Grundeinkommen" kann so eine Idee sein, über die man sich durchaus lebhaft unterhalten kann. Eine spannende Diskussion lebt vom Pro und Contra.

Gruß und guten Morgen
Lea
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#35
Ekkard schrieb:Gleichwohl bin ich gegen ein "Grundeinkommen", wie es weiter oben so enthusiastisch gefordert wurde.
Es kam so an ... und konnte imho auch kaum anders verstanden werden ... OK und vorbei ...
Für mich schwierig jetzt Deine Volte zu "Kurs kann so bleiben Volldampf voraus" zu begreifen. Wenn Du die Leistungsbezieher für weitgehend selbst schuld an ihrer Misere hältst und nur für Gegenleistung unWILLIG, dann ist da für mich die Grundvoraussetzung für und die Einleitung von politischem ÄNDERUNGsdruck. ... also logischerweise Motivierung zu Eigenleistung durch verstärkte Sanktionen und LeistungsKÜRZUNGEN ... Dann kann gar nicht alles beim Alten bleiben dürfen ...

Es ist wirklich die Frage nach der Perspektive ...

Voraussetzungsloses Grundeinkommen setzt einen Umbau des GANZEN Sozial- und Steuersystems voraus. Wie der Pfad dahin bezahlbar und ohne Fehl-Impulse gestaltet werden könnte, das ist noch eine unbeantwortete Frage an die Befürworter. im Endzustand muss das System nicht teurer werden als das bestehende. Auch jetzt ist der Unterboden (theoretisch) das gesicherte Existenzminimum aus eigenem Vermögen oder staatlicher Stütze.

Die Bezahlbarkeit wird zunehmend voraussetzen, dass JEDE ökonomisch wirksame Aktivität staatlich zu Sozialbeiträgen/Steuern erfasst und abgeschöpft wird. Schattenwirtschaft und ganze nicht erfasste Eigenkapitalbildungsbereiche können immer weniger augenzwinkernd geduldet werden.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#36
Fritz7 schrieb:Voraussetzungsloses Grundeinkommen setzt einen Umbau des GANZEN Sozial- und Steuersystems voraus. ... Die Bezahlbarkeit wird zunehmend voraussetzen, dass JEDE ökonomisch wirksame Aktivität staatlich zu Sozialbeiträgen/Steuern erfasst und abgeschöpft wird. Schattenwirtschaft und ganze nicht erfasste Eigenkapitalbildungsbereiche können immer weniger augenzwinkernd geduldet werden.

Zum Verständnis: ich habe die Stellen heraus kopiert, auf die ich mich beziehe.

Den ersten Satz finde ich erst mal richtig (heißt: sehe ich auch so). Darüber hinaus finde ich ein "voraussetzungsloses Grundeinkommen aus ökonomischen Gründen eher schädlich. "Voraussetzungen" aber können sein: - unverschuldete Notlagen (wie Behinderung, Krankheit)); Arbeitslosigkeit (trotz Arbeitswille und Bemühen um Arbeit, wie ganz überwiegend der Fall - hier sehe ich durch lange Arbeitslosigkeit bedingte psychische Störungen eher als 'Krankheit'); ... Was speziell Arbeitslosigkeit anbelangt: auf diese bezogene Ansprüche haben zumeist ihre 'Voraussetzung' in Form einer Beitragszahlung in die Arbeitslosenversicherung.

Im folgenden Teil finde ich die Betonung der (Geld-)'Bezahlbarkeit' verkürzt. Salopp ausgedrückt: Geld kann ich nicht essen - und auch in Form einer neuen Grafikkarte nicht auch sonstwie konsumieren: Geld ist allgemeines Tauschmittel, Waren - Produkte - zu erwerben, zu 'konsumieren'. Konsumieren aber kann ich (in einer Periode) nur in dieser Periode auch verfügbare und hergestellte Dinge (Waren). Dass es mittlerweile einen Kapital(=Geld-)markt gibt, ändert dieses Prinzip nicht, wirft aber neue Probleme auf, auf die ich jetzt nicht eingehe. Denn wichtig erscheint mir der Hinweis auf 'real terms' - Waren(verteilungsströme), die natürlich auch mit 'Geld' zu tun haben. Kaptitalbildung (wie 'Sparen') zum Beispiel: ich verzichte aktuell auf (Teil-)Konsum, indem ich meine Verrechnungseinheiten dazu 'verleihe' (was voraussetzt: jemand nimmt diese auch), um sie später zurück zu fordern: Waren, die dann 'später' 'auf dem Markt' sind ... Nehme ich das Beispiel einer Versicherung: folge ich den Geldströmen, wird ein Teil meiner Prämie gleich wieder ausgezahlt, ein anderer Teil der Auszahlungen mögen Rückflüsse aus Krediten sein, woraus sich insgesamt ein Überschuss ergeben mag. der wieder 'angelgt' wird - kurz: das 'angesparte Kapital' ist wieder eine Verrechnungsgröße.

Was die Geldmenge anbelangt: diese entspricht je der Warenmenge. Was für staatliche Leistungen wieder bedeutet: um (über 'Geld') letztlich Waren zu verteilen, muss 'Geld' (Kapital) abgezogen werden. Im Prinzip geht es auch anders - über Erhöhung der Geldmenge nämlich: doch da diese die Warenmenge repräsentiert, hieße dieser Weg erhöhte Inflation (die in Maßen eher förderlich als hinderlich ist: zwar ist es ärgerlich, wenn eine Inflationsrate von 3% meine Lohnerhöhung von 4% fast schon auffrisst, doch in "real terms" - Waren - habe ich trotzdem 1% mehr. Ist zugleich die Produktivität (in "real terms") um 1% (bzw. in 'Preisen' um 4%) gestiegen, bleibt der Verteilungsschlüssel gleich - es profitieren alle am Wirtschaftsprozess Beteiligte.

'Abziehen' von Kapital kann der Staat über Steuern und Abgaben. Und machte schwere Fehler dabei. Fehler, die auf einer geradezu hirnrissigen Grundannahme beruhen. Nämlich der, eine Verminderung der Kosten für ein Unternehmen würde dieses zu erhöhter Produktivität verhelfen. Im Prinzip sogar korrekt, aber eben nur ein Faktor von vielen. Denn Unternehmen investieren nicht deshalb, weil ihre Kosten so schön niedrig sind - sondern weil sie einen Gewinn erwarten, dadurch, dass ihre Produkte auch 'gekauft' werden. Ist dies nicht der Fall, können die Kosten nich so niedrig sein: wozu investieren (bei einer Auslastung von derzeit durchschnittlich 80%?). - Was soll eine 'Kosten'entlastung in Form von Steuergeschenken für Unternehmen, die ein Mehrfaches von Kostensteigerungen in Form von Euroaufwertung gegenüber der internationalen Leitwährung US$ 'locker wegstecken'? - Sofern auf dem Auslandsmarkt aktiv: binnenwirtschaftlich orientierte Unternehmen gehen reihenweise in Konkurs - weil die Binnenmarktnachfrage 'klemmt'. Neben anderem hat auch die ach so gelobte 'Lohnzurückhaltung' damit zu tun: wer weniger Geld hat (kaufkraftbezogen sanken die Löhne), kann weniger 'nachfragen'; allgemeine Unsicherheit tut ein Übriges (mehr 'sparen' - also 'Nachfrage' verschieben). Heißt aber auch - inflationsbereinigt - weniger Steuern, weniger Staatseinnahmen.

Dazu dann kommen ein paar weitere 'Schmankerln'. 1-€-Jobs zum Beispiel: hier zahlt der Staat dann kräftig zu. Mit dem 'Erfolg', dass diese 'Jobs' zunehmend sozialversicherungspflichtige Beschäftoigungsverhältnisse verdrängen: mehr Kosten, verminderte Einnahmen (aus Staatssicht); zusätzlich wird dann die Rentenkasse mit versicherungsfremden 'Leistungen' wie für einen 'Aufbau Ost' geplündert - damit sich ein jeder, der noch kann, 'zusatzversichern' darf: zu Kosten von 25% statt nur 6% bei der gesetzlichen Rentenversicherung ...

Ach ja, und noch was: die 'Lohnkosten' seien zu hoch, heißt es allenthalben. Offenbar Grund genug, die Binnenmarktnachfrage abzuwürgen ... Entscheidend aber sind die Lohnstückkosten! - Die Bahn zum Beispiel - Preiserhöhung um 3% wegen höherer "Energie- und Lohnkosten"! - Energie: OK: kann ich nicht nachvollziehen, dazu fehlen mir Daten. Aber mit Bahn-Card-50 zahl(t)e ich € 100,-- (jetzt 103,-- €) für Bielefeld-Nürnberg und zurück. Schön: außer dem Lokführer sind da noch Zugführer und Schaffner, dazu Personal für Ticketverkauf und Zugleitung ... bei einigen hundert Mitreisenden, mal kürzer, mal länger, aber irgendwie ist der Zug ja zu xx% besetzt, ein millionenschwerer Zug übrigens: also die 10 (=0,1%) oder weniger Cent, die da auch mich für eine Verdoppelung der Personalkosten anteilig entfielen, zahlte ich doch gerne, oder?
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#37
Fritz7 schrieb:Voraussetzungsloses Grundeinkommen setzt einen Umbau des GANZEN Sozial- und Steuersystems voraus. ... Die Bezahlbarkeit wird zunehmend voraussetzen, dass JEDE ökonomisch wirksame Aktivität staatlich zu Sozialbeiträgen/Steuern erfasst und abgeschöpft wird. Schattenwirtschaft und ganze nicht erfasste Eigenkapitalbildungsbereiche können immer weniger augenzwinkernd geduldet werden.

Dieter schrieb:finde ich ein "voraussetzungsloses Grundeinkommen aus ökonomischen Gründen eher schädlich. "Voraussetzungen" aber können sein: - unverschuldete Notlagen (wie Behinderung, Krankheit)); Arbeitslosigkeit (trotz Arbeitswille und Bemühen um Arbeit, wie ganz überwiegend der Fall - hier sehe ich durch lange Arbeitslosigkeit bedingte psychische Störungen eher als 'Krankheit'); ... Was speziell Arbeitslosigkeit anbelangt: auf diese bezogene Ansprüche haben zumeist ihre 'Voraussetzung' in Form einer Beitragszahlung in die Arbeitslosenversicherung.
Alles unter Neidaspekten und Druckausübungs-Bedürfnissen ganz nachvollziehbar. "Ökonomisch" ist der Aufwand der Gängelung eher unsinnig und verfassungsrechtlich ganz daneben. Aus §1 GG "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu schützen ist Auftrag JEDER staatlichen Gewalt" folgt allgemein unbestritten die Sicherung von Mindest-Lebenshaltungsvoraussetzungen durch die Gemeinschaft ohne jedes wenn und aber. Unbequem aber unabänderlich ... Übrigens auch für Millionäre unbestritten anerkannt durch Steuerfreibeträge und Steuersatzstaffelung ergibt sich Steuerlass zur Lebenshaltung.

Dieter schrieb:Im folgenden Teil finde ich die Betonung der (Geld-)'Bezahlbarkeit' verkürzt. Salopp ausgedrückt: Geld kann ich nicht essen - und auch in Form einer neuen Grafikkarte nicht auch sonstwie konsumieren: Geld ist allgemeines Tauschmittel, Waren - Produkte - zu erwerben, zu 'konsumieren'.
Also sag ich eindeutiger "staatliche Liquidität" wird im Umbau der Systeme stark strapaziert. In Zeiten der längst verbrauchten Rücklagen und ebenfalls erreichten Kreditlinien der staatlichen/ kommunalen Haushalte muss schon auch aus Gerechtigkeitsgründen ALLES Einkommen steuerlich erfasst werden. Geldphilosophie ist dafür ganz nebensächlich ...

Dieter schrieb:Was die Geldmenge anbelangt: diese entspricht je der Warenmenge.
Geldtheorie 60er Jahre für Erstsemester. Aber wie ist das in Globalisierungszeiten? Da kann ein Staat kaum noch auf solche Trivialisierungen bauen ... Und Deine Gleichung war NIE ein Selbstläufer, sondern nur Geldmengen-SteuerungsZIEL. Was nun, wenn die Gewinne ins Ausland entfliehen, die produktiven und administrativen Arbeitsangebote ebenso, wenn letzte High-Tech-Inlandsprodukte auf dem Weltmarkt angedient werden müssen unter oft ungünstigen Währungskursrelationen? Aber im Inland weiterhin alle Fußkranken zu versorgen sind ... und stetig mehr werden, breitgestreutes Eigenkapital längst im Kilopack verbrannt wird wegen Überschuldung, immer weniger Menschen selbst für sich sorgen können, die Wettbewerbsfähigkeit durch Verfall der Kultur-, Bildungs- und Gesundheitsversorgungsangebote sinkt und sinkt ...?


Dazu dann kommen ein paar weitere 'Schmankerln'. 1-€-Jobs zum Beispiel: hier zahlt der Staat dann kräftig zu. Mit dem 'Erfolg', dass diese 'Jobs' zunehmend sozialversicherungspflichtige Beschäftoigungsverhältnisse verdrängen: mehr Kosten, verminderte Einnahmen (aus Staatssicht); zusätzlich wird dann die Rentenkasse mit versicherungsfremden 'Leistungen' wie für einen 'Aufbau Ost' geplündert - damit sich ein jeder, der noch kann, 'zusatzversichern' darf: zu Kosten von 25% statt nur 6% bei der gesetzlichen Rentenversicherung ... [/quote]

Klar ist, dass JedeR nach Kräften zum eigenen Lebenserwerb und zum Volkseinkommen beizutragen hat ... aus Gründen akzeptierter gesellschaftlicher Moral und aus praktischer Vernunft. Nur das Existenzminimum bleibt ihm sicher unabhängig davon ... sollte zumindestens ... Ängst ums tägliche Brot zu verbreiten zur Aktivierung ist einfach NUR schäbig und bei genauerem Hinsehen übergriffiges UNRECHT!

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#38
Fritz7 schrieb:Voraussetzungsloses Grundeinkommen setzt einen Umbau des GANZEN Sozial- und Steuersystems voraus. ... Die Bezahlbarkeit wird zunehmend voraussetzen, dass JEDE ökonomisch wirksame Aktivität staatlich zu Sozialbeiträgen/Steuern erfasst und abgeschöpft wird. Schattenwirtschaft und ganze nicht erfasste Eigenkapitalbildungsbereiche können immer weniger augenzwinkernd geduldet werden.

Dieter schrieb:finde ich ein "voraussetzungsloses Grundeinkommen aus ökonomischen Gründen eher schädlich. "Voraussetzungen" aber können sein: - unverschuldete Notlagen (wie Behinderung, Krankheit)); Arbeitslosigkeit (trotz Arbeitswille und Bemühen um Arbeit, wie ganz überwiegend der Fall - hier sehe ich durch lange Arbeitslosigkeit bedingte psychische Störungen eher als 'Krankheit'); ... Was speziell Arbeitslosigkeit anbelangt: auf diese bezogene Ansprüche haben zumeist ihre 'Voraussetzung' in Form einer Beitragszahlung in die Arbeitslosenversicherung.
Alles unter Neidaspekten und Druckausübungs-Bedürfnissen ganz nachvollziehbar. "Ökonomisch" ist der Aufwand der Gängelung eher unsinnig und verfassungsrechtlich ganz daneben. Aus §1 GG "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu schützen ist Auftrag JEDER staatlichen Gewalt" folgt allgemein unbestritten die Sicherung von Mindest-Lebenshaltungsvoraussetzungen durch die Gemeinschaft ohne jedes wenn und aber. Unbequem aber unabänderlich ... Übrigens auch für Millionäre unbestritten anerkannt durch Steuerfreibeträge und Steuersatzstaffelung ergibt sich Steuerlass zur Lebenshaltung.

Dieter schrieb:Im folgenden Teil finde ich die Betonung der (Geld-)'Bezahlbarkeit' verkürzt. Salopp ausgedrückt: Geld kann ich nicht essen - und auch in Form einer neuen Grafikkarte nicht auch sonstwie konsumieren: Geld ist allgemeines Tauschmittel, Waren - Produkte - zu erwerben, zu 'konsumieren'.
Also sag ich eindeutiger "staatliche Liquidität" wird im Umbau der Systeme stark strapaziert. In Zeiten der längst verbrauchten Rücklagen und ebenfalls erreichten Kreditlinien der staatlichen/ kommunalen Haushalte muss schon auch aus Gerechtigkeitsgründen ALLES Einkommen steuerlich erfasst werden. Geldphilosophie ist dafür ganz nebensächlich ...

Dieter schrieb:Was die Geldmenge anbelangt: diese entspricht je der Warenmenge.
Geldtheorie 60er Jahre für Erstsemester. Aber wie ist das in Globalisierungszeiten? Da kann ein Staat kaum noch auf solche Trivialisierungen bauen ... Und Deine Gleichung war NIE ein Selbstläufer, sondern nur Geldmengen-SteuerungsZIEL. Was nun, wenn die Gewinne ins Ausland entfliehen, die produktiven und administrativen Arbeitsangebote ebenso, wenn letzte High-Tech-Inlandsprodukte auf dem Weltmarkt angedient werden müssen unter oft ungünstigen Währungskursrelationen? Aber im Inland weiterhin alle Fußkranken zu versorgen sind ... und stetig mehr werden, breitgestreutes Eigenkapital längst im Kilopack verbrannt wird wegen Überschuldung, immer weniger Menschen selbst für sich sorgen können, die Wettbewerbsfähigkeit durch Verfall der Kultur-, Bildungs- und Gesundheitsversorgungsangebote sinkt und sinkt ...?

Klar ist, dass JedeR nach Kräften zum eigenen Lebenserwerb und zum Volkseinkommen beizutragen hat ... aus Gründen akzeptierter gesellschaftlicher Moral und aus praktischer Vernunft. Nur das Existenzminimum bleibt ihm sicher unabhängig davon ... sollte zumindestens ... Ängst ums tägliche Brot zu verbreiten zur Aktivierung ist einfach NUR schäbig und bei genauerem Hinsehen übergriffiges UNRECHT!

Fritz
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#39
Warum eigentlich kein Grundeinkommen für ALLE?

Vorneweg: Ich bin selbstsändiger Unternehmer und teile mein Büro mit einem ebenfalls selbstständigen Unternehmer - und zusammen teilen wir uns unsere Sekretärin, weil einer alleine kann die Lohnkosten nicht tragen - soviel wirft der Laden auch nicht ab...

Lasst uns doch mal nachdenken: 800.-€ Grundeinkommen "Bürgergeld" für Jeden - egalö ob Säugling oder Greis.Hartz IV, Wohngeld, Sozialrente fällt dann ebenso weg wie Kohlesubvenbtionierung, Investitionsabschreibungen, Steuersparmodelle. Jeder € der dann verdient wird, wird besteuert - die Steuersätze können dabei durchaus moderat sein, von 10% bis zu 30% je nach erzieltem Einkommen und Familienstand. Gleichzeitig muss es aber auch eine Höchstlohnbegrenzug geben - es kann einfach nicht angehen, dass die Bundeskanzlerin, die Verantwortung für einen kompletten Staat trägt, mit 200.000 € brutto pro Jahr nachhause geht, ein Lokführermanager, der nur einen Teilbereich des Eisenbahnwesens unter sich hat, aber mit 2,5 Millionen Euro... Und welche Verantwortung trägt ein Mensch, der zwar körperliche hohe Leistungen erfüllt, letztlich aber nur einem Ball nachrennt und dafür 2 - 4 Millionen € jährlich kassiert - ein Arbeiter in einem Atomkraftwerk trägt mehr Verantwortung und hat wesentlich weniger Kohle in der Tasche... Hier muss eine Obergrenze definiert werden - wer mehr verdient als die Bundeskanzlerin oder als der Bundespräsident - hat 95% Einkommensteuer am Hals, ausnahmslos!

Die Hedge-Fonds müssten ebenfalls mit hohen Steuern belegt werden; wer in einen solchen Fond investiert muss sich über den Umweg der Steuerlast darüber bewusst sein, das er funktinierende Firmen so stark belastet, das letztlich Konkurs oder Massenentlassungen drohen. Jeder Anteilseigner eines Hedge-Fond trägt dafür die Verantwortung; den Fonds gehts ja nicht um Erhalt und Investition bei moderaten Gewinnen, denen geht`s um maximalen Profitertrag auf Kosten derjenigen, die die Produiktivität erst ermöglichen..

Zurück zum Bürgergeld: 80 Miilliarden € sind bei ständig wachsendem Haushalt trotz angeblicher Sparmassnahmen nur wenig. Man stelle sich mal vor: Unternehmen und Gewerkschaften können Tarifabschlüsse von 1.- bis 3.- € angehen - weil es ja das Bürgergeld gibt. Da Lohnkosten teilweise bis zu 70% von Herstellungskosten ausmachen, würden die Preise für Halbfertigprodukte und Endprudukte schlagartig sinken, und das nicht nur in Deutschland, sonderm auch in allen Exportländern. DerWarenabsatz kann sich vervielfältigen - und olle Papa mit 5-köpfiger Familie, alleinerziehende Mutte von 6 Kindern können den Heizölmaserati auch mal in eine Fachwerkstatt zur Inspektion bringen - weil die angefangene Meisterstunde nicht mehr 175.- € kostet, sondern nur noch 15.- €...

Mit Sicherheit wird`s so um die 3 - 5% Bürger geben, die letztlich nur vom Bürgergeld leben wollen - aber was soll`s? Wir gehören zu den reichsten Nationen der Welt - müssen wir da, wie es zur Zeit passiert, unsere Armen halb verhungern lassen?
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#40
t.logemann schrieb:Lasst uns doch mal nachdenken: 800.-€ Grundeinkommen "Bürgergeld" für Jeden - egalö ob Säugling oder Greis.Hartz IV, Wohngeld, Sozialrente fällt dann ebenso weg wie Kohlesubvenbtionierung, Investitionsabschreibungen, Steuersparmodelle. Jeder € der dann verdient wird, wird besteuert - die Steuersätze können dabei durchaus moderat sein, von 10% bis zu 30% je nach erzieltem Einkommen und Familienstand. Gleichzeitig muss es aber auch eine Höchstlohnbegrenzug geben - es kann einfach nicht angehen, dass die Bundeskanzlerin, die Verantwortung für einen kompletten Staat trägt, mit 200.000 € brutto pro Jahr nachhause geht, ein Lokführermanager, der nur einen Teilbereich des Eisenbahnwesens unter sich hat, aber mit 2,5 Millionen Euro...

Nachdenken, gerne ... aber doch nicht nur mit wirtschaftlichen Traumreisen und Neidkultivierung ...

Fur 82 Mill Menschen 800 Eur monatlich kostet schon mal knapp 800 Milliarden ..., das ist KEIN Pappenstiel mehr ...

Und NACH Grundeinkommen für ALLE (incl. Kinder, Kranke, Greise gibts eigentlich systemkonform KEINE Rechtfertigung mehr für Steuerprogression ... Da ist Flat-Tax das einzig logische ... Nun muss aber das Grundeinkommen via Steuern volkswirtschaftlich ebenso verdient werden wie die Löhne, für halbwegs funktionierende Unternehmen kanns nicht viel günstiger werden ... und die Preise deswegen auch wohl nicht ...

Den paar Tausend Großverdienern nahezu alles zusätzliche Einkommen wegzusteuern bringt einerseits vorkswirtschaftlich kaum etwas ... andererseits treibt es Abwanderung der Eliten an, das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv ...

Fritz
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Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#41
[quote=Lhiannon]
Es wäre eigentlich mal näher zu betrachten, wie Vollzeit-Löhne unterhalb des Existenz-Minimums, also Löhne, die netto nicht menschenwürdige Lebenshaltung für die Beschäftigten und ihre materiell-abhängigen Angehörigen zu bewerten sind. Nicht nur ethisch, sondern auch verfassungsrechtlich justiziabel im Anbetracht der Sozialpflichtigkeit fon finanziell Leistungschuldigen (Unternehmen) ...

Danach auch, wie sog. Lohndisziplin in den unteren Einkommensklassen unterhalb der Teuerungsrate des für diese Einkommensklasse relevanten Warenkorbs zu bewerten ist - also unterhalb das Existenzminimum fallende Einkommen im Konsenz von Unternehmen und Gewerkschaften. Diese Teuerungsrate ist z.Zt. wesentlich höher als der Indes der allgemeinen Lebenshaltung ... Gleiches dann anschließend auch für Arbeitslose, Sozialgeldempfänger und Rentner ...
Und zum Letzten wäre imho auch nochmal zu gucken, wie Unternehmen zu sehen sind, die NICHT das Existenzminimum ihrer Angestellten erwirtschaften.

Fritz
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#42
Fritz7 schrieb:Für 82 Mill Menschen 800 Eur monatlich kostet schon mal knapp 800 Milliarden ..., das ist KEIN Pappenstiel mehr ... Nun muss aber das Grundeinkommen via Steuern volkswirtschaftlich ebenso verdient werden wie die Löhne ...

Da wären dann einmal diese 800 Milliarden Euro. Richtig: schon ein schöner Batzen. In Prozent des gesamten Volkseinkommens (= über Löhne und Gehälter hinaus) aber schon sehr viel freundlicher.

Von der anderen Seite her aufgedröselt: Geld ist nicht Lebens-, sondern Tauschmittel - nicht eigentlich gegen Geld (obwohl es auch einen Geldmarkt gibt), sondern letztlich gegen Waren, Lebensmittel im weiteren Sinn. Von denen wiederum liegt genug herum und wartet auf Käufer. Nicht, dass sie herumliegen müssten; eigentlich gibt es ja reichlich Leute, die 'kaufen' möchten, hätten sie denn das Geld dazu ... Und eigentlich könnte ja auch ohne weiteres viel mehr 'Ware' produziert sein; im Binnenmarkt liegt der Auslastungsgrad der Industrie bei 85 %. - Ware also hier, unverkäuflich, mangels Geld - Bedürfnis dort, unerfüllbar, mangels Geld: ein Verteilungsproblem.

Dieter
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#43
Mein Instinkt sagt mir, dass diese Überlegungen nicht zielführend, weil leistungsmindernd wirken. Was wir in D brauchten, wäre eine enorme Leistungssteigerung, um solche Pläne zu stemmen. Das Geld müsste dabei durch Auslandsverkäufe herein kommen. Das Gegenteil ist aber der Fall: Immer mehr Waren werden im Ausland produziert und das Geld fließt aus D ab, was für mich so aussieht, als wenn die ganze Theorie nicht stimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#44
Der letzte Eurokurs vor Weihnachten betrug 1,444, d.h. ein Euro kostete 1,444 US-$. Bei einem hohen Eurokurs sind natürlich die weltweit gehandelten Waren in $ für uns billiger - und deshalb werden $-gestützte Waren bei uns eingeführt. Witzigerweise sinken dadurch nicht unbedingt auch die Preise; man schaue sich nur mal die Ölspekulationen an: Theoretisch müsste Sprit billiger werden, da der $ ja schwächer gehandelt wird, als der Euro - aber das Gegenteil ist der Fall.... Da steckt wohl auch ein System dahinter: Könnte man aufgrund der Kursdifferenz Rohstoffe billiger einführen, könnte man ja auch im Exportsektor die in Euro kalkulierten Preise senken und damit durchaus mit der US-amerikanischen und der kanadischen Industrie konkurrieren. Da aber unsere Energie-Multi`s vorwiegend unter amerikanischer Beteidigung, teilweise sogar fest in amerikanischer Hand sind - bekommen wir den Rohstoff eben nicht so billig, wie es eigentlich sein müsste - und folglich geben wir unseren Platz als "Exportweltmeister" langsam, aber sicher ab - mit den bekannten Folgen innerhalb des EU-Marktes...
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#45
t.logemann schrieb:man schaue sich nur mal die Ölspekulationen an: Theoretisch müsste Sprit billiger werden, da der $ ja schwächer gehandelt wird, als der Euro

aber man muß ja auch beachten, das ca. 159 Liter Rohöl inzwischen um die 100,00 Dollar auf dem denentsprechenden Parkett kosten. Das ist eine große Preissteigerung und wirkt entgegen der Dollarschwäche.

Mal schauen, was die dementsprechenden Energiepreise machen, wenn der Ölpreis sinkt. Da kann man schon seine Zweifel haben, zumal ja kartellartiges Verhalten der Energiekonzerne vermutet wird, aber ist der Staat nicht der größte Preistreiber (mit seine * ?75 Prozent Steuern auf Benzin & Co?)

* so nicht richtig, siehe Beiträge 53, 59 und 60
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