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Schonmal daran gedacht??
#1
Selamin aleyküm

Zuerst möchte ich sagen, dass dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist und somit um Entschuldigung bitte falls ich mich nicht nach Vorschrift benehmen sollte :) Ausserdem finde ich dieses Plattform als sehr gut gelungen, wenn ich mir andere ähnliche Foren ansehe.

Nun zu meinem Beitrag:

Ich bin (Elhamdülillah) Moslem und obwohl ich nicht hundert prozentig meine Religion ausüben kann, denke ich schon, dass ich ein guter Moslem bin (insaallah). Ich bin nicht einer der blind tut was man ihm sagt und bei meiner Religion ist es genau so, daher versuche ich alles was mein Glauben betrifft zu hinterfragen und zu verstehn, damit ich nicht nur Traditionsmässig moslem bleibe, sondern mit dem ganzen Herzen ein Mumin werde!

Ich habe aber einige Fragen, die ich mir bisher nicht beantworten konnte und mich leider auch sehr stören/zum nachdenken bringen. Deswegen wollte ich die hier loswerden.

Ich glaube, ich fange klein und stelle erstma nur 2 Fragen :)

1. Wie war es vor 5000 Jahren??
    Ich weiss, dass auch vor Islam zu jedem Volk ein Abgesandter geschickt wurde. Aber diese haben dann nicht den Islam, wie wir es kennen, verbreitet. Also die fünf Säulen des Islams kannten die wahrscheinlich nicht. Kann man dann sagen, dass diese Menschen die wahre Religion ausgeübt haben? Und sind sie mit einem Moslem gleichzusetzen (nur Allah kann das wissen ich weiss, aber könnt ihr mir trotzdem eine vernünftige Antwort geben bitte)?

2. Wie wird ein judendlicher, der auf dem ärmsten und abgelegenstem Dorf auf die Welt kommt und nieee was von Islam zu hören bekommt stirbt, getestet?
   Ich meine er hatte nie die gelegenheit den Islam kennenzulernen und als wahre Religion anzusehn. Er hörte vielleicht nur von dem heiligen Feuer, den seine Eltern angebetet haben oder der gleichen..
Aber steht im Qur'an nicht, dass alle nichtmuslime in die Hölle kommen??

So, ich habe versucht mich kurz zufassen und wie schon gesagt erstma nur zwei Fragen gestellt. Weitere werden Folgen, wenn hierbei eine ordentliche Diskussion sich ergibt.

Vielen Dank schonmal für die Antworten und Bitte sachlich bleiben

Wassalam, Shafek
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#2
Salam Shafek -

wenn Du Dich mit der Antwort eines Kafir zufriedengibst, hier meine $ -.02 Icon_smile

nach dem Islam ist doch Adam der erste Prophet, und ihm wurde geoffenbart
was für ihn zu erfassen möglich war - wie könnte man ihm barmherziger- und
gerechterweise da die wahre Religion absprechen?

Ähnlich ist es doch im zweiten Fall - wenn jemand gar keine Möglichkeit hatte
von der wahren Religion zu hören, wie könnte er von einem gerechten Richter
dafür verurteilt werden?
Im Übrigen ist es m.W. nicht so, dass nach dem Qur'an alle Nichtmuslime in die
Hölle kommen - z.B. in 5,65-66 ist klar ausgedrückt, dass auch 'Schriftbesitzer'
das Heil erlangen können...
() qilin
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#3
Hallo Shafek,
offenbar machst du dir Sorgen um die Menschen, die als Nichtmuslime sterben. Sei es vor 5000 Jahren oder heute.

Über fast jeder Sure steht
"BISMI-LLAHI-RRAHMANI-RRAHIM
im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen".

Wenn ich Gott beim Wort nehme, so sehe ich, dass er niemanden zu Schaden kommen läßt, der Gutes tut, oder der sich immer wieder um das Gute bemüht.
Mach dir keine Sorgen um die Menschen. Gottes Güte ist Grenzenlos. :dance:

Viele liebe Grüße
Lhiannon
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#4
Hier noch eine islamische Quelle, eine Erzählung von Fariduddin Attar (1136–1220)

Zitat:DER ENGEL GABRIEL UND DER BETENDE

Vor langer Zeit konnte der Engel Gabriel einmal miterleben, wie die Gebete eines Betenden erhört wurden. "Es muss sich um einen wahrhaft gottesfürchtigen Menschen handeln," dachte sich Gabriel, "der da um Mitternacht seinen Herrn anruft. Ich will ihn aufsuchen und ihn mir von Nahem ansehen." So ging der Engel nach Mekka, zur Kaaba, dem gesegneten Haus Gottes. Anschließend besuchte er alle großen Menschen und sprach mit den gottesfürchtigsten Menschen auf Erden. Aber Gabriel konnte den Betenden, dessen warme Stimme er in guter Erinnerung hatte, nicht finden.
Schließlich fragte der Engel Gott um Hilfe. Da riet ihm Sein Herr, er solle sich doch in einem heidnischen Tempel umschauen. Und tatsächlich, in einem Tempel, vor Götzenstatuen kniend, fand er den Betenden, dessen Gebete erhört worden waren. Der gläubige Mann hatte Tränen in den Augen und war tief versunken im Gebet.
Engel Gabriel war wie geblendet von dem Anblick und doch war er verwirrt. Er eilte zu seinem Herrn zurück und fragte ihn: "Aber wie ist es möglich? Die Menschen sollen doch nur Dich anbeten. Götzendienst bringt sie ab vom geraden Weg zu Dir! Und doch werden die Gebete dieses Mannes erhört?"
Da kam die Antwort: "Du weißt nicht, was Wir wissen. Dieser Mensch hat in seinem Leben nie etwas anderes gesehen. Er betet aber keine Götzen an. In seinem Herzen ist er stets bei Uns. Er will nur Gutes, tut nur Gutes und hat niemandem je Böses getan. Er betet, ihm möge geholfen werden, rein und aufrichtig zu bleiben. Er bittet um Vergebung für Böses, das er unbeabsichtigt getan haben möge. Dieser Mensch meint es aufrichtig. Wenn Wir seine Bitten nicht erhören, wer sonst sollte sie dann erhören?"
Gabriel hatte verstanden und sprach: "Wahrhaftig , Du bist unser Herr. Du bist der Allgerechte, der Allbarmherzige. Wir brauchen Dich, aber Du uns nicht!"

Ihr Menschen, Wir erschufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, auf dass ihr einander kennet: Wahrlich, der Angesehenste von euch vor Gott ist der Gottesfürchtigste! (Sure 49:13)
() qilin
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#5
Selam

ich danke für eure antworten, auch wenn sie meine Fragezeichen nicht wegwischen können :) (vorerst)

Ich denke ebenfalls, dass Allah barmherzig und seine Güte grenzenlos ist. Er wird denjenigen erbarmen zeigen die aufrichtig vom ganzen Herzen beten und um Vergebung bitten.

Ich habe mich etwas über die "Schriftbesitzer" informiert und gelesen, dass diese Gelehrten (Christen und Juden) am anfang Muhammed (s.a.v) mit offenen Armen empfangen haben. Als sie jedoch Muhammeds (s.a.v) Botschaft hörten und seine Aufforderung, sich dem Islam anzuschliessen, von beiden seiten abgelehnt wurde, zog er den Schluss, dass die Schriftbesitzer ihre von Gott empfangene Offenbarung mit der Zeit verfällscht hätten. Ich weiss also nicht ob man sagen kann, dass die "Schriftbesitzer" das Heil erlangen können?! Es sei denn, damit sind die gemeint, die VOR der Verfällschung nach der Offenbarung gelebt haben :D

Und ja, Allah ist Gerecht, somit denke ich auch nicht, dass der jugendliche der nix vom Islam zu hören bekommt, in die Hölle kommt. Aber mir wäre da eine Quelle viel lieber um sicher zu sein!! :D

Aber ich habe bisher gelernt, dass alle Nichtmuslime (ob gut oder böse) am ende doch in die Hölle kommen werden, da sie die wahre Religion (und somit Allah) nicht anerkannt haben!
Wenn ich mir jedoch die Erzählung von Fariduddin Attar durchlese, dann merke ich, dass dies doch nicht so ist, obwohl ich natürlich den Qur'an als informationsquelle bevorzuge :D

Mich würde auch interessieren was meine muslimischen Freunde dazu sagen können?? oder sind hier garnicht sooo viele Moslems dabei :P

wassalam
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#6
Shafek schrieb:Und ja, Allah ist Gerecht, somit denke ich auch nicht, dass der jugendliche der nix vom Islam zu hören bekommt, in die Hölle kommt. Aber mir wäre da eine Quelle viel lieber um sicher zu sein!! :D

Welche Quelle würde dir denn diese Sicherheit geben? Kann es so eine Quelle überhaupt geben? Alle Bücher über Gott sind eben nicht wirklich Gott selbst. Die einzige Quelle, die der Mensch hat sind sein Herz, sein Verstand und die Erfahrungen anderer Menschen, wie auch die Schöpfung im Allgemeinen.

Zitat:Aber ich habe bisher gelernt, dass alle Nichtmuslime (ob gut oder böse) am ende doch in die Hölle kommen werden, da sie die wahre Religion (und somit Allah) nicht anerkannt haben!
Wenn ich mir jedoch die Erzählung von Fariduddin Attar durchlese, dann merke ich, dass dies doch nicht so ist, obwohl ich natürlich den Qur'an als informationsquelle bevorzuge :D

Hm. Selbst im Koran steht, dass der Koran nicht alles von Allah erfassen kann.

Ich selbst höre auf mein Herz, auf die Liebe zum Schöpfer, zur Schöpfung. Denn alles, was ich über Gott erfahren kann, ist das, was in der Schöpfung existiert. Es ist mein Menschenherz, mein Gehirn, meine Mitmenschen, Mitgeschöpfe und unbelebten Dinge die von Gott erzählen. Ich ehre durch die Weisheit der Schöpfung den Schöpfer.

Nur wenn ich der Schöpfung Respekt entgegen bringe, respektiere ich den Schöpfer.

So ist jeder, der Gutes tut, egal was und ob er überhaupt glaubt, von Gott gesegnet.

Es geht nicht um die Rituale (Gebet u.s.w.) sondern um Worte und Taten der Nächstenliebe und Schöpfungsliebe. Durch diese Liebe zum Nächsten lieben wir Gott.

Besser ist der, der nicht glaubt, aber Gutes spricht und tut, als der, der glaubt, aber Böses spricht und tut.

Wenn wir Gott ehren, aber seine Geschöpfe unterdrücken und quälen, dann ist die Gottesehre nichts als Staub, den der Wind verweht.

Doch selbst aus diesem Staub wird der Mensch errettet. Denn Gott ist DER LIEBENDE, ganz und gar.
:clap:

Gruß
Lhiannon
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#7
Zitat:Lhiannon: Besser ist der, der nicht glaubt, aber Gutes spricht und tut, als der, der glaubt, aber Böses spricht und tut.
*g* - solche Polarisationen sind natuerlich nicht optimal, oder? So etwas unterstuetzt Leute, die dann gleich auf das Lernen, was gut sei, verzichten, obwohl das allein sie ja nun auch nicht automatisch zu Taetern des Guten macht - nur deren Gewissen ist stark vereinfacht...
- "Gut ist der, der das Gute lernt, um es zu lehren und es zu tun" sagen unsere Weisen.
Am Berg Sinai sagte das Volk: "Wir wollen es tun und hoeren" - erstmal auch tun wie es vorgeschlagen ist, zu tun, dann hoert man erst richtig darauf hin, warum das wohl auf Gutes hinauslaeuft, denn einfach bleibt es nie.
mfG WiT :)
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#8
WiTaimre schrieb:
Zitat:Lhiannon: Besser ist der, der nicht glaubt, aber Gutes spricht und tut, als der, der glaubt, aber Böses spricht und tut.
*g* - solche Polarisationen sind natuerlich nicht optimal, oder? So etwas unterstuetzt Leute, die dann gleich auf das Lernen, was gut sei, verzichten, obwohl das allein sie ja nun auch nicht automatisch zu Taetern des Guten macht - nur deren Gewissen ist stark vereinfacht...
- "Gut ist der, der das Gute lernt, um es zu lehren und es zu tun" sagen unsere Weisen.
Am Berg Sinai sagte das Volk: "Wir wollen es tun und hoeren" - erstmal auch tun wie es vorgeschlagen ist, zu tun, dann hoert man erst richtig darauf hin, warum das wohl auf Gutes hinauslaeuft, denn einfach bleibt es nie.
mfG WiT :)

Gutes sprechen beinhaltet für mich auch das Lehren von Gutem, welches die Grundlage für das Lernen von Gutem ist.

Ideologie und Religion sind dabei egal, solange die Menschenrechte gelehrt/gelernt werden. Denn die Menschenrechte sind der Kern des Guten.
Und das dieses Gute sinnvoll ist erschließt sich einfach deshalb, weil es denn Satz auf den Punkt bringt:

Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Oder
Wie du willst, das die Leute mit dir umgehen sollen, so gehe auch mit ihnen um.

Manchmal ist es ganz einfach :icon_wink:

Lhiannon
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#9
Lhiannon schrieb:Ideologie und Religion sind dabei egal, solange die Menschenrechte gelehrt/gelernt werden. Denn die Menschenrechte sind der Kern des Guten.
Und das dieses Gute sinnvoll ist erschließt sich einfach deshalb, weil es denn Satz auf den Punkt bringt: ... Wie du willst, das die Leute mit dir umgehen sollen, so gehe auch mit ihnen um.
Tscha, das scheint alles so einfach ... Noch vor ein paar Jahren hätte ich dir freudig uneingeschränkt zugestimmt. Heute bin ich mir nicht mehr ganz so sicher ... dass es nicht auch auf die Motive und Grundlagen des Guten Tuns ankommt, besonders in Konfliktsituationen ...
Ich wünsche mir z.B. im Ernstfalle einem religiösen (gleich welcher klassischen Religion) Arzt in die Hände zu fallen, weil ich denke, dass der ein tiefergehendes Verhältnis zum Leben, auch meinem Leben hat, Entscheidungen es im Zweifelsfalle ernster nimmt ... über funktionale Kosten-Nutzens-Abwägung hinaus ... und sei es die Entscheidung zum Sterbenlassen.

Vernunftzentrierter Humanismus scheint mir denn doch immer öfter oberflächlich zu bleiben ... Wissenschaftlich begründbar sind meine Zweifel sicher nicht, das ist NICHT die Frage.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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