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Christentum vor Jesus
#31
girl schrieb:Gleichwohl bin ich folglich auch auf Deine Ideen gespannt, wie solch massive Ähnlichkeiten in den Religionen evtl. Zustande gekommen sein könnten. ;)
Warum sollte ich da etwas hinheingeheimnissen wollen?
Es ist doch nicht so fernab von menschlicher Erfahrung, dass in gleicher Zeit unter gleichen Umwelteinflüssen Ideen und Erfindungen mehrfach auftauchen, OHNE abgekupfert worden zu sein ... Dass es sich bei Religionen um kollektive menschliche Kulturleistungen dreht, braucht doch nicht mehr extra hergeleitet zu werden?

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#32
Fritz7 schrieb:[..]Dass es sich bei Religionen um kollektive menschliche Kulturleistungen dreht, braucht doch nicht mehr extra hergeleitet zu werden?

Fritz
Ebenso wie ein Staatsgebilde. Sehr schön. Vielleicht magst Du das aber - zum besseren Verständnis - anhand einiger Beispiele spezifizieren?

LG
jw MAa.t xai.tw r-HA.t =k
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mAa.t r-Hna =k
#33
Greif schrieb:Darf ich um Beweise oder Quellen bitten?!
Daran haperts hier an einigen Beiträgen.
Auch die vielen Jungfrau-Geburten, die girl aufzählt mitsamt den Geburtstagen am 25. Dezember sind in der Liste oben reine Behauptungen.
Für Mithras sind mir viel häufiger Stein-Geburten begegnet, z.B. hier:

Mithras
Pers. Sonnen- und Lichtgott, Gott des Rechts und des Lichts. Wächter über Treue und Wahrheit der Menschen. Er ist aus Felsen geboren. Hat 1000 Ohren und 10000 Augen, ist stehts wachsam, schläft nie, ist allwissend und verträglich. Zählte einst zu den Yazatas, verselbstständigte sich aber im Laufe der Zeit. Kämpft gegen die finstere Zerstörungskraft Ahrimans und besiegt sie. Als Schöpfer- und Erlösungsgott steigt er zum Himmel auf, wo er als unbezwinglicher Gott das unendliche Licht schafft.

http://www.sagengestalten.de/lex/perser.html#M

Da sah doch Jesus bedeutend menschlicher aus!
Die Motiv-Übernahmen und -parallelen beziehen sich hauptsächlich auf die Mythologie, also die Schale und nicht den Kern und sind i.d.R. Missionsfolgen. Wenn ein neuer Gott oder sein Gesandter an die Stelle eines alten gesetzt wird, färben bei den Gläubigen die alten häufig ab, allein schon durch metaphorische Sprache ("Der neue X ist jetzt unser alter Y". Kein Wunder, wenn noch einige von dessen Eigenschaften im Neuen gesehen werden.).
Ein Gottessohn mit Dornenkrone am Kreuz und dahinter stehender Theologie ist mir sonst nicht mehr begegnet.
Da sind Herakles-Strahlemänner wohl häufiger.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
#34
*g* gut das die Jung-Frauen Geburten nicht meine Behauptungen sind. Hier der gewünschte Quell-Link:
http://www.wilsonsalmanac.com/jesus_similar.html
jw MAa.t xai.tw r-HA.t =k
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#35
Mithras

Ich habe zum Mithraskult einige Beiträge geliefert, die ich zusammengefasst nochmals vorlege:

Nachdem die Widerstände, den Geburtstag Christi zu feiern (Origenes, Arnobius), überwunden waren, beging man das Fest vorerst am 6. Jänner. Dieser Tag galt auch als der Geburtstag des Gottes Dionysos.

Die Idee, Christi Geburt auf den 25. Dezember zu verlegen, kam im frühen 4. Jahrhundert auf. Die Kirchenväter benötigten einen Feiertag, um den heidnischen Kult, des Sol Invictus (Mithras), der damals als Bedrohung für den Fortbestand des Christentums empfunden wurde, in den Schatten zu stellen bzw. zu überdecken.

Dazu:

"Wenn das Christentum in seinem Wachstum aufgehalten worden wäre, hätte die Welt der Mithrasverehrung gehört. Es gab Initiationsstufen und sieben Sakramente. Die wichtigsten Sakramente waren Taufe, Konfirmation und eine Zeremonie, die an das Abendmahl erinnert: Aus einem Gefäß wurde Wein, symbolisch das Blut des Mithras, getrunken, und man brach das Brot, das für den Leib des Mithras galt, und aß es. Den Getauften wurde die Unsterblichkeit versprochen und jenen, die ein gerechtes Leben auf Erden führten, das Paradies. Und für die Bösen gab es die Hölle."

Quelle: Ernest Renan: Histoire des origines du christianisme, Bd 2, Paris 1995

"Wer nicht von meinem Leib essen wird und nicht von meinem Blut trinken, sodass er sich mit mir vermischt und ich mich mit ihm, der wird das Heil nicht haben."

Die zentral-heiligen Worte aus der kultischen Mithrasverehrung.

Quelle: Franz Cumont: Les Religions orientales, 1929


Ich halte die Position von Renan für überzogen. Der Mithraskult war eine reine Männerangelegenheit und vor allem in der Soldatenschaft verwurzelt. Frauen waren zu den kultischen Handlungen nicht zugelassen.

Frauen haben zur Entwicklung und Akzeptanz des Christentums Unverzichtbares beigetragen. Eine Religion, die sich (wie der Mithraskult) nur nach einem Geschlecht ausrichtet, konnte auf die Dauer keinen Erfolg haben.

MfG E.
#36
Die Frage nach dem Beweis, so berechtigt sie auch sein mag, ist so `ne Sache, Mandingo.

Zwar verfügten die alten Kulturen (Römer, Griechen, Phönizier, Sumerer, Israeliten, Ägypter, auch "über`n Teich" die Maya, Inka, Atzteken, über Kontinente die Inder, Chinesen, slbst die Mongolen) über eine Schriftsprache, die dank dem Schreiben auf relativ beständigem Ton auch gefunden wurde (gut, bei den Maya`s war es die Knotenschrift - die findet man aber heute auch noch in Museen), aber wir wissen aus den gefundenen Aufzeichnungen eigentlich nur, was für die Völker der damaligen Zeit wert war, aufgeschrieben zu werden. Und weil da ja nun schon ein paar tausend Jahre in`s Land gegangen sind, sind eben auch die in Stein gemeisselten Schriften nicht mehr vollständig - ein Erdbeben in Tecotlican oder in Theben, eine Steele kippt um und wird von Pflanzen überwuchert oder vom Wüstensand begraben - und die geschriebene Botschaft ist "weg". Und solange man die "verschwundenen" Überlieferungen nicht findet und entziffert - solange bekommt man eben kein vollständigeres Bild über das, was die alten Völker für wichtig erachteten... Auch die Geheimnisse liturgischer, theologischer und philosophischer Art der alten Ägypter sind noch längst nicht vollständig geklärt, wenn uns auch da schon eine ganze Menge vorliegt.

Letztlich ähnelt das Ganze ein wenig einem Puzzle: Einige Teile kennen wir, einige andere Teile sind zwar in den Umrissen erhalten, wir sehen aber keine "Motiv" auf deeren Oberfläche und können uns daher nur bedingt mit diesen Teilen am Gesamtwerk orientieren. Und viele Teile fehlen ganz einfach - und hier können wir nur theoretisieren, spekulieren, versuchen, einen Zusammenhang, eine Logik zu erkennen.
#37
... und weiter wird alles zerschwätzt ... Notfalls zieht man noch ein paar Mithelfer herbei ...

Seriöse Wissenschaft kann leider nicht immer spektakulär sein und "verkauft" sich dann nicht so ...

Wollt ihr das Forum nur noch den Hirnis überlassen? Sonst tut allmählich was ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#38
t.logemann schrieb:...wissenschaftliche Beweise dafür, dass die überlieferten Menschen "Adam und Eva" die Trendwende vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern einleiteten, kann ich Dir nicht liefern, wohl aber Anhaltspunkte: Dem AT nach wurde das (Jagd)opfer des Kain mit weniger Wohlwollen betrachtet, als das (Feld)opfer des Abel. "Kain erschlug den Abel" kann eine einfache Schilderung eines Brudermordes sein - oder aber eine kurze Zusammenfassung der Auseinandersetzungen der Steinzeit, zwischen den rivalisierenden Jäger und Sammlern und den sesshaften ersten Bauern. Kain und Abel leiten sich stammesgeschichtlich nach dem AT von Adam und Eva ab.

Hier liegst du falsch :

Bibel schrieb:Und Abel ward ein Schäfer; Kain aber ward ein Ackermann. Es begab sich nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes;
und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer;aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. (1.Mose 4 / 2-5)

Es geht also eher um die Auseinandersetzung zwischen Ackerbauern und Viehzüchtern .
(Hätte allerdings eher gepasst , wenn Kain der Viehzüchter gewesen wäre , denn dann hätte man das "Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden " als Hinweis auf das Nomadentum sehen können ,aber war ja nicht. Icon_wink )

Zum genannten Konflikt gibt es in der Bibel ja auch andere Hinweise , so waren den Ägyptern Viehzüchter ein Gräuel .

t.logemann schrieb:- wenn aber Adam und Eva eine Zeitenwende chracterisiert haben (vom Jäger und Sammler der Steinzeit zum Ackerbauern der Steinzeit), dann haben diese den Moinotheismus zumindestens früher als Echn-aton in`s Leben gerufen,

Bliebe die Frage , wie du darauf kommst , daß Adam und Eva (also die Menschen , welche die Zeitenwende von Jägern u.Sammlern zu Ackerbauern darstellen) monotheistisch waren .
Bei den Hochkulturen ,die man geschichtlich dazu kennt , war Polytheismus angesagt .

Selbst das Volk Israel war ja offensichtlich lange Zeit polytheistisch , wie man an den biblischen Schilderungen der verschiedenen Kulte in Israel sieht .

@ Fritz7 :
Sorry , aber es ist schwierig , deinen Ansprüchen gerecht zu werden .
Ich bin kein Theologie-,Geschichts-oder sonstwas - Professor .
Darf ich mich deswegen nicht an solchen Diskussionen beteiligen ?
#39
melek schrieb:@ Fritz7 :
Sorry , aber es ist schwierig , deinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Nein, ist es gar nicht, nur etwas Mühe zum konstruktiven Mittun möchte ich erkennen können.
... und das fehlt mir bei dieser Loge ... Klique gänzlich.
melek schrieb:Ich bin kein Theologie-,Geschichts-oder sonstwas - Professor .
Darf ich mich deswegen nicht an solchen Diskussionen beteiligen ?
Ich bin KEIN Fachtheologe sondern Bauer, Landwirt ...
Mir stinkt aber Geschwätz mit ganz vielen Worten ohne jede Substanz und ohne erkennbare Tendenz zum Dazulernen. Und da ist auch wenigstens ein bisschen Wissen um Theorien ganz hilfreich ...
Ich will niemanden mangels Abschluss-Zertifikat ausgrenzen von Diskussionen, aber gebe zu Bedenken, dass dauernde Nur-Hohlschwätzerei letztlich Menschen aus diesem Forum treibt. Ich habe zunehmend den Verdacht, dass einige genau dies beabsichtigen.

Fritz
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Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
#40
(28-03-2008, 12:15)Mandingo schrieb: Auch die vielen Jungfrau-Geburten, die girl aufzählt mitsamt den Geburtstagen am 25. Dezember sind in der Liste oben reine Behauptungen.

Christen kennen den Geburtstag von Jesus nicht!
Deshalb haben sie sich auf eine Aussage von Johannes dem Täufer (dessen Geburtstag sie auch nicht kennen) über Jesus bezogen:
" Ich muß abnehmen, er muß zunehmen".
So wählte man den längsten Tag des Jahres für Johannes und den kürzesten für Jesus.
Die Jungfrauengeburt der Maria, die den Messias der Menschheit auf die Welt brachte, ist schon in den uralten Schriften der Juden verkündet.
#41
Die Traditionen der Lichterketten bis hin zu Kerzen auf dem Baum entstammen dem Julfest, der Wintersonnenwende;
daraus ist das Weihnachtsfest hervorgegangen.
Das Anzünden von Kerzen die das Wiederkehren des Lichtes beschwören, Kerzenkronen der Mädchen beim Luciafest, Kerzen am Weihnachtsbaum...
Die Kirche kam gegen die Feste des Mithras-Kultes nicht an und legte deshalb die Geburt Christi einfach auf den 25. Dezember fest;
definierte auf diese Weise die Feiern einfach um in eine Feier zur Geburt von Jesus Christus.
Damit erklärten sie diese Zeit, in der ohnehin schon ausgelassen gefeiert wurde zu ihrem höchsten Feiertag
und die Feierlichkeiten somit für christlich.
Auch Theaterspiele waren übrigens Bestandteil der heidnischen Feierlichkeiten, dem wurden christliche Krippenspiele entgegengesetzt.

Auf sehr vielen Seiten im Net nachzulesen...
Also nichts mit "abnehemen und zunehemen".
Diese Worte dienen nur der Verschleierung von kirchlichen "Ungereimtheiten", um es mal sachte zu benennen.

Gruß,
Wojciech
#42
wojciech schrieb:Die Kirche kam gegen die Feste des Mithras-Kultes nicht an und legte deshalb die Geburt Christi einfach auf den 25. Dezember fest;
definierte auf diese Weise die Feiern einfach um in eine Feier zur Geburt von Jesus Christus.
Damit erklärten sie diese Zeit, in der ohnehin schon ausgelassen gefeiert wurde zu ihrem höchsten Feiertag
und die Feierlichkeiten somit für christlich.
Auch Theaterspiele waren übrigens Bestandteil der heidnischen Feierlichkeiten, dem wurden christliche Krippenspiele entgegengesetzt.

Also erst einmal war das ganze gar nicht so einfach, wie Epicharm oben schon richtig festgestellt hat. Denn die zentrale Feier der alten Kirche ist die Liturgie der Osternacht, in deren Mitte ein Lichtritus steht, sowie die Aufnahme der Neophyten (Neugetauften). Wozu sollte man also in den Festkalender ein Fest mit ähnlicher Bedeutung aufnehmen? Zur Entwicklung des Festtages daher unten ein älterer Beitrag von mir.
Übrigens ist deine Aussage, dass Krippenspiele als Gegenpol für Theaterspiele genutzt wurden falsch. Krippenspiele, ebenso wie die Passionspiele sind eine religiöse Prägung und Praxis des Hoch- und Spätmittelalters, die der Alten Kirche gänzlich unbekannt sind.





Hier ein Zitat von mir aus einem anderen Beitrag zu genau diesem Thema:

"Sicher wurde der Termin für das heutige Hochfest der Geburt unseres Herr Jesus Christus (in sollemnia nativitate domini nostri Jesu Christi bzw. dies natalis Christi) aus pragmatischen Gründen auf den Tag der Wintersonnenwende (25. Dezember) gelegt, aber es hat auch theologische. Und diese theologischen Gründe sind genuin christlich, wurden aber versucht durch das Datum dem römischen Volk leichter zu vermitteln und andere Kulte zu verdrängen.

Denn das Imerpium Romanum feiert am Tag der Wintersonnenwende den höchsten staatlichen Feiertag. Der Feiertag des unbesiegten Sonnengottes, der sogenannte sol-invictus-Kult.
Im Jahr 272 lies Kaiser Aurelian als Dank für einen Sieg über die Palmyrer in Rom einen Tempel zu Ehren des Gottes Sol bauen. Die Weihe dieses Tempels wurde am 25. Dezember des Jahres 274 vollzogen, dem Geburtstag des Gottes Sol (dies natalis Invicti).

Warum wurde nun aber dieser Kult christianisiert und warum gerade die Parallele zum Sonnengott?

Dies hat mehrere Gründe!
Die alte Kirche hat seit jeher Christus mit dem Licht gleichgesetzt in Übereistimmung mit folgenden Schriftstellen:

"Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen..." (Mal 4, 20)

"Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel" (Lk 2, 30ff)

"Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Joh 8, 12)

So wird dann auch in der zentralsten Feier der alten Kirche, der Osternacht, in der Christus als der wiederkehrende Herr erwartet wird mit folgenden Worten gehuldigt:
lumen Christi - deo gratias (dreifach beim Einzug in die Abgedunkelte Kirche)

“Exsultet iam angelica turba caelorum exsultent divina mysteria et pro tanti regis victoria tuba insonet salutaris. Gaudeat et tellus tantis irradiata fulgoribus et, aeterni regis splendore illustrata totius orbis se sentiat amisisse caliginem. Laetetur et mater Ecclesia tanti luminis adornata fulgoribus: et magnis populorum vocibus haec aula resultet.[...]
Haec igitur nox est, quae peccatorum tenebras columnae illuminatione purgavit.[...]
Haec nox est, de qua scriptum est: Et nox sicut dies illuminabitur: et nox illuminatio mea in deliciis meis.[...]
Sed iam columnae huius praeconia novimus, quam in honorem Dei rutilans ignis accendit. [...]
Oramus ergo te, Domine, ut cereus iste in honorem tui nominis consecratus, ad noctis huius caliginem destruendam, indeficiens perseveret. Et in odorem suavitatis acceptus, supernis luminaribus misceatur. Flammas eius lucifer matutinus inveniat: Ille, inquam, lucifer, qui nescit occasum: Christus Filius tuus, qui regressus ab inferis, humano generi serenus illuxit, et vivit et regnat in saecula saeculorum."


"Frohlocket, all ihr seligen Chöre der Engel,frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König. Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel.Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle,töne von des Volkes mächtigem Jubel. [...]
Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.[...]
Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: “Die Nacht ist hell wie der Tag”, und “wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.” [...]
So ist nun das Lob dieser Kerze erklungen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Lobe des Höchsten. [...]
So bitten wir dich, o Herr: Geweiht zum Ruhm deines Namens leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtern am Himmel. Strahlend leuchte sie, bis der Morgenstern aufsteigt, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten auferstand, der den Menschen erstrahlt in österlichem Licht; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit."
(Exultet, altkirchliches Osterlob bzw. -hymnus)

Wie man hier unbestreitbar erkennt, gehört es zu den ursprünglichen theologischen Deutungen des Christentum Jesus Christus als das strahlende Licht der Welt, dass alle Erlösungskraft in sich birgt zu verstehen. Und zu gleich dieses Motiv mit seinem eschatologisch-endzeitlichen Chrakter auf das Mysterium der Liturgie zu übertragen.

Dies wird besonders dann relevant, wenn man bedenkt, dass der "8." Tag der Tag der Auferstehung ist, der Tag nach dem Sabbat. Der erste Tag der Woche - der "8." Tag - , im römischen Kalendarium der dies solis wird, dadurch dass es für die Christen der Tag des Herrn ist, dies dominicus, ebenfalls adaptiert und umgedeutet.

Insofern ist die Adaptierung des 25. Dezember als ursprünglich heidnisches Fest, dass dem Sonnengott und seiner Geburt gewidmet ist, religionsgeschichtlich nur folgerichtig und auch pragmatisch, sowie theologisch durchaus richtig.
Nun feiert man nicht mehr den Sonnegott, sondern die Geburt des Herrn, der das Licht der Welt ist (vgl. Joh 8, 12)

Somit entsteht eine ganz eigene Form der Chrisitanisierung, die es schafft unter Aufnahme gewisser kultischer Zeiten, dennoch ihre eigene Überlieferung zu erhalten und diese Anstelle der Paganen zu setzen. Wenngleich natürlich der Sol-Kult, zum Ärgernis vieler Bischöfe, sich noch bis ins 6. Jahrhundert gehalten hat.

Das Datum ist also weder willkürlich, noch falsch! Es ist nur nicht in einem streng historischen Sinne als reales Datum der Geburt Christi zu verstehen."
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
#43
(18-08-2008, 09:29)wojciech schrieb: Also nichts mit "abnehemen und zunehemen".

Abgesehen von der Sinnlosigkeit des Wissens, um das Datum der Geburt Jesu, gibt es viele Religionen und "Strömungen", die, die Wahrheit des Wortes Jesu ins Heidentum drängen wollen, um ihren eigenen Irrweg zu profilieren.
#44
(18-08-2008, 12:08)Presbyter schrieb: Somit entsteht eine ganz eigene Form der Chrisitanisierung, die es schafft unter Aufnahme gewisser kultischer Zeiten, dennoch ihre eigene Überlieferung zu erhalten...

Hallo Presbyter,

es freut mich, dass Du wieder reger am Gespräch teilnimmst.

Wir mögen die Dinge oft verschieden bewerten. Erfreulich ist es, wenn man annehmen darf, dass der Gesprächspartner seine Sache redlich vertritt, und zwar unter Berücksichtigung entsprechender Belegliteratur, die nicht auf Zufallstreffer aus dem Internet beschränkt ist.

So kann man auch bei gegenteiliger Ansicht in der Sache, für das Gegenüber durchaus Respekt empfinden.

Was zu "vorchristlich Christlichem" zu sagen war, habe ich hier und andernorts schon einige Male getan. Bedauerlicherweise müssen oft Mythen und Handlungen aus vorchristlichen Kulten, die Ähnlichkeit mit dem haben, was uns aus dem Christentum vertraut ist, unreflektiert als Beleg für Plagiatsvorwürfe herhalten.

Dass so manches aus der griechischen (auch orientalischen) Geisteswelt im Christentum aufgegangen ist, werden wir, nehme ich an, nicht leugnen wollen.

MfG E.
MfG B.
#45
Hallo Mandingo,
Wer / all jene die Ihr Jesus ohne das Wissen um die Reinkarnation betrachtet, sieht / seht nur einen kleinen, beschränkten Ausschnitt des Ganzen!!!

Dein so oft hier im Forum verwendetes Bild eines bärtigen, weißen Jesus hält der Wahrheit vor Gott, dem großen Geist bei dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bekannt sind, nicht stand!!!
Im Angedenken Deines eigenen Wohlergehens vor den Augen des Allmächtigen und Allzeitigen und den Augen seines allzu Irdischen, allzu Zeitlichem, allzuoft Wiedergeborenem, allzu Erleuchtetem, bitte ich, meine Wenigkeit, Dich, Mandingo dieses Bild / Bildnis in Zukunft, in Deinem Eigenen Interesse nicht weiter zu verwenden.

MfG
Ein gerne Perlen vor die Säue werfender, von einer Jungfrau im Mai Geborener
SOG

(25-03-2008, 17:50)Mandingo schrieb:
Greif schrieb:Bekanntlich gibt es zur Jesus Saga ja Vorläufer:
-Herakles-Apollonius-Menachem-Asklepios
-Mithras, der ist sehr interessant: Also, was denkt ihr?
Zum kultisch-frühkirchlichen Drumherum um Jesus
mag es ja Vorläufer gegeben haben, so wie religiöse Motive immer schon durch Missionstätigkeit eine immense Wanderfreude entwickelten.

Zum Jesus der Bergpredigt (siehe Matthäus 5-7),
der seine andere Wange hinhält, wenn er auf die eine geschlagen wird, der die Armen und Schwachen selig preist. seinen Jüngern die Füße wäscht, der sein Leben lässt für die Ausgestoßenen Israels, denen er der Messias sein will, usw. fällt mir kein Vorläufer ein.
Und da ist für die christliche Nachfolge Jesu der Kern seiner Botschaft.

[Bild: jesuslach.jpg]

Hallo Mandingo,

meinst Du mit Jüngern etwa all jene die noch ehe der Hahn krähte mich dreimal verraten haben oder etwa jene welche auf diesem Grund ihre Kirche erbauten und lauter Lügen in die Welt gesetzt haben???

MfG
Sog

(25-03-2008, 22:45)Mandingo schrieb:
melek schrieb:Auch Messiase und Märtyrer kannte man schon ... Jesus ist also ein Mixtur ... Icon_wink
Nicht ganz, Melek,
er ist der einzige, der seine Jüngerschaft so begeistert hat, dass sie sich zur mitgliederstärksten Religion des Erdkreises entwickelt hat.

(18-08-2008, 09:03)indymaya schrieb:
(28-03-2008, 12:15)Mandingo schrieb: Auch die vielen Jungfrau-Geburten, die girl aufzählt mitsamt den Geburtstagen am 25. Dezember sind in der Liste oben reine Behauptungen.

Christen kennen den Geburtstag von Jesus nicht!
Deshalb haben sie sich auf eine Aussage von Johannes dem Täufer (dessen Geburtstag sie auch nicht kennen) über Jesus bezogen:
" Ich muß abnehmen, er muß zunehmen".
So wählte man den längsten Tag des Jahres für Johannes und den kürzesten für Jesus.
Die Jungfrauengeburt der Maria, die den Messias der Menschheit auf die Welt brachte, ist schon in den uralten Schriften der Juden verkündet.

Hallo indyamya und alle anderen,

der gute Jesus v. N. ist am 14 Februar im Jahre -7 geboren worden (Wassermann)

und darüberhinaus kann ich nur sagen, gut das ich kein Christ bin, denn was kennen denn Christen überhaupt????
Christen kennen weder ihre Vorleben (Früchte des ewigen Lebens, leider nicht gegessen!)
noch den Unterschied zwischen Gut und Böse (Früchte der Erkenntnis, leider nicht gegessen!)

MfG
Euer aller Eva Affe Moses, der behauptet A und O zu kennen
und der behauptet Harmagedon ist wenn dann am Euphrat!
Euer von einer Jungfrau im Mai zu der Zeit zu der man sich rüstet den Donnerstag zu ehren geborener
Schon oft gelebt
Sog


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