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abiturvorbereitung - fragen
#1
guten abend (gute nacht? ;) ) miteinander.

am dienstag schreibe ich meine abitur-grundkurs klausur in katholischer religion und bin gerade eifrig dabei zu wiederholen. dabei egeben sich für mich momentan ein paar fragen oder denkblockaden, je nachdem... ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir vielleicht an einigen stellen weiterhelfen könntet :)

gerade habe ich mir zusätzlich die vorgabenliste für das fach angesehen und dabei bin ich auf eine formulierung gestoßen die mir... öhm... nun ja, ich weiß nicht was gemeint ist (verzeiht mir, es ist spät und meinem finger fehlen die worte ;) )

also die vorgabe lautet
"Die Theodizeefrage: Auszüge aus dem Buch Hiob und ausgewählte theologische Reflexionen zu dem im Leid solidarischen Gott"

was ist mit den ausgewählten theologisches reflexionen zu dem leid im solidarischen gott gemeint? google ließ mich im stich :(

und wo ich gerade dabei bin... bei mir hakts zusätzlich beim eschatologischen vorbehalt.
mein wissen:
"schon, aber noch nicht" ... irgendwie kann ich diesen begriff nicht mehr vernünftig einordnen.. ich denke, es wird etwas mit eschatologie zu tun haben ;)

dazu fällt mir noch ein, dass die situation in lateinamerika auch unter den eschatologischen vorbehalt fällt, also weg von der angebots- und servicekirche hin zur basis(?)kirche...

also wie ihr merkt, habe ich ein generelles problem mit diesem begriff, vielleicht hat ja wer eine erläuterung für dummies parat ;)

mein nächster fragepunkt bezieht sich auf die gottesbilder in der exoduserzählung.

ich habe aufgrund ein buchquelle die gottesbilder wie folgt gegliedert:

Gott offenbart seinen namen "Jahwe" ex 3,14
jahwe="ich bin da"
kann verschieden gedeutet werden:
ich bin...
...der zuverlässige
...hilfsbereite
...einzige
usw.

der retter- und mitgehergott (2.-5. buch mose)


der bundesgott vom sinai ex 19-34

der geheimnisvolle, unverfügbare gott (ex 20,4f)

jahwe als richter israels (ex 18,30)


meine frage: wenn also in den vorgaben steht "die gottesbilder der exoduserzählung", ist dann eine solche einteilung gemeint? durch google hab ich nämlich noch was gefunden

"der jahwist zeichnet sich durch ein einfache gottesbild aus, gott wird menschlich dargestellt".
was ist mit "jahwist" ? bzw. elohist und Deuteronomist? ich weiß, dass die begriffe im unterricht mal gefallen sind, aber mein gedächtnis habe ich wohl in der biologieklausur verloren ... ich hoffe ich blamiere mich mit dieser frage nicht allzusehr ;) google lässt diese begriffe immer nur am rande fallen...

wäre euch wirklich sehr, sehr dankbar, wenn ihr mir vielleicht in einigen punkten helfen könntet.

eine gute nacht wünsche ich euch... ich denke, dass ich jetzt auch schlafen gehen werde, damit ich morgen für den endspurt fit bin ;)

liebe grüße,
Jaccy
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#2
wie wärs mal mit einem Lexikon? Da findest du alle Begriffe die du suchst....

der Im Leid solidarische Gott bei Hiob bedeutet nichts anderes, als dass Gott Hiob im Leid nicht allein lässt (den Hiob leidet sehr viel). Er ist also solidarisch mit Hiob.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#3
... verspätet, doch ich schreib mal etwas dazu.

1. "schon, aber noch nicht"
Dieses "schon" bezieht sich auf Jesus, den Christos, den Messias, der
für die Christen schon in die Welt hineingetreten (Fleisch geworden ist).
Doch die Vollendung "erfüllt" sich erst am Ende aller Tage, wenn das
Neue Jerusalem entsteht.
2. Aus jüdischer Sicher ist dieser Messias noch nicht gekommen.

Zwischen diesen Posititonen bewegt sich der Dialog. "Schon, aber noch nicht (ganz)" der Christen und "das immer noch (Er)Warten des Messias" der Juden.

Hiob
Eine Lehrgeschichte. Keiner kann sich in Sicherheit wähnen. Ob guter, gerechter Mensch oder böser Mensch, Unglück oder Glück kann jeden treffen. Es gibt keine Garantie für irdisches Glück, gleich dem Motto "Schau wie gut ich bin, dafür will ich Belohnung".
Hiob besteht - trotz Klage und Leid - seine Prüfungen und fällt nicht von seinem Glauben ab. Dann erfährt er wiederum Glück, bleibt im Unglück nicht verhaftet.
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#4
Lea schrieb:Hiob
Eine Lehrgeschichte. Keiner kann sich in Sicherheit wähnen. Ob guter, gerechter Mensch oder böser Mensch, Unglück oder Glück kann jeden treffen. Es gibt keine Garantie für irdisches Glück, gleich dem Motto "Schau wie gut ich bin, dafür will ich Belohnung".
Hiob besteht - trotz Klage und Leid - seine Prüfungen und fällt nicht von seinem Glauben ab. Dann erfährt er wiederum Glück, bleibt im Unglück nicht verhaftet.
Na, ja ...
Es geht dort auch um die Ambivalenz von Gottes Segen, der durchaus nicht nur zum Guten sondern ebenso zum Schlechten hin ausfallen kann. Es ist ja letztlich Gott, der Hiob alles erdenkliche antut als "Motivationskontrolle". Nicht sein Glaube hat ihn davor bewahrt, es ist zu großen Teilen als willkürlich bis souverän von Gott dargestellt, vom mitfühlenden, solidarischen Gott kaum eine Spur. Auch die christliche Fragestellung nach Gottes Gerechtigkeit - Theodizee - ist an der Stelle fehlplatziert.
"+- Glück" = "+- Zufall" hat in religiösen Kontexten imho eh kaum etwas verloren, es sind allesamt Gottes Wege, zwar nicht allen Menschen transparent -aber auch nicht ausgewürfelt.

Und es gibt sowohl christlich als auch bei Hiob jüdisch KEINE Prämie für Festhalten am "Glauben". Die Hiob-Story ist gerade deutlichste theologische KRITIK an traditionellen Vorstellungen von Tuns-Ergehens-Automatik "Tuste gut, dann gehts dir gut" Pustekuchen ==> Hiob wurde grundlos ins Dunkle geschickt!

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#5
@ Fritz
aber die Frage nach dem Leid (wenn du so willst also "Theodizee") stellt sich Hiob schon... muss er ja fast, als verschriener Prophet. Sogar seine Mutter wollte ihn von Gott abbringen.

Grüßle
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#6
Sonne schrieb:aber die Frage nach dem Leid (wenn du so willst also "Theodizee") stellt sich Hiob schon... muss er ja fast, als verschriener Prophet. Sogar seine Mutter wollte ihn von Gott abbringen.
Ich verstehe nicht, was du meinst. Theodizee ist ein CHRISTLICHES philosophisches Problem mit der Vorstellung des allgütigen und allmächtigen Gott. Jüdisch stellt sie sich imho so nicht ...

Und mir scheint unangemessen, christliche Vorstellungen zurück ans alte Testament heranzutragen.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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