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Schächtung?
#1
Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Menschen so etwas tun.. :cry:
Es ist unglaublich qualvoll für die Tiere. Ich glaube nicht, dass Fleisch völlig blutfrei werden kann. Warum nicht einfach auf das Fleisch verzichten und die Tiere leben lassen?
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#2
Dem Tier wird die Kehle durchgeschnitten, dann ist es sofort tot. Was ist jetzt so qualvoll daran?
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#3
Ich denke, dass Du Dir einmal diesen Link ansehen solltest...
http://www.tierschuetzer.net/tierschutz/...chten.html
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#4
Rabbiner Pinchas Paul Biberfeld zum Schächtgebot
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#5
Aus dem Link, den Du geschickt hast:
Zitat:Das Schlachten von Tieren ist an sich ist in jeder Methode grausam. Die Begriffe "human" und "schlachten" oder "schächten" können daher eigentlich nicht auf einen Nenner gebracht werden. Als notwendiges Übel soll es aber wenigstens so schonend wie möglich durchgeführt werden. Unter Einhaltung bestimmter Vorschriften erlaubt auch das jüdische Gesetz das Schlachten von gewissen Tieren.

Meine Frage ist, wenn es doch schon als Übel gesehen wird, warum verzichtet man dann nicht auf Fleisch? Ich kenne viele die seit Geburt an vegetarisch leben, ohne Mangelerscheinungen zu haben.
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#6
Sita schrieb:Meine Frage ist, wenn es doch schon als Übel gesehen wird, warum verzichtet man dann nicht auf Fleisch? Ich kenne viele die seit Geburt an vegetarisch leben, ohne Mangelerscheinungen zu haben.

Warum sollte man? Tiere fressen sich auch Gegenseitig, so ist eben die Nahrungskette. Wenn Tiere zum Essen getötet werden, sehe ich daran nichts verwerfliches - darüber kann man sich sicher streiten.

Zum Vorwurf der Grausamkeit der Schächtung: Die ist ja wohl vergleichsweise harmlos, wenn ich mir ansehe wie in diesem Land Schweine gezüchtet und geschlachtet werden.

Ich bin dennoch kein großer Fleischesser.
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#7
Zitat:Warum sollte man? Tiere fressen sich auch Gegenseitig, so ist eben die Nahrungskette.
:D :) :D

Viele Grüße
Steffen
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#8
Meinung:
Weil Tiere sich gegenseitig fressen, dürfen wir auch Tiere essen. In der ganzen Natur herrscht das Recht des Stärkeren, und wir sind doch auch ein Teil der Natur. Und da wir nun einmal stärker sind als die Tiere, ist es ganz natürlich und deshalb auch moralisch in Ordnung, wenn wir Tiere essen. :wink:

Antwort:
1. Diese Argumentation ist interessant, da die Menschen sonst immer eine Sonderstellung haben («Krone der Schöpfung», «Gottebenbildlichkeit», «Vernunftbegabtheit» usw.), also die Unähnlichkeit mit dem Tier, hier auf einmal mit einer angeblichen Ähnlichkeit mit dem Tier argumentieren: Wir sind im Grunde auch Tiere, und Tiere fressen einander nun einmal.

Aber ausgerechnet hier, in bezug auf das Fleischessen, gibt es zwischen Mensch und Tier keine Ähnlichkeit: Tiere (genauer: die fleischfressenden Tiere!) müssen Fleisch essen, Menschen nicht. Der Mensch hat eine Entscheidungsmöglichkeit, das Tier nicht. Der Mensch kann moralisch handeln, das Tier nicht : «Tiere können nichts, was sie nicht dürfen, aber der Mensch kann eine Menge Dinge tun, die er nicht darf» (Konrad Lorenz). Kurz: Tiere können nicht unsere moralischen Vorbilder sein, weil Tiere nicht moralisch handeln können.

2. Aus der «Natürlichkeit» einer Sache folgt nicht ihre psychologisch Notwendigkeit. Ansonsten wäre es ja zum Beispiel absolut irrational und sinnlos, sich gegen den Krieg und für den Frieden einzusetzen, da Kriege zu führen auch «natürlich» ist. Hier unterstellen wir vernünftiger- und richtigerweise auch, dass der Mensch fähig ist, den «natürlichen» Hang zum Krieg im Zuge einer Weiter- und Höherentwicklung zu überwinden.

3. Aus der «Natürlichkeit» einer Sache folgt nicht ihre moralische Richtigkeit (ebensowenig wie aus der «Künstlichkeit» einer Sache ihre moralische Falschheit folgt). Ansonsten dürften wir nicht Naturkatastrophen bekämpfen oder Armen, Schwachen und Behinderten helfen - zumindest nicht, wenn ihre Armut, Schwäche oder Behinderung «natürlich»entstanden ist. Auch dürften wir keine Schulen bauen und keine Wissenschaft und Kunst betreiben. Kurz: Wenn wir «Natürlichkeit»als moralische Richtschnur akzeptierten, dann dürften wir all das nicht tun, was den Menschen erst zum Menschen macht.

4. Wir akzeptieren das «Recht des Stärkeren» ohnehin nicht als moralische Richtschnur! Im gesamten, ethischen und rechtlichen Denken besteht, wie Gotthard M. Teutsch ganz richtig bemerkt, weitgehend Einvernehmen darüber, «dass Überlegenheit zwar Macht, aber niemals moralisch begründetes Recht verleiht»: Kein zivilisierter Mensch beruft sich in moralischen Fragen auf das «Recht des Stärkeren»; niemand rechtfertigt seine Handlungen damit, dass er sie ausführen kann. Denjenigen, der Schwächeren seinen Willen aufzwingt, sehen wir - zu Recht - nicht als moralisch gerechtfertigt an, sondern als einen rücksichtslosen Barbaren.

Solange es Schlachthöfe gibt, solange wird es Schlachtfelder geben...
Lew Tolstoi
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#9
Ich sehe Fleischessen nach wie vor nicht als verwerflich. Es liegt in der Natur des Menschen, dazu stehe ich. Die Kriegsführung übrigens auch, was aber nicht heisst dass Krieg gut ist. Krieg ist wohl universal verwerflich, das Essen von Fleisch nicht. Das sind zwei verschiedene Paar Schuh.
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#10
Natürlich bist Du frei, Deine Einstellung zu haben, aber sie ist kontrovers. Leider ist dies auch die Einstellung so vieler Menschen und dadurch werden sie mitverantwortlich für das Leid unserer Mitgeschöpfe.... :(
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#11
Ich denke nicht, dass ich mir deswegen vorwerfen lassen muss, unethisch zu sein. Es ist immer noch eine Frage wozu und warum man Tiere tötet, wenn es zum Essen ist, dann ist daran nichts verwerfliches - PUNKT.
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#12
Wusstet ihr übrigens, dass viel von dem Fleisch, das in Deutschland auf den Markt kommt geschächtet wurde? Ein Freund von mir studiert Agrarwissenschaften in Weihenstephan. Dort hat er gelernt, dass in Deutschland die Fleischwirtschaft im wesentlichen auf nur 3 Oberbetriebe zurückzuführen ist, von denen eines (namen nannte er keine), weil es billiger ist, die Tiere wegschippern lässt, wo sie geschächtet werden und dann zurück.
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#13
Hallo,

zu erst einmal verstehe ich nicht ganz, was das Thema hier ist. Geht es nun ums schächten? Dann hat Alejnu ja schon aufgezeigt, dass Schächten nicht anders bzw. grausamer ist als jede andere Schlachtung. Und das Judentum ist sich dessen bewusst, weswegen der Schochet auch besonder Bussgebete spricht.

Warum essen die Juden trotz dieses Wissens Fleisch? Nun, ganz einfach weil es G'tt erlaubt hat. In ganz wenigen sehr beschränkten Fällen und mit viel Aufwand ist es uns Juden erlaubt worden Fleisch zu essen.

Der Grund hierfür liegt in der Schlechtigkeit der Menschheit. So war vor der Sinnflut allen Menschen das Essen von Fleisch verboten und nach der jüdischen Lehre wird wieder eine Zeit kommen, wo das so sein wird.

Ansonsten kann man noch feststellen, dass der Anteil der Vegetarier unter Juden sehr hoch ist.

Schalom,
jakow
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#14
Hallo Jakow !
Nun, was die Gründe betrifft, warum es uns Menschen erlaubt ist, Fleisch zu essen, sehe ich (als Christ) die Sache ähnlich wie Du. Was die Vorgehensweise beim Schächten betrifft, kann ich nicht so viel dazu sagen, weil ich mich nicht so genau damit auskenne, aber ich finde es z.B. sehr interessant, das in Erez Ysrael nur geschächtetes Fleisch verkauft wird, was dort auch so manche Nichtjuden befürworten. Und wenn man die Schlachtmethoden in so manchen europäischen Schlachthöfen sieht, zweifelt man nicht mehr daran, ob das Schächten human ist
oder nicht.

So viel dazu

Bis Bald, Shalom

Kephas
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#15
Hallo Kephas,

sicherlich ist es kein Argument dafür, aber gegen solche Diskussionen: Im Verhältnis sterben alleine mehr Tiere durch die Transporte qualvoll, als in ganz Europa durch das Schächten. Wenn ich also denken würde, dass Schächten so barbarisch ist und mir die armen Tier leid tun, dann muss doch zuerst einmal ganz woanders angesetzt werden. Wer gegen das Schächten ist, müsste auch zwangsläufig gegen jeden Tierverwertung sein.

Schalom,
jakow
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