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Schöne Auserwähltheit
#61
Sad 
Wegen der persönlicher Angriffe gegen mich, entferne ich meine Posts aus diesem Thread. An solchem Dreck habe kein Interesse. Das lohnt niemals und dafür mache ich mir die Mühe nicht.

Null Bock auf Trolle !
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#62
nadia schrieb:
wojciech schrieb:Wie so vieles im Net, so ist auch dieses Bild mit hoher Wahrscheinlichkeit gefälscht, seht selbst:
WILLKOMMEN IN DER WIRKLICHKEIT !

Dieses interessante Video hat aber nichts mit diesem Foto zu tun und stammt soweit mir bekannt ist aus dem Jahr 1991.
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#63
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2353&pid=33270#pid33270
:hand:
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#64
Steinigungen :naughty:
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#65
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2353&pid=33270#pid33270
:hand:
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#66
Sei doch nicht gleich so sauer...
Schließlich hast Doch DU dieses Foto gepostet...
Was macht es uns hier schon aus wenn woanders Mittelalter ist?
Oder meinst Du dass Deine Glaubensgenossen die großen Vorbilder wären?
Meine sinds jedenfalls auch nicht, und schon gar nicht die Iraner!
Beiträge löschen ist doch Sch...
Niemand ist der Beste.
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#67
.##############.
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#68
Keiner schrieb:Natürlich nur ein Vorrecht gegenüber besiegten und rechtlosen Palästinensern - oder.
Zum einen haben Palästinenser in Israel die gleichen Rechte wie allen anderen auch und zum anderen geht es hier doch garnicht um Israelis, sondern um Juden.

Und diese sehen es in allen Bereichen genau so wie Nadia dieses beschrieben hat, als Auserwählung für eine besondere Aufgabe, woran die Juden bislang ja auch noch gescheitert sind. Das ist die innerjüdische Sicht.

Das andere dieses von aussen anders sehen und den Juden dann noch ihre eigene Sicht vorhalten, ist deren Problem und eine lange, alte antijudaistische Position.
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#69
Hi Fans, kommen wir also zurueck zu meiner Erklaerung:
wenn ich Huelsenfruechte gemischt im Vorrat gelagert habe, und ich will eine Linsensuppe, dann sind die Linsen die, die ich waehle, die "Auserwaehlten": fuer Linsensuppe
- will ich eine Erbsensuppe, dann suche ich selektiv eben die Erbsen heraus. Dann sind diese auch Auserwaehlte. Mehr besagt das Wort auch nicht, als das.

Unser G0TT wollte auch hie und da ein Volk hinsetzen, das sich Gesetz und Recht gibt, damit viele auch Ruhe kriegen, um zu leben, und ER waehlte die Jakobs-Soehne dafuer schon, als ER Abraham eine Zukunft versprach in dem Land, das dieser gerade da ganz normal und ohne "Tip von oben" nebenbei den 4 Grossmaechten weg-erobert hatte, waehrend er nur seinen verschleppten Neffen und dessen Leute vor einer ungerechtfertigten Verschleppung retten wollte.
Danach klingt mir das, was jener Melchizedeq sprach: Der Friedens-Schluss fand statt vor EL ELJION (Dem Hoechste G0TT, Copyright-Inhaber von Himmeln und Erde) - das ging alles mit rechten Dingen zu. Es liegt darin keine Bewertung verschiedener Menschen.

Also die Linsen, sagen wir mal, bekamen Land Israel zugedacht, das noch niemandem als umgrenzrtes Nationsland gehoerte, um es sich selbst zu erwerben, dort als Voelkchen in friedlichen Grenzen gesetzlich zulaessig zu leben. Einige Landstriche wurden dann auch von privat-Eignern erworben.

Und die "Erbsen"? - die "Bohnen"? - sind sie nicht "auserwaehlt"?
Dieselbe Bibel erwaehnt, dass auch Aram (Syrien) und die Philister sowie auch die Aethiopier (Kuschiten) in genau dieser Art von Unserm G0TT an ihre Laender gebracht worden sind.
Ist es unser Problem, wenn das andere nicht mehr erinnern, sowie es um ihre eigne Vergangenheit geht und wenn ihnen G0TT dabei nicht in Erinnerung blieb?

mfG WiT :)
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#70
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#71
Hallo, Jam :)
Zitat:..., wollte er nur das ...
-ja, das ist es. Jedesmal wenn die Hl.Schrift einfach als Buch aufgefasst wird wie irgendein Buch, kommt es zu solchen "nur"-Erklaerungen "nach meschlichem Ermessen" das zu sagen, was man fuer die am ehesten jedermann einleuchtende Trivial-Erlaeuterung haelt und stellt es auch bald hin als Leistung des im Text erwaehnten "Helden", zumal man die reale Anwesenheit Dessen, von Dem die Rede ist, G0TTES, einfach ausblendet.

- ich hab mir mal die Frage gestellt, setzen wir mal den Fall - zwischen Abraham's Tod und Mose's Ereignis G0TTES am Horeb, ungefaehr text-intern mitrechnend, kommt man auf ca 230 Jahre. Und wenn ich ab heute rueckwaerts 230 Jahre rechne, 1779, dass damals mein Urahn gestorben waere, nachdem ihm "JEMAND" fuer ihn wahrnehmbar versprochen hatte, seine saemtlichen Nachkommen wuerden zu dem Dorf, wo er lebte, wiederkommen, nachdem sie eine Zeitlang Sklaven anderer gewesen waeren
- da hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass kein Mensch dies Kunststueck fertigbraechte, die aufzutreiben und zu einer gemeinsamen Entscheidung zu bringen, eine Menge mehr Leute als die, die es damals waren, als man in Urgrossvaters Dorf vor Hunger hatte auswandern muessen, ausgerechnet nun dort wieder hin zu ziehen.

Trotzdem wird immer wieder der "Ausbruch" aus der Sklaverei als Tat unter der Anfuehrung von Mr.Mose hineingedeutet und scheint den Lesern dann keinen Gedanken mehr wert zu sein.
Normale Ausbrueche aus Notsituationen kommen ja vor, aber oft wird dann erstmal eine Art Buergerkrieg der Unterdrueckten ausbrechen, sich erstmal an den Peinigern zu raechen, sodann die Rollen zu tauschen, gleich wo man ist und selbst in die besseren Haeuser einzuziehn, also nur umgedreht der Zustand, unter dem man litt.

Oder man zieht eine Weile gemeinsam und rennt dann auseinander.
Ein Teil der Leute wird auch finden, dass es immer noch bekannter und sicherer waere, da zu bleiben, wo es am Nil bekanntermassen jedes Jahr fast zum Ernten genug zu essen gab, als mit Brotteig fuer vielleicht eine Woche auf dem Buckel in eine voellig unbekannte Gegend zu ziehn, mit nur noch soviel Handwerkskenntnis, dass es zum Ziegelmachen reicht, keiner ist mehr Bauer, kaum einer war noch selber Hirte, bis auf die, die schon die Rinder hatten, die laut Text ja mitziehn mussten, was das Par'O so sehr irritierte.
(alles wie im Text gesagt, und gesetzt den Fall, es sei so)

Die Welt ist heute noch voller Lager mit Vertriebenen oder Geflohenen, mit Slums an Grosstaedten voller Leute, die woanders weggelaufen waren, aber jede Art Zustand ertragen wuerden - und es kann im Slum erheblich brutaler, hungriger, lebensverderblicher sein als zuvor, als man noch Knecht bei Leuten war - kaum einer kehrt zurueck, nichtmal um mit seinen Kindern zu ueberleben.
Es muss nicht einer Knecht gewesen sein, und auch nicht richtig schlimm dran - nur weggegangen sein, um anderswo es besser zu treffen - die Schwelle ist erheblich hoch, zuruekzugehn, aber noch unmoeglicher ist es, Leute zusammenzuhalten, die nicht irgendetwas wirklich zieht.

Gesetzt den Fall, mein Urgrossvater hat was ins Tagebuch geschrieben von seiner Zuversicht, wir als Nachkommen kaemen dorthin wieder, DENN, Der, Den er nicht beschreiben, aber hoeren kann, habe es ihm versprochen - 1779 halt - und jetzt ist es 2009.
Also setzen wir mal den Fall, ein faszinierender Typ und diese unheimlichen Plagen haetten das noch identifizierbare Nachkommenvolk dazu gebracht, nun aber lozuzockeln - Verfolgung, Rettung, das mit dem Meer - soweit mag es reichen - aber nun drueben - man ist doch die Verfolger los und die Gefahr - ok, man ginge ggf noch mit zu dem bruellenden dampfenden Berg, kriegt gesagt, was "der Berg" gesagt habe, sagt "ok, wird gemacht und dann hoeren wir weiter" - weil noch ein Spannungsbogen da waere, seit man wegging, ab dann aber muesste alle paar zig Kilometer diese Leute verjagen, damit sie gezwungenerweise auf der Niemandes-Strasse in etwa zusammenbleiben, aber Druck verstreut, also die gemeldeten 40 Jahre lang - zum Bericht wichtig ist: nach 2 Jahren waren sie schon an der Landesgrenze, haben es aber verpatzt, und eine ganze Generation starb schon, ehe man von anderer Seite wieder dort ankam.
Also keiner wuesste mehr vom aegyptischen Bewaesserungs-Wesen selbst, und nichtmal mehr haetten sie ohne Weiteres Ziegelmachen koennen, es waren nur noch wenige, die einen "Fleischtopf Aegyptens" gegessen hatten - es gab jedenfalls nichts mehr zum Selber-Vergleichen, wie Sesshaftigkeit geht. Inzwischen wuerde es 2049 und "mein nun Ur-Urgrossvater" ist von da aus nochmal laenger her.

Also inzwischen hat man das Kaempfen lernen muessen, bezog aber keins der Laender unterwegs, die man besiegt hatte, sondern zog nur, wie gehabt, diesen Zickzack-Kurs hinter der Lade her.

Alle, die es fuer eine tolle Aktion der drei alten Geschwister ansehn, Moses, Aaron, Miriam - die gehn auch davon aus, besondeers modernerweise, dass dies Wandervolk einfach so gesammeltes Obdachlosen-Volk war, und denkt nicht dran, dass es einen Rechts-Titel haette haben koennen, in jenes gelobte Land (von Geluebde, Versprechen) als Alt-Eigentuemer einzuziehn.

Mich beschaeftigt immer wieder dies Wort "gelobtes" Land. Seinerzeit 1779 versprochen, es werde noch immer rechtlich meins sein, 2049, was die Vorfahren damals kauften oder beim Auszug nach Aegypten verliessen.

Also da haelt ER, um Den es geht, ein Versprechen ein, einem da bereits uralten Mann, der nun schon lange tot ist - einfach so, und wer haette es einklagen koennen, wenn nicht?

WER es versprach, DER realisierte es auch, denn da bin ich gnz sicher: dies war das eigentliche Ding zum Staunen.
Mir sagt das was, und ich hab mir nie vorgestellt, das mit etwas Krawall-Stimmung ("Sklaven, werfen wir die Ketten ab, juhu") und einem noch-so-hinreissenden Moses so etwas auch nur ansatzweise klappen koennte.
Es musste zumindest einen unglaublich starken Gemeinschafts-Geist geben, damit all diese Leute nicht so nach und nach wegdriften. Und, bitte, woher sollte der gekommen sein? - in den guten Tagen zur Zeit des Josef? - und das noch immer, nach der Schinderei und all den Sorgen?
Auch das pflegt von Natur aus nicht anzutreffen.

Nenn ich das mal einen "Fusstapfen G0TTES", dass es gegen jede Regel gelang, dass unser G0TT es schaffte, dass wir da selbst freiwillig gingen, damit ER Sein Versprechen an den alten Herrn nun puenktlich erfuellte, auch wenn es uns im Traum nicht selber eingefallen waere, diesen Weg zu diesem Ziel zu gehn.

:);) ich denk dann doch: ER wird auch fuer mich sorgen.

Klein Frage - eine Mendelssohn-Uebersetzung haett ich gar zu gerne mal gehabt - hast Du eine im Internet gefunden?
mfG WiT
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#72
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#73
Schalom Jam :)
Das mit der Liebe hast Du schoen gesagt, glaube ich. Es ist immer schoen, etwas von Liebe zu lesen
- es ist nur so dicht geschrieben, rein technisch, dass man manche Strecke nicht genau lesen kann (wo ein Satz anfaengt oder ein Gedanke nicht zum davor Gesagten gehoert, ist bei so enger Schrift schwer zu erkennen)
- das juedische Anliegen ist es jedoch nicht, zu befinden, ob andere Gemeinschaften lieben, um dahin zu wechseln.
G0TT ist zu lieben moeglich, und auch der Naechste, das hat ER uns durch das Gebot verheissen, und Liebe ist immer an ein Individuum gerichtet, G0TT ist in der Hinsicht aber immer mit geliebt, wenn wir jemanden lieben - ER mag das und wuenscht es.

Menschen sehn das immer sehr kritisch, ob sie selbst "gemeint" sind - das hab ich schon beschrieben, ist ein Attribut davon, dass wir nicht all_gegenwaertig sind, sondern Personen. Wir kennen es ansatzweise, bei dem, was Psychoanalytiker eine Ich-Entgrenzung nennen:
Beispiel: "Laechel das Kind an, dann freut sich die Mutter" - Mutter und Kind sind anfangs naemlich noch so eng zueinander gehoerig, dass das Baby sich auch daran freut, indem es spuert, wie seine Mutter sich freut.
Es selbst lernt ja erst soeben, dass ein Laecheln nicht nur besagt, der Laechelnde sei satt und harmlos (daraus stammt diese Natur- Gebaerde), sondern Freundlichkeit und Liebe.

Eine ganze Gemeinschaft, das ist einmal eine Institution vieler Einzelner, mit Gemeinschaft-Geist, und wie das Wort es andeutet, ist es zumindest schwierig, zu definieren, ob ein Geist laechelt, liebt, sich erbarmt - man ist auf Worte angewiesen und auf Taten der Mitglieder der Gemeinschaft, und muss daraus auf Liebe folgern - verstehst Du?

Dann spielt es aber wiederum eine Rolle, wieweit die Einzelnen es "rueberbringen" koennen, wozu der Gemeinschaftsgeist oder der eigene Antrieb sie treibt. Gemeinschaftsgeist treibt Menschen erst an, wenn es mindestens drei sind, die zusammen motiviert sind, indem sie sich erinnern, hier fuer das Ganze aktiv sein zu muessen oder moechten. Sicherer ist man sich darueber ab 10 Vereinten derselben Gemeinschaft. - Vielleicht auch ein Einzelner und sein Lernen der Thorah.

Mein Leben wurde mehrmals gerettet, mal von sehr liebesfaehigen Christen - mal von Juden - von letzteren manchmal als Einzelnen und ihrer Kraft, zu vergeben und helfen her, und von ersteren manchmal eher aus dem Gemeinschaftsgeist heraus, wofuer sie sich als Gruppe entschieden und jeder etwas dran mittat.
Auch kann es mal jemand gewesen sein, der glaubte, glaubenslos zu sein.
- Es war selbstlos in all diesen Situationen, denn es war keine Pflicht mehr, und ich konnte nichts zum Dank geben. Das ist ein Kriterium, wo wir lernten, dass dann G0TT Sich ebenfalls spontan geliebt findet.
Gerade vor einigen Tagen habe ich von jemandem erzaehlen koennen, dem ich mehr indirekt mein Leben auch verdanke, der daran starb, uns selbstlos und unter Lebensgefahr zu ueberleben geholfen hatte und dabei schliesslich erschossen wurde - und zwar vermutlich "aus Versehen", es war Nacht und nur sternenhell bei Schnee, der Schuetze konnte aber erkennen, dass er ein paar kath.Geistliche vor sich hatte, die nichts weiter vorhatten, als um das Haus, in dem sie lebten, zum Haupt-Eingang zu gehn, nachdem sie - wie fast jeden Abend, im Hinterhaus etwas Kaffee getrunken hatten.
Der brauchte nur so etwas wie einen "Anlass", welchen von ihnen er abschoss. Trotzdem ist nicht auszuschliessen, dass es ein Versehen war und der Schuetze (ein Wachtmann) noch neu war und deren Gewohnheit nicht kannte.

Er hatte aber gerade den getroffen, der noch der physisch Kraeftigste war und fuer deren ganzes Hilfsunternehmen und selbst Ueberleben Lebensmittel von weiter weg zu uns allen heranzuholen imstande gewesen war, und der unter ihnen auch die aufmunterndste Freude ausstrahlte.
Er nutzte diese naturgegebene "Sonnigkeit" sogar dazu aus, um durchzukommen, wohin er wanderte, und zurueck - und er war uns wertvoll, weil viele Menschen so sehr niedergeschlagen waren.
Die wenigen Prozent Auftrieb aus dem eigentlich Irrationalen einer persoenlichen Ausstrahlung konnten entscheiden, ob man aufgibt oder durchhaelt. Er war schon eigener Pflichten ledig, und hatte mehrere Moeglichkeiten gehabt, aus dieser Lage zu fliehen, und niemand haette ihm daraus einen Vorwurf gemacht, doch er kam wieder zu uns zurueck in die Lebensgefahren.
- Gerade deshalb hatte er sicher auch Feinde, denen das gar nicht gefiel, dass es einen solchen Menschen gab, und diese Hasser wuenschten uns allen weder Freude noch Leben noch letzte Liebe.
Doch selbst jene, die uns nicht leiden konnten, waren damals nicht so gut drauf, koerperlich, dass etwa sich jemand auf die Lauer gelegt haette, um genau diesen Mann zu erschiessen.
Wie gesagt, Liebe einer Koerperschaft wie Kirche ist sehr komplex
- vielleicht kannte er mich gar nicht persoenlich, ich war ein Baby, aber mithilfe der von ihm beschafften Zusatznahrung lebte meine Mutter kraeftig genug weiter, mich zu naehren. Es war eben eine unbeschreibliche Hungersnot, damals.

Wie kamen wir an diese Geistlichen als Helfer? Als ich gerade geboren war, starb mein Grossvater an Entkraeftung, und diese Geistlichen dienten als Totengraeber am Seuchen-Lazarett. Wir wollten ein Einzelgrab fuer unseren Lieben, darum konnte man diese auch bitten. Derjenige, der also zum Bestatten kam, sah erschrocken, dass eine aeltere Frau und ein 6-Jaehriger da allein hinterblieben, und diese berichteten von meiner Geburt, es sei also noch eine juengere Frau dabei, die fuer sie sorgen wuerde.
Der Geistliche erschrak dann doppelt, weil er wusste, dass es im Entbindungs-Krankenhaus eigentlich gar kein geeignetes Essen fuer Muetter gab und daher in letzter Zeit nie ein Baby zwei Wochen ueberlebte, es oblag Angehoerigen oder Freunden, denen im Krankenhaus etwas Essbares zu bringen. Seitdem schickten sie uns immer wieder eine Nonne mit etwas zum Essen.
So blieben wir etwas bei Kraeften, zwei Jahre lang standen sie uns immer wieder bei. Einmal fing ich, das Baby, mir eine Seuche ein, und wohin wir in Quarataene kamen, sind alle gestorben, ich fast auch, und wieder ging es darum, dass meine Familie fuer mich ein Einzelgrab wollte. Als ich also fast hin war, durfte ich deshalb auch aus der toedlichen Quarantaene raus. Meine Mutter wollte aber, dass ich lebe, ich als Kind gab ihr diese "Sonnigkeit", noch durchhalten zu koennen fuer uns alle 4.
Diesmal schlug eine Aerztin vor, eine Bluttransfusion wuerde mich retten koennen, wenn ueberhaupt noch was. Es war aber fuer jeden Spender eventuell lebensgefaehrlich, noch etwas Blut zu verlieren, weil uns schon so lange jedes richtige Essen fehlte. Da boten sich wieder die Familie, diese Geistlichen und ihre Nonne und ein paar andere "Totengraeber" vom anderen Krankenhaus an, die waren gefangene Soldaten. Aber es passte die Blutgruppe nicht. Da haben die Soldaten ihre "kleinen Freundinnen" ueberredet und davon passte eine mit der Blutgruppe. Ihre Religionen waren also sehr verschieden - aber es war praktizierte selbstlose Liebe, denn dafuer geben konnten wir nur "Danke" - und ich noch gar nichts ausser nun denn auch zu leben.
Das war aber nur die Erste Hilfe, wir brauchten wirklich nun noch etwas Kraftnahrung. Hier half uns schliesslich eine Juedin, die "Beziehungen" zu Ei-, und Milch-Pulver sowie etwas Weizenmehl hatte und je 1 kg fuer uns stahl. Das Lebensmittel-Abzweigen war besonders streng verboten, und es standen im Minimum 7 Jahre Zwangsarbeit drauf, und konnte auch nur einmal riskiert werden.
Wenn es um einen Preis fuer heroische Liebe gegangen waere, haetten wir ihn nun dieser Frau zugesprochen, so viel zu riskieren fuer ein Baby, das sie nicht kannte, nur weil wir so hilflos waren.
Fingerhutweise wurde ich wieder aufgepaeppelt, niemand in der ueberbesetzten Not-Wohnung durfte ahnen, dass wir einen solchen "Schatz" hatten und an ein inzwischen gelaehmtes Baby "verschwendeten", das immer noch sofort erloeschen konnte.
Etwas spaeter kriegte ich nun noch Keuchhusten dazu. Diesmal nahmen mich diese Nonnen zu sich ins Seuchenkrankenhaus auf und sparten es sich ab, womit sie mich durchbrachten.

Notzeiten, zumal politisch erzeugte, sind schrecklich und gewiss kommt auch das Unterste, dessen Menschen faehig sind, dabei zur Anwendung - das praegte die Tage und Naechte bei allen, damals, und, bis 9 von 10 binnen 2 Jahren darin gestorben oder ermordet worden waren, war das Boese in so viel Facetten entfaltet, dass man es kaum beschreiben konnte - und g=ttlose Lehren haetten reichlich Argumente gehabt, sollte man denken.

Aber gerade diese verloren unter diesen Umstaenden an Reiz.
Wir wurden Bekenner der Liebe, es stellte sich heraus, dass gerade hier sich zeigte, wer laenger zur Liebe erzogen worden war, sowohl darin, sie zu geben als auch darin, sie wahrzunehmen, selbst in der Verduennung einer ihr offiziell widersprechenden Ideologie, der jemand dennoch unterstellte, gerecht und fair sein zu sollen, und sich dazu bekannte, aber im Tun dann doch Liebe und Erbarmen selbst mit einem "Feind" bevorzugte.

Jam, versteh mich, ich werde es nicht billigen koennen, ganze Koerperschaften und damit deren einzelne Mitglieder als Konstrast zu benutzen, um etwas Anderes als gut hervorzuheben.

Die Ebene des Vergleichens der Lehren ist eins, und man mag auch Institution neben Institution halten, um zu ueberlegen, welcher man zugehoeren moechte, und welche einem persoenlich die Kraft zu garantieren scheint, einen auch geistig dazu auszuruesten, ein Mensch zu werden, dem man nachher nachsagen kann: Das war ein wirklicher Freund!
Erst dann kann man einen Schritt naeher herangehen und fragen, bei wem eine gut klingende Lehre im Haertefall am laengsten gut bleibt, also in punkto Liebe: wer schafft es, noch selbstlos einem anderen Gutes zu tun, ohne dass seine Lehre ihn davon abhaelt, indem das vielleicht einer ist, der zu "den anderen" gehoert?

Daran, was man in dieser Hinsicht selbst erlebte, und was man von Leuten, denen man es glauben kann, hoert, prueft dann das Gerechtigkeits-Gefuehl natuerlich subjektiv, wem er den "Zuschlag" geben sollte, "dazu" zu gehoeren, und ob ueberhaupt. Es ist sehr verfaenglich im Guten wie im Boesen, sich auf erweitert selbst Erlebtes zu verlassen.
Wer uns damals offiziell und so toedlich wirksam hasste, hatte auch etwas erlebt und war zu diesen grausamen Folgerungen gekommen, es an uns abzustrafen, was ihnen ziemlich sicher nicht wir angetan hatten. Ihnen selbst ging es schlecht genug durch ihre eigne - aber nicht selbst gewaehlte - Regierung.
Von manchem hatte man sie glauben lassen, dass auch das eine Folge von Aktivitaeten unserer "Seite" gewesen sei. Wem Morden nichts ausmacht, der hat auch kein Problem mit dem Luegen.
Weil es aber dann letztlich doch wieder um den Einzelnen und dessen Wahrnehmungs-Moeglichkeiten geht, ist es uns Menschen dann doch unentwirrbar, wer an was "schuld" war, warum dieser und jener so schrecklich handelte - und das muss nicht

- kleine Szene, die ein damals 17-Jaehriger erzaehlte:
eine Gruppe fas schon hungertoter Kinder schlich sich heran zu jemandem, der grad einen Apfel ass oder eine Suppe loeffelte, hoffend, dass der den Apfel-Griepsch auslaesst oder etwas von der Suppe nicht mag. Manche gaben ja einem kleinen Kind einen Loeffelvoll ab, sich sehnsuechtig an eigne erinnernd. Derjenige war bewaffnet, also keine Gefahr, dass man versucht haette, ihm das Essbare zu entreissen - dazu waren die Kinder nun auch schon zu schwach, es reichte nichtmal mehr dazu, sich um das Restchen dann etwa zu pruegeln.
- Wenn dejenige dann aber dieses Restchen Suppe von den Augen der wartenden Kinder langsam und bedeutungsvoll auf die Erde schuettete oder den Apfelgriepsch mit dem Stiefel ganz gruendlich zertrat - das brach dem von ferne zuschauenden Jungen dann beinah das Herz.
Warum dies - und nicht die taeglich 40 bis 60 Verhungerten, die teils gefroren im Dunkeln dasassen, ueber die man da immer mal stolperte, bis sie nach Tagen ein Karren absammelte - nicht diese auch haeufigen, so veraechtlichen Niederschiessungen anderer mit und ohne Anlass - nicht die zwei Jahre lang nicht aufhoerende koerperlich schwaechende und seelisch entsetzliche immer neue "Demuetigung" aller unterworfenen Frauen - auch nicht das Angeschrien- und immer mal von irgendwem einfach ganz brutal Geschlagen-Werden - nicht das Schikanieren auf Behoerden, deren man weit auseinander liegende 4 aufsuchen musste fuer eine Brotkarten-Aktivierung der sowieso knappen Ration fuer schwerste Arbeiten? - warum nicht der ausgerechnet nun sehr kalte Winter jener Jahre, und man hatte kein Heizmaterial?

Es war diese Szene:
garantiert hilflose Kleine in garantiert tiefster Not - nur ganz wenige, also zum Wahrnehmen geeignet, und das, was sie erhofften, war derart gering, aber ihnen das ganze Leben fuer vielleicht eins von ihnen, 1 Tag laenger - aber Hass oder gut verhehlte Verzweiflung des im Moment so Ueberlegenen waehlte, auch dass zu zerstoeren.

Der zuschauende Junge hatte ja auch nichts und torkelte durch die Tage auf der Suche nach etwas zum Leben fuer sich und seine Eltern, und er sagt auch selbst, wenn er mal etwas zu Essen fand, zu gering, es nachhaus zu tragen und zu teilen, ass er es sofort und heimlich, ganz schnell, eh es ein Staerkerer ihm aus der Hand raubte, und er hatte auch nichtmehr selber den Nerv, sich um diese herrenlosen Kinder zu kuemmern, es gab zunaechst noch derer zu viele, bis auch sie ihren Muettern nachstarben.
Aber dies war ihm zuviel:
diese Kleinen nicht nur-sowieso sterben zu lassen, sondern mit deren Hoffnung auch dann noch so empoerend zu quaelen, indem man das Bisschen zerstoerte.
So zu handeln griff etwas Heiliges an.

Unserer Familie ging es aehnlich, und man haertete sich auch schon bald ab, sich zu konzentrieren auf einen kleinen Kreis, mit dem man noch etwas teilte, ein Promille von dem Prozent, das man uns hatte abgeben koennen oder wir durch eine Arbeit oder Suche zu Essen fanden. Wir kamen aber noch an heisses Wasser, und als Weihnachten nahte, und diese armen Kinderhorden zogen heran zu den bewohnten Winkeln der Truemmer und - sangen um Brot. Diesen einen Abend wenigstens sollten sie etwas bekommen, fand meine Familie, also bekam jedes ein Schaelchen heiss Wasser mit wohl Bohnenkaffee und etwas hinein-gekruemeltem letzten Brot drin. Wir speisten Kartoffelschalen, eine festliche "Beute" des Tages.

Auch das war uns so etwas Heiliges, der Appell dieses Tags und der Lieder. Dies "bestanden" zu haben, gab den Kindern Kraft, auch wenn sicherlich noch in dieser Nacht einige starben - man sah es schon vorher - aber auch uns machte es Mut, irgendwie: und zwar auch durch die Lehre unserer Religionen bedingt.

Man handhabt in solchen Situationen einen solchen Glauben nicht sonderlich engagiert oder erhaben, sondern ganz praktisch, als etwas, das "muss" oder man koennte sich selbst nicht mehr achten.
Manche blieben allerdings auch damit in einer Routine, faellt mir ein, auch einer jener Priester, die uns halfen, der schon im Sommer an Typhus gestorben war, war pietistisch und wuerzte die Situationen eher als andere mit Bibelzitaten - das empfand man aber eher als persoenliche Variante, zumal er auch vorher "so" war.
Warum sollte es einer noch aendern, wo wir alle doch nun-sterben sollten? - haette mancher gesagt, wenn wir uns erlaubt haetten, uns die Situation je von aussen her zu objektivieren. Das aber verboten wir uns sehr diszipliniert. Man durfte nicht vergleichen oder um Verlorenes trauern.

Am Pruefstein einer grossen Not zeigt sich Kraft einer Lehre nicht darin, sie nun noch zu rezitieren oder eben erst zu erlernen, sondern nun funktioniert das, was man geuebt hatte, eben ohne Wort weiter - oder nicht. Manche vermeiden es dann sogar, damit es einem noch fuer bessere Tage wirklich heilig bleibt.

"Not lehrt Beten", sagen manche - das gilt aber nur begrenzt. Es stimmt, dass in jenen Tagen viele in ihre Religion wieder zurueck gingen, die sie vorher mal irgendwo abgelegt zu haben glaubten.
Es war nicht etwa deswegen, nun etwa von einem Allmaechtigen Wunder zu erbitten oder sowas wie Bevorzugung im Ueberleben, sondern etwas viel Einfacheres, meine ich: einen Freund, der nicht auch sterben kann wie die alle - Einen, der auch-ueberall ist, wo die sind, von denen man gar nichts erfuhr, die man gebraucht haette und denen man gern geholfen haette, die man liebte, falls sie einen gebraucht haetten - also auf der Basis von gegenseitiger Treue und Hilfe.

Ja, ich denke, es ging einem nur noch um IHN Selbst, um im Falle des eigenen Zugrundegehens in Seine Schar zu gehoeren, die Seite der Liebe und Gerechtigkeit, die alleine Ewigkeit zu erreichen verdient.

Die gehabte Lehre gab einem so etwas wie ein Mass, meine ich, eine Grenze, unter die man nun nicht mehr zu sinken bereit war, auch nicht um selbst zu ueberleben. In dem Moment wird man mutig und entwickelt Reserven - und kann dann spontan lieben.

Das koennte ich von Juden und Christen aus der damaligen Zeit sagen, ist gemeinsam. Der einzige Ueberzeugungs-Buddhist, von dem ich hoerte, hat das nicht gehabt, und bei denen, die auch nicht als Kinder ein bisschen der biblischen Lehre erhielten, war davon gar nichts, unter denen hielten am ehesten Geschwister-Kinder laenger durch - eins dem anderen beistehend
- also nicht die Natur befaehigt den Menschen, "edel, hilfreich und gut" durchzuhalten.

Verstehst Du, das ist biografisch bedingt eben mein Blickwinkel auf die Konfessionen, daran messe ich sie eben. Manche anderen Zugaenge sind mir daher nicht attraktiv genug, dazu etwas zu sagen.

mfG WiT
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#74
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Exclamation Auserwähltheit ExAdmin 62 83060 06-02-2024, 11:23
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