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Menschenrechte erster und zweiter Klasse?
#1
Ich hab aus gegebenem Anlass ein paar Zitate zusammengestellt, aus HaGalil-Texten - zu einer Information sortiert, erstmal nur so, darin besteht schon ein Teil meines Kommentars. Die Medien berichten ja doch etwas sehr merkwuerdig ueber die Situation, um die es grad geht.

Zitat:Der Generalsekretaer des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, beklagt zu langes Schweigen:
Gibt es Menschenrechte erster und zweiter Klasse?


"Nach rund 170 Raketen und Granaten
allein zwischen dem 19. und 26.Dez.2008,
abgefeuert aus dem Gaza-Streifen,
hatte die Israelische Regierung nicht nur das Recht
sondern die Pflicht,
ihre Buerger vor weiteren Angriffen wirksam zu schuetzen.
Bei diesen Raketen- und Granatangriffen handelt es sich
um feige, hinterhaeltige Mordanschlaege auf hilflose israelische Zivilbevoelkerung
und angesichts der jetzt laufenden Diskussion frage ich mich,
wie beispielsweise Russland, Frankreich, England, Deutschland
oder andere arabische Staaten
angesichts der Angriffe reagiert haetten... "

"Bezeichnenderweise hat die Weltoeffentlichkeit,
wie uebrigens schon vor dem zweiten Libanonkrieg,
lange mit Gleichgueltigkeit reagiert,
als die Israelische Regierung erklaerte,
der seit Monaten anhaltende Beschuss von Wohnorten durch die Terrororganisation Hamas
werde nicht ohne Reaktion bleiben.
Nun echauffieren sich die UNO
ebenso wie Russland und die europaeischen Staaten
angesichts der israelischen Verteidigungsoperation
ueber die angeblichen Menschenrechtsverletzungen
und die "Aggressionspolitik Israels".

"Die Kassam-Raketen sind keine harmlosen Feuerwerkskracher
und die Raketenbauer sind keine liebenswuerdigen amateurhaften Freiheitskaempfer, wie hierzulande gerne romantisiert wird,
sondern feige Moerder und Barbaren,
die es auf die Zivilbevoelkerung abgesehen haben.
Zu beklagen waren bisher Verwundete und Tote
und ein monatelang anhaltender Psychoterror für die israelische Zivilbevölkerung
durch diesen Raketenterror."

"Durch die steigende Reichweite der Raketen erreicht die Bedrohung zwischenzeitlich auch eine strategische Dimension.
An die Beschiessung der Kleinstadt Sderot hat man sich hierzulande, zynisch formuliert, schon fast gewoehnt.
Jetzt stehen Kirijat Gat, Netivot und Aschdod im Fadenkreuz der Raketen.
Ueber den Seehafen Aschdod wickelt Israel
immerhin 40% des anfallenden Gueterumschlags im Aussenhandel ab."
(Es geht da auch um Transit-Gueter fuer Palis)

"Sechs Monate habe man zu diesem Raketenterror geschwiegen,
doch ploetzlich fehle - am zweiten Tag (!) von Israels Verteidigungsoperation -
"jedes Verständnis für das Blutvergiessen".
"Dabei sind es dieselben Kaempfer für die Menschenrechte,
auch in der deutschen Politik,
die den andauernden Raketenterror monatelang schweigend in Kauf genommen
und nichts getan haben,
um der Terrororganisation Hamas wirksam entgegen zu treten."

"Offensichtlich gibt es Menschenrechte erster und zweiter Klasse,
... und das ist keine akademische Debatte.
Gluecklicherweise haben einige Staaten der Arabischen Liga
und sogar der palaestinensische Praesident Mahmud Abbas
die Ursache der neuerlichen Eskalation und des Leids für die palaestinensische Zivilbevölkerung
erkannt und mutig ausgesprochen,
naemlich die Terrororganisation Hamas
."
"Die Hamas war es, die den Waffenstillstand einseitig beendete und zum Terror zurueckkehrte, ohne dass hierzulande in der deutschen Politik oder Gesellschaft ein Aufschrei der Empoerung zu vernehmen war."

(Anm.WiT: ja, warum fehlen hier jegliche Friedensdemos zugunsten der Palis, die nicht so pervers angriffswuetig sind, oder mal eindeutig gegen das staendige Schiessen ins Gebiet Israel, ob on Hizbollah, ob von Hamas?
Die Hamas will doch ausdruecklich da gar keinen Staat, weder Aegypten noch Palaestina noch Israel noch Marokko.)

"Ziel der israelischen Operation ist es,
die anhaltende Bedrohung durch Raketenbeschuss
fuer die israelische Bevoelkerung zu stoppen,
die Infrastruktur der Hamas zu zerstoeren
und den Palaestinensern in Gasa, frei von rivalisierenden Extremistengruppen,
eine selbstbestimmte demokratische Regierung wie in der West Bank zu ermoeglichen
."

"Gelingt dies nicht, so dürfte der Konflikt
rasch auf andere Länder in der Region,
wie zum Beispiel Ägypten und Jordanien überschwappen.
Amerikanern, Russen und Europäern,
aber auch arabischen Nachbarn und der UNO
muss klar sein, dass die Gefahr eines Flächenbrandes kaum jemals größer war."

"Der iranischen Destabilisierungspolitik
ist es durch den islamistischen Staatsterrorismus gelungen,
die gesamte Region an den Rand einer Katastrophe zu führen."
(weiter: http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=3170)

Der Krieg lag in der Luft. Unvermeidbare Tragik:
Die Operation "Gegossenes Blei" ist ein berechtigter Kampf.
Gerecht, weil Israel im Sommer 2005 alle juedischen Siedlungen im Gazastreifen (verlassen und auf ausdruecklichen Wunsch der Pal.Regierung voellig) zerstoert hat und sich einseitig auf die internationale Grenze zurueckgezogen hat.
Gerecht, weil die Palaestinenser im Gazastreifen zwischen 2006 und 2008 nicht die Chance des Besatzungs-Endes genutzt haben, um ein zukunftsfaehiges Gemeinwesen aufzubauen, sondern stattdessen immer wieder das israelische Kernland angegriffen haben...

Hielten sich die israelische Armee und juedisch-israelische Siedler im Gaza-Streifen auf, galten sie als Besatzungsmacht.
Zogen sie sich zurueck, "errichteten sie das groesste Gefaengnis der Welt"...
Etwa 300 Auslaender, die im Gaza-Streifen leben, durften am Freitag den Grenzuebergang Eres passieren und nach Israel (und von da wohin sie wollen) ausreisen.

Die 1,5 Millionen Palaestinenser dagegen koennen vor dem Bombardement der israelischen Luftwaffe jetzt nicht mehr fliehen. Sie duerfen weder nach Israel ausreisen, noch nach Aegypten.
(Das Gebiet ist etwas so gross wie halb Bremen-Stadt-Kreis, es kann kaum den Bewohnern entgangen sein, wenn taeglich bis zu 30 Raketen wahllos nach Israel hinuebergejagt werden, zumal sie teils im eignen Gebiet eigne Mitbuerger erwischten. Sie starten doch aus Schulhaeusern, aus Hochhaus-Hoefen, und die gut erkennbaren toedlich-gewuerzten Stangen werden sogar aus mancher Moschee her auf Wagen verladen, man sieht sie.
Auch Aegypten will diese Bevoelkerung, die wieder Schadur tragen muss, nicht mehr neu aufnehmen, weil darunter zuviel Hamas-Kaempfer sind, und noch mehr Attentaeter zu den Moslem-Bruedern hinzu braucht auch Aegypten im Moment nicht. Moslembrueder morden am Nil schon ueber 100 Jahre und wurden verboten und des Landes verwiesen - lange zogen sie sich zurueck in das Sondergebiet Gaza, woher letztlich vor 20 Jahren die Hamas her stammt, aber zum Geld-Rekrutieren im Ausland zunaechst nur als eine Wohltaetigkeits-Organisation auftretend. Eine parallele Organisisation in Marokko mit auch einem Scheich Yasin strebt dort den Sturz des Koenigs an und Tochter Yassin verteilt auch hier warme Decken und heisse Suppen, damit man sie als Wohltaeter preise, im oft arglosen Volk. Dazu gehoert dann auch, jede andere Hilfe zu vereiteln. Die drei Grenzuebergaenge nach Gaza hinein werden immer wieder von Hamaskaempfern beschossen oder in die Luft gejagt. Hilfen nach Gaza hinein und in Israel arbeiten oder beten wollende Gazanis herauszulassen, wird so immer wieder zu einem Todeskommando gegen des Pal.Praesidenten Abbas Grenzschutz und die Israeilischen Grenzbeamten.)
(Als vor kurzem durch die Hamas ein Pogrom gegen Fatah-Angehoerige in Gaza stattfand, durften die etwa 200 um Rettung bittenden ca 200 blutig verfolgten Fatah-Leute durch Israel hindurch nach Westbanks entfliehen, ihre Schwerverletzten wurden in Israels Krankenhaeusern zur Behandlung aufgenommen.)

Der Gaza-Streifen ist "hermetisch" abgeriegelt.
- Warum wohl immer wieder?
(googel mal nach "checkpoint Erez", zum Beispiel)

Israel hat sich zwar, wie von aller Welt gewuenscht, im Sommer 2005 aus dem Gebiet komplett zurueckgezogen, doch kontrolliert es weiterhin den Luftraum ueber dem Gaza-Streifen sowie die Land- und Mittelmeer-Grenzen. (Die Sued-Grenze nach Aegypten kontrolliert auch Aegypten selbst.)

Gaza als Hafen-Stadtstaat der Antike enthielt Philister, Phoenizier aus einer Kette von Hafenstadt-Staaten bis hin nach orinth, keine Araber. Den Namen Gaza-Streifen und seine geographische Form erhielt das sandige Gebiet nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg 1948/49 wieder, als Israel und Aegypten ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948/49 wurde das Gebiet unter ägyptischer Hoheit verwaltet, nicht aber von Kairo annektiert. Damals wie heute wollte Kairo nicht die volle Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung dort übernehmen (weil es ja das Rueckzugsgebiet der moerderischen Moslembruderschaft geworden war).
Aegypten verzichtete erst nach 1967 ganz auf die Hoheit ueber dies Land.
Gemaess der UN-Resolution 242 waere es sonst noch immer einfach ein Teil von Aegypten. Als die Gruendung eines gesonderten Staats Palaestina Gestalt annahm (Oslo-Vertraege), verzichteten Aegypten und Jordanien jeder auf diese von Israel nach dem Angriff der Araber-Nachbarstaaten besetzten Gebiete, Westbanks einerseits und Gaza andererseits.

Der Gaza-Streifen ist mit etwa 360 qkm etwas kleiner als das Bundesland Bremen. Ungefähr 4000 Menschen draengen sich auf einem Quadratkilometer (1,5 Mio Bewohner). Etwa die Haelfte dieser lebt in Einrichtungen der UNRRA ("Lagern"), woraus inzwischen relativ grosse Siedlungen und Staedte geworden sind.
- Vor der Intifada, also vor noch 8 Jahren, war der allgemeine Wohlstand in Gaza weitaus hoeher.
Bis zu Beginn der 2.Intifada Sept.2000 konnten in ruhigeren Zeiten taeglich bis zu 150'000 Palaestinenser aus dem staubigen Gaza-Streifen als Tageloehner nach Israel ausreisen und auf Baustellen, in Krankenhauskuechen und in der Landwirtschaft arbeiten. Rund 1 Million Palaestinenser kamen taegl.aus Jordanien und arbeiteten in den Westbanks oder in Israel mit. Man konnte einander besuchen und mithilfe etlicher Kontrollstellen im Lande wie auch in den besetzten Gebieten reisen, arbeiten und besucht werden.
Israels Premierminister Ariel Scharon beendete im August 2005 die Besiedlung, zwang alle Israelis, das Gebiet zu verlassen, weil das eine Bedingung war, die Besetzung Gazas zu beenden. Dann zog auch der gesamte Militaer-Apparat aus.

Schon kurz darauf kam es zu Spannungen zwischen der Hamas und der moderateren Fatah von Palästinenserpräsident Machmud Abbas.

Seit acht Jahren ist es (wegen der unmaessigen Attentate auf in Israel anwesende Menschen) nur noch ein paar tausend Palaestinensern aus Gaza erlaubbar, nach Staat Israel einzureisen. Palaestinenser aus Gaza koennen noch nicht einmal Verwandte im Westjordanland besuchen, das ungefaehr eine Stunde mit dem Auto entfernt liegt - es sei denn, die israelische Armee erlaubt die Durchreise, was seit der Machtergreifung der radikal-islamischen Hamas-Organisation kaum noch geschieht. (weil auch das zu Suizid-Attentaten und Angriffen auf die Grenzposten fuehrte)

Wegen des extremen Wassermangels koennen nur 13 Prozent des Gaza-Streifens ueberhaupt landwirtschaftlich genutzt werden. Durch den Abzug der Israelis aus Gaza und die von Palaestina geforderte spurlose Beseitigung ihrer teils 40-jaehrigen Einrichtungen - was ausser gut intakten Gebaeuden auch Gaerten und Betriebe, Kanalisationen, Strom- und Wasserversorgungen und zivilisatorische Einrichtungen beseitigte.
Es mussten seit Abzug der Israelis fast alle der bis dahin etwa 4'000 Betriebe schliessen, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 70 Prozent. Die Landwirtschaft kann, abgesehen vom Anbau einiger Nahrungsmittel wie Oliven, Gemuese und Kohl, die Bevoelkerung nicht selbstaendig ernaehren.

Die Islamisten der Hamas verbieten Bars, Clubs, Kinos. Auch Alkohol ist strikt verboten. Der Gaza-Streifen ist eine komplett spassfreie und intolerante Zone. Frauen, die keine Kopfbedeckung und lange Hosen tragen, werden von Sittenwaechtern der Hamas belaestigt. Jugendliche muessen sich rechtfertigen, wenn sie Rap-Musik hoeren, weil sie aus den USA kommt.

Es gibt auch sonst nichts zu tun im Gaza-Streifen. Autos gibt es vergleichsweise wenige, da Benzin unerschwinglich ist. Duerre Esel, die Karren mit Muell und Markteinkaeufen hinter sich herziehen, sieht man dagegen ueberall.

Gaza's Insassen konsumieren seit 2 Jahren - jetzt unter "Obhut" der Hamas - massenweise das Schmerzmittel Tramadol, das anderswo verschreibungspflichtig ist, es enthaelt morphium-aehnliche Substanzen, die milde euphorische Schuebe ausloesen kann.
Apotheken duerfen keine Verhuetungsmittel mehr verkaufen, allenfalls unter dem Ladentisch gibt es sie noch. Aufgrund der set 1949 Extremisten-arabisch-politisch erwuenschten extrem hohen "Fluechtlings"-Geburtenraten ist mehr als die Haelfte der Bevoelkerung juenger als 15 Jahre.

Etwa 750.000 Palaestinenser im Gaza-Streifen werden aber schon seit 1949 von dem UN-Hilfswerk für palaestinensische Fluechtlinge (UNWRA) mit Grund-Nahrungsmitteln wie Mehl, Zucker und Speiseoel versorgt, auch mit Unterkunft und medizinischer Grund-Versorgung. Das ist die Haelfte aller Einwohner dort.

Formell wird der Gaza-Streifen von der Pal. Autonomiebehoerde verwaltet.
Diese steht und faellt aber mit der PLO, der die Hamas nie angehoeren wollte. Wirtschaftlich ist Gaza aber auch etwas vom Nachbarstaat Israel abhaengig, wie auch von Aegypten: Saemtliche Einfuhren und Exporte erfolgen ueblicherweise ueber drei israelische Waren-Grenzuebergaenge, die seit dem Hamas-Putsch vor eineinhalb Jahren aber ebenfalls fast immer - wegen Anschlaegen auf die Grenz-Bediensteten und Grenz-Passanten - geschlossen sind - und seitdem die Hamas an der Macht ist, wurde der Gaza-Streifen eine komplett intolerante Zone.

FAQ - was man aus Medien hoert:
"Der Konflikt kann nicht mit militärischen Mitteln geloest werden."
/von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 29.Dez.2008
Tatsache ist,
dass die Hamas ihr Machtstreben mit militaerischen Mitteln geloest hat.
- Sie putschte gegen die Autonomieregierung
- und vertrieb mit brutaler Gewalt die fatah-treuen Vertreter der Zentralregierung in Ramallah.
(Die israelische Offensive kommt Abbas, der massgeblich am gescheiterten Friedensprozess von Oslo beteiligt war, nicht ungelegen:
Israels Soldaten rechnen jetzt mit der Hamas ab, wozu Abbas nicht in der Lage ist.
Abbas Kritik an dem Militaerseinsatz ist denn auch auffallend schwach:
Er sagt, die Hamas trage dafür selbst Schuld...)

Mit militaerischen Mitteln terrorisiert sie die israelische Bevölkerung im grenznahen Gebiet.
Mit Raketenangriffen unterstrich Hamas das Ende der Waffenruhe.
Die Entfuehrung des israelischen Soldaten Gilad Schalit
und weitere Gewalt, wie der Beschuss der Grenzuebergaenge, verhinderte die Lieferung von Hilfsgütern und festigte die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen.
Ob es im Gegenzug Israel gelingt, ebenfalls mit Gewalt diese Machtbasis der Hamas zu schwaechen oder gar zu zerstoeren, muss sich erst noch erweisen.
In den vergangenen Tagen wurden, nach Angaben der Hamas, fast alle ihre militaerischen Einrichtungen zerbombt.
Viele in Gaza hergestellte oder durch Schmugglertunnel von Iran importierte Grad-Raketen wurden zerstoert.
Die Hamas verlor Befehlshaber und 80 frisch ausgebildete Offiziere.
Die Befehlsstruktur wurde zerstoert und der Fernsehsender ausgeschaltet.
Hamas-Fuehrer mussten sich in den Untergrund begeben, um nicht Opfer gezielter Toetungen der israelischen Luftwaffe zu werden.
Ohne Verwaltungsapparat, Sicherheitskraefte, Finanzen und Hierarchie kann die regierungsähnliche Hamas nicht bestehen. Sie ist verwundbar.

Ideologie allein reicht nicht aus, um als Herrscher im Gazastreifen und als aktive Feindeskraft gegen Israel bestehen zu koennen.
Die ideologisch hochmotivierte Hamas konnte sich bisher nur durch Verhaftungen, Morde, Vertreibung und andere Gewalt gegen ihre inner-palaestinensischen Gegner behaupten.
(wobei zu vermerken ist, dass nur 20 Prozent der Palaestinenser von Gaza zur Hamas stehen, die anderen werden einfach vereinnahmt.)
Wenn also vermeintlich Gewalt keine Probleme lösen könne, fragt sich, wieso die Hamas sehr wohl ihre Probleme mit Gewalt löst und wieso Israel ganz grundsaetzlich die Faehigkeit (bzw.Berechtigung) abgesprochen wird, ebenso mit Gewalt zu kontern. (naemlich durch Staatsgewalt)

"Nur durch Gespraeche mit der Hamas kann Israel das Problem loesen.“
Die Autonomiebehoerde in Ramallah ist eine Selbstverwaltung von Israel Gnaden. Offizieller Verhandlungspartner des palaestinensischen Volkes ist allein die PLO (Palaestinensische Befreiungsorganisation). Ihr Chef ist auch der Praesident der Autonomiebehoerde, Mahmoud Abbas.

Die heutige Staatenwelt wird durch Mitgliedschaft in der UNO definiert.
Die Hamas herrscht jedoch weder in einem anerkannten Staat, noch gilt sie als anerkannte "Regierung“ ihres Territoriums.
(Bis vor kurzem weigerte sich die Hamas auch immer, am pal.Parlament teilzunehmen, sondern schickte nur Beobachter dazu. Bei den Wahlen trat sie erst jetzt an, mit dem im Wahlkampf oft formulierten Zeil, lediglich an die Legislative der Palaestinenser heranzukommen. Sie lehnen ja auch den Staat Palaestina ab, nicht nur den Staat Israel. Immer wenn z.B.Verhandlungen zwecks der Errichtung des Staats Palaestina gut liefen, zerbrachen besonders graessliche Hamas-Anschlaege das Klima, weiter zu verhandeln, solange kein Waffenfriede herrscht.)
Die Hamas ist nicht einmal Mitglied der PLO und uebernahm die Macht in Gaza durch einen "illegalen“ Putsch. Kein Land der Welt anerkennt die Hamas als Herrscher in Gaza.

Gespraeche Israels mit der Hamas wuerden die Legitimität der PLO als exklusiver Vertretung aller Palaestinenser in Frage stellen.
Zudem wuerden so die von der Hamas nicht einmal anerkannten Osloer Vertraege außer Kraft gesetzt. Die bilden jedoch die rechtliche Grundlage für die Existenz der Autonomiebehoerde und des palaestinensischen Parlaments.
Abgesehen von der Tatsache, dass die Hamas sich weigert, mit dem "illegitimen zionistischen Gebilde“ zu reden, tut sich Israel schwer, mit einer Organisation zu verhandeln, die Israels Zerstoerung anstrebt.
(
Hinzu kommt, dass die Hamas von der EU, der UNO, den USA und Israel als Terrororganisation geaechtet ist, solange sie nicht der Gewalt absagt, Israel anerkennt und bestehende Vertraege akzeptiert.
Gespraeche Israels mit der Hamas wuerden keine Probleme lösen, sondern neue Probleme schaffen und mit Gewissheit keinen Frieden herbeifuehren.
(Zumal, weil die Hamas ja den ganzen Staat Israel ablehnt und Juden in aller Welt auch bekaempft, damit sie den Staat Israel ganz aufloesen sollen - auf welcher Basis sollte da jemand "verhandeln" koennen?)

"Ideologien koennen nicht gewaltsam ausgeloescht werden.“
Die menschenverachtende Ideologie der Hamas hat ihre Urspruenge weder in der Blockade Israels gegen den Gazastreifen noch in der seit 1967 andauernden Besatzung.
Die Hamas ist ein Ableger der aegyptischen "Moslembrueder" und ihrer Ideologie aus den zwanziger Jahren.
(Als sie wegen ihrer unertraeglich brutalen und haeufigen Attentats-Serien auf die Bevoelkerung Aegptens in Aegypten verboten und wirklich wirksam ausgewiesen wurden, verzogen sie sich auch schon vermehrt nach Gaza - sie lehnten auch den Staat Aegypten ab, auch Jordanien, wie ueberhaupt alle Staaten, die im einstigen osmanischen Reich entstanden sind.)
Ausgerechnet die europaeische Geschichte beweist, dass Staatsideologien durchaus mit Gewalt besiegt und beseitigt werden koennen.
Nationalsozialismus, Faschismus, Stalinismus und der Kommunismus gingen ebenso unter wie die Weltreiche der Griechen, Roemer, Mesopotamier und anderer vergessener Voelker.

"Israels Vorgehen im Gazastreifen ist voelkerrechtswidrig.“
Die Genfer Konventionen verbieten ein absichtliches Toeten von Zivilisten (von "Nicht-Kombattanten", d.i. Menschen die nichts mit dem Kampfgeschehen zu tun haben).
So gesehen sind auf israelische Staedte abgeschossene Raketen der Hamas in jedem Fall ein Kriegsverbrechen. - Menschenrechtsorganisationen erwähnen das ganz selten, in verstecken Nebensaetzen.
Die ueberwiegende Mehrheit der von Israel im Gazastreifen getoeteten Palaestinenser sind Kaempfer der Hamas.
Vorerst scheint Israel "Kolateralschaeden“ weitgehend zu vermeiden.

Laut Genfer Konventionen verwandeln sich Schulen und Krankenhaeuser in legitime militaerische Ziele, sowie sie fuer militaerische Zwecke missbraucht werden.
In den nächsten Tagen duerften die "zivilen" Opfer drastisch ansteigen, sowie Israel - wie angekuendigt - jene Privathaeuser bombardiert, in denen die Hamas Raketen und andere Kampfmittel versteckt. Die Bewohner dieser Haeuser wurden durch Anrufe des israelischen Geheimdienstes vorgewarnt.
Gemaess dem Voelkerrecht verlieren sie ihren Status als "unschuldige Zivilisten“, sowie sie sich am militaerischen Kampf der Hamas beteiligen.

"Das israelische Vorgehen schuert den Hass.“
- Das ist eine Frage nach der Henne und dem Ei.
Mit abgrundtiefen Hass wurden Juden schon 1929 in Hebron und Jerusalem von den Arabern abgeschlachtet, lange vor Holocaust, (Staat) Israel und Besatzung.
Hass wird allein den Palaestinensern, der Hamas und anderen Organisationen als Rechtfertigung für jegliche Verbrechen zugestanden.
Viele palaestinensische Ausbrueche der Gewalt und des Hasses passierten ausgerechnet bei Fortschritten in den Friedensgespraechen, nach israelischen "Gesten“ und anderen "positiven“ Entwicklungen.

Die blutige zweite Intifada brach (im September 2000) aus, als es den Palaestinensern wirtschaftlich besser ging als jemals zuvor
und nachdem Ehud Barak in Camp David zu fast jeder Konzession bereit war.
Jassir Arafat wies die Angebote zurueck, weil er nicht "alles“ bekam.

"Unverhaeltnismaessige Gewalt“
- wird immer nur Israel vorgeworfen, niemals aber jenen Organisationen, die israelische Staedte mit Raketen angreifen oder Busse und Restaurants sprengen.
In diesem Sinne waere israelische Gewalt wohl "verhaeltnismaessig“, wenn die Kampfjets in Gaza statt Trainings-Zentren der Hamas eher Busse und Restaurants sprengen oder willkuerlich ungezielt Raketen auf Gaza abschiessen?

Die Hamas wurde von dem israelischen Luftangriff am Samstag morgen um 11:30 Uhr an etwa 50 verschiedenen Orten gleichzeitig voellig ueberrascht.

Am Morgen hiess es, dass sich die radikal-islamische Organisation einen Angriff der Juden an ihrem heiligen Ruhetag, dem Sabbat, nicht vorstellen konnte. Doch diese verfehlte Vorstellung allein haette nicht ausgereicht, um die Hamas sich in unverantwortlicher Sicherheit wiegen zu lassen...
Am Samstagmorgen begann Israel mit einer massiven Luftoffensive gegen Hamasziele im Gazastreifen.
Mindestens 225 Palästinenser wurden dabei getoetet, die meisten von ihnen Hamas-Aktivisten, und 750 verletzt...


Aber sowie er ausgebrochen ist und Al Dschesira unzensierte Bilder von zerfetzten Toten in der Dauer-Wiederholungs-Schleife sendet, wird einem nur noch uebel, obwohl die Toten Kaempfer in Tarn-Uniform sind und einer international geaechteten Terror-Organisation angehoeren, der radikal-islamischen Hamas...
Am Samstag Morgen hat die israelische Luftwaffe mit 60 Kampfflugzeugen und Hubschraubern innerhalb von 3:40 Minuten alle rund 200 militaerischen Einrichtungen der Hamas zerstoert und - [b]nach Angaben der Hamas - etwa 180 Polizisten und Kaempfer[/b] getoetet.

Am Samstag Abend (03.01.) hat die israelische Armee ihre Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen, nachdem die Bodentruppen seit Tagen an der Grenze bereit stehen und heute den ganzen Tag ueber bereits heftiges Artilleriefeuer geschossen wurde.
Am Einsatz sind Infanterie, Panzereinheiten, Artillerie und Geheimdienst beteiligt, die von Luftwaffe, Marine und Shin Bet unterstuetzt werden.
Das Kabinett hat inzwischen die Einberufung von Zehntausend Reservisten genehmigt.
(Anm.WiT: Die Hamas pries sich ja an als mit 12'000 Kaempfern ausgestattete Armee. Das Problem ist: im Grunde sind das immer noch alles "Zivilisten", weil Praesident Abbas fuer den Staat Palaestina noch keine eigentliche Armee erstellt hat - und wenn, dann gehoert sie nicht der Hamas, die immer noch eiinerseits sich fuer eine Art Diakonisches Hilfswerk ausgibt, neuerdings auch als in Parlament gewaehlte Partei, aber hoechstens 20 Prozent der Bewohner Palaestinensischer Gebiete rechnen sich zu den Anhaengern der Hamas, diese verjagten kuerzlich die Anhaenger der staatsgruendenden Fatah-Partei aus Gaza, weil diese 20 Prozent mehrheitlich dort leben)

Am Sonntag waren Regierungsgebaeude in Gaza an der Reihe und das Zentralgefaengnis, das gleichzeitig als Verhoer- und Folterzentrale galt.
Es sei "voellig zerstoert“ worden, unter den Truemmern werden noch Vermisste gesucht...
Am Sonntag forderte die Bodenoffensive ein erstes Todesopfer unter den israelischen Soldaten. Bei einem Schusswechsel wurde der 22-jaehrige Dvir Emanuelof aus der Golani Infanterie Brigade getoetet, 20 weitere Soldaten verletzt, einer von ihnen befindet sich noch in kritischem Zustand.
Danach starben jetzt nochmals 4 Israel-Soldaten durch versehentlichen Beschuss aus einem Panzer - gezielte Granaten genau in ein Haus, das gerade von isr.Fusstruppen erobert worden war. Die im Panzer dachten, sie seien eher dran.

Die Erklärung der UNO, dass 51 Zivilsten in dem Konflikt in Gaza getoetet worden sind, muss im Kontext der erklaerten Ideologie der Terrororganisation Hamas verstanden werden, Zivilisten als menschliche Schutzschilde für ihre Kaempfer einzusetzen.
In der Tat propagiert die Hamas unaufhoerlich die religioese Ideologie, wonach das "Sterben fuer Allah" ein Ideal sei, das aktiv angestrebt werden muesse... Ihr Ziel ist es, die Palaestinenser, darunter Frauen und Kinder, davon zu ueberzeugen, den Tod nicht zu fuerchten, sondern sich ihm zu stellen, um Hamas-Kaempfer zu schuetzen
(Anm.WiT: waehrend - oder weil??? - diese hartnaeckig weiter Israels Zivilisten toeten oder Israels Einrichtungen samt der humanitaeren Lieferungen zur Versorgung des Volkes in Gaza durch die Grenz-Uebergaenge angreifen).

Die Platzierung von militaerischen Einrichtungen und Terroristen unter der Zivilbevoelkerung spiegelt diese Ideologie wieder und hat zu den zivilen Todesopfern gefuehrt.
(genau wie im Irak und bei der Hizbolla in Sued-Libanon, es gehoert zur Lehre da)

Der Hamas-Abgeordnete des palaestinensischen Legislativrats Fathi Hamad hat dieses Jahr seinem Stolz auf die Tatsache Ausdruck verliehen, dass Frauen und Kinder im Kampf gegen Israel als menschliche Schutzschilde eingesetzt werden.
"Für das palaestinensische Volk ist der Tod eine Industrie geworden,
in der Frauen und ueberhaupt alle Menschen in diesem Land hervorstechen:
die Alten stechen hervor,
die Jihad-Kämpfer stechen hervor,
und die Kinder stechen hervor.
Demgemaess haben sie [die Palaestinenser] einen menschlichen Schild von Frauen, Kindern, Alten und Jihad-Kaempfern gegen die zionistische Bombenmaschine geschaffen, als ob sie zum zionistischen Feind sagen wuerden:
Wir ersehnen den Tod so wie ihr das Leben ersehnt.“ (Al-Aqsa TV, 29.02.08)

Ein palaestinensisches Maedchen, dass am Sonntag nach einem israelischen Luftangriff Familienangehoerige verloren hat, machte im palaestinensischen Fernsehen (Al-Aqsa TV, 29.12.08) am Montag die Hamas fuer den Krieg verantwortlich:
"Ich sage, die Hamas ist der Grund, an erster Stelle, für alle Kriege.“
Die Aussage des Maedchens findet sich unter dem folgenden Link: http://www.youtube.com/watch?v=fLIdxF-GHWw (Palestinian Media Watch, 29.12.08)

Israels eigene Sicht:
"Israel kann und muss die Hamas schwer bestrafen,
sodass sie sich es in Zukunft zweimal ueberlegt,
bevor sie Raketen auf Israel abschiesst."

Prags Außenminister setzt EU-Akzent:
Deutliche Verurteilung der Hamas fuer Angriffe auf israelische Zivilbevoelkerung
durch Tschechiens Außenminister Karel Schwarzenberg:
Israel hat das Recht,
sich gegen Angriffe auf Ortschaften, in denen die eigene Zivilbevoelkerung lebt, zur Wehr zu setzen.
..
In diesem Sinne ssagte auch unsere Bundeskanzlerin Merkel ihren Kommentar - und ebenso der Pal.Praesident Abbas:
"Das hat sich die Hamas selber zuzuschreiben"

- ich bin zwar nur ich, aber das kann ich auch nur so sehen.
mfG
WiTaimre
Zitieren
#2
(08-01-2009, 22:06)WiTaimre schrieb: "Das hat sich die Hamas selber zuzuschreiben"
- ich bin zwar nur ich, aber das kann ich auch nur so sehen.
Gemeint mag Hamas sein, aber wer und was wird überwiegend getroffen? Wenn nur die Zweifel vergingen, ob die Aktionen jemals zum Ziel führten, und ob Bombenangriffe geeignete Mittel der Rechtsverfolgung und Selbstverteidigung gegen nichtstaatlichen Terror sei ...
UND die Zweifel, dass der Zeitpunkt weniger durch das Recht auf verteidigung israelischer Zivilbevölkerung als durch Vorwahl in Israel und relative Handlungsunfähigkeit der USA und EU bestimmt seien ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#3
Hallo WiTaimre,
ich stimme dir voll und ganz zu und möchte noch hinzufügen, dass der Palästinenserkrieg gezielt als Stellvertreterkrieg aller judenhassender Muslime geführt wird. Fatah und Hamas bekommen massenhaft Geld aus reichen arabischen Quellen (Petrodollars). Juden als Schuldige für die eigene arabische Misere zu mißbrauchen ist bequem und lenkt das eigene Volk von den wahren Schuldigen ab. Außerdem müssen nur die armen Palästinenser den Kopf hinhalten und alle anderen Muslime können sich aufs Spenden und Fäusteschütteln beschränken.

Die Palästinenser leben in Geiselhaft von judenhassenden, religiös und nationalistisch verblendeten Muslimen. Von Petrodollars werden Waffen gekauft und antijüdische Propaganda (schon mal die antisemitischen Kinderfilme im arabischen TV gesehen? :icon_cry: ) verbreitet.
Die Hilfslieferungen überläßt man vorwiegend den Ungläubigen.
Hamas und Fatah lassen die Palästinenser gezielt im Elend verkommen um immer genügend Verzeifelte für Selbstmordattentate zu haben und um dem Rest der Welt immer die Juden als Schuldige präsentieren zu können.

Die meisten Palästinenser wissen offenbar längst wer ihr Feind ist. Doch Hamas und Fatah verfügen über soviel Geld und Macht dass jeder Widerstand tödlich wäre.

Nur ein Umdenken in Sachen Nationalismus und Religion unter den Muslimen des Vorderen Orient kann diesen Irrsinn beenden.
Wir dürfen muslimische Verdummungs-Propaganda und Judenhass nicht hinnehmen, sondern sollten aufklären.


Lhiannon
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#4
Diese Klasseneinteilung ist selbstverständlich haltlos und ich sehe hier keinen Anlass/Fakt, dass es derart gehandhabt wird.
Doch, wie soll es weitergehen? Mensch ist Mensch, auf beiden Seiten. Mich erbarmt ein palästinensisches Kind genauso, wie ein Kind aus Israel.
Zitieren
#5
(10-01-2009, 11:05)Marlene schrieb: Doch, wie soll es weitergehen?
Wie WIRD es weitergehen? Aus 60 Jahren leidvoller Erfahrungen wissen auch die Verantwortlichen wie die betroffene Zivilbevölkerung sehr gut, dass der "Krieg" sprich einseitige Bebombung und Beschießung eben NICHT das Ziel dauerhaften ungefährdeten Friedens erreichen wird, dass der diplomatische wie der internationale Medien-Druck wie auch die militärische Perspektivlosigkeit des weiter-So sehr bald Waffenstillstand erzwingen wird ...
Was ist damit erreicht, dass man den unter Kleinraketen- und Attentats-Terror leidenden grenznah wohnenden Israelis von Kindern bis zu Alten weitere tausende Tote und Verletzte und Trauernde und israel-hassende hinzufügt durch militärische Übermachtdemonstration "Wir sind stärker!"

Ich denke nicht, dass man die Sprüche der leitenden Politiker z.Zt. in D, EU und USA 1:1 für aufrichtige Eigen-Überzeugung nehmen kann, eher vielleicht als diplomatische Vorsorge, auch in Israel akzeptabler Vermittlungspartner zu bleiben und sich damit persönlichen Glanz für die nächste Inlandswahl zu erwerben... also auch etwas Seelenmassage vorab ... Ich geb auf die derzeitigen Worte auch von Frau Merkel wenig, auf die von Präsident Abbas nicht mehr ...

Propaganda und Desinformation sind Teil JEDEN modernen Kriegsgeschehens, auf ALLEN Seiten. Es wäre blauäugig, so zu tun, dass die darin weniger auffällige Seite sie nicht ebenfalls nach ihren möglichkeiten nutzt, dass nicht auch Israel die Berichterstattung über den Krieg in seinem Sinne zu manipulieren versucht.

Hüten wir uns vor zuviel einseitiger Bestärkung der Kriegsparteien, gerade als Freunde ... Militärische Lösungsversuche scheinen mir erwiesen kontraproduktiv, erwiesen sinnlos. Es ist zudem zu befürchten, dass auf lange Sicht, Israel seine Überlegenheit, seine sichere Option auf militärische Dominanz nicht behalten kann und wird. Und was wird dann? Auch nur wohlfeile Sprüche aus dem befreundeten Ausland im Sinne von "Selbst Schuld" "haben sie sich selbst zuzuschreiben"? Mir graut davor ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#6
Hi, allerseits :)
Die Frage besteht trotzdem, warum keine Oeffentlichkeit sich freiwillig hinstellt und verurteilt mal ebenso medienkundig diese hartnaeckigen "Privatisten", welche die Palis immer weiter in diese Stimmung treiben, zuliebe persischer oder syrischer und auch eigner Despoten ein Nachbarland dermassen zu quaelen und sich selbst dabei zu fanatischen Hassern zu erziehen, die angeblich lieber selber verrecken als aufhoeren zu hassen
- und ein Unterschied ist immerhin zwischen Hamas und Fatah, dass letztere sich nicht als Wohltaetigkeits-Organisation mit dem Anspruch der Religions-Ausuebung eingeschlichen haben, sondern eindeutige Kaempfer waren (anfangs sozialistisch) und einen Punkt ihrer Kampfeswut dann setzen wuerden, wenn denen auch ein Staat in der Region, die nunmal auch ihre Heimat wurde, gegeben wuerde, die zu Anfang des 20.Jhd. in der Tat meistenteils Leibeigene waren, die aermlich lebten und fuer einige Reiche schufteten, statt lernen zu duerfen, Analphabeten, die - ploetzlich aus der Leineigenschaft entlassen - ja den Wettbewerb, wer bis 1948 eine ganzes Staatswesen mit Betrieben, Verwaltung etc aufbauen konnte, nicht mithalten konnten, zumal es in der Epoche zugleich Juden nicht mehr erlaubt war, Palis bei sich mitarbeiten zu lassen, wobei jene es haetten ablernen koennen. - Diese Unfairness haben sich die damaligen Briten zuzuschreiben.
Erst kurz vor 1967 kamen auch PLO und Fatah erstmals auf die Idee, fuer die Menschen, von denen ihre Revolutionaere sich den Unterhalt erpressten, auch mal etwas Gutes zu tun, es waren bis dahin Aerzte und Kinderaerzte dabei, die sich nur auf das Verstecken und Kaempfen konzentriert hatten und zwischen 1949 und 1967 hatte sich noch ueberhaupt kaum mal jemand um die Palis als Volk gekuemmert, ausser der Weltgemeinde in den wirklich grosszuegigen Lagern, wie heute noch, und dieses Volk hat durchaus auch erleichtert die Angebote ihrer Besatzer, Israels, wahrgenommen, dass mal richtige Versorgungs-Strukturen, Schulen, Betriebswirtschaftsbegriffe, und Religions-Freiheit ihnen erreichbar wurden.
Etwa um 1975 herum wurde es dann auch bei den Kaempfern durchdacht, dass man dem Volk seinen Islam-Glauben lassen sollte (denn Lenins revolutionaeres Handbuch taete es ja nicht), und dass man mit Kampagnen zur hygienischen Haushalsfuehrung und Saeuglingspflege und anderem bei den Menschen im Lande ja auch besser ertraeglich wuerde.
Damit neigten ja auch die Nachbarn in Israel dazu, ihnen um so lieber soziale Dienste und Anteil an der Wissenschaft von der Landbestellung in diesem Kllima zu geben. Diesseits und jenseits des Jordan wurde Wueste zum Fruchten gebracht und ein binnen-palaestinensischer Markt erschlossen, der auch bis weit in Jordanien hinein die Menschen haette zufrieden machen koennen, es gab viele gemeinsame soziale Dienste und auch Beihilfen zum Aufbau paralleler Dienste in Pali-eigener-Regie
- und dann kam die Hamas, vor 20 Jahren, mit shoeneren Decken und besseren Suppen, gesponsort aus den reichen "Araberstaaten" und bekam auch vom Staat Israel Spenden dazu, reiste durch USA und Europa und liess sich Spenden fuer Palis geben, nicht nur von Moscheen, aber ihre Praeambel der Satzung offenbarten sie nicht sofort - der Zweck war erstmal der, die Fatah-PLO-Dienste als aermlich und geizig auszustechen, und sie gewannen schonmal bis zu 40 Prozent der Herzen im Volk fuer sich, womit sie diese davon weglocken wollten, diesen eigenen Staat zu wollen. - Hamas will ueberhaupt keinen kleineren Staat als es das osmanische Reich war.
Die ersten Anschlaege machten sie nicht unter dem Titel Hamas, sondern als "bisher nicht bekannte Gruppen".

- selbst nach Beginn der 2. Intifada, in welcher sich, wenn es um Kampf und Anschlaege ging, hochrangige Hamas-Moerder sogar mit welchen der Fatah zusammentaten, nahmen aber Israels Krankenhaeuser weiterhin kranke und auch "durch Irrtuemer" unterenander verwundete Palis zur Heilung auf, auch wenn die nichts haetten bezahlen koennen, und wenn sie auch ihre Doppel-Anschlaege so zielten, recht viel Rettungspersonal mit zu erschlagen - und es gab dennoch Spenden des Staates und auch von Privatleuten Israel extra dafuer, sogar spendeten Angehoerige erstaunlich vieler durch die grauenhaften Anschlaege Ermordeten deren Organe fuer kranke Palis auf der Transplantationsliste, der "Rote Davidstern" (parallel-juedisch zum Roten Kreuz) war mit bei den ersten Helfern auch in der Tuerkei bei den schweren Erdbeben und in Indonesien beim Tsunami, Kinder hatten schon eigenes Spielzeug dazugegeben, damit jene Kinder nicht so ganz verzweifeln

- aber so etwas bezeichnen sie eben auch als "Kaltbluetigkeit" unsererseits - und es wird in unseren Medien so fein geheim erwaehnt, dass im "Wort zum Sonntag" ein ganz normaler ev.Geistlicher zu Beginn des Feldzugs gegen Hizbolla im Sued-Libanon wohlwollend aber voellig ahnungslos Israel zunaechst ein normales Recht zugestand, und sogar die Pflicht, sich wehren zu muessen, um die Bevoelkerung zu schuetzen, wenn man ueber eine Grenze permanent mit Waffen angegriffen wird
- aber sodann Israels Staat und Menschen empfahl, es doch mal wenigstens ein bisschen zu zeigen, dem Nachbarn etwas Gutes zu tun, beispielsweise ihren Kranken zu helfen (wie "wir zivilisierten Voelker" es doch auch tun ???)

....... darf ich Fritz - Dich - hier zitieren? "Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)"
- klappt auch nicht.

Uj - wo hat denn das Christentum diese ganze Ethik her, sich um Arme und auch Fremdlinge in Not hilfreich zu kuemmern, auch wenn derjenige nicht danken koennte? Juden schlossen doch nicht das eigene Alte Testament ab dem Tage, wo Christen es auch lasen, um fortan nur noch finster hinter anderer Leute Augen und Zaehnen herzurasen!

Wir sind gewiss nicht ununterbrochen Heilige und Weise, aber man duerfte verlangen, wo es gerecht ist, auch als gerecht vermerkt zu werden. Kennt irgendjemand eine kriegsfuehrende Nation, die vor jedem einzelnen Angriff auf ein Haus alle Bewohner und Nachbarn anruft, auch mit Flugblaettern in deren Sprache diese ganze Strasse exakt informiert, dass eine gezielte Bombe dahin abgeworfen werden wird? Diese Bomben haben einen ganz engen Wirkungsradius, um so wenig wie moeglich darueber hinaus anzurichten - kein Vergleich mit dem, was vor 1945 hier flaechendeckend niederkam und deren Boden-Einsatz-Truppen ausgebildet werden, wann immer moeglich Menschen, die sie angreifen, nur kampfunfaehig zu machen und nicht zu toeten, auch wenn es dunkel, schrill und sehr verwirrend zugehn sollte
- wenn aber die andere Seite es eisern so will, dass man "tote Zivilisten, sogar Kinder" vorweisen kann - wie denn noch soll man sich wehren?
- mit jemand verhandeln, der zuvor die Bedingung stellt, den ganzen Staat zu raeumen?
- in meiner Sammlung sind ebenfalls schon ziemlich viele Palis sowie Auslaender aus sogar Philippinen und China und Aethiopien (will sagen, die bereits ausserlich nicht wie Israeli-Juden aussehen wuerden), die die Raketen und Suizidbomber pauschal mit-umgebracht haben, und Israels Gedenkseite gedenkt auch ihrer traurig, obwohl zumindest aus Rot-China dann immer ein Rueffel zu folgen pflegt, man solle gefaelligst seine Buerger in Israels Land besser beschuetzen vor "sowas".

Es tut mir ja so leid um jeden, weshalb ich auch die Totenlisten der Palis abkopiere und ihrer gedenke, denen man nichtmal ein freundliches Nachwort mitgibt und denen man dieses Grauen aufrecht zu erhalten zur Pflicht gemacht hat.

mfG WiT
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#7
Falls jemand eine kurze Zusammenfassung lesen möchte: http://www.bpb.de/themen/O0F2QO,0,0,Vom_...Norden.htm

(*meinen Kommentar gelöscht) Denke, Information helfen besser.

Die Informationen (Link) stammen von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Marlene
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#8
(11-01-2009, 10:44)Marlene schrieb: Falls jemand eine kurze Zusammenfassung lesen möchte: http://www.bpb.de/themen/O0F2QO,0,0,Vom_...Norden.htm

(*meinen Kommentar gelöscht) Denke, Information helfen besser.

Die Informationen (Link) stammen von der Bundeszentrale für politische Bildung.
WAS willst DU uns nun so sagen? Ist schon eigentümlich, die eigene Meinung wieder wegzulöschen und eine Jubel-Publikation des "Bundes-Propaganda-Ministeriums" bpb zu "60 Jahre Israel" als INFORMATON hier reinzuschleudern, ... von bpb, deren Auftrag es ist, die Politik der Bundesregierung über die deutschen Bildungseinrichtungen zu multiplizieren, bestmöglichst zu verkaufen.

Die Publikation gibt leicht erkennbar vor allem einseitig die Positionen Israels wieder, schon die Namen der Autoren lassen Mängel der Neutralität erkennen. Eine erkennbar um ernsthaftes Hinsehen bemühte Analyse der Lage aus Sicht der arabischen Bevölkerung der Region fehlt, eine kritische Wertung der internationalen Politik in der Region ebenso.

Viel mehr wäre in diesem Forum der Platz, Deine eigene Meinung einzubringen und ggf. auch kritisch zu diskutieren. Das scheint dir aber wohl zu stressig oder zu risikobehaftet?

Selbst wenn man den von Dir ursprünglich genannten internation politischen Wunsch zu helfen erkennt, bleibt doch noch die bleierne Selbstkritik unwiderlegt, dass zu oft die Außenpolitik zur Geisel parteipolitischer, innenpolitischer oder (militär-)ökonomischer Zwänge wird und im resoluten Handeln gemäß guter Einsichten gehindert ...
Dass zu oft in den letzten 60 Jahren Waffenlieferungen und Beukottierung internationalen Handeln die einzigen Beiträge blieben, Beiträge mehr zum Krieg als zum Frieden.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#9
Hallo Fritz :)
Dann mach Du doch mal einen konstruktiven Vorschlag, wie man den Palis ihren Staat retten kann und zugleich Staat Israel da beibehalten, Aegypten vor noch mehr Terror schuetzen soll und trotzdem die Hamas auf ihrem Weg gegen die alle hinnehmen kann.
Persoenlich bin ich ein friedlicher Mensch, seh aber auch nicht sio recht ein, warum man in Antwerpen die Kinder meiner Freunde kaum noch ohne Polizeichutz in den Kindergarten kriegen kann, nur weil es Juden - wohlgemerkt nicht Israelis - sind.
Wie die Hamas es "versprach", weitete sich sofort ab dem Enmarsch der Israelis nach Gaza in Regionen mit nennendwerten Mengen Auslandsjuden die Agressivitaet gegen uns alle heftig aus, unterstuetzt von Medienberichten ueber Demos und das humanitaere Elend in Gaza.
Denen ging es doch viel besser vor der Intifada II und ohne die Praevalenz der Hamas. Kann man sich denn gar nicht aufraffen, auch mal da gegen zu sein? Oder braucht es nur ein Nicht-Israeli-Bund im Vorderen Orient zu sein und schon solidarisiert sich hier die Menge?
Viele Demonstranten kapieren ja gar nicht, dass die Hamas keine Palis sind. Sie will keinen eignen Staat fuer Palaestinenser und keinen fuer Aegypter und schon gar keinen in Israel.
mfG WiT
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#10
WiTaimre,
es geht um etwas anderes, was die Menschen hier besorgt und Zweifel und Kritik am geführten Krieg aufkommen lässt. Wenn hier (Deutschland, Europa) die Sorge sich breit macht, dass die Bevölkerung im Gaza-Streifen unter den Auswirkungen des Krieges zunehmend leidet, heisst das nicht, gegen Israel zu sein. Verstehst du? Mir missfällt die Heftigkeit des Krieges, die sich rundum streut - auf Mensch und Tier - , den Friedfertigen wie den Aggressor gleichermaßen trifft. Nicht mal den Aggressor wünsche ich Leid. Gerade er braucht das Mehr. Aber genau das ist der sensible Punkt, macht das Schwierige aus. Was tun - bei Bedrohung - damit das Rad der Gewalt nicht noch heftiger wird? Denn, die Gewalt schlägt ja stets zurück. Mit Europa und den Strukturen des 2. Weltkrieges, können wir das nicht vergleichen.
Mir missfällt jeglicher Krieg, egal, wer Kriege auch initiiert. Krieg ist einfach falsch, vor allem zeigt es die Widersinnigkeit, einen "Anderen" im Gegenüber zu sehen. Es ist ein so trauriges Thema, dass dafür keine Worte mehr ausreichen und sich ein Mangel auftut, der nur mit Barmherzigkeit ausgefüllt werden kann.
Die essentielle Frage ist doch die: wie das Rad (oder Spirale) der Gewalt 'endlich zum Stillstand' bringen?
Menschen dürfen und sollen sich immer um den bedrohten Mitmenschen sorgen. Wenn diese Sorge in Gleichgültigkeit einmal umschlagen sollte, entmenschlichen wir uns auf dramatische Weise.
Es geht schliesslich um das 'Wie' der Konfliktlösung und nicht, dass sich ein Land wehrt, was in Anbetracht der Tatsache einer ständigen Bombardierung doch logisch erscheint.
Die Frage nach den Menschenrechten kann nie aufgeteilt, unterteilt oder kategorisiert werden.

Marlene

Stellen wir uns einmal vor, die Welt schwiege jetzt. Ist denn der Zustand gut?
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#11
Was mich ganz gewaltig stört ist nicht nur die mangelnde, unausgewogene Berichterstattung der westlichen Presse - das ist mittlerweile ein Symptom unserer Mediengesellschaft; so schnell dieses Thema hochkocht, es wird so schnell vergessen sein wie die Zustände im Libanon und die Verquickung der politischen Porblematik, die sich über Syrien, Iran und auf die gesamte arabische Halbinsel ausbreitet - sondern die heuchleriche Haltung westlicher Nahost-Kenner, Politologen und Diplomaten.

Gott und die Welt weiß heut zutage besser wie man den Palästina-Konflikt lösen will. Einmal werden die arabischen Seiten kritisch beleuchtet, einmal die israelischen, nicht selten werden beide in einer polemischen Propaganda-Schlacht politisch zerfezt. Politischen Sprengstoff gibts dafür genug. Schließlich gibt es keine Seite in diesem Konflikt, die nicht Dreck am Stecken hat. Dabei ist die mal mehr, mal weniger gezielte Bombardierung ziviler, völkerechtlich geschützter Institutionen, ebenso wie die allgemeine Inkaufnahme massiver ziviler Opfer durch die israelische Armee (der wahrscheinlich kampferprobtesten der Welt) genauso menschenverachtend, wie die heimtückische Bombadierung der israelischen Grenzstädte durch feige, islamistische Terroristen, die den Staat Israel erklärtermaßen ausrotten wollen.

Soweit kennt jeder die Lage, soweit nutzt sie (wie Fritz auch klar formuliert) jeder in politischem Opportunismus für sich selbst. Israel nicht mehr, als Ägypten, Palästina, Syrien, Iran, als auch die USA und Europa. Die große Heuchelei pseudo-pazifistischer Friedensdelegierter der EU besteht bei meines Erachtens jedoch darin, dass man mittlerweile jede Mitschuld an der Lage verkennt und man sich als dritten, unbeteiligten Markler versteht. Wann wurde denn das letzte Mal ausgewogen um die Schuld der europäischen Mächte an der Nah-Ost-Krise gesprochen? Wann die Schuld der Mandatsmächte Frankreich und des Vereinigten Königreiches, die im 1. Weltkrieg die ganze arabische Halbinsel destabilisierten und damit den Grundstein für die heutigen ethnischen wie politischen Krisen tragen? Und solange sich nicht die Einstellung verändert und man immer noch glaubt auf dem arabischen Halbinsel euro- oder amerikazentrische Großmachtpolitik zu betreiben, wird dieser Konflikt auch nicht gelöst werden. Dazu gehört auch, dass Israel endlich nicht mehr als Bitbull amerikanischer Interessen fungiert, sowie Amerika ein gemäßigte Handlung im Nahen und Mittleren Osten ergreift und nicht weiter, wie zuletzt im Irakkrieg, den ganzen Vorderen Orient destabilisiert, letztlich zu Gunsten radikaler und militanter Gruppierungen und Staaten wie Iran. Ebenso gehört dazu die Einsicht, dass man mit pseudo-poltitschen Friedensverträgen mit Organisationen, die keinen Frieden wollen (s. Hamas), nichts erreicht. Was auch nicht dadurch besser wird, dass man eine Operettenflotte oder -armee in Libanon und Gaza stationiert. Brauchbarer wäre es die volkswirtschaftlichen Gewinne Deutschlands und anderer Nationen (z.B. Rußlands), die massenhaft Waffen in den Vorderen Orient verkaufen, zu stoppen, die letztlich erst die Grundlage miltitärischer Konflikte bilden. Von alledem hört man aber in unserer Saubermanngesellschaft und Politik nichts, damit schön alles beim politischen status quo bleibt und weder der status quo ante (wie die UNO-Resolutionen es fordern), noch einen zukünftige Lösung ermöglicht werden. Bravo Europa!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#12
Zweifellos haben die Länder Europas mit der Teilung Palästinas in zwei Staaten den Grundstein für diesen Konflikt gelegt, doch das ist Geschichte. Mittlerweile gibt es Generationen von Sabres in Israel.

Wenn wir über Sinn und Unsinn der damaligen Grenzziehung reden und diese in Zweifel ziehen, dann müssten wir auch andere Grenzen anzweifeln:

Z.B. Schlesien, Ostpreussen, Pommern. Wem wäre damit geholfen, wenn Deutsche die dort geborenen Polen, bzw. Russen verjagen wollten weil dieses Land Deutschland unrechtmäßig weggenommen wurde?

Wenn wir jede mal unrechtmäßig gezogene Grenze dieser Welt für nichtig erklären, können wir gleich den Dritten Weltkrieg ausrufen.

Mal ganz davon abgesehen, dass es noch ein alternatives Polen und ein großes alternatives Russland gäbe. Ohne Schlesien, Pommern und Ostpreussen.
Doch wo finden wir auf diesem Globus das alternative Israel?
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#13
Presbyter,
hart beschrieben, aber an der Realität nah dran. Achtung und Respekt. Man könnte sich den Mund fusselig reden, was die Waffenproduktion und Verkauf angeht. Mir hängt dieses Thema schon derart vom Hals heraus, denn alle reden davon und der Waffenhandel (plus Produktion) läuft weiter auf Hochtouren.

Wenn die Rede von "Kollateralschäden, die in Kauf genommen werden müssen" gesprochen wird, wirft das einige zusätzliche Fragen auf. Daher die Frage:

"Wann beginnt und endet das Recht auf Leben, die Menschenrechte an sich? Sind die, die schicksalsbedingt auf der falschen Seite stehen, leben ect., aus einem Selbstverständnis heraus dem ausgeliefert - ,nach dem Motto: da kann man nichts machen, schliesslich hat XY sich das selber zuzuschreiben."

Verlieren Menschen ihre Würde und Recht auf Leben in Kriegszeiten automatisch? Dass der eine leben darf und der andere Mensch dafür geopfert werden soll - billigend in Kauf genommen wird - , ja, wohin führt dieser Weg?
Nennt man das dann Frieden?
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#14
Hallo zusammen,
was ist denn hier ausgebrochen? die neue Weinerlichkeit?

Alle hauen auf Israel, das nur Mörder und Terroristen verfolgt, um Landesbevölkerung zu schützen? Mehrklassen-Menschenrecht? Unfaire Medienberichterstattung?

Na, dann sollten die Macher des Gaza-Krieges schnellstens etwas passendes tun gegen die schlechte Weltmeinung, ebenso sorgfältig wie sie sich offensichtlich weit im voraus militärisch gerüstet haben ... Ich erlebe immer wieder völliges Unverständnis von jüdischer Seite, dass sie im internationalen meinungsgeschäft so schlecht wegkommen, und dann auch Unverständnis, dass Information und verständliche Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig ist, mindestens so wichtig wie der militärische Anteil und ebenso wichtig wie die diplomatische Arbeit.

Mitleiden mit den unmilitärischen Betroffenen beider Seiten ist eine verständliche und gute Reaktion, emotionales Aufbegehren gegen unmäßige Gewalt militärisch haushoch überlegender Partei auch, wenn auch gewiss nochmal rational zu bedenken auf Alternativen.
Verbrechen von Mördern und Terroristen werden nirgends zumindest nicht im Westen gutgeheißen.
Zweifel bleiben aber nach Maß und Ziel der Rechtsverfolgung, nach Rechtsverfolgung mittels reichlich Zivilisten treffende offenbar gar nicht "chirurgische" immer mehr ausufernder, immer breiter zerstörender militärischer Gewalt. In Rechtsstaaten obliegt staatliches Gewaltmonopol gegen Einzeltäter wie Mörder oder Terroristen allein der Justiz.
Natürlich gleiches Menschenrecht für alle Betroffenen, schon anderes zu suggerieren ist propagandistische Desinformation und verdrehende Polemik. Ja, auch Amerikaner verfolgen angeblich Terroristen in Pakistan mit militärischen Mitteln (Drohnen) Recht ist das auch nicht. Aber es bleiben Unterschiede zwischen einer Weltmacht und einem Ministaat in der Reichweite internationaler Politik. Und nichts wird dadurch recht, in dem ein mächtigerer Staat auch Unrecht tut ...

Hagalil scheint mal wieder kurzfristig im emotionalen Rausch der Ereignisse und Angriffe, in persönlicher Betroffenheit und Parteilichkeit verständlich aber nicht unbedingt zielführig als Informationsarbeit pro Israel oder unkritisch nachzuahmen. Ich denke, ich bleibe trotzdem treuer interessierter Leser in nun schon bald 20-jähriger Verbundenheit.

Ich überlege gerade, wie das wohl geworden wäre, wenn die BRD die DDR und Ostberlin bebombt und darauf militärisch überfallen hätte, weil die RAF-Terroristen dort Unterschlupf fanden, von dort auch Attentate organisierten und dazu aufbrachen weltweit. Wie DAS in der Weltöffentlichkeit angekommen wäre ... und bei der Bevölkerung in der DDR? Klar, Vergleiche hinken immer ...

Wenn es keine ethich bedenklichen Gewalttaten gegen wehrlose Zivilbevölkerung zu verstecken gäbe, warum kommt dann das Militär nicht der Anordnung des israelischen Obergerichts nach und lässt internale Presse zu in Gaza und verhindert bzw. erschwert nicht ausgewogene Berichterstattung?

Und dann die ach so beliebten und seit Jahrzehnten bekannten Hauplatt-Sprüche: "Dann sag doch wie es besser geht"? und die unbegründete Zuweisung radikalen Pazifismusses, möglichst noch mit Seitenhieb auf chr. Religion in dummster Simplifiziereung.
Ich beanspruche das Recht aller gutwollenden Menschen, Unrecht zu kritisieren ohne "Ein-Mann/Frau-Think-Tank für Nahost" zu sein mit besseren Vorschlägen als alle Regierungen samt ihren Beraterstäben zu wege bringen.
Und ich bin auch kein radikaler Pazifist, aber jemand, der den Einsatz militärischer Gewalt streng an politisches Primat bindet und auf ultima ratio beschränkt. Und niemals nie einem Durcheinander von Justiz-Rechtsverfolgung und militärischen Maßnahmen das Wort redet. das wäre das Ende aller Menschenrechte, die Bankrotterklärung von Rechtstaat. Und das darf doch noch einige Zeit auf sich warten lassen?

Insoweit enttäuschst Du mich, WiTaimre. Ich hab über die Jahre den Eindruck gewonnen, das könntest du besser und differenzierter, wenn du willst. Schade ... bedauerlich. was soll das bringen?

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#15
"Viel mehr wäre in diesem Forum der Platz, Deine eigene Meinung einzubringen und ggf. auch kritisch zu diskutieren. Das scheint dir aber wohl zu stressig oder zu risikobehaftet?"

Nein, das wirklich nicht. Vor allem, wenn es auf rein geistiger Ebene belassen wird, kann Reflexion Vorurteilen den Boden entziehen. Gefühle (wie z.B. Mitgefühl) schwingen ja stets mit, wenn es um Gewalt und einer Übermacht geht, die keine Gnade kennt.
Lassen wir das Persönliche, denn mir ist viel wichtiger, den Fortgang des Geschehens zu verstehen.
Von haGalil bin ich auch etwas enttäuscht. Es wäre so viel mehr möglich.
Und doch lese ich:

"Allmächtiger, der Ausnahmen schafft, die wir Wunder nennen, schaffe eine Ausnahme für die Kindern von Gaza.
Beschütze sie vor uns und ihresgleichen.

Erlöse sie. Heile sie. Gib ihnen Sicherheit. Bewahre sie vor Hunger, Grausamkeit, Wut und Leid.
Bewahre sie vor uns und vor ihresgleichen."
(ein Auszug aus: haGalil / Ein jüdisches Gebet für die Kinder aus Gaza / Rabbi Levi Weiman-Kelman, Kol haNeshama, Jerusalem.)

Wünschenswert - und leider noch nicht wirklich am Laufen - , eine weiterführende Diskussion mit WiTaimre und all den anderen Diskutanten, die, gemessen an der Brisanz des Ereignisses, eher mager daherkommt.
WiTaimre, falls du den Verlauf des Threads weiterverfolgst, äussere dich doch, bitte.
Gruß
Marlene
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