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Mosche
#31
(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: Es gibt ja diese Rätselhafte Erzählung über den Blutbräutigam,
ähnlich ist es in der Erzählung über Jaakov und den Angriff gegen ihn.
Sowohl Jaakov wie auch Mosche sind auf dem Weg in die Heimat.
Beide müßen den Angriff geheimnisvoller Mächte standhalten.
Bei Jaakov ist ja nur der Mann als Angreifer,bei Mosche bleibt alles dunkel.
Man kann nicht sicher sagen wer angegriffen wurde Mosche oder sein Sohn,und unklar bleibt wer Angreifener war Gott oder ein Namenloser Bote,und wessen Füße mit der Vorhaut berührt wurden,die von Mosche oder des beschnittenden Kindes,und man weiß nicht um wen es ging der Sohn oder Mosche der beschnitten werden sollte,vielleicht war die Beschneidung hier an den Sohn ein Ersatz für die Beschneidung von Mosche war.

Eine Erklärung zu dieser Textstelle gibt Prof. W. Beltz.

Vorerst bereinigt er den Text von der Bedeutungsänderung, die durch Übersetzer und Bearbeitungen vorgenommen wurden. Nach seiner Arbeitsübersetzung aus dem Grundtext muss es heißen:

Zitat:Nachdem Mose die Zippora geehelicht hatte, gebar sie ihm zunächst einen Sohn. Als sie nun unterwegs mit ihren Herden waren, geschah es, dass bei einer Nachtrast Jahwe auf ihn stieß und ihn töten wollte. Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt damit die Vorhaut ihres Sohnes ab und berührte damit seine Schamteile und sagte dabei: du bist mein Blutbräutigam.

II. Mose 4,24 – 26a.

Die Textstelle kommentiert er folgendermaßen:

Zitat:Die kurze Episode von Moses Ehefrau ist von allen Übersetzern stets mit vielen Zusätzen und Erklärungen versehen worden, um ihr einen Sinn zu geben. Da in diesen beiden Versen nur einmal Jahwe als Subjekt masculini generis auftritt, sind die männlichen Personalpronomina folglich entweder sinngemäß auf ihn oder auf den Sohn zu beziehen. Von Mose selber ist abzusehen, weil von ihm unmittelbar vorher auch nicht die Rede ist, wohl aber von dem erstgeborenen Sohn des Pharao, der offensichtlich dem Erzähler an dieser Stelle das Stichwort bietet, hier die Erzählung einzufügen. Es kann also nur gemeint sein, dass Jahwe sich des erstgeborenen Sohnes von Mose bemächtigen will, weil ihm die Erstgeburt zusteht. Zippora, die Mutter, nimmt die Beschneidung ihres Sohnes, ein altes matriarchalisches Relikt, vor und berührt damit die Schamteile Jahwes. Nur das ergibt einen Sinn, wenn sie dabei die Eheformel "du bist mein Blutbräutigam" ausspricht. Denn sie führt damit das Kind des Mose in eine Ehe mit Jahwe ein, es wird Kind Jahwes. Die Vollopferung des Jungen wird durch die Opferung eines Teiles des Penis abgelöst. Der biblische Redaktor hat diesen Sinn noch gewusst, wenn er hinzufügt: "Damals sagten sie 'Blutbräutigam' wegen der Beschneidung." Fromme Scheu hat an dem Anthropomorphismus Jahwes immer Anstoß genommen und durch Zwischenfügen des Namens von Mose die Anstößigkeit von Jahwes Schamteilen beheben wollen, obwohl alte biblische Mythologie auch sonst vor Anthropomorphismen Jahwes nicht zurückschreckt, wie aus I. Mose 32 (Jakobs Kampf mit Jahwe) hervorgeht.

MfG E.
MfG B.
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#32
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#34
So kann ich dir auf jedenfall zustimmen lieber jam, denn es ist natürlich auf jedenfall besser wenn man alle 10 Gebote einhält und dabei Gott am meisten liebt und seinen Nächsten wie sich selbst... Gruß Icon_smile..ok ich stör hier nicht mehr
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#35
mpfhh
Icon_smile
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#36
(09-03-2009, 01:28)jam schrieb: Lieber Epicharm, ich danke dir ,welche Übersetzung hast du denn? In den anderen die ich kenne kommt es nirgenswo vor das dort Jhwe steht,[...].

Aber das mit Jhwe ist schwer vorstellbar das er Geschlechtsteile hat ,da Gott Geist ist ,wahrscheinlich wird er dann wohl einen Boten geschickt haben oder was meinst du ?

Hallo Jam,

vorerst möchte ich anmerken, dass mich bei solchen Texten der mythengeschichtliche Hintergrund mehr interessiert als theologische Interpretation.

Wenn man Walter Beltz, Religionswissenschafter, Orientalist und hervorragender Kenner der hebräischen Sprache, Glauben schenken darf, steht in II. Mose 4,24 – 26a dem Grundtext nach, "dass bei einer Nachtrast Jahwe auf ihn (den Sohn des Moses) stieß und ihn töten wollte". Die Arbeitsübersetzung, die W. Beltz als Argumentationshilfe für seine Interpretation angefertigt hat, steht mir teilweise zur Verfügung.

Die Herderbibel berichtet folgendermaßen:

Zitat:Unterwegs in einer Herberge trat der Herr Mose entgegen und wollte ihn töten. Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab, berührte damit seine Scham und sagte: Ein Blutbräutigam bist du mir! Darauf ließ er von ihm ab.

Für das Personalpronomen "ihm" steht hier "Mose", was laut W. Beltz nicht zulässig ist, wenn man sich am Grundtext orientiert.

In der Elberfelder Bibel heißt es so:

Zitat:Und es geschah auf dem Weg, in der Herberge, da trat der Herr ihm entgegen und wollte ihn töten. Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab, berührte [damit] seine Füße und sagte: Wahrhaftig, du bist mir ein Blutbräutigam! Da ließ er von ihm ab.

Dazu steht folgende Anmerkung: Füße stehen verhüllend für das Geschlechtsteil.

Der ursprüngliche Mythos, den man hinter dieser Erzählung vermuten muss, ist der eines alten (sehr anthropomorphen) Fruchtbarkeitsgottes. Als solcher erhebt er Anspruch auf die männliche Erstgeburt. Parallelen dazu gibt es in der religiösen Umwelt des Alten Testaments genug. So wurden beispielsweise der kretischen und phönizischen Allgöttin die erstgeborenen Knaben geopfert, nachdem Priesterinnen mit diesen den kultischen Beischlaf, die Heilige Hochzeit, vollzogen hatten.

MfG E.
MfG B.
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#39
(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: Es gibt ja diese Rätselhafte Erzählung über den Blutbräutigam,
Wahrscheinlich hat es sich schon geklärt, aber welche Erzählung meinst du?

(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: Beide müßen den Angriff geheimnisvoller Mächte standhalten.
Was ist an Engeln welche von G'tt gesandt werden hier geheimnisvoll?

(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: vielleicht war die Beschneidung hier an den Sohn ein Ersatz für die Beschneidung von Mosche war.
Beide waren zu diesem Zeitpunkt nicht beschnitten und es gab hier Unklarheit darüber, ob oder ob nicht, zwischen Mosche und Zipora, welche dann ja beschnitt.

(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: Da ja Mosche an anderer Stelle 2 mal ein Mann unbeschnittener Lippen charaktersiert wird.
Ja, er lispelte. Hierzu gib es einen Midrasch welcher von einer Prüfung am Hause des Pharaos spricht, wo Bilam gegen Mosche schlechte Rede führte und dann getestet wurde, ob der kleine Mosche nach Kohlen oder Edelsteinen greift. Um der Intrige zu entgegen, sandte G'tt einen Engel, welcher Mosches Hand zu den Kohlen steuerte, welche diese in den Mund nahm - kleine Kinder halt.

(28-02-2009, 17:39)jam schrieb: was meint ihr war Mosche beschnitten oder nicht ?
Wann, nachdem ihn seine Frau beschnitt oder davor? *g*
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