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Rachsüchtiger Gott?
Zitat:Ich sagte, dass immer mehr Rechtsradikale die christlichen Werte hoch halten und dass dafür immer mehr Christen rechtsradikalen Verschwörungstheorien anhängen. Das selbe gilt auch für alle anderen abrahamitischen Ideologien.

USA, Türkei, Russland, Israel, Iran, Afghanistan..Saudi Arabien... Religionen werden überall auf der Welt zunehmend politischer.. und da überall sind es nicht gerade die Allerklügsten die diese ungute Entwicklung vorantreiben. All jenen die in diesen Ländern nicht das Soll erfüllen, welches Gott vom Menschen verlangt, bekommen zunehmend sein Rache zu spüren...
Sicher? Ich denke ja eher, dass es sich bei dieser "göttlichen Rache" um eine ganz profane, menschliche Überreaktion handeln wird...
(05-08-2020, 19:25)Praytes schrieb: All jenen die in diesen Ländern nicht das Soll erfüllen, welches Gott vom Menschen verlangt, bekommen zunehmend sein Rache zu spüren...


Sicher? Ich denke ja eher, dass es sich bei dieser "göttlichen Rache" um eine ganz profane, menschliche Überreaktion handeln wird...

Und was gedenkst du mit dieser einfachen Relativierung rechtfertigen zu können? Etwa die Zeugen Jehovas, die da Jahrzehntelang den Missbrauch von Kindern in der Katholischen Kirche angeprangert haben und nun selber ihre Ältesten haben, die da nicht ungern auch solche verbotenen und gesellschaftlich geächteten Dinge tun?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Geobacter schrieb:Und was gedenkst du mit dieser einfachen Relativierung rechtfertigen zu können?

Zum einen ist das keine Relativierung, zum anderen geht es nicht um eine Rechtfertigung für die Schandtaten von Katholiken, Protestanten, Zeugen Jehovas, Atheisten, Freigeistern oder sonst welchen Esoterikern. Es geht immer noch um das Bild eines rachsüchtigen Gottes, welches durch Interpretation mehr über den Charakter desjenigen aussagt, der ein solches Gottesbild verwendet - unabhängig davon, ob er gläubig ist, oder nicht.
(06-08-2020, 18:33)Praytes schrieb:
Geobacter schrieb:Und was gedenkst du mit dieser einfachen Relativierung rechtfertigen zu können?

Es geht immer noch um das Bild eines rachsüchtigen Gottes, welches durch Interpretation mehr über den Charakter desjenigen aussagt, der ein solches Gottesbild verwendet - unabhängig davon, ob er gläubig ist, oder nicht.
Interessant. Das heißt also, dass der autoritäre (nicht liberale) Gott der Zeugen Jehovas, die MIssbrauchsopfer in seiner irdischen Organisation gar nicht rächen will und also ihre sogen. Zweizeugenregel die das Opfer in den allermeisten Fällen selbst zum Täter macht, nur etwas mehr über den wahren Charakter der Zeugen Jehovas aussagt, als ihnen recht sein könnte?

Wusstest du, dass die Zeugen Jehovas Kritiker ihrer Organisation mit unzähligen Rechtsprozessen überziehen, Internetseiten zu beschlagnahmen versuchen, in denen ihr Umgang mit Kinderschändern in den eigenen Reihen an den Pranger gestellt wird oder darüber berichtet wird, wie sie auch  mit Ausgeschlossenen und Abtrünnigen rachsüchtig umgehen, wohl wissend, welch schweren psychischen Schäden soziale Erpressung in einem Menschen anrichten kann. Jehovas Rachsucht gegenüber Abtrünnigen und Kritkern seiner Organisation ist grenzenlos...

Und dann immer dieses Harmagedon das jeden bedroht der innerhalb der Organisation nicht sein ganzes Denken und Handeln nach den Empfehlungen der sogenannten Leitenden Körperschaft ausrichtet.. und welch katastrophalen psychischen Schäden damit bei den eher sensiblen Wesensnaturen in seiner Organisation angerichtet werden....... ständig mit der Rache Jehovas rechnen zu müssen..

Wie du siehst, @Praytes, haben Menschen die keinen liberales Gottesbild brauchen, auch selbst nicht gerade den allerbesten Charakter. Auch wenn sie das meist mit allen Mitteln (und auch jede Menge Gaslighting) zu verbergen versuchen. https://en.wikipedia.org/wiki/Gaslighting

In Anbetracht dessen, dass alle Götter einschließlich Jehova niemand anderer  sind, als der eigene sogenannte Innere "Schweinehund" des Menschen selbst..sind also meine Sorgen über die derzeitigen theokratisch angefeuerten antidemokratischen Entwicklungen überall auf der Welt gar kein Überreaktion, sondern eine relativ richtige Einschätzung der Faktenlage.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(06-08-2020, 18:33)Praytes schrieb: Zum einen ist das keine Relativierung, zum anderen geht es nicht um eine Rechtfertigung für die Schandtaten von Katholiken, Protestanten, Zeugen Jehovas, Atheisten, Freigeistern oder sonst welchen Esoterikern. Es geht immer noch um das Bild eines rachsüchtigen Gottes, welches durch Interpretation mehr über den Charakter desjenigen aussagt, der ein solches Gottesbild verwendet - unabhängig davon, ob er gläubig ist, oder nicht.

Das klingt immer noch ein wenig ominoes und leidlich undifferenziert. Ein solches Gottesbild ist ja durchaus sachlich gerechtfertigt mit Blick auf die Bibel. In dem Fall waere der "Charakter desjenigen [...], der ein solches Gottesbild verwendet", wohl als nuechtern sachlich einzuschaetzen; zumindest, solange er nicht unterschlaegt, dass die Bibel auch andere Gottesbilder versucht, an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Die Paradiesgeschichte ist da gar nicht mal das eklatanteste Beispiel; hier hat Gott eher Verlustaengste (was natuerlich nicht in das Bild der meisten Glaeubigen passt) und versucht, seine Pfruende zu schuetzen. Die richtigen Rasereien kommen eher in der Exodus-Geschichte zum Vorschein, ebenso der Punkt, dass man Gott an seiner Eitelkeit packen kann. Dies sind alles Gottesbilder, die die Bibel propagiert.

Im Prinzip versuchen wir heutzutage, die Interpretation des Textes an das moderne Gottesbild anzupassen. Literalisten haben es da halt sehr schwer, weshalb ja auch viele davon so erfinderisch mit absurden "Erklaerungen" sind.
(07-08-2020, 09:52)Ulan schrieb: ........ zumindest, solange er nicht unterschlaegt, dass die Bibel auch andere Gottesbilder versucht, an den Mann (oder die Frau) zu bringen.

Interessant wäre in diesem Fall auch ein humanistisches Gottesbild, das es seinen Vertretern in der Selbstbespiegelung erlaubt, auch mal herzhaft über die eigenen Dummheit und Inkompetenz zu lachen, oder es ein anderes mal ermöglicht, sich selber ob seiner eigenen unsinnigsten Schnapsideen zu tadeln. Eine notwendig Voraussetzung, um auch die eigenen Fehler, Irrtümer und Sünden als Chance zu begreifen, aus denen man lernen kann, seinem eigenen inneren Schweinehund Grenzen zu setzen.

Aber ein solches Gottesbild gibt die Bibel auch bei gewissenhaftester Erforschung der Texte leider nicht her. Eher anders herum. Je gewissenhafter man die Bibel erforscht, um so mehr findet man Rechtfertigungen sich seiner eigenen grenzenlosen Weisheit und unfehlbaren Urteilskraft zu bestaunen... (um nicht zu sagen, um so mehr füttert und verwöhnt man seinen eigenen inneren Schweinehund)
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Ich hab da gerade....*https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/bibeltreue-supermacht-evangelikale-in-den-usa-100.html geschaut.

mir ist schlecht geworden.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Ulan schrieb:Das klingt immer noch ein wenig ominoes und leidlich undifferenziert. Ein solches Gottesbild ist ja durchaus sachlich gerechtfertigt mit Blick auf die Bibel.
Was heißt das schon? Was ist denn demnach die Bibel mehr als eine Sammlung von Gottesbildern, die ihrerseits doch schon Interpretationen der Menschen sind, die sie zur damaligen Zeit verwendeten?


Ulan schrieb:Im Prinzip versuchen wir heutzutage, die Interpretation des Textes an das moderne Gottesbild anzupassen.
Also im Grunde nichts anderes als eine (moderne) Interpretation der Interpretation von damals. Gibt es nur ein modernes Gottesbild? Oder sind es dann nicht vielmehr so viele, wie es moderne Interpretationen gibt?
(07-08-2020, 20:45)Praytes schrieb:
Ulan schrieb:Im Prinzip versuchen wir heutzutage, die Interpretation des Textes an das moderne Gottesbild anzupassen.
Also im Grunde nichts anderes als eine (moderne) Interpretation der Interpretation von damals. Gibt es nur ein modernes Gottesbild? Oder sind es dann nicht vielmehr so viele, wie es moderne Interpretationen gibt?

So wie ich das verstanden habe, meinte Ulan die Interpretation des Bibeltextes an sich und nicht das Gottesbild von damals, von wann auch immer. Damals gab es ja auch viele unterschiedliche Gottesbilder, die zu ihrer Zeit sehr modern waren. Modernere Interpretationen von noch älteren Gottesbildern.

Die Zeugen Jehovas interpretieren heute z.B. die Person Jesu als Erzengel Michael. Mit solch einer modernen Interpretation haben andere moderne Jesusvorstellungen nichts zu tun.. da gehts eher dahin, dass der historische Jesus mit Sicherheit ein anderer war, als der Glaubensjesus, welcher eher den Menschen in all ihrer Unvollkommenheit und Hoffnung zugewandt ist. Während der biblische Jesus sich so ziemlich nur auf sich selbst konzentriert und seine Anhänger eigentlich nur dazu braucht, sich selbst und seinen psychopathischen Vater bestmöglich in Szene zu setzen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Geobacter schrieb:So wie ich das verstanden habe, meinte Ulan die Interpretation des Bibeltextes an sich und nicht das Gottesbild von damals, von wann auch immer. Damals gab es ja auch viele unterschiedliche Gottesbilder, die zu ihrer Zeit sehr modern waren. Modernere Interpretationen von noch älteren Gottesbildern.
Dann warte ich mal ab, ob sich Ulan selbst dazu noch äußert.


Geobacter schrieb:da gehts eher dahin, dass der historische Jesus mit Sicherheit ein anderer war, als der Glaubensjesus, welcher eher den Menschen in all ihrer Unvollkommenheit und Hoffnung zugewandt ist. Während der biblische Jesus sich so ziemlich nur auf sich selbst konzentriert und seine Anhänger eigentlich nur dazu braucht, sich selbst und seinen psychopathischen Vater bestmöglich in Szene zu setzen.
So kann sich dann wohl jeder das Gottesbild aussuchen, das characterlich am besten zu ihm passt. Oder zumindest einiges über den Character aussagt.
Ich meinte schon die jeweils vorherrschenden Gottesbilder. Hier treffen die Gottesbilder der Zeit, aus der die Paradies-Legende stammt, das zur Zeit der Niederschrift der Fassung, die wir kennen, das der juedischen Interpretationsgeschichte der Antike, das der kanonisierten Fassung der christlichen Spaetantike und des fruehen Mittelalters, und letztlich das heute vorherrschende vom "lieben Gott" aufeinander. Da knirscht es zum Teil gewaltig, auch schon in einigen der mittleren Stufen. Gepraegt werden diese Gottesbilder vom moralisch-ethischen Umfeld der jeweiligen Gesellschaften.
(08-08-2020, 06:23)Praytes schrieb: So kann sich dann wohl jeder das Gottesbild aussuchen, das characterlich am besten zu ihm passt. Oder zumindest einiges über den Character aussagt.

Bei den Zeugen Jehovas ist das durchaus üblich. Man muss schon den richtigen fiesen Charakter mitbringen, um andere Mitglieder des eigenen Gottesbildesvereines und sogar die eigenen Kinder an akuter Anämie sterben zu lassen, obwohl man genau weis, dass da mit etwas Spenderblut durchaus noch etwas dagegen zu machen wäre. Und das alles nur deswegen, weil man bei Nichteinhaltung diese unsinnig grausamen Blutgebotes mit der allerfürchterlichsten Rache seines eigenen Gottesbildes rechnen muss, weil dieses sein Blutopfer nicht kriegt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
"Fieser Charakter" ist wohl nicht das richtige Wort. Ich denke schon, dass Eltern unter solch einer Entscheidung schrecklich leiden. Es ist nur ausgesprochen schade, wie tief die Verblendung gehen kann, Gott koenne so etwas wollen.
(08-08-2020, 07:23)Ulan schrieb: Gepraegt werden diese Gottesbilder vom moralisch-ethischen Umfeld der jeweiligen Gesellschaften.

Ist ja heute in vielen Religionsgemeinschaften noch immer so. Und das Ethische muss sich dann oft und meist  auch ganz hinten anstellen, wenn es die eigene Auslegung der Bibeltexte, bzw. das eigenen Gottesbild so verlangt.
Praytes meinte doch, dass bei der Auswahl des eigenen Gottesbildes Moral und Ethik gar keine Rolle spielten, sondern nur der eigene Charakter. Weswegen er ja auch einem nichtliberalen Gottesbild anhängt. Nach eigener Aussage.
Man könnte das auch so verstehen, das Anhänger nichtliberaler Gottesbilder möglicherweise selbst gar keinen eigenen Sinn für Moral und Ethik haben und sich da also ganz auf die Bibeltexte verlassen müssen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Ulan schrieb:Da knirscht es zum Teil gewaltig, auch schon in einigen der mittleren Stufen. Gepraegt werden diese Gottesbilder vom moralisch-ethischen Umfeld der jeweiligen Gesellschaften.
Da erscheint es auch gar nicht mal so unergründlich, dass sich in der westlichen Kultur unter anderem auch das Gottesbild des "nichtexistenten Gottes" etabliert, sozusagen als Gegensatz zu allen anderen Gottesbildern, die von unterschiedlichen Charakteren interpretiert werden. Es ist anzunehmen, dass es also auch weiterhin knirschen wird.


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