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Atheistische Autoren
#1
Hallo Religionscommunity!
bin mal wieder über ein Buch gestolpert. Paul Schulz "Atheistischer Glaube".
Bin bis jetzt von einigen atheistischen Autoren eher enttäuscht gewesen, da sich bei deren Lektüre doch immer wieder der "Kampf-Atheismus" erkennen ließ.
Was lest ihr so, oder habt ihr gelesen? Welche Autoren sind eher polemisch, welche "echt okay"? Was sagt ihr zu Schulz oder Herren wie Michael Schmidt-Salomon?

Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#2
(07-04-2009, 10:35)Sonne schrieb: Was sagt ihr zu ... oder Herren wie Michael Schmidt-Salomon?

das bilderbuch vom kleinen ferkel habe ich mit genuß gelesen
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#3
Das beeindruckendste "atheistische" Buch in den letzten Jahren war für mich "Woran glaubt ein Atheist?" von André Comte-Sponville.

C-S bezeichnet sich selbst als Atheist, ist aber einer von der sehr "milden" Art. Wie schon der Untertitel des Buches zeigt ("Spiritualität ohne Gott"), ist er ein Suchender, er sucht das Mystische, das Transzendente, das auch für einen Atheisten "Hinter" der Realität annehmbar (um nicht zu sagen "glaubbar") sein kann.

DE
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#4
Hallo Sonne,

das Ferkel-Buch hab' ich auch mit Genuss gelesen, nur - wenn man gegen
etwas schreibt, ist eine gewisse Polemik wohl unabdingbar... Eusa_think

Bei einem Autor heißt es dass das nicht so wäre - ich habe das Buch bestellt,
bin aber noch nicht dazugekommen es zu lesen - John L. Mackie.
() qilin
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#5
(07-04-2009, 11:51)qilin schrieb: Hallo Sonne,

das Ferkel-Buch hab' ich auch mit Genuss gelesen, nur - wenn man gegen
etwas schreibt, ist eine gewisse Polemik wohl unabdingbar... Eusa_think

Bei einem Autor heißt es dass das nicht so wäre - ich habe das Buch bestellt,
bin aber noch nicht dazugekommen es zu lesen - John L. Mackie.

Das mein ich ja gerade. Man kann eine Ansicht oder Meinung nicht teilen, muss dann aber keinen zynischen Unterton einbringen, oder? Das stört mich bei vielen Autoren eben.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#6
(08-04-2009, 09:06)Sonne schrieb: Man kann eine Ansicht oder Meinung nicht teilen, muss dann aber keinen zynischen Unterton einbringen, oder?

meinst du das ferkelbuch?

was genau hältst du daran für zynisch?

es zeigt beispielhaft verhaltensweisen und argumentationsmuster, wie sie in der realität ja durchaus nicht selten zu beobachten sind

wenn das buch sie bis "zur kenntlichkeit entstellt" - umso besser
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#7
@petronius
nein, ich meine nicht das Ferkelbuch. Das kenn ich zwar, hab es aber noch nicht selbst gelesen. Meinte den Zitateabschnitt darüber.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#8
(09-04-2009, 09:50)Sonne schrieb: @petronius
nein, ich meine nicht das Ferkelbuch. Das kenn ich zwar, hab es aber noch nicht selbst gelesen. Meinte den Zitateabschnitt darüber.

ja, den hab ich nämlich so verstanden

aber jetzt alles klar
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#9
Ich lese gerade Codex Atheos von Paul Schulz, und danach werde ich seine weltlichen Predigten lesen von 1978 als er noch Pastor war.
Morgen erwarte ich mit der Post von Christopher Hitchens "Der Herr ist kein Hirte", was etwas aggressiver sein dürfte als gewohnt. Ist mir recht. Das bringt vielleicht nicht viel, aber ich habe selbst eine Höllenwut auf diesen widersinnigen Götterglaube., aus dem sich der Mensch befreien muß, um wahrhaftig autonom bzw. selbstbestimmend zu werden.
Solomon`s Sekularen Humanismus habe ich bereits gelesen, Dawkins`Götterwahn auch (zur Zeit mein Lieblingsbuch).
#Auf jeden Fall will ich mir noch Darwin`s "Entstehung der Arten" besorgen.
Den Koran will ich unbedingt auch noch lesen. Wenn jemand sich mit dem Glauben von zwei Millarden Menschen anlegt, dann muß man auch die Argumentationen der Gegenseite lesen. Ansonsten diskutiere ich sehr häufig mit Muslimen aus unserer Firma. Die haben kein Problem, mit meinen Fragen, meiner Kritik. Wir machen sogar gegenseitig Spässe. Sie nennen mich, Ungläubiger", und ich erinnere sie daran, zu denken, das sie 5 mal am Tag Salat machen müssen. Salat ist die Bezeichnung für das fünfmalige Beten am Tag. Ich erzähle ihnen, das der Koran schlecht übersetzt wurde, und Mohammed nicht gemeint hatte,m das Muslime beten sollen, sondern, das sie 5 Salate zubereiten sollen.
Verletzt war davon noch keiner gewesen. Wir ärgern uns halt gerne gegenseitig.
Für mich als radikalen Atheisten gibt es allerdings nur eine Grenze: Das stören bei religösen Ritualen. Ich unterbreche niemanden beim beten, und ich frage auch keinen Moslem wenn er in der Gebetsposition ist, ob ihm schlecht wäre.
Das ist absolut privat, und reine Mediation.
Da die Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik und dem Bildungswillen der Menschen seit den letzten Jahren rasant zugenommen hat, bin ich sicher, das es Religionen irgendwann nicht mehr geben wird.Das kritische Bewußtsein der Menschen wird sich dahin steigern, das eine argumentationsarme Religionsindoktrinierung irgendwann nur noch bei ganz wenigen Menschen funktionieren wird.
Wenn die Religösen bis dahin keine belegbaren Beweise für ihre Hyphothese aufbringen können, werden Religionen zur Vergangenheit werden, oder durch undoktriniertem eigenem, aus sich selbst heraus entstandenen Glauben entstehen.
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#10
(16-06-2009, 02:21)Mattheist schrieb: Das kritische Bewußtsein der Menschen wird sich dahin steigern, das eine argumentationsarme Religionsindoktrinierung irgendwann nur noch bei ganz wenigen Menschen funktionieren wird.
Wenn die Religösen bis dahin keine belegbaren Beweise für ihre Hyphothese aufbringen können, werden Religionen zur Vergangenheit werden, oder durch undoktriniertem eigenem, aus sich selbst heraus entstandenen Glauben entstehen.


Das Verwirrende ist, dass der evangelikale und/oder fundamentalistische Glaube zu einem hohen Prozentsatz das erfüllt, was ich in dem Zitat fettgedruckt habe:
er ist nicht durch Indoktrination entstanden, sondern durch absolut freie Wahl.
Sehr viele von ihnen hatten nie vorher etwas mit dem Christentum am Hut, waren gar in den Atheismus hineinerzogen worden.
Bis sie dann Jesus "übefiel".

Was immer die Ursache sein mag: es war ein "aus sich selbst heraus entstandener Glaube".
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#11
(16-06-2009, 02:21)Mattheist schrieb: ... ich habe selbst eine Höllenwut auf diesen widersinnigen Götterglaube., aus dem sich der Mensch befreien muß, um wahrhaftig autonom bzw. selbstbestimmend zu werden.
Es sind die absolut gesetzten Gottesbilder. Und red' nicht über "Götter", wenn du Gott meinst. Wir sind uns wahrscheinlich in der Bekämpfung der falschen Gottesbilder einig. Richte nicht Barrieren auf, wo sie nicht wirklich sind!

(16-06-2009, 02:21)Mattheist schrieb: ... Dawkins`Götterwahn auch (zur Zeit mein Lieblingsbuch).
Dawkin richtet ebenfalls Barrieren (Abgrenzungen) auf, wo sie nicht sind. Es gibt keinen 'Götterwahn' - es gibt schlicht "christlich gefärbten Aberglauben", der sich leider nicht mehr so ohne Weiteres vertreiben lässt. An der Stelle gehe ich mit dir einig.

(16-06-2009, 02:21)Mattheist schrieb: ... Da die Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik und dem Bildungswillen der Menschen seit den letzten Jahren rasant zugenommen hat, bin ich sicher, das es Religionen irgendwann nicht mehr geben wird. ...
Diese Einschätzung beruht auf einem Missverständnis dessen, was "Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik" zu leisten im Stande ist. Nichts in diesem Konglomerat von Wissen und Weltbeschreibung ist in der Lage, uns zu sagen, was "gut und böse" ist - auch den Atheisten unter uns nicht.
Dass es die Gesellschaftswissenschaften auch nicht können, zeigt der Fall der kommunistischen Weltanschauung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
(17-06-2009, 11:57)Ekkard schrieb: Diese Einschätzung beruht auf einem Missverständnis dessen, was "Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik" zu leisten im Stande ist. Nichts in diesem Konglomerat von Wissen und Weltbeschreibung ist in der Lage, uns zu sagen, was "gut und böse" ist - auch den Atheisten unter uns nicht.
Dass es die Gesellschaftswissenschaften auch nicht können, zeigt der Fall der kommunistischen Weltanschauung.

da muß ich dich korrigieren

nichts ist einfacher als sich hinzustellen und zu behaupten, man wisse genau, was "gut und böse" ist. egal, ob man sich dabei auf naturwissenschaft, geisteswissenschaft oder religion beruft

nur wird die naturwissenschaft einen solchen anspruch gar nicht erheben (einzelne knallköppe, die sich bei so was fälschlich auf die naturwissenschaft berufen, wird es natürlich immer geben), die gesellschaftswissenschaft tut das imho auch nicht (zumindest ist mir als - zugegebenermaßen - laien in diesen wissenschaften nicht klar, inwiefern eine "kommunistische Weltanschauung" endgültig "gut und böse" festlegen will)

die religion aber tut das mit größter selbstverständlichkeit - obwohl auch sie keine andere grundlage dafür hat als eben die behauptete autorisierung durch "gott"

also: in der lage, einfach zu sagen, was "gut und böse" ist, ist jeder, der einfach die chuzpe dazu hat

das aber zweifelsfrei festzulegen und für alle verbindlich vorzuschreiben - dazu ist niemand imstande
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#13
(17-06-2009, 15:24)petronius schrieb:
(17-06-2009, 11:57)Ekkard schrieb: Diese Einschätzung beruht auf einem Missverständnis dessen, was "Entwicklung von Wissenschaft, Forschung Technik" zu leisten im Stande ist. Nichts in diesem Konglomerat von Wissen und Weltbeschreibung ist in der Lage, uns zu sagen, was "gut und böse" ist - auch den Atheisten unter uns nicht.
Dass es die Gesellschaftswissenschaften auch nicht können, zeigt der Fall der kommunistischen Weltanschauung.

da muß ich dich korrigieren

nichts ist einfacher als sich hinzustellen und zu behaupten, man wisse genau, was "gut und böse" ist. egal, ob man sich dabei auf naturwissenschaft, geisteswissenschaft oder religion beruft

nur wird die naturwissenschaft einen solchen anspruch gar nicht erheben (einzelne knallköppe, die sich bei so was fälschlich auf die naturwissenschaft berufen, wird es natürlich immer geben), die gesellschaftswissenschaft tut das imho auch nicht (zumindest ist mir als - zugegebenermaßen - laien in diesen wissenschaften nicht klar, inwiefern eine "kommunistische Weltanschauung" endgültig "gut und böse" festlegen will)

die religion aber tut das mit größter selbstverständlichkeit - obwohl auch sie keine andere grundlage dafür hat als eben die behauptete autorisierung durch "gott"

also: in der lage, einfach zu sagen, was "gut und böse" ist, ist jeder, der einfach die chuzpe dazu hat

das aber zweifelsfrei festzulegen und für alle verbindlich vorzuschreiben - dazu ist niemand imstande
Für mich ist es Böse, wenn ich grundlos einem Menschen Leid an Leib, Eigentum, oder Ego zufüge. was soll denn sonst "böse" sein?
Es gilt immer noch das alte Kant- Zitat. Der kategorische Imperativ:
"„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Naturgesetzformulierung: „Handle so, als ob die Maximen deiner Handlung durch deinen Willen zu einem Naturgesetz werden solle.“
Davon soll es noch vier weitere Variationen geben.
an Ekkard. Bei Dawkins wird ständig der Schreibstil kritisiert, statt auf seine Argumentaion einzugehen. Dein Bild von Jesus könnte vielleicht, genauso wie meines, von der Lektüre des Codex Atheus von Paul Schulz korrigiert werden.
In der Jüdisch, christlichen Religion war nichts mehr freier Glaube, seit dem Punkt an dem Moses vom Berg herabgestiegen und das erste Gebot verkündet hat.
Wieso richte ich Barrieren auf, wenn ich absolute Gedankenfreiheit fordere, ohne heilige Strafandrohungen vom Höllenfeuer?
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#14
Mattheist: Was du für gut bzw. für böse hälst ist, hier nicht die Frage, sondern woher man das weiß - nicht erst seit Immanuel Kant. Mein Jesus-Bild kennst du gar nicht, weil ich es auch nicht kenne. Ich "kenne" nur das neue Testament und weise auf bestimmte Thesen der so genannten Bergpredigt hin, die ich für erwähnenswert halte, und die viel über unsere ethische Haltung verraten.
Von Dawkin habe ich einige Seiten gelesen, bis mir als Wissenschaftler der Hut hochgegangen ist. Er gehört mit seinen Thesen zu den "Knallköppen", von denen Petronius sprach. Den Codex Atheus/Paul Schulz kenne ich nicht.
Ethik macht nicht unfrei, sondern ist die vernünftige Beschränkung, um bestimmte Freiräume zu schaffen.
Wozu "absolute Gedankenfreiheit" fordern, wenn sie de facto besteht. Denken kannst du Beliebiges. Nur werden deine Freiräume des Handelns blitzesschnelle eingeschränkt, wenn du gesetzliche oder ethische Regeln nicht einhälst. Freiheit ist immer zuerst die (relative) Freiheit aller.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
(17-06-2009, 20:19)Mattheist schrieb: Für mich ist es Böse, wenn ich grundlos einem Menschen Leid an Leib, Eigentum, oder Ego zufüge. was soll denn sonst "böse" sein?
Es gilt immer noch das alte Kant- Zitat. Der kategorische Imperativ:
"„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

ich sehe das nicht anders - aber auch dies ist nicht naturgegeben, sondern letztlich eine sache der vereinbarung
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