(27-05-2009, 17:46)helmut schrieb:(24-05-2009, 18:48)Epicharm schrieb: Es wird wohl in erster Linie darauf ankommen, welche Literatur man zur Begründung solcher Aussagen heranzieht.Und Finkelstein ist jemand mit einer Agenda.
Was willst Du damit andeuten? Dass Finkelstein ein Ziel verfolgt, das seinem wissenschaftlichen Anspruch nicht gerecht wird?
Finkelstein ist einer der führenden Archäologen Israels, weltweit anerkannt und geschätzt.
(27-05-2009, 17:46)helmut schrieb: Der ist von seine Kollegen auch deswegen kritisiert worden.
Und wer hat ihn kritisiert? Vor allem seine Kollegin Eilat Mazar, die dazu neigt, jeden Stein, der Bearbeitungsspuren aufweist, biblisch zu deuten!
(27-05-2009, 17:46)helmut schrieb: ...inzwischen Hinweise auf David und den Königspalast gefunden (hab ich im Radio gehört).
"Hab ich im Radio gehört" ist keine gute Quellangabe.
E. Mazar hat in Jerusalem die Fundamente eines Gebäudes und paar Scherben gefunden und meinte, es sei wahrscheinlich der Palast König Davids. Einige ihrer Fachkollegen (vor allem ihr Vetter Amihai Mazar) halten das für möglich. Nach Meinung Finkelsteins (und anderer Archäologen) wird der Fund (vor allem die Keramik) falsch datiert, das Bauwerk sei, sagen sie, im 12. Jh vChr entstanden und kanaanäischen Ursprungs.
(27-05-2009, 17:46)helmut schrieb:(24-05-2009, 18:48)Epicharm schrieb: Gallio war Prokonsul und Statthalter von Achaja. Das steht bei Lukas (Apg 18,12).Ja und genau das wurde bezweifelt, bis eine Inschrift gefunden wurde, in der er erwähnt wurde.
Früher wurde so gut wie nichts von dem angezweifelt, was in der Bibel steht, jedenfalls nicht öffentlich. Und als einige laut zu zweifeln begannen, wurden sie geächtet. Als Beispiel sei D. F. Strauß angemerkt.
Ich hatte geschrieben:
Zitat:Die Inschrift, die im Apollotempel in Delphi gefunden (1905 publiziert) wurde und Auskunft gibt, dass Gallio Prokonsul war, ist ein Textfragment. Soviel ich weiß, ist mit dieser Inschrift ein Brief von Claudius an Gallio wiedergegeben. In der sechsten Zeile der Inschrift heißt es: "…Gallio mein (Freund und Pro)consul (von Achaja)…". Das, was in Klammer gesetzt ist, steht schon nicht mehr dort (bzw. ist unlesbar) und wurde für die Veröffentlichung sinnhaft bzw. aus dem Lukastext ergänzt.
Ob der Gallio dieser Textzeile mit jenem der Apg identisch ist oder nicht, hat doch nur für die Datierung paulinischen Wirkens Bedeutung!
Dass der historische Wert der Apg von manchen Fachgelehrten (E. Haenchen, H. Conzelmann, Ph. Vielhauer) gering, von anderen (J. Roloff, M. Hengel, C. K. Barrett) höher eingeschätzt wird, ist evident.
Es kann sich also jeder die Fachmeinung zu eigen machen, die seinen Vorstellungen entgegenkommt.
MfG E.
MfG B.