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Ist Gott ein Mörder?
#46
(26-07-2009, 17:33)SchmetterMotte schrieb: Warum verändert man Gottesbilder, wenn ein Gott doch für gläubige Menschen eine tatsächliche Wahrheit ist?


Man "verändert" sie nicht, sondern sie verändern sich von alleine. Das bleibt nicht aus, da Menschen sich verändern. Das Gottesbild wird dem neuen Stand angepasst. Entweder unbewusst, mitunter bewusst. Das ist bei sämtlichen Gottheiten in sämtlichen Kulturen zu beobachten. Statik kommt nicht vor in der Menschheit.

Man kann das schon im Alten Testament studieren, wie sich die Gottesbilder über Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende verändert haben. Die verschiedenen Zeitschichten, die in den alttestamentlichen Schriften sichtbar werden, geben dafür Material. Irgendwo hier im Forum wurde das ja schon am Beispiel "Jahwe" angedeutet: aus einem ursprünglichen - lokalen - Gewittergott wurde ein anderer Gott.
Es besteht auch die Theorie, dass Jahwe ursprünglich ein lokaler Berggott war - dem Berg Sinai zugehörig - und dann allmählich zu einem nationalen Gott entwickelt wurde, mit neuen spezifischen Eigenschaften.

Auch besteht die Theorie, dass ursprünglich noch zu Zeiten des Alten Testamentes Polytheismus existierte, der erst allmählich - und mit Drohungen, wie wir im Alten Testament lesen können - durch den Monotheismus ersetzt wurde (die Pluralform "Lasset uns Menschen machen" wird als Restbestand gedeutet).

Es wäre interessant zu wissen, warum die damaligen jüdischen Priester den Polytheismus ihrem Volk so vehement austreiben wollten. Ich vermute, dass die Religionswissenschaft dafür Theorien hat.

Ich selber könnte mir vorstellen, dass dies mit der Individualisierung des Einzelnen zu tun hat. Je mehr man sich selber als eine Einheit empfindet, umso mehr stellt man sich die Gottheit auch als Einheit vor.



Zitat:Darf man sich einen angeblich existenten Gott einfach so zurechtschnibbeln wie es einem gefällt?


"wie es einem gefällt", "nach Lust und Laune" - das wird gerne unterstellt. Und "zurechtgeschnibbelt" klingt abfällig.

Es mag oberflächliche Trickser geben, die sich ständig rhetorisch aus der Schlinge ziehen und einem was vormachen wollen - aber nicht alle Christen sind Trickser. Icon_smile

Sie können nicht dafür, dass sie Menschen sind und den menschlichen Bedingungen unterliegen. Es wird an den Gottesbildern - innerlich - seit Jahrtausenden gearbeitet, und selbst die strenggläubigsten Christen geben zu, dass sie nur Bilder von Gott haben, und dass sie diese Bilder ständig verändern müssen.



Zitat:Verwerflich ist es nicht, aber wer einem schon immer existenten Gott vor 50 Jahren diese und Heute ganz andere Eigenschaften zuschreibt, beweist der dann nicht gleichzeitig damit, dass Gott nichts real existierendes, sondern reine Vorstellung ist, die sich nach Laune und Vorstellung ändern kann?


Insofern nein, als Vorstellung von Gott und Gott selber ja für die meisten klar unterschiedene Dinge sind.
Ich habe in einem evangeiikalen Forum bei einigen beobachtet, dass sich ihr Gottesbild sogar innerhalb ein, zwei Jahren verändert hat- vor aller Augen. Und das empfindet niemand als Problem, weil sie ja wissen, dass sie sich ständig verändern.

Das gilt einfach für jeden Menschen.



Zitat:trotzdem bleibt meine Frage bestehen: Warum kann Gott nicht grausam und gemein sein und nicht nur nett und vergebend? Warum schiebt das Christentum alles Schlechte auf den Teufel und behält alles Gute für sich?


Das tut "das" Christentum ja nicht. Der Teufel wird in den letzten zwanzig Jahren von bestimmten Richtungen wieder rausgekramt - er ist ja nicht mal in der Bibel enthalten. Aber der Aberglaube ist wieder stark angewachsen, jedenfalls nach meiner Beobachtung.

Warum manche für das Christentum den Teufel brauchen, ist meines Erachtens eine psychologische Frage. Auch in Verschwörungstheorien - die gar nichts mit dem Christentum am Hut haben - tauchen solche "böse Wesen" auf, die den Menschen zerstören wollen.

Ich sehe da in beiden Fällen Zusammenhänge. Das Gefühl des Ausgeliefertseins an äußere Mächte, das Ohnmachtsgefühl gegenüber allem und jedem sucht nach einer Personifizierung dieses Elends.
#47
Ich beschreibe mal die These,: Gott, Welcher übrigens stehts im Pluralis Majestatis "Elohim, plural von Eloha" auftritt, steht an der Spitze. Innerhalb Gottes, aber eine Dimension tiefer, den Menschen näher, kommt die schwarz-weiß Ebene gut-böse usw. dies ist die Christus-Satan Ebene. Auf meiner HP könnt Ihr unter der Rubrik-> Interferenzen in der Unterrubrik-> Kabbalistische Bilder, Kabbalistische Bäume anschauen und selbst studieren. Unter der schwarz- weiß Ebene, folgen weitere Ebenen, welche nur Geisteswesen vorbehalten sind. Die unterste Sephira ist "das Reich"-> Malkuth, sie symbolisiert die sichtbare Welt. Eure Gebete und Vorwürfe richten sich an die Ebene, oberhalb des Malkuth! Wenn ihr Mörder sucht? sucht sie in dieser Ebene!:icon_rolleyes:
Aber am besten sucht Ihr die Mörder auf der Malkuth Ebene-> der sichtbaren Welt!:icon_twisted:
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
#48
petronius schrieb:ich habe den eindruck, daß so mancher gläubige sich eine äußerst krude privatlogik zusammenbasteln muß, um seinen in sogenannten heiligen schriften beschriebenen gott nicht verachten zu müssen

Ich bediene mich an dieser Stelle noch einmal des Satzes von petronius, weil diesem auch hier nichts hinzuzufügen ist.
#49
(26-07-2009, 19:02)Saldo schrieb: Es wird an den Gottesbildern - innerlich - seit Jahrtausenden gearbeitet, und selbst die strenggläubigsten Christen geben zu, dass sie nur Bilder von Gott haben, und dass sie diese Bilder ständig verändern müssen

man weiß also gar nicht, was es eigentlich ist - aber man nennt es halt mal "gott" und geht aus unerfindlichem grund davon aus, daß es existieren müsse. und welches bild man davon hat, ist, wenn nicht beliebig, so zumindest dem zeitgeist und der persönlichen befindlichkeit geschuldet
#50
(26-07-2009, 21:58)petronius schrieb:
(26-07-2009, 19:02)Saldo schrieb: Es wird an den Gottesbildern - innerlich - seit Jahrtausenden gearbeitet, und selbst die strenggläubigsten Christen geben zu, dass sie nur Bilder von Gott haben, und dass sie diese Bilder ständig verändern müssen

man weiß also gar nicht, was es eigentlich ist - aber man nennt es halt mal "gott" und geht aus unerfindlichem grund davon aus, daß es existieren müsse. und welches bild man davon hat, ist, wenn nicht beliebig, so zumindest dem zeitgeist und der persönlichen befindlichkeit geschuldet
Du kannst von mir aus "alter socken " zu Gott sagen aber das musst Du selber Klarmachen falls Du Ihn/Sie mal siehst; Wer oder was es ist?! Keine (oder nur geringe) Ahnung; Ich hab kein Patent auf Gott(ich bin nicht sein Schöpfer).Aber DU kannst uns doch sicherlich eine exakte Definition des Gottes liefern, dessen Existenz du verneinst! Ich persönlich bin übrigens erstmal davon ausgegangen , dass "ES" nicht existiert.
"Irgendwas" hat mich eines besseren belehrt.
"Wenn man sich zum 50. mal auf den Daumen gehauen hat, kann es hilfreich sein, die Existenz des Hammers als gegeben anzunehmen!" Es gibt Leute die(im übertragenen Sinn) die Hand voller Pflaster haben, aber immer noch die Existenz, von Hämmern leugnen! Aber ich leugne den Hammer nicht ich benutze ihn. Und wie ich Dir als Bildhauer berichten kann, man kann sogar Kunst damit machen. Das gilt im wörtlichen, wie im übertragenem Sinn.Eusa_think
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
#51
Entschuldigt, dass ich mich nun einmal einmische.

Roydans schrieb:Aber DU kannst uns doch sicherlich eine exakte Definition des Gottes liefern, dessen Existenz du verneinst!


Das kann man eben nicht, wenn man nicht an seine Existenz glaubt.
Wer an die Existenz glaubt, der liefert auch immer (seine eigene) Definition, wenn auch keine Exakte. Aber wenn man nicht glaubt, dass etwas existiert, dann hat man eigentlich auch keine genauere Vorstellung davon, außer das es ein gedankliches, abstraktes Konstrukt ist. Die Definition müssen schon die liefern, die an das glauben, was es zu definieren gilt, also wir Gläubigen.


Roydans schrieb:Ich persönlich bin übrigens erstmal davon ausgegangen , dass "ES" nicht existiert.
"Irgendwas" hat mich eines besseren belehrt.

Was genau?


Roydans schrieb:Wenn man sich zum 50. mal auf den Daumen gehauen hat, kann es hilfreich sein, die Existenz des Hammers als gegeben anzunehmen!" Es gibt Leute die(im übertragenen Sinn) die Hand voller Pflaster haben, aber immer noch die Existenz, von Hämmern leugnen! Aber ich leugne den Hammer nicht ich benutze ihn.

Damit drückst du nichts aus, als deine religiöse Überzeugung. Und da wir von dieser deiner Überzeugung nun schon wissen, bringt dieses "Argument" die Diskussion nicht voran.
#52
(26-07-2009, 21:52)Byron schrieb:
petronius schrieb:ich habe den eindruck, daß so mancher gläubige sich eine äußerst krude privatlogik zusammenbasteln muß, um seinen in sogenannten heiligen schriften beschriebenen gott nicht verachten zu müssen

Ich bediene mich an dieser Stelle noch einmal des Satzes von petronius, weil diesem auch hier nichts hinzuzufügen ist.


Dem ist schon noch einiges hinzuzufügen. Mit welchem Recht wird hier jemandem, den Ihr gar nicht kennt, unterstellt, dass er eigentlich seinen Gott verachten müsste und das nur nicht wahrhaben wolle?



(26-07-2009, 22:34)Byron schrieb: Entschuldigt, dass ich mich nun einmal einmische.

Roydans schrieb:Aber DU kannst uns doch sicherlich eine exakte Definition des Gottes liefern, dessen Existenz du verneinst!


Das kann man eben nicht, wenn man nicht an seine Existenz glaubt.


Oh doch, das kann man. Denn die, die die Existenz eines Gottes abstreiten und andere zu diffamieren suchen, die an einen Gott glauben:
die haben immer eine ganz bestimmte Gottesvorstellung, die sie nicht tolerieren wollen.


Zitat:Die Definition müssen schon die liefern, die an das glauben, was es zu definieren gilt, also wir Gläubigen.


Müssen sie nicht. Wer hat das Recht dazu, das zu fordern?



Zitat:
Roydans schrieb:Ich persönlich bin übrigens erstmal davon ausgegangen , dass "ES" nicht existiert.
"Irgendwas" hat mich eines besseren belehrt.

Was genau?


Wir sind hier nicht bei der Inquisition.


Roydans schrieb:
Zitat:Wenn man sich zum 50. mal auf den Daumen gehauen hat, kann es hilfreich sein, die Existenz des Hammers als gegeben anzunehmen!" Es gibt Leute die(im übertragenen Sinn) die Hand voller Pflaster haben, aber immer noch die Existenz, von Hämmern leugnen! Aber ich leugne den Hammer nicht ich benutze ihn.

Damit drückst du nichts aus, als deine religiöse Überzeugung. Und da wir von dieser deiner Überzeugung nun schon wissen, bringt dieses "Argument" die Diskussion nicht voran.


Welche "Diskussion" denn? Dass Ihr von einem Gläubigen fordert, dass er sich vor Euch zu rechtfertigen habe?

Wer seid Ihr eigentlich, was nehmt Ihr Euch heraus?
#53
(26-07-2009, 22:24)Roydans schrieb: Aber DU kannst uns doch sicherlich eine exakte Definition des Gottes liefern, dessen Existenz du verneinst!

ich könnte dir zig götter definieren, an deren existenz ich nicht glaube

Zitat:Ich persönlich bin übrigens erstmal davon ausgegangen , dass "ES" nicht existiert.
"Irgendwas" hat mich eines besseren belehrt

das will ich dir für dich persönlich auch gar nicht abstreiten

Zitat:Wenn man sich zum 50. mal auf den Daumen gehauen hat, kann es hilfreich sein, die Existenz des Hammers als gegeben anzunehmen!" Es gibt Leute die(im übertragenen Sinn) die Hand voller Pflaster haben, aber immer noch die Existenz, von Hämmern leugnen!

welch blumige metapher

aber sie enthält mehr wahrheit, als du beabsichtigt hast:

pflaster auf der hand beweisen erst mal nur, daß du dir wehgetan hast. obs ein hammer war...

...keine ahnung
#54
(26-07-2009, 23:02)Saldo schrieb: Dem ist schon noch einiges hinzuzufügen. Mit welchem Recht wird hier jemandem, den Ihr gar nicht kennt, unterstellt, dass er eigentlich seinen Gott verachten müsste und das nur nicht wahrhaben wolle?

spielst du schon wieder den rächer der enterbten?

mit dem recht des gesunden menschenverstands. der auch einem roydans unterstellt, er halte mord für etwas verwerfliches. weshalb er, um nicht seinen gott wegen dessen verwerflichen handelns verachten zu müssen, sich eine verwuere logik konstruiert, daß eigentlich verwerflicher mord dann nicht verwerflich sei, wenn er durch gott begangen wird, weil gott ja nicht verwerflich handeln könne

hast du es jetzt verstanden, oder soll ich es noch ein drittes mal erklären?

Zitat:Denn die, die die Existenz eines Gottes abstreiten und andere zu diffamieren suchen, die an einen Gott glauben:
die haben immer eine ganz bestimmte Gottesvorstellung, die sie nicht tolerieren wollen

warum sprichst du andauernd von leuten, die in diesem forum gar nicht vorkommen?

du drischst mit begeisterung auf ein feindbild ein, das sich hier mitnichten manifestiert

Zitat:
Zitat:Die Definition müssen schon die liefern, die an das glauben, was es zu definieren gilt, also wir Gläubigen.

Müssen sie nicht. Wer hat das Recht dazu, das zu fordern?

wieder der gesunde menschenverstand. wie soll man jemand ernst nehmen, der noch nicht mal weiß, woran er überhaupt glaubt - aber fest behauptet, zu glauben?

Zitat:
Zitat:
Roydans schrieb:Ich persönlich bin übrigens erstmal davon ausgegangen , dass "ES" nicht existiert.
"Irgendwas" hat mich eines besseren belehrt.

Was genau?

Wir sind hier nicht bei der Inquisition

aber in einem diskussionsforum. als höflicher mensch fragt man nach, wenn einem etwas nicht klar ist

Zitat:Welche "Diskussion" denn? Dass Ihr von einem Gläubigen fordert, dass er sich vor Euch zu rechtfertigen habe?

Wer seid Ihr eigentlich, was nehmt Ihr Euch heraus?
[/quote]

wie kommst du auf die idee, wir hätten uns vor dir zu rechtfertigen? Eusa_boohoo
#55
Gute Tag liebe Forenmitglieder

Ich bin neu hier und freue mich auf angeregte Diskussionen mit euch. Ich bin als Christ aufgewachsen, habe die Bibel aufmerksam gelesen und - wie die meisten, die sie WIRKLICH gelesen haben - sehr starke Zweifel an der Wahrheit von "Gottes Wort" bekommen.

Ob Gott ein barmherziger Gott ist oder nicht, darüber gibt Gott selbst Aufschluss:

Zitat:Exodus 20,5-6: "Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen"

Das ist übrigens der Teil seines Gebots "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben", der im Jugendgottesdienst gerne unterschlagen wird. Tolerant ist Gott ja nicht gerade. Mit denen die ihn hassen, meint er natürlich Andersgläubige. Wie gegen diese vorzugehen ist, entnehmen wir auch dem Alten Testament. Die Worte sind klar und deutlich:

Zitat:Deuteronomium 32.42: Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde!

Zitat:Numeri 31.7: Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war.

Gott ist jedoch ein vorbildlicher Heerführer. Er lässt seine Diener nicht allein die "Drecksarbeit" machen, sondern zieht mutig an der Spitze seines Heeres in den Krieg.

Zitat:Deuteronomium 9.3: So sollst du nun heute wissen, daß der HERR, dein Gott, vor dir hergeht, ein verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und wird sie demütigen vor dir, und du wirst sie vertreiben und bald vernichten, wie dir der HERR zugesagt hat.

Der Genozid an Andersgläubigen scheint Pflicht

Zitat:Deuteronomium 20.16-17: Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat

Gnade walten zu lassen wird explizit untersagt.

Zitat:Deuteronomium 7.1-2: Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, daß du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben

Und nicht nur die Männer werden getötet. Moses, Gottes Schlächter, tadelt seine Männer, die aus der Schlacht zurückkehren:

Zitat:Numeri 31.15: und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?

Verständlich. Wenn der Herr den Völkermord befiehlt, kann man die Frauen doch nicht leben lassen. Hallo? Ergo:

Zitat:Numeri 31.17: So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind

Nun, in seinem "auserwählten Volk" (ja, Gott hat nicht alle seine Kinder gleich lieb...) sieht Gott auch gern mal den einen oder anderen Toten, deshalb steht auch auf so gut wie jedes Verbrechen die Todesstrafe. Er riecht auch gern den Duft toter, verbrannter Tiere, wie wir in Levitikus 1.9 nachlesen können.

So müsste ich, wenn ich ein gläubiger Christ wäre, auch längst meinen Chef töten, der auch Samstags arbeitet (Exodus 35.2), ebenso wie ich sämtliche männliche Bekannten von mir töten müsste, die sich nicht an Levitikus 19.27 halten, und die Haare ihrer Schläfen schneiden.

Hielte man sich an die Bibel, die für alle Zeit gültig und unabänderlich ist, und von der man nicht einen Teil als wichtiger hervorheben darf, sondern sich an das Wort Gottes strikte halten muss (auch wenn er sich oft widerspricht), so wäre das Leben sehr einfach. Ausser natürlich man hat ein Problem damit jemanden zu töten. Daran kommt ein gläubiger Christ nicht vorbei.


Grüsse R.
#56
(31-07-2009, 15:23)Romero schrieb: Hielte man sich an die Bibel, die für alle Zeit gültig und unabänderlich ist, und von der man nicht einen Teil als wichtiger hervorheben darf, sondern sich an das Wort Gottes strikte halten muss (auch wenn er sich oft widerspricht), so wäre das Leben sehr einfach. Ausser natürlich man hat ein Problem damit jemanden zu töten. Daran kommt ein gläubiger Christ nicht vorbei

lieber romero,

als nichtgläubiger und hier bei manchen als kirchen- resp. christenhasser verschrieener sage ich, daß du hier womöglich die konjunktive etwas unsauber gesetzt hast. auch christen sehen ja heutzutage die bibel in der regel nicht für einen text, der "für alle Zeit gültig und unabänderlich ist, und von der man nicht einen Teil als wichtiger hervorheben darf"

deine kritik trifft natürlich die wortwörtlich bibelgläubigen (evangelikale winden sich ja auch bei der bewertung des at teils in erheiternden verrenkungen), aber meist wird die bibel eben historisch-kritisch bewertet bzw. es so gesehen, daß sie historische gottesbilder dokumentiert, was etwas anderes ist als das eigentliche (und nach gläubigem verständnis durchaus unwandelbare) wesen gottes

wer das nicht auseinanderhält, kommt natürlich in die von dir angeführten schwulitäten
#57
Selbstverständlich hast du recht Icon_wink
#58
Angesichts der regen Diskussion in zwei aktuellen Threads über die Natur eines vielleicht existenten Gottes wollte ich einen diesbezüglichen Thread wieder in Erinnerung rufen
Aut viam inveniam aut faciam
#59
Danke d.n., dass du diesen Thread dafür rausgegraben hast.

Ich habe den Thread jetzt druchgelesen und weiß nicht, ob ich hier auf den Eingangspost von hermes antworten soll oder die Diskussion mit petronius bzgl. der Frage, ob Gott ein Sadist (= jemand, der sich am Leid anderer durch Qual und Schmerz efreut) ist, fortsetzen soll.

Mir ging es ja im Thread bei der Aussage von petronius, dass Gott nach der heiligen Schrift ein Sadist sein soll, um Belege für diese Aussage.
Das kann jetzt auch aus jüdisch-christlichem und muslimischem Glauben heraus gefragt sein, betrifft meinem Verständnis nach nicht allein den christlichen Glauben.

Nun denn, ich fange mal mit dem Eingangspost an:

(22-05-2009, 00:34)hermes schrieb: Gott soll ja ein guter Gott sein. Wenn dem so wäre, warum hat er dann tausende, vielleicht hundertausende Menschen umgebracht und gegen sein eigenes Gebot verstoßen?

(Ich schicke schon mal vorweg, dass ich kein bibelfester od. koranfester Gläubiger bin, sondern mich mehr oder weniger interesseweise mit diesen Glaubensrichtungen befasst habe. Außerdem lehne ich ein wortwörtliches Verständnis aus der heiligen Schrift in manchen Bereichen ab)

Wenn man nun so eine Frage aus dem Glauben heraus stellt (denn ein mordender Gott ist in der Fragestellung aus diesem Glauben heraus gestellt worden),
dann muss man auch die Antwort dazu aus diesem Glauben heraus suchen.

Man sollte sich zunächst einmal fragen:
Richten sich Gottes Gebote denn an uns oder auch an ihn selbst? (da hermes sagt, dass Gott sich gg. sein eigenes Gebot verstoßen hat)

Gott sagt in einem anderen Gebot, wir sollen keine anderen Götter anbeten und verweist auf seine Eifersucht. Es wäre unlogisch, wenn Gott sich dieses Gebot selbst auferlegen sollte, oder?
Diese Gebote sind nur an uns Menschen gerichtet, würde ich meinen.

Rein aus dem christlichen Glauben aus, kann man grundsätzlich sagen:

"Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; "
Hiob 1,21


Gott gibt und Gott nimmt also, nach diesem religiösen Verständnis.
Also, Gott gibt Leben und Gott nimmt Leben.

Vielleicht verstehen wir Mord (= Leben nehmen) in diesem Zusammenhang als etwas Schlechtes und Verwerfliches, weil wir es aus menschlicher Betrachtung mit allem irdischen heraus bewerten und damit die Bibelgeschichte in dieser Hinsicht negativ betrachten.

Dazu aber folgende Überlegungen:

Wenn jemand in Notwehr tötet, ist das dann auch ein Mord?
-> Zunächst einmal: Ja, das ist auch ein Mord und ebenso verwerflich. Aber dieser Mord wird von der Rechtsordnung nicht bestraft, weil ein Rechtfertigungsgrund vorliegt, nämlich Notwehr. Aber unzweifelhaft liegt eine Mordhandlung vor.


Weiters wird in der Tierwelt ständig getötet. Es geht hier vorwiegend um Nahrungsaufnahme und Jagdtrieb. Ist dieses Töten in der Natur, die wir beobachten können nun verwerflich und falsch? Fragen sich Tiere überhaupt, ob töten falsch od. richtig ist? Aber Gott richtet seine Gebote nicht an die Tiere, im religiösen Verständnis.


Wenn Gott also in den heiligen Schriften mordet (= Leben nimmt) mag das aus menschlicher Sicht zunächst einmal verwerflich klingen, aber das Leben ist nunmal ein Geschenk Gottes und Gott hat in diesem Sinne letztlich selbst die Gewalt in alles einzugreifen. Was mit diesem genommenen Leben aus religiöser Sicht passiert, bleibt wiederum Angelegenheit Gottes.

Es heißt:
"Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden."


oder wie wie die Muslime zu sagen pflegen: „Was Allah will, geschieht, und was Er nicht will, geschieht nicht.“


Ich halte es in diesem Zshg. für falsch, wenn man dem "guten Gott" unterstellt, dass dieser quasi ein aus menschlicher Sicht moralisch einwandfreier, absolut freundlicher und wohlgesonnener, jedem und allen vergebender Gott sein soll, der keiner Fliege etwas zu Leide tut.
So ein Gottesverständnis aus der Religion heraus halte ich für naiv.

Es gibt das jüngste Gericht und Gott bestraft/belohnt einen auch. Man bekommt im Leben also keinen Freibrief auf Verständnis und Vergebung seitens Gottes egal was man anstellt. Gott wiegt die Taten eines jeden Menschen ab.

Ich denke, es ist falsch, solche plakativen Begriffe, wie guter Gott oder böser Gott in diesem Zshg. zu verwenden und damit nach menschlichen Maßstäben zu bewerten.
Gott lässt sich mit unseren Maßstäben nicht messen. Was gut und böse ist, bestimmt letztlich auch nur Gott allein (aus religiöser Sicht). Alles Leid und alles Gute gehört somit auch zur Macht Gottes in unserem Leben.
Gott beschreibt sich selbst als vergebend, barmherzig, gütig und auch gerecht aus religiöser Sicht.
In Psalm 25,8 heißt es zum Beispiel: „Der Herr ist gut und gerecht, darum weist er Sündern den Weg.“
Er ist der Barmherzige, der Erbarmer.” (Quran 59:22)
#60
(11-02-2012, 18:41)paradox schrieb: Gott gibt und Gott nimmt also, nach diesem religiösen Verständnis.
Also, Gott gibt Leben und Gott nimmt Leben.
Für Christen nicht ganz vollständig.
"Gott gibt und Gott nimmt Leben" aber entscheidend ist, daß er wieder denen Leben gibt, die es gerechterweise verdient haben.

@romero
Gott sagt (2 Mos 20): "Du sollst nicht töten!"
Wenn nun, egal wer, sagt oder schreibt "tötet.........", kann es nicht Gottes Wort sein.
Ausserdem sind Christen weder Juden noch Muslime. Christen wurde das Wort Gottes, von "menschlicher Zutat" bereinigt, durch Jesus verkündet. Er bekräftigt dieses Gebot und sagt :"Liebet eure Feinde!"
Auch wenn auf dem Koppelschloss eines Soldaten steht: "Für Gott und Vaterland", ist es eine Lüge.


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