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Hadith -- die Unterschiede
#1
Der Unterschied zwischen "hadith qudsi" und "hadith nabawi"

Frage:
Was ist der Unterschied zwischen einer "qudsi"-Überlieferung (hadith qudsi) und einer normalen Überlieferung?

Antwort:
Ein hadith qudsi (Mehrzahl: ahadith qudsiyah) ist ein Ausspruch des Propheten Muhammad (a.s.), der direkt auf GOTT (s.t.) zurückgeht. Ein normaler hadith (hadith nabawi) ist eine auf uns gekommene Überlieferung durch einen Gefährten des Propheten (a.s.) mit einem seiner Aussprüche oder Handlungen oder einem in seiner Gegenwart geschehenen Vorkommnis, das der Prophet (a.s.) aktiv oder passiv gebilligt hat. Es gibt mehr als einhundert ahadith qudsiyah, die meistens geistige oder ethische Themen behandeln.

der Koran das Wort GOTTES ist und ein hadith qudsi ebenfalls GOTTES Wort wiedergibt, erhebt sich die Frage, wo der Unterschied liegt. Die Gelehrten haben zwischen Koran und hadith qudsi sechs Unterschiede festgestellt:

1. Der Koran wurde dem Propheten Wort für Wort offenbart, das heißt seine Worte und ihre Bedeutung sind von GOTT. Ein hadith qudsi ist keine wörtliche Offenbarung; seine Worte sind vom Propheten (a.s.).

2. Der Koran wurde von GOTT durch den Engel Gabriel (Dschibril) offenbart (wahy), während ein hadith qudsi auf Eingebung (ilham) zurückgeht.

3. Die Worte des Koran sind ein Wunder (muÔdschizah), während die eines hadith qudsi nicht diese Qualitaet besitzen.

4. Der Koran wird im Pflichtgebet (salah) rezitiert, während das bei einem hadith qudsi nicht der Fall ist.

5. Jemand, der irgendeinen Teil des Korans leugnet, ist ungläubig (kafir); wer dagegen ein hadith qudsi leugnet, kann nicht als kafir bezeichnet werden, weil die genauen Worte eines hadith qudsi nicht so sicher sind wie die des Koran.

6. Im Zustand der großen rituellen Unreinheit (dschanabah) ist das Berühren eine Koranexemplars nicht erlaubt; dieses Verbot trifft nicht auf Bücher zu, die ahadith qudsiyah enthalten.

Quelle: DML Rundbrief für Mitglieder und Freunde der Deutschen Muslim-Liga e.V., Hamburg, Nummer 02/98.
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#2
Asalamualeikum Aysha.

Ich mach mich mal - in meiner bekannt charmanten art - gleich ganz behutsam an die schwierigen Fragen (eine nach der andern) :wink:

1. Frage: Was ist eher Sahih, bzw. ist es möglich, daß a) innerhalb des Quran oder b) innerhalb der Sahih Ahadith etwas falsch ist?

wasalam.
Mustafa
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#3
Asalamualeikum.

Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich keine Kompetenz im Islam bin und meine Versuche etwas darzustellen sicher stümperhaft bis dilettantisch sind. Aber vielleicht lernen wir ja dennoch von einander.

Sunni wie Shia Muslime verwenden den selben Quran und ganz sicher sind wir uns darüber im Klaren, dass der Quran in Sachen Fälschung außen vor bleibt. (Doch warum genau, dass "steht auf einem anderen Blatt").

Die Frage nach der Qualität von Ahadith beantwortet Allah(T) im Quran:
>Gib denn die frohe Botschaft Meinen Dienern; es sind jene, die Worte hören und den besten davon folgen.< [39:17/18]

Nun stellt sich die Frage, ob denn eine Hadith - ursprünglich, d.h. als der Prophet sie aussprach - den relevanten "Unterschied" bereits verkörperte.

Hier können wir die Aussagen von Allah denjenigen anderer Leute gegenüberstellen.

Allah sagt:
Noch spricht er (Muhammad) aus seiner Begierde heraus. Es ist nichts als Offenbarung, die (ihm) eingegeben wird. [53:2-4]

Die Leute sagen in:
Sunan Abu-Dawood Hadith 3639 Überliefert von Abdullah ibn Amr ibn al-'As:
Ich schrieb für gewöhnlich alles auf, was ich Allah's Apostel (s.) sagen hörte. Ich beabsichtigte (damit), mir dies zu verinnerlichen. Die Quraysh verboten mir dies jedoch und sagten: Schreibst Du alles nieder, was Du von ihm vernimmst, wo doch Allah's Apostel (s.) ein Mensch ist: er spricht aus Zorn wie aus Begierde? Also beendete ich mein schreiben und erwähnte dies bei Allah's Apostel (s.). Er (s.) zeigte mit seinem Finger zu seinem Mund und sagte: Schreibe, bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt, nichts als das Rechte kommt von hier heraus.
["Die Quraysh" sind hier -vornehm umschrieben- eine bestimmte Gruppe einflussreicher Muslime, die zur wahrung ihrer Ehre nicht genannt wird.]

Ich bin davon überzeugt, das Muhammad (s.a.w.s.) niemals, zu gar keinem Zeitpunkt anders, als durch die Eingebung/Offenbarung durch Allah(T) sprach.

Der Unterschied zwischen Quran und Hadith ist daher, dass aus verschiedenen Gründen heraus der Quran nicht abgeändert werden kann, während die meisten Ahadith jedoch völlig "ohne Wurzel" sind (auch wenn sie das scheinbare Siegel "Sahih" tragen).

Nicht alle (tatsächlich) authentischen Überlieferungen jedoch sind auch (wortwörtlich) die Worte Allah's. Nur einige davon - Hadith al-Qudsi. Sie sind jedoch nicht Teil des Quran.
Einige andere, authentische Überlieferungen sind die Anweisungen Allah's, überbracht durch Gabriel, wodurch sie indirekt die Worte Allah's sind. Diese beinhalten Kommentare Allah's zu Versen des Qur'an, die zusammen mit, jedoch nicht Teil des Qur'an sind.
Der Rest der authentischen Überlieferungen sind Informationen und Anweisungen, welche Allah(T) im Herzen des Propheten (s.a.w.s.) direkt erzeugte, diese sind damit inderekt die Worte Allah's und dies umfasst des Propheten Ijtihad und alles, was ihm durch den Sinn ging.

Daher sind einige dieser authentischen Überlieferungen (wortwörtlich) direkt die Worte Allah's, andere indirekt die Worte Allah's und so betrachtet sind sie insgesamt entweder Eingebung oder Offenbarung und alle sind von Allah. Der Prophet sagte NICHTS von sich aus.
Der Grund, dass diese nicht Teil des Quran sind ist, weil dies so vorgesehen ist.
Eine bessere Antwort ist, dass der Quran eine geschlossene Datenbank ist, die spezielle sowie zumeist allgemeine Informationen für alle Zeiten beinhaltet. Die authentische Hadith ist spezifischer, liefert mehr Details und auch Kommentare zum Quran, ohne die der Quran nicht korrekt verstanden werden kann.


Ein Beispiel für dies bewunderungswürde Zusammenspiel "vom anderen Blatt".

Qur'an 33:33

Im ersten Teil dieses Verses geht es um die Ehefrauen des Propheten und sogar die meisten Araber gehen davon aus, dass dies für den letzten, nachfolgenden Teil ebenfalls gelten würde:

Wa qarna fi buyu_tikun na wa la_ tabar rajna rujal ja_hiliy yatil u_la_ wa aqimnas sala_ta wa a_tinaz zaka_ta wa atinal la_ha wa rasu_lah in nama_ yuridul la_hu liyuz hiba ankumur rijsa ahlal baiti wa yutahirakum tathira_
Und bleibt in euren Häusern und prunkt nicht wie in den Zeiten der Dschahiliya und verrichtet das Gebet und entrichtet die Zakah und gehorcht Allah und Seinem Gesandten. Allah will nur jegliches Übel von euch verschwinden lassen, ihr Leute des Hauses, und euch stets in vollkommener Weise rein halten.[33:33]

Nun, die Ahadith der Sunni Kuttub Sitta bestätigen zwar klar und deutlich, wer die Leute des Hauses sind, doch eben nicht recht einstimmig.

Allah(T) hat nun auf wundersame weise den Quran geschützt; unter anderem dadurch, dass sogar der überwiegenden Mehrzal dieser arabisch versierten Menschen das offensichtliche verborgen bleibt. Nämlich, dass Allah(T) - "unvermittelt"- auf maskulin wechselt.

Nun wird sich sicher niemand der Lächerlichkeit preisgeben wollen und behaupten, Rasulullah würde einen Mann zu seinen Ehefrauen zählen, doch die arabische Grammatik wechselt nunmahl auf maskulin, sobald sich sogar unter einer Vielzahl von Frauen, nur ein einzelner Mann befindet.

Selbstverständlich sucht der verzweifelte Verstand jener Menschen stets weiter nach anderen Erklärungen, doch letzten Endes bleibt er im "Sumpf" gefangen.

wasalam.
Mustafa
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