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Mich wurmt schon seit einiger Zeit eine eigentlich "belanglose" Sache. Spiele auf Computern in denen man eine gottesgleiche Rolle einnimmt, wie z.B. das alte Populous oder Black & White.
Begehe ich einen Fehler und sollte solches meiden oder ist anzunehmen, dass es vor Gott keine Rolle spielt, wenn es mir beim Spielen selbst nichts bedeutet eine göttliche Rolle zu spielen, da es ja mehr oder weniger "nur ein Spiel ist"?
Bitte keinen Müll wie "Ich glaube nicht an Gott, mir ist das scheißegal" schreiben, das interessiert eh niemanden und man muss es ja auch nicht überall rumschmieren ;)
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Wavedancer,
ich kenne keine Spiele, in denen der Spieler in der Spielwelt eine gottgleiche Rolle spielt. Da kennst du mehr als ich.
Aus meinem christlichen Gottesverständnis heraus, könnte ich die Rolle in dem Spiel nicht verurteilen.
Ich stehe den Spielen generell skeptisch gegenüber, weil sie einen an die Tastatur oder den Joystick fesseln, auch über die Zeit hinaus, die man spielen wollte. Manche Spiele kennen auch kein Ende. Sie verlangen von den Teilnehmern ständige Führung ihrer Figuren. Das ist dann nicht gerade "gottgleich" sondern ziemlich blödsinnig - aber keiner merkt's.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Nun ja, genannte Titel sind bereits Beispiele solcher Spiele.
Natürlich, der Satan ist nunmal ein Verführer und versucht den Menschen in jedem Stückchen Stoff vom Glauben abzubringen und wenn es nur gedanklich ist. Kurzum, dem Menschen zu schaden.
(10-06-2009, 23:51)Wavedancer schrieb: Mich wurmt schon seit einiger Zeit eine eigentlich "belanglose" Sache. Spiele auf Computern in denen man eine gottesgleiche Rolle einnimmt, wie z.B. das alte Populous oder Black & White.
Begehe ich einen Fehler und sollte solches meiden oder ist anzunehmen, dass es vor Gott keine Rolle spielt, wenn es mir beim Spielen selbst nichts bedeutet eine göttliche Rolle zu spielen, da es ja mehr oder weniger "nur ein Spiel ist"?
wie kommst du denn auf die idee, es könne ein fehler sein, bestimmte spiele zu spielen?
oder daß ein gott sich dafür interessiert, was du spielst?
die angst vor dem satan?
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Nun ja, Fehler im Sinne von Gotteslästerung in dem ich mich in ein Szenario reinversetze in dem ich seine Stellung einnehme. Ich weiß, es ist nur ein doofes Spiel, aber es geht manchmal ja auch nur um das Prinzip.
Inwiefern Angst vorm Satan?
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Die Metapher "Angst vor dem Satan" heißt für mich nur: Bitte nicht die Augen verschließen vor der Zeitfresserei durch Computerspiele. Es gibt deutlich wesentlichere Dinge im Leben, vor allem für Jugendliche in ihren Ausbildungsjahren.
Ähnliches halte ich von "Gotteslästerung". Gott kann und wird für sich selbst sorgen. Es geht darum, was wir uns antun, wenn wir - ich bleibe bei dem Beispiel - Machtphantasien ausleben.
Solange wir selbstsicher und sozial integriert sind, tun wir uns gar nichts an. Es könnte sogar ein Ventil sein, mal ganz aus dem Alltag und seinen Erfordernissen auszusteigen.
Bekannt ist aber auch, dass Sozialkontakte abreißen und damit die Fähigkeit verschwindet, sich sozial zu engagieren, an der Gesellschaft teilzunehmen - eine Sonderform von Sucht. Die Gotteslästerung besteht nicht darin, Machtphantasie in Konkurrenz zu Gott auszuleben, sondern von diesem (vollkommen unwesentlichen) Spiel nicht mehr loszukommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Hm, nun ja ... du kannst es ja beim Namen nennen, es kann zu einer Sucht werden, wie eben vieles anderes, was dem Menschen Spaß macht worin der Satan eine Möglichkeit wittert dem Menschen schaden zu können. Insofern geb ich dir vollkommen Recht, auch wenn ich zugegebenermaßen dem Spiel nicht abgeneigt bin, aber es hat nicht die Priorität, dass ich dafür beispielsweise meinen Arbeitsplatz auf's "Spiel" setzen würde.
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
Heute scheint man wieder abergläubisch geworden zu sein und an die Existenz des Satans zu glauben.
Immer mehr Leute wenden sich von einem aufgeklärten Denken ab und mythifizieren ihre inneren Beweggründe.
Wenn sie einem Suchtverhalten verfallen, ist das "Satan", der das bewirkt und nicht mehr sie selbst.
So ist es nur ein Schritt dazu, dass ""Satan" von irgendwelchen magischen Könnern "ausgetrieben" wird.
Das aufgeklärte Denken bröckelt so immer mehr ab, Denkansichten, die vor 2000 Jahren in einem ganz anderen Kulturkreis gegolten haben, werden in das 21. Jahrhundert geholt und faszinieren die Menschen mehr und mehr.
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Och, ich glaube schon an die Existenz des Satans, er wird schließlich in der Bibel auch mehr als einmal genannt, manchmal mit anderen Namen.
Aber du hast Recht, nein, ich schreibe dem Satan nicht zu, dass ich mich falsch entschieden haben einer Sucht nachzugehen oder irgendein Übel zu tun. Das habe ich auch gar nicht behauptet, ich habe lediglich gesagt, dass der Satan verführt. Er hat Eva auch nicht gesagt "Nimm diesen beschissenen Apfel, damit du wie Gott sein wirst", er hat ihn ihr schmackhaft gemacht, sie dazu verführt, den Apfel zu essen. Entschieden hat sie natürlich selber. Das hat sich aber doch zu heute nicht geändert.
Wenn mir eine Stimme im Kopf sagt "Knall ihn ab, es kann dir nichts passieren", dann ist es immer noch meine Entscheidung ob ich abdrücke oder nicht. Aber das Übel an sich geht vom Satan aus. Wenn der Satan so wüten könnte wie er wollte ... nun ja, man braucht sich nur den Hiob durchzulesen, da sind er und seine Vorhaben ganz klar dargestellt.
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
(11-06-2009, 15:00)Wavedancer schrieb: Och, ich glaube schon an die Existenz des Satans, er wird schließlich in der Bibel auch mehr als einmal genannt, manchmal mit anderen Namen.
[...]
Aber das Übel an sich geht vom Satan aus. Wenn der Satan so wüten könnte wie er wollte ... nun ja, man braucht sich nur den Hiob durchzulesen, da sind er und seine Vorhaben ganz klar dargestellt.
Ich bitte Dich. Das sind jahrtausendealte Mythen, und aus einem gänzlich anderen Kulturkreis.
Mich macht es immer wieder neu fassungslos, dass heute die Leute abergläubischer werden als noch vor dreißig Jahren.
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Jesus ist als Mensch auch schon seit knapp 2000 Jahren tot, trotzdem findet er selbst heute noch seine Anhänger. Gott oder allgemein die Göttlichkeit wird seit Menschens Denken angebetet oder auf welch eine Weise auch immer verehrt. Und in der Bibel ist bereits seit den ersten Kapiteln vom Satan die Rede ... warum sollte es dann ein Mythos sein? Es sei denn, du stellst die gesamte Religiosität in Frage.
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
Ich bin in einer tiefreligiösen Familie und Umgebung aufgewachsen. Das hieß aber nie, dass sie die Vernunft an den Nagel gehängt haben.
Das ist erst seit kurzem so. Religiösität wird neuerdings in wachsendem Maß mit Wörtlichnehmen von Mythos gleichgesetzt.
Das ist aber nicht nur in den Religionen so. Selbst die Dichtung wird von einer Unzahl von Menschen neuerdings mit Sachbericht verwechselt. Ich stehe davor kopf. Diese Leser können nicht mehr verstehen, dass Dichtung vielleicht "Wahrheit", aber nicht "Wirklichkeit" (in unserem Alltags-Sinn) präsentiert. Fantasy-Erzählungen sind für sie Berichte aus einer realen Welt.
Und in anderen Kreisen wiederum nimmt man das Ägyptische Totenbuch wörtlich und glaubt, dass darin hochmoderne futuristische Fahrzeuge abgebildet sind.
Für all diese Phänomene habe ich eigentlich nur eine Erklärung: der moderne Gläubige ist von der Naturwissenschaft so tief verändert worden, dass er die alten Mythen naturwissenschaftlich deutet. Die früheren - gemeinten - Ebenen sind ihm nicht mehr zugänglich.
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Was hat die Vernunft damit zu tun, dass der Satan aus der Bibel heraus existiert?
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
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Da ich keine Berechtigung habe, meine Postings zu überarbeiten, muß ich ausnahmsweise ein Doppelposting machen.
An wavedancer: Du solltest schon die Vernunft zur Maxime machen, und wenn Dir das gelingt, geht auch die Angst weg. Bei mir hatte es übrigens Jahre gedauert, bis ich meine eigenen religösen Ängste abbauen konnte.
Eine Frage an Mattheist - die wollte ich Dir auch schon früher stellen:
kommen solche Ängste von alleine oder werden sie regelrecht anerzogen?
Du musst nicht antworten, wenn das zu privat ist.
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