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Wird Feminismus zur Extremität ?
#31
Alice Schwarzer ist laut, sicherlich, wenn das das einzige Kriterium ist... Hrm...
Ich verstehe den Sinn des Threads nicht ganz. Man muss doch erst einmal definieren, um welchen Feminismus es sich handelt- mal unterscheidet er sich von Autorin zu Autorin in Nuancen, mal in ganzen Planetensystemen. Feminismus kann erst einmal alles das sein, was Du haben willst- vom Misandrismus (Solanas, u.a.) bis zur wohl differenzierten Rollenbildkritik (Hedwig Dohm). Ein Pauschalurteil scheint mir da schwer bis gar nicht möglich, eine Anschuldigung gegen eine Bewegung in Gänze, die sich in so viele Splitter gliedert, erscheint mir eine nicht zu bewerkstelligende Sache.
Die Frage, welche Art des Feminismus im Zeichen der Kritik stand, wird nicht geklärt, kann nicht geklärt werden, da es sich um einen externen Text handelt, der- vorsichtig ausgedrückt- interessante subjektive Beobachtungen enthält, die ein gutes Studienmaterial zum Thema "Selektive Wahrnehmung" darstellen würden, aber- zumindest aus meiner Sicht- weder informativen noch darstellerischen Charakter haben.
Um es kurz zu machen: Ich verstehe das Thema nicht. Klingt ein bißchen sehr nach: "Ist Feminismus generell scheiße?" Nun ja, in diesem Sinne, liebe Antifeministen, haut mal anständig auf die Sahne...
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#32
Zitat:Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt

Das klingt ja alles ganz schön. Ich kann aber nicht erkennen, dass dabei wirklich auf die Interessen von beiden Geschlechtern Rücksicht genommen wird.

Auf der Seite gender-mainstreaming.net heißt es:

Bildungsverlauf

Mädchen haben heutzutage die besseren und höheren Schulabschlüsse als Jungen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes schafft fast jedes dritte Mädchen das Abitur, bei den Jungen ist es jeder Fünfte. Beim Hauptschulabschluss und dem Schulende ohne Abschluss liegen die Jungen mit 23% bzw. 15 % deutlich vor den Mädchen (Hauptschule: 14%; kein Abschluss: 8 %). Hinsichtlich der Bildungsverläufe von Mädchen und Jungen hat also insgesamt ein Wandel stattgefunden. Die Bildungschancen von Mädchen und Jungen variieren derzeit allerdings innerhalb der Geschlechtergruppen vor allem nach Schichtzugehörigkeit und nach nationaler bzw. ethnischer Zugehörigkeit. Jungen mit Migrationshintergrund aus einer bildungsschwachen Familie haben die geringsten Chancen im deutschen Bildungssystem (Cremers 2006: 10).


Hier wird konstatiert, dass Jungs mittlerweile in Bildungsfragen schlechter gestellt sind. Folglich haben wir hier mittlerweile eine Schlechterstellung des männlichen Geschlechts. Konsequenz? NULL! Ich habe zumindest noch kein Männerreferat an einer deutschen Universität gefunden.


Was mich aber weit mehr stört ist. Gesagt wird:

Niemand ist nur männlich oder nur weiblich, aber wir leben in einer Welt, die maßgeblich durch die Zuweisung von Geschlechterrollen geprägt ist. [...] Mit Gender Mainstreaming sollen also Veränderungen im Geschlechterverhältnis bewirkt werden, um Diskriminierung zu verhindern.

Das ist natürlich alles richtig. Aber nicht erklärt wird, was man wirklich als sex und was man als gender bezeichnet. Es findet sich nicht nur auf besagter Website, sondern in den meisten Gender-Schriften kein klar differenziertes Bild von biologischen und sozialem Geschlecht. Ferner ist es m.E. nach so, dass beim Gender-Mainstreaming es eine deutliche Relativierung des biologischen Geschlechts (Sex) gibt. Folglich nach dieser Auffassung die mehrheitlich sozialgeprägten Genderentwicklungen auch einfach geändert werden können. Selten wird danach gefragt ob nicht das biologische Geschlecht auch notwendig gewisse sozialgeschlechtliche Formen nach sich zieht, die man nicht so einfach ändern kann.

Vlt. sollte auch einmal darüber diskutiert werden. Was die Bedeutung von Gender und Sex ist. Erst dann klärt sich was Gender-Mainstreaming will. Wenn es nur um Gleichberechtigung geht, dann hätte man es auch so nennen können Equality.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#33
Hallo Alanus,
da geb ich dir Recht. Es gibt in den Schulen einen "Girlsday" wo Mädchen Männerberufe kennen lernen sollen, aber keinen Boysday. Eine Schule in meiner Heimat hat auf Eigeninitiative einen Boysday eigerichtet.

Das Schulsystem hier verteilt die Schüler nach der 4. Klasse auf die weiterführenden Schulen. Das benachteiligt vor allem die Jungen, welche nun mal in der Entwicklung langsamer sind als die Mädchen.

Es kann nicht angehen, dass Jungen nun benachteiligt werden.
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#34
Wenn die Jungs nun mal langsamer sind, was willst machen? - Wenn sie es brauchen, dann brauchen sie es!

Gruß
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#35
(10-10-2009, 12:29)Lhiannon schrieb: Es gibt in den Schulen einen "Girlsday" wo Mädchen Männerberufe kennen lernen sollen, aber keinen Boysday. (...)
Es kann nicht angehen, dass Jungen nun benachteiligt werden.

Warum wurde denn der Girls Day eingerichtet? Weil Frauen in Männerberufen, vor allem in den oberen Gehaltsetagen, unterrepräsentiert sind.In der vergangenheit wurden Jungen oft gefördert, jedoch nahmen sie die Chancen selten war. Aus den Erlebnissen der Tochter meiner Ex, die 1995 die Schule beendete (Abitur):

Während des Unterrichtes störten die jungs nur, ließen die mädchen und lernwillige Jungen nicht lernen, und, wenn die lehrerin sie ignorierte, beschwerten die Jungs sich, dass sie "benachteiligt" wurden. warum z.B. schneiden türkische Mädchen in der schule viel besser ab als Jungen, bekommen aber trotzdem die miesen Jobs?
Warum beschweren sich Schüler, so einige Untersuchungen, über BENACHTEILIGUNGEN, wenn die Lehrer/in den Mädchen nur 20-30% ihrer Zeit widmet, während die Jungs 70-80% ihrer Zeit bekommen?
Warum werden in Klassen, wo es PC-Kurse gibt, die Plätze von Jungen belegt, die den Mädchen alles erklären wollen, und selbst keine Ahnung haben (so die Erfahrung von mir, als ich vor Jahren als Ersatz einen PC-Kurs gab)?
Denkt einmal darüber nach, bevor ihr euch über die "Benachteiligung" von Jungen beschwert!
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#36
(10-10-2009, 19:25)alwin schrieb: Wenn die Jungs nun mal langsamer sind, was willst machen? - Wenn sie es brauchen, dann brauchen sie es!

Genau. Es sollte auf die Geschlechter auch Rücksicht genommen werden. Sowohl auf Eigenschaften und Schwächen von Frauen, wie auch von Männern.
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#37
(11-10-2009, 02:35)Witch of Hope schrieb: Denkt einmal darüber nach, bevor ihr euch über die "Benachteiligung" von Jungen beschwert!

Denken wir!

In der Schule sind es oft Mädchen, die die Jungen lächerlich machen. Meine Tochter kann ein Lied vom Zickenalarm in der Schule singen. Schwache Mitschüler werden nicht nur von Jugen gemieden, sondern auch von Mädchen oft sehr hinterlistig runtergemacht.

Wo nur Frauen zusammenarbeiten gibt es oft regelrechten Zickenalarm mit übelstem Mobbing.
Wo nur Männer zusammenarbeiten, geht es oft sexistisch hoch her. Spintnackedeis und ähnliches.

Das Ideal liegt im Ausgleich der Geschlechter. Männer bremsen oft den Zickenalarm und Frauen bremsen sexistisches Verhalten von Männern. Wo viele Frauen in Männerberufen mitarbeiten, verschwinden obszöne Sprüche, wo Männer in Frauendomänen (die gibts auch) arbeiten, bremsen sie mit sachlicher Kritik den unsachlichen Zickenterror.


Ich kenne beides.

Bei einem Besuch in einer reinen Männerwerkstatt hatte ich das Gefühl, die Männer hätten seit Jahren keine Frau mehr gesehen, so wie die mich anstarrten. Reduktion der Frau auf Arsch und Titten.

Während einiger Praktika habe ich extremen Zickenterror kennen gelernt. Frauen, die sich aus Konkurrenzgedanken hinterlistig niedermachten und anschwärzten, bis hin zum Alkoholismus einiger Frauen, die darin ihren Frust ersäuften. Da ist niemand mehr gern zur Arbeit gegangen.

Frag mal nach in den Sozialberufen. Krankenschwester und co. Kaum eine Station ohne Zickenalarm.
Die hohe Zahl der Berufsabbrecher in diesem Bereich kommt nicht nur von kranken Rücken.


Das Frauen per se die besseren Menschen sind halte ich für ein Gerücht.

Feminismus ist gut um die Frauen mit den Männer u.a. finanziell gleichzustellen. Aber in manchen Bereichen (Schülerverteilung nach der 4. Klasse) werden auch gedankenlos Entscheidungen getroffen, die Männer benachteiligen.

Es geht um Gleichberechtigung, nicht um den Vorzug des einen vor dem anderen.
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#38
Kann mich häufig nicht des Eindrucks erwehren, daß im Falle einer erfolgten Benachteiligung von Mädchen oder Frauen in das Horn geblasen wird, daß es dann eben auch zu einer Benachteiligung von Jungs kommen darf, wenn es sich ergibt.
Benachteilung von irgendjemanden ist grundsätzlich ein Fehler.
Warum wird an solchen Stellen nicht dafür gekämpft, einer Benachteiligung grundsätzlich die Rote Karte zu zeigen?

Gruß
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#39
Auch ich bin der Überzeugung, daß man Benachteiligungen grundsätzlich die Rote Karte zeigen sollte. Deshalb heißt zum Beispiel in unserer Gemeinde das Frauenbüro heute Gleichstellungsbüro.

Ich jedenfalls gehe davon aus, daß das hier unter uns allen Konsens ist.

Gruß
Gerhard
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#40
Leider ist nur die Praxis anders. Ca 25% Lohn-/Gehaltsminderung bei gleichwertiger Arbeit bei Frauen sind immer noch Relaität. Wie hier selbst Haustarife unterlaufen werden ist mir ein Rätsel...

Gruß
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#41
Guten Abend Alwin,

und trotzdem gilt der Grundsatz, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Das gilt in beide Richtung.

Deine Beiträge aus Beitrag 38 und 40 zeigen, daß zumindest nun schon mal in diese beide Richtungen benachteiligt wird. Es gibt da sicherlich eine unzahl an Varianten.

Hoffen wir, daß Gleichstellungsbüros, Betriebsräte, Personalräte usw. helfen, daß diese Ungleichbehandlungen und andere Ungleichbehandlungen beseitigt werden.

Gruß
Gerhard
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#42
(11-10-2009, 12:57)Lhiannon schrieb:
(10-10-2009, 19:25)alwin schrieb: Wenn die Jungs nun mal langsamer sind, was willst machen? - Wenn sie es brauchen, dann brauchen sie es!

Genau. Es sollte auf die Geschlechter auch Rücksicht genommen werden. Sowohl auf Eigenschaften und Schwächen von Frauen, wie auch von Männern.


Komisch, dass es IMMER die Frauen/Mädchen sind, die dabei die Arschkarte in der Schule ziehen!
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#43
(11-10-2009, 13:32)alwin schrieb: Kann mich häufig nicht des Eindrucks erwehren, daß im Falle einer erfolgten Benachteiligung von Mädchen oder Frauen in das Horn geblasen wird, daß es dann eben auch zu einer Benachteiligung von Jungs kommen darf, wenn es sich ergibt.
Benachteilung von irgendjemanden ist grundsätzlich ein Fehler.
Warum wird an solchen Stellen nicht dafür gekämpft, einer Benachteiligung grundsätzlich die Rote Karte zu zeigen?

Gruß


Ganz deiner Meinung! Nur, solange vor allemMädchen benachteiligt werden, sollte es doch nicht so schlimm sein, wenn ab und an die Jungs benachteiligt werden. ich nenne so etwas "ausgleichende Gerechtigkeit!
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#44
Und genau das widerspricht dem Ziel einer Gleichbehandlung. Unrecht mit Unrecht nennst du also ausgleichende Gerechtigkeit? Wenn die eine Seite benachteiligt wurde, ist beim nächsten Mal die andere Seite dran. Offensichtlich bist Du eher an Eskalation interessiert....

Gruß
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#45
(11-10-2009, 23:16)alwin schrieb: Und genau das widerspricht dem Ziel einer Gleichbehandlung. Unrecht mit Unrecht nennst du also ausgleichende Gerechtigkeit? Wenn die eine Seite benachteiligt wurde, ist beim nächsten Mal die andere Seite dran. Offensichtlich bist Du eher an Eskalation interessiert....

Gruß


Nein, sondern an Gerechtigkeit!
ich sehe es nicht mehr ein, das immer nur Mädchen/Frauen die Arschkart bekommen, wir für jeden scheiß die Schuld kriegen, während die Jungs immer wieder Entschuldigungen und Rechtferigungen bekommen.
Als ich in den USA lebte, vergewaltigte in Idaho ein Student eine Studentin bei einemDate, etwas, was in den USA damals wie heute relativ häufig geschieht. Der Junge bekam zu hören: "Boys will be Boys", während dem Mädchen die Schuld daran gegeben wurde. Übrigens gab es keine Anklage. Warum wohl nicht?
Weil "Jungs halt Jungs sind", die machen können, was sie wollen?

Mädchen/Frauen werden in so vielen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt (ich sage mal hier 100%), und wenn die Jungs mal 10-20% kurzzeitig benachteiligt werden, habe ich deswegen keine schlaflosen Nächte. Hier etwas aus dem Internet, was ich mal fand:

Zitat:Wenn es um Rechte von Schülerinnen und Schülern in der Schule geht, so stellt sich auch die Fragenach der Gleichberechtigung der Geschlechter. Manche Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis,daß Mädchen im koedukativen Unterricht zumindest in einzelnen Fächern benachteiligt werden.Danach kommen die Interessen von Mädchen vor allem deshalb zu kurz, weil sich die Jungen durch bestimmte Verhaltensweisen in den Vordergrund spielen und so die Aufmerksamkeit der Lehre-rin/des Lehrers auf sich ziehen. (...)
http://209.85.129.132/search?q=cache:Uo9...+Schule%22&cd=9&hl=de&ct=clnk&gl=de

Selbst Pädagogen sagen das Mädchen benachteiligt in der Schule werden, und das Jungs daran Schuld sind. Und, wagt s eine Lehrerin, nur etwas Zeit den Mädchen zu geben, fühlen sich die Jungs gleich benachteiligt. Um Cher zu zitieren: Es ist eine Welt der Männer, und sie bestimmen die Regeln. Wie soll da je Gleichberechtigung geschehen? Also müßen wir sie uns nehmen, was die Jungs uns nicht geben wollen! Zumindest so lange, bis die Jungs aufwachen, und partnerschaftlich werden. So einfach seh ich das.
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