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Integrationsfragen zu islamischen Mitbürgern
#1
Hi,
komme schnell zum Punkt:
Mitbürger - muslimischen Glaubens - , deutscher und nichtdeutscher Nationalität, klagen in unserem Staat an, nicht integriert zu sein und zu werden.

Wo liegen die Ursachen?

Der deutschsprachige Raum, ich gehe der Einfachhalber von der BRD aus, ist in diesem Zusammenhang von vielen historischen Ereignissen geprägt. Die Vergangenheit mag ihre Wichtigkeit haben, aber konfrontiert werden wir von der Gegenwart. Der Mangel vergangener Regierungen, zu wenig aus der politischen Sicht getan zu haben, wird heute wenig nutzen.

Nicht nur aus meiner persönlichen Erfahrung, sondern auch aus der Erfahrug der diakonischen/caritativen Einrichtungen innerhalb der BRD ist leider zunehmend feststellbar, daß muslimische Mitbürger, insbesondere Konvertiten, übrigens ganz normale deutsche Mitbürger, informations- oder ganz deutlich ausgedrückt - beratungsresistent gegenüber normalen Diskussionen werden.

Daraus folgernd ist, daß Sorge gegenüber diesen Mitbürgern innerhalb der nichtmuslimischen Bevölkerung entsteht. Fragen wie, sollen wir nun muslimisch werden, treiben Menschen ohne reflektorisches Nachdenken dazu, rechtsextremistischen Parteien bzw, Gruppierungen zunächst einmal gedanktlch zu folgen.

Ist das im Sinne einer demokratischen Gesellschaft?

Gruß
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#2
Im letzten Semester gab es ein Kurs im Fachbereich Kommunikationsdesign/ Fotografie über das Thema in Form einer Fotoreportage Immigration und Integration. Diese hab ich auch motiviert abgelegt. Es dient zur Kulturhaupstadt Essen und Istanbul im Jahre 2010.

Nun, ich denke Integration hat verschiedene Gesichter. Man kann viel zu schreiben.
Wenn die Integration in früher Form fehlschlägt, entstehen Paralelgesellschaften.
Heutzutage leben wir in einem Kulturclash von Kulturen, die früher sehr weit aussernander gewohnt hatten und diese sich nur von Schriften und erzählungen kannten. Innerhalb von 60 Jahren treffen aufeinmal diese viele Kulturen aufeinander, die teilweise eine Jahrtausend lange Geschichte haben. Es ist wie ein kaltes unvorbereitetes aufeinandertreffen von Kulturen. Dieser Schlag kommt dann auch noch nach einem 2ten Weltkrieg, wo der Trauma noch sitzt mit vielen Schuldgefühlen. Kulturen die nicht nur in Form von Immigration enstehen, sondern auch durch die Medien. Jugend-, Medien sowie Massenkulturen. Verschiedensten Fernsehformaten, Musikrichtungen, Filmarten. Aufeinmal befindet man sich in einer riesiegen Informationsflut, bekräftigt durch das Internet. Die Politik hat nun mehr Probleme zu lösen, als die von damals. Ich könnte viel über das Leben und aufwachsen von Ausländern im Islam mit verschiedenen positiven und negativen Beispielen erzählen. Wie die Medien damit umgehen und wie das auf diese Menschen zukommt. Wie die damit Umgehen usw. Oder von Geschichten aus meiner Reise in die Fotoreportage, was diese Menschen dazu gesagt haben. Aber ich glaub das würd jetzt den Rahmen etwas sprengen.

Gruß
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#3
Naja, das ist jetzt bissl extrem in die andere Richtung. Kulturen lebten isoliertER als heute, aber nicht isoliert. Die alten Karthager hatten Handelsbeziehungen von Spanien und Westafrika bis Britannien und dem nahen Osten, in Rom war chinesische Seide Mode, die via Seidenstrasse nach Europa kam, die Makedonier kamen unter Alexander bis Indien, was den ganzen "Osten" über Irak, Iran etc. bis Indien als Wirtschaftsraum für Europa erschloss. Auch die Perser vor Alexander trieben Handel nach Europa. Sogar die Kelten, die - wenn, dann - griechische Schrift benutzten kamen sogar lange vor Alexander nach Anatolien und liessen sich in Anatolien (in der Türkei, Galatien ist nach den "Galatoi", der griechischen Bezeichnung für die "Gallier", benannt) nieder. Keltische Söldner kamen bis nach Ägypten und wurden gerne von den Ptolemäern ins Feld geschickt. Die Griechen trieben auch Handel mit Thrakern und Skythen etc.etc. Dass fremde Kulturen sooo ein riesiger Schock sind, nojo... schon ein bisschen, aber grad so?
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#4
Und wie sieht es heute aus?

Gruß
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#5
integration.. ich meine das problem fängt ja schon bei ossis und wessis an. katholik und protestant.. und wenn man den spagat größer macht zum islam und östlichen kultur....
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#6
Muslime haben sich über jahrzehnte mehrheitlich von den europäischen Gesellschaften abgeschottet und ihr patriarchalisches, religionsrassistisches Wertesystem an die Kinder weitergegeben. Andere Muslime wanderten neu ein und haben ebenfalls dieses Wertesystem.
Mit diesem Wertesystem kann man aber in Europa nichts werden. Wer schon von kleinauf lernt, dass die Ungläubigen weniger Wert sind als die Gläubigen, dass Frauen Männern keine Anweisungen geben dürfen u. anderes, der wird scheitern und das trotz der Hilfen. Wobei solche Hilfen in der Vergangenheit auch abgelehnt werden durften und fast immer wurden.
Wenn man den europäischen Ländern Versäumnisse bei der Integration attestiert, dann frage ich mich, wieso denn die Integration von Vietnamesen, Italienern, Spaniern, Griechen und Osteuropäern in Nicht-Heimatländern weitgehend gelungen ist? Mit Russen gab es immer mal wieder Probleme, aber das wird offensichtlich besser.
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#7
@Artist
Zitat:integration.. ich meine das problem fängt ja schon bei ossis und wessis an. katholik und protestant.. und wenn man den spagat größer macht zum islam und östlichen kultur....
Du vergißt nicht, daß bei ossi und wessi lediglich 40 Jahre politische Unterscheidung und bei Katholiken und Protestanten eine religiöse Unterscheidung vorleigen bzw. vorgelegt haben.
Mei Muslimen hingegen kommt der Komplex einer Kultur, die das gesamte Leben, also Politik, Religion und alle Aspekte des Priatlebens hinzu.

Gruß
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#8
Mal zurück zur Ursprungsfrage...:

Als ab 1960 die danmalige BRD händeringend nach (billigen) Arbeitskräften suchte, war es den Politikern, den Unternehmenden und Arbeitenden nicht bewusst, dass die "Gastarbeiter" irgendwann bleiben werden. Den "Gastarbeitern" selbst - war das auch nicht bewusst. Beide Seiten gingen von einem kurzen "Zusammenleben" von vielleicht 5 Jahren aus....

Und von daher hatten beide Seiten auch keinerlei Probleme damit, ihre Berührungspunkte allenfalls bei der Arbeit zu haben und ansonsten nebeneinander her zu leben. Das änderte sich dank der deutschen Gesetzgebung (Schulpflicht) eigentlich erst, nachdem die ersten Familienangehörigen der "Gastarbeiter" nachzogen und die ersten Kinder im fremden Land geboren wurden. Und hier hätte man damals eingreifen müssen: 1. Alle "fremden" Kinder erhalten durch ihre Geburt in Deutschland automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft, 2. der Ghettoisierung der angeblichen "Fremden" wird auf gesetzlicher Ebene entgegengewirkt.

Die Sache mit der "fremden Kultur" - ist ein anscheinend dauernd vorgebrachtes Scheinargument der Rechten und der Rechtsradikalen, auf die seit Jahren immer wieder Demokraten `reinfallen. Wo liegt bitteschön der Unterschied, ob ein Spanier/Italiener/Grieche/Deutscher in seine traditionelle Kirche geht oder ein Muslim in seine Moschee? Da im deutschen Grundgesetz die Religionsfreiheit verankert ist - mit welchem Recht verweigern dann einige Kommunen den Muslimen den Bau eigener Moscheen und drängen sie und ihren Glauben in die Hinterhöfe stillgelegter Fabriken ab?

Meine Oma hatte - wenn sie auf`m Dorf einkaufen ging - immer ein Kopftuch auf... meine Oma war Dänin und das Kopftuch trug im Westerwald jede Bauersfrau, egal ob Dänin oder Deutsche... Aber den Muslima, die aus freien Stücken ein Kopftuch tragen - den verweigert man Beamtenrechte... wer weigert sich den hier zu integrieren? Im Übrigen gibts in Deutschland, in Europa, ja sogar in der Türkei mindestens genausoviele Muslima mit wie ohne Koptuch - das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit bedeutet auch, das jede/r sich seinem Geschmack nach kleiden kann wie er/sie es will!

Ein Freund von mir ist Franzose, ehemaliges Mitglied der Fremdenlegion. Wenn der sich mit seinen alten Kameraden trifft (von denen mittlerweile rund 500 in Berlin leben), dann reden die - französisch. Hier gibts ne französische Bäckerei (auch spanische, italienische, griechische, türkische usw.) - kein Problem. Wenn aber ein Türke eine Glaserei aufmacht und mit seinen türkischen Kunden türkisch redet - dann wird gleich von magelnder Integrationsbereitschaft geredet...

Natürlich - wie bei uns Deutschen gibts bei uns Muslimen auch "ewig Gestrige". Es gibt die Volksverhetze, es gibt diejenigen die unreflektiert Traditionen befolgen deren Sinn und Zweck sie nicht kennen. Es gibt diejenigen, die sich nicht gemeinschaftlich mit allen, sondern in sektiererischen Gruppen mit wenigen begnügen wollen. Oder: Was dem Deutschen "sein" Neo-Nazi ist dem Türken "sein" Grauer Wolf" oder dem Libanesen "sein" Terrorscheich.... Aber hier davon reden zu wollen, dass sich grundsätzlich Muslime nicht in die europäischen Gesellschaften integrieren wollen oder "dürfen" - ist eine glatte Unverschämtheit!
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#9
Hallo t.Logemann,
nicht alle Muslime sind nicht integriert, aber sehr sehr viele eben nicht. Und das liegt nicht nur an der mangelnden Intergrationsbereitschaft der Europäer. Griechen, Spanier u.s.w. sind auf die Deutschen z.B. zugegangen und haben z.T. sogar eigene Kirchen. Molukken gehen auf Niederländer zu.
Vor allem aber hatten sie nur selten ein Problem mit den Menschenrechten und den europäischen Gesetzen.
Viele Muslime aber wollen sich den Gesetzen und den Menschenrechten nicht unterordnen. Sie pochen auf Anerkennung der Scharia, sie hetzen gegen Ungläubige.

Kein Inder kritisiert das Angebot von Rindfleisch-Gerichten in öffentlichen Mensen, aber viele Muslime und deren Organisationen versuchen vehement, Schweinefleisch aus den Mensen zu verbannen.

Viele Muslime fordern von den Europäern, sich in den Islam (kein Schweinefleisch, kein männlicher Arzt für eine Frau, Anerkennung der Scharia, Trennung des schulischen Schwimmunterricht in Mädchen und Jungen, keine Teilnahme am Sexualkundeunterricht, keine Teilnahme am Evolutionstheorie-Lehre-Unterricht an Schulen) zu integrieren.

Das ist das Problem. Und die Europäer reagieren allergisch auf Moscheeneubauten, wo mal wieder zur Islamisierung Europas ermuntert wird.

Dabei sind die Europäer oft besser als ihr Ruf:
Der Moscheeneubau in Duisburg-Marxloh ging ohne Probleme über die Bühne, weil die Muslime auf die Nachbarn, die anderen Religionen und die Menschen im allgemeinen zugegangen und eingegangen sind.

Der Knatsch in Köln rührt von der Kälte der Moscheebauer her. Die DITIB hat sich dort nicht um die Kölner geschert, sie mal eingeladen, informiert oder ähnliches. Die sind dreist zur Stadtverwaltung gegangen und meinten, es reiche, einen Bauantrag zu stellen.
Motto: Wir haben das Recht auf eine Moschee und das reicht. Das reicht eben nicht!
Wenn die Nichtmuslime sich nicht sicher sein können, dass die Initiatoren das Grundgesetz achten und nicht sicher sind, ob in der Moschee nicht auch wieder Da´wa, Mission und rüde Forderungen der Anpassung an die Nichtmuslime gestellt werden, dann wehren sich die Menschen gegen einen solchen Staat im Staate.

Muslime sind die einzige neue Religionsgemeinschaft in Europa und die einzigen Zuwanderer, die für sich abweichende Gesetze und die Integration der Europäer in ihr Wertesystem fordern.


Ich empfehle dir die Bücher von Necla Kelek und Seyran Ates.
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#10
Juden und Ahmadyya können hier vor muslimischen Übergriffen kaum mehr geschützt werden. Muslimas gehen mit Kopftuch auf die Straße, musl. Männer im Kaftan.
Aber der Jude, der mit der Kippa auf die Straße geht, schwebt in Lebensgefahr.
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#11
@Lhi
Sorry, daß ich jetzt Deinen Namen einfach abgekürzt habe. Ich will zur Sache kommen. Schick mir ne PN oder eine Mail wenn du etwas gegen diese Art hast,

Sorry, ich muß erst mal passen, ich habe jetzt ein technisches Problem, zur Ursprungsaussage zu kommen, zu der ich aussagen wollte.

Versuche es später noch mal... bis dahin.

Gruß
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#12
Nochmal: Ich habe nichts gegen den Islam und die Muslime, solange sie sich an die Gesetze hier halten, diese verinnerlichen und sich den Menschenrechten verbunden fühlen. Und ich weiß, dass es davon auch viele gibt, auch hier im Forum.

Aber ich sehe eben auch, dass es gerade mit Muslimen ein großes Integrationsproblem gibt, welches nicht nur an den Europäern liegt.

Ich habe vor kurzem eine Armutsstatistik gelesen. Der Anteil der HarzIV-Empfänger in D ist gestiegen. Aber nicht unter den deutschstämmigen und anderen Migranten, sondern unter den muslimischen Menschen hier.

Ich glaube nicht, dass Deutsche generell Russen, Polen, Schwarz-Afrikaner und Asiaten den muslimischen Arabern und Türken vorziehen. Alle Migranten haben mit Ausgrenzung zu kämpfen, aber keine Community hat so viele Probleme wie die Muslime.

Selbst in den Unis gibt es Probleme mit den, ja gut ausgebildeten, Muslimen.
Eine Bekannte ist Laborleiterin und verdreht schon die Augen, wenn die Rede auf muslimische Doktoranten kommt.
Sie sagt: "Die kommen an und stellen erstmal Forderungen". Andere Doktoranten aus aller Herren Länder würden versuchen, sich in den Laborbetrieb zu integrieren, Muslime nicht. Die strotzen vor Arroganz und meinen, alle müssten nach ihrer Pfeife tanzen.
Und da kann ja wohl keine Rede von armen ungebildeten Migranten sein, die aufgrund ihrer schlechten Bildung mit dem Leben in Europa nicht zurecht kommen.
Die Doktoranten sind auch mehrheitlich keine Migranten, sondern Gaststudenten.

Meine Cousine arbeitet als Ärztin mit pakistanischen Ärzten zusammen. Die kocht schon wegen der herablassenden Behandlung, weil sie ja nur eine Frau ist.
Zur Gebetszeit genehmigen sich die Ärzte eine Sonderpause ohne das vorher mit den anderen abzusprechen.
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#13
(09-10-2009, 11:13)alwin schrieb: @Artist
Zitat:integration.. ich meine das problem fängt ja schon bei ossis und wessis an. katholik und protestant.. und wenn man den spagat größer macht zum islam und östlichen kultur....
Du vergißt nicht, daß bei ossi und wessi lediglich 40 Jahre politische Unterscheidung und bei Katholiken und Protestanten eine religiöse Unterscheidung vorleigen bzw. vorgelegt haben.
Mei Muslimen hingegen kommt der Komplex einer Kultur, die das gesamte Leben, also Politik, Religion und alle Aspekte des Priatlebens hinzu.

Gruß

Hinzu kommt noch die unterschiedliche Auslegung innerhalb der muslimischen Gemeinde oder die sich so definieren möchte selbst. Es gibt muslime aus verschiedenen Regionen, die unterschiedliche Auffassungen haben.
Nicht nur der Katholik kam mit dem Protestanten nicht unbedingt gut zurecht, dasselbe, ist nicht unbekannt bei Sunniten und Aleviten. Und diese Leben ebenso in Deutschland.
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#14
@Artist
Ändert aber nichts am kulturellen Hintergrund, der im Zwiespalt von ossis-wessis sowie kath-ev eindeutig in der form fehlt. Insofern zweifele ich an den von dir vorgegebenen Vergleichen!

Gruß
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#15
wenn man schon probleme in unterschiedliche kulturdefinitionen innerhalb einer kultur so große spannungen erzeugen kann, ist wohl die "toleranz" zu einer komplemänteren wohl nicht geringer.
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