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Gedankenspiel - Sinn des Lebens
#31
(22-10-2009, 11:13)indymaya schrieb: Aber es kann mir keiner erzählen, daß die tägliche Husterei, das braungrüne Schleimspucken, die vergilbte, stinkende Wohnung und die Atemnot zur Lebensqualität beitragen

der eine läßt sich gern in eiskalten bis zugigen steinernen palästen mit weihrauch zudröhnen, bevor er eine pblate schluckt und mit saurem wein hinunterspült, der andere genießt nach einem guten essen seine edle havanna

der unterschied ist in erster linie, daß der zigarrenraucher es nicht nötig hat, verbal über die kirchenfrömmler herzufallen, nur um sich selber großartig vorzukommen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#32
(22-10-2009, 17:39)konform schrieb: Beide haben genügend wissenschaftlich gebildete Mitarbeiter um sich, die zu einer fundierten Kritik an der Evolutionsthese in der Lage sein müssten

das bezweifle ich. ich kenne niemanden, der "zu einer fundierten Kritik an der Evolutionsthese" (die im übrigen eine durch realbefung vielfach belegte theorie ist) in der lage wäre. im gegenteil zeichnet sich die (nicht zuletzt die hier im forum vorgebrachte) "kritik" an der et in aller regel durch bemerkenswerte wissenschaftliche erbärmlichkeit bis hin zu frecher lüge und tatsachenverdrehung aus
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#33
Lieber petronius,

dein Posting vom 18.10. berstet mal wieder vor rhetorischen Spielereien.

Wieso versuchst du mit Wörtern wie "vulgäretymologisch" meine Position intellektuell abzuwerten ohne ein Argument folgen zu lassen? Ich denke mir zu so etwas meinen Teil: ich wittere eine Ideologie.

Wieso verdrehst du den Inhalt meiner Worte? "das philosophische ergibt sich also erst, wenn über eine sache auch diskutiert wird? der philosophischen abhandlungen zum fußball sind legion" Dergleichen habe ich an keiner Stelle behauptet.
Hier der rhetorische Trick: jemanden Worte in den Mund legen, die unsinnig sind, und sich anschließend drüber lustig machen. Argumentieren braucht man dann ja nicht mehr. Ziel erreicht, Gesprächspartner bloßgestellt, selbst nichts dazugelernt, sowas ärgert mich maßlos.
Ein sinnvolles Gespräch kann man nur dann führen, wenn man gegenseitig versucht sich zu verstehen, nicht indem man versucht selbst Recht zu behalten.

Ich möchte dich nicht provozieren indem ich dir das sage. Ich möchte nur, dass du weißt, welchen Eindruck du auf mich machst. Und du teilst ganz schön aus, scheinbar ohne dir dessen bewusst zu sein, ohne wirklich austeilen zu wollen.

(18-10-2009, 21:52)petronius schrieb: es hat wenig mit individueller "sinnkrise" zu tun, reale benachteiligungen zu erfahren, weil z.b. geborgenheit der familie und staatsbürgerliche rechte der anerkannten zugehörigkeit zu einem "volk" vorbehalten sind

Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich sehe, wie deutsche Polizisten Demonstranten grundlos zusammenschlagen, bricht für mich bereits eine Welt zusammen obwohl es sich "nur" um die Verfehlungen Einzelner handelt.
Mich von Familie oder Volk trennen zu müssen, weil dort Missstände herrschen, die so fatal sind, dass mir ein Leben ohne sie als qualitativer erschiene, das wäre für mich geradezu der Inbegriff einer Sinnkrise. Der Trennung würde eine lange und qualvolle Zeit der Entscheidung vorausgehen. Eine Zeit, in der ich nicht wüsste ob ich mich trennen sollte oder nicht. Und ich wäre mir dessen bewusst, dass die Entscheidung, die ich treffen würde, eine jener Entscheidungen wären, die mein Leben und somit meine Persönlichkeit am entscheidensten beeinflussen.

Du schreibst, dass du so etwas tatsächlich erleben musstest. Gab es keine Zeit der Entscheidung? Du schreibst, dass du dich von deiner Familie trennen musstest. Fühlt sich das nicht an als ob ein Teil von dir fehlt?



Du fragst, wie ich Gott in meiner kulturellen Sichtweise ins Spiel bringe. Das möchte ich gerne erklären. Anhand Ekkards "philosophische" Aufteilung des Sinns in Ziele und Bedeutung geht das ganz gut.
Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt. Weder im Wort Ziel noch im Wort Bedeutung findet dieses Feuer Berücksichtigung. Was ich meine, wenn ich das Wort Gott gebrauche, steht dem Feuer allerdings sehr nah, gleichzeitig beinhaltet das Wort Gott meine Ziele und meine Bedeutung. Es erscheint mir daher geeigneter, weil es sich nicht um exakte Definierbarkeit kümmert sondern auf Weitläufigkeit ausgerichtet ist.

Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens zwangsläufig eine philosophische ist. Solange die Philosophie eklatante Lücken aufweist, wie z.B. die Kluft zwischen theoretischer und praktischer Philosophie, wird sie nicht in der Lage sein, diese Frage zufriedenstellend zu beantworten. Es scheint mir sogar so, als würde die Philosophie diese Frage mehr und mehr aus den Augen verlieren und auch noch froh zu sein, sie endlich los zu werden.
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#34
Also Christen sind doch in erster Linie Gläubige,

also Nichtwissende.

Warum sollte man/frau denn überhaupt Nichtwissende fragen.
wenn man/frau denn etwas wissen möchte?

Warum sollte man/frau Menschen die Oblaten essen und sich dabei einbilden sie äßen Ihren Gott, überhaupt irgendwie auch nur für voll nehmen und für bei Verstand betrachten?
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#35
(07-11-2009, 00:05)Heinrich schrieb: Lieber petronius,

dein Posting vom 18.10. berstet mal wieder vor rhetorischen Spielereien

zuviel der ehre für mich armen schreiberling...

Zitat:Wieso versuchst du mit Wörtern wie "vulgäretymologisch" meine Position intellektuell abzuwerten

ist es eine abwertung, wenn ich darauf bezug nehme, daß du etymologisch falsch argumentierst? und diese falsche etymologie auch noch mir unterschieben willst? was hättest du da noch an argumenten erwartet?

weder bedeutet "philosopie" die "liebe zum wissen" noch habe ich so was je behauptet - punkt

Zitat:Ich denke mir zu so etwas meinen Teil: ich wittere eine Ideologie

ohne ein Argument folgen zu lassen? :icon_cheesygrin:

Zitat:Wieso verdrehst du den Inhalt meiner Worte?

wo soll ich das getan haben?

der verdreher warst du, wie ich soeben noch mal erläutert habe

Zitat:"das philosophische ergibt sich also erst, wenn über eine sache auch diskutiert wird? der philosophischen abhandlungen zum fußball sind legion" Dergleichen habe ich an keiner Stelle behauptet

was hast du dann gemeint mit

Ich könnte auch sagen, "Fußball ist unser Leben", und nicht mehr weiter diskutieren. Daran wäre nichts Philosophisches

?


Zitat:
(18-10-2009, 21:52)petronius schrieb: es hat wenig mit individueller "sinnkrise" zu tun, reale benachteiligungen zu erfahren, weil z.b. geborgenheit der familie und staatsbürgerliche rechte der anerkannten zugehörigkeit zu einem "volk" vorbehalten sind

Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich sehe, wie deutsche Polizisten Demonstranten grundlos zusammenschlagen, bricht für mich bereits eine Welt zusammen obwohl es sich "nur" um die Verfehlungen Einzelner handelt.
Mich von Familie oder Volk trennen zu müssen, weil dort Missstände herrschen, die so fatal sind, dass mir ein Leben ohne sie als qualitativer erschiene, das wäre für mich geradezu der Inbegriff einer Sinnkrise

ja, du persönlich kannst mein auf die allgemeinheit bezogene aussage nicht nachvollziehen, da bei dir anscheinend alles sofort zur persönlichen sinnkrise führt. aber was soll das als argument über andere als dich selber besagen?

Zitat:Der Trennung würde eine lange und qualvolle Zeit der Entscheidung vorausgehen. Eine Zeit, in der ich nicht wüsste ob ich mich trennen sollte oder nicht. Und ich wäre mir dessen bewusst, dass die Entscheidung, die ich treffen würde, eine jener Entscheidungen wären, die mein Leben und somit meine Persönlichkeit am entscheidensten beeinflussen.

Du schreibst, dass du so etwas tatsächlich erleben musstest

nein, ich sagte nicht, daß ich "so was" erleben mußte wie im grade zitierten absatz von dir beschrieben

ich sagte, daß ich mich von familie und volk getrennt habe, ganz ohne sinnkrise

Zitat:Gab es keine Zeit der Entscheidung?

sicher gabs die

ich treffe jeden tag entscheidungen. warum soll das ein problem sein?

Zitat:Du schreibst, dass du dich von deiner Familie trennen musstest. Fühlt sich das nicht an als ob ein Teil von dir fehlt?

nein, die familie existiert doch noch, auch wenn die räumliche nähe nicht gegeben ist

Zitat:Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt

das brennt wohl nicht in allen. ich behaupte mal, daß viele dieses feuers nicht bedürfen, um sinn in ihrem dasein zu finden bzw. diesem einen sinn zu geben

Zitat:Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens zwangsläufig eine philosophische ist. Solange die Philosophie eklatante Lücken aufweist, wie z.B. die Kluft zwischen theoretischer und praktischer Philosophie, wird sie nicht in der Lage sein, diese Frage zufriedenstellend zu beantworten

das ist aber recht ungeschickt - die sinnfrage zu einer philosophischen zu erklären und gleichzeitig sicher zu sein, daß die philosophie sowieso keine antwort geben kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#36
(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb: der verdreher warst du, wie ich soeben noch mal erläutert habe

Zitat:"das philosophische ergibt sich also erst, wenn über eine sache auch diskutiert wird? der philosophischen abhandlungen zum fußball sind legion" Dergleichen habe ich an keiner Stelle behauptet

was hast du dann gemeint mit

Ich könnte auch sagen, "Fußball ist unser Leben", und nicht mehr weiter diskutieren. Daran wäre nichts Philosophisches

?

Ja, die Gegenüberstellung zeigt doch ganz gut, wie wenig beides zusammen passt.
Sagen wir so. Das Sprachspiel Philosophie folgt anderen Regeln als das Sprachspiel Fußballfachsimpelei. Nicht zuletzt deine Verwendung des Worts vulgäretymologisch zeigt ja, dass du bestimmte Vorstellungen hast, wie man sich philosophisch zu unterhalten hat und wie nicht.
Und jetzt sag nicht wieder eine rhetorische Frage wie, "warum, weil ich möchte, dass man Worte richtig verwendet?", oder dergleichen. Meine Antwort wäre denkbar einfach: "Ja, und auch ohne dieses Sprachspiel auch nur ansatzweise zu beherrschen kann man sich Gedanken zum Sinn des Lebens machen, z.B. wenn man so ungebildet ist nicht zu Wissen, dass Philosophie nicht Liebe zum Wissen bedeutet." Diese Gedanken wären aber nicht philosophisch, weil sie im Sprachspiel Philosophie nicht angenommen würden.

Ich möchte noch kurz klarstellen, dass ich von dir nur ein bestimmtes Verständnis des Worts Wissen übernommen habe (um deutlich zu machen, dass ich in diesem Thread das Wort auf die gleiche Weise benutzen werde), wenn ein anderer Eindruck entstanden ist, tut mir das Leid. Entschuldigung.


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb: ja, du persönlich kannst mein auf die allgemeinheit bezogene aussage nicht nachvollziehen, da bei dir anscheinend alles sofort zur persönlichen sinnkrise führt. aber was soll das als argument über andere als dich selber besagen?

Nein, nicht alles, nur die Trennung von besonders wichtigen Instanzen wie Volk, Familie, Gemeinde, Gott. Die Vorstellung, dass meine Familie oder mein Glaube eine Art Teil von mir ist, kann doch so seltsam nicht sein?
Meine Überlegungen, die dann die Allgemeinheit betreffen, basieren auf der Archetypenlehre C.G. Jungs. Demnach kommt der Mensch nicht wie ein leerer Computer auf die Welt sondern mit einem Vorwissen, z.B. dass er eine Mutter hat (Archetyp Mutter). Im Laufe seines Lebens bildet sich um den Archetyp Mutter ein Komplex, der alle persönlichen Erfahrungen diesen Archetyp betreffend enthält (z.B. Erinnerungen). Wo ein bedeutender Archetyp auf Erfüllung wartet aber diese ausbleibt, da entsteht, laut Jung, ein Gefühl der Leere.


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb: nein, ich sagte nicht, daß ich "so was" erleben mußte wie im grade zitierten absatz von dir beschrieben

ich sagte, daß ich mich von familie und volk getrennt habe, ganz ohne sinnkrise

Ach so, kleines Missverständnis meinerseits.

Eine rein örtliche Trennung habe ich natürlich nicht gemeint. Was das angeht gibt es ganz sicher robuste Charaktere die eine solche Trennung wie nichts wegstecken. Andere bekommen vielleicht so schlimmes Heimweh, dass sie es kaum ertragen können.


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb:
Zitat:Gab es keine Zeit der Entscheidung?

sicher gabs die

ich treffe jeden tag entscheidungen. warum soll das ein problem sein?

Du entscheidest aber nicht jeden Tag, dich von Volk und Familie zu trennen. Diese Entscheidung ist dir sicherlich nicht so leicht gefallen wie die Entscheidung, was du dir auf's Frühstückbrot schmierst.
Was ich sage, ist ja lediglich, dass Entscheidungen von großem Ausmaß in engem Zusammenhang mit dem stehen, was man als den Sinn seines Lebens bezeichnet. Und ich gehe davon aus, dass wir da einer Meinung sind. Der Sinn des Lebens sei, dass man etwas daraus macht, meinst du ja. Dann steht ja auch dieser wichtige Schritt, aufzubrechen in ein anderes Land, in engem Zusammenhang mit dem Sinn deines Lebens. Vielleicht hatte diese Einstellung sogar bereits Einfluss auf deine Entscheidung, dergestalt, dass sie dich darin bestärkt hat, den Schritt zu wagen?


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb:
Zitat:Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt

das brennt wohl nicht in allen. ich behaupte mal, daß viele dieses feuers nicht bedürfen, um sinn in ihrem dasein zu finden bzw. diesem einen sinn zu geben

Kannst du mir erklären wie?
Was ich bisher so mitbekommen habe von Menschen, die meinen, der Sinn des Lebens sei, etwas daraus zu machen, ist, dass in ihnen sehr wohl eine Art Feuer brennt, und auch, dass sie sich wichtige Entscheidungen nicht einfach machen, eine gewisse (natürliche) Angst dabei verspüren. Dementsprechend fällt es mir schwer aus deinen bisherigen Aussagen abzuleiten, was du denn jetzt als Sinn des Lebens an junge Menschen weiterreichen möchtest.

Sich selbst als Funktion von Bedeutung und Ziel zum Sinn zu verstehen, reicht ja meines Erachtens nicht aus. Bisher hätte ich dich so verstanden, dass es für dich so auch nicht ausreichen würde?


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb:
Zitat:Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens zwangsläufig eine philosophische ist. Solange die Philosophie eklatante Lücken aufweist, wie z.B. die Kluft zwischen theoretischer und praktischer Philosophie, wird sie nicht in der Lage sein, diese Frage zufriedenstellend zu beantworten

das ist aber recht ungeschickt - die sinnfrage zu einer philosophischen zu erklären und gleichzeitig sicher zu sein, daß die philosophie sowieso keine antwort geben kann

Pardon, es fehlt ein "nicht" in dem Satz:
Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht zwangsläufig eine philosophische ist.
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#37
(07-11-2009, 12:08)Heinrich schrieb: Sagen wir so. Das Sprachspiel Philosophie folgt anderen Regeln als das Sprachspiel Fußballfachsimpelei

philosophie ist für dich nur ein sprachspiel?

(07-11-2009, 12:08)Heinrich schrieb: Meine Antwort wäre denkbar einfach: "Ja, und auch ohne dieses Sprachspiel auch nur ansatzweise zu beherrschen kann man sich Gedanken zum Sinn des Lebens machen, z.B. wenn man so ungebildet ist nicht zu Wissen, dass Philosophie nicht Liebe zum Wissen bedeutet." Diese Gedanken wären aber nicht philosophisch, weil sie im Sprachspiel Philosophie nicht angenommen würden

ist das so?

du scheinst ganz bestimmte vorstellungen davon zu haben, was "philosophisch" ist, und gleichzeitig eine heidenangst, diesem anspruch nicht zu genügen

aber ich möchte es doch noch mal genau wissen:

wieso soll es nichts philosophisches sein, zu sagen,

"Fußball ist unser Leben", und nicht mehr weiter zu diskutieren

was verstößt gegen dein verständnis von philosophie?

die begeisterung für fußball, oder das ende der diskussion?

wie gesagt: auch fußball kann man philosphisch betrachten, und muß dies nicht unbedingt im rahmen einer diskussion tun (kann z.b. eine abhandlung schreiben)

jetzt klar, was ich gemeint habe?

Zitat:Nein, nicht alles, nur die Trennung von besonders wichtigen Instanzen wie Volk, Familie, Gemeinde, Gott

und ich sage, daß eine solche trennung auch bewußt, beabsichtigt, überlegt und sinngebend vollzogen werden kann

Zitat:Im Laufe seines Lebens bildet sich um den Archetyp Mutter ein Komplex, der alle persönlichen Erfahrungen diesen Archetyp betreffend enthält (z.B. Erinnerungen). Wo ein bedeutender Archetyp auf Erfüllung wartet aber diese ausbleibt, da entsteht, laut Jung, ein Gefühl der Leere

aber gerade die mutterbindung muß der erwachsene mensch ja auch mal lösen

Zitat:Eine rein örtliche Trennung habe ich natürlich nicht gemeint. Was das angeht gibt es ganz sicher robuste Charaktere die eine solche Trennung wie nichts wegstecken. Andere bekommen vielleicht so schlimmes Heimweh, dass sie es kaum ertragen können

was du also eigentlich meinst, sind traumatische erfahrungen. ja, die lösen nicht selten sinnkrisen aus, da hast du recht und ich hatte dich mißverstanden

Zitat:Was ich sage, ist ja lediglich, dass Entscheidungen von großem Ausmaß in engem Zusammenhang mit dem stehen, was man als den Sinn seines Lebens bezeichnet

zweifellos richtig

. Und ich gehe davon aus, dass wir da einer Meinung sind. Der Sinn des Lebens sei, dass man etwas daraus macht, meinst du ja. Dann steht ja auch dieser wichtige Schritt, aufzubrechen in ein anderes Land, in engem Zusammenhang mit dem Sinn deines Lebens. Vielleicht hatte diese Einstellung sogar bereits Einfluss auf deine Entscheidung, dergestalt, dass sie dich darin bestärkt hat, den Schritt zu wagen?

Zitat:
(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb:
Zitat:Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt

das brennt wohl nicht in allen. ich behaupte mal, daß viele dieses feuers nicht bedürfen, um sinn in ihrem dasein zu finden bzw. diesem einen sinn zu geben

Kannst du mir erklären wie?

nun, es gibt genügend menschen ohne großen antrieb zur veränderung, die einfach zufrieden sind mit dem, was ist. sie haben darin ihren sinn gefunden

Zitat:Dementsprechend fällt es mir schwer aus deinen bisherigen Aussagen abzuleiten, was du denn jetzt als Sinn des Lebens an junge Menschen weiterreichen möchtest

gar nichts, also keine inhalte

ich würde ja eben sagen, das muß er selber für sich herausfinden

Zitat:Pardon, es fehlt ein "nicht" in dem Satz:
Ich bleibe auch dabei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht zwangsläufig eine philosophische ist.

ach so . nun, ich empfinde sie als eine zutiefst philosophische. was nicht heißt, daß man vorher kant gelesen und schopenhauer auswendig gelernt hat, sich in ernsten, wohlgesetzten worten auszudrücken weiß mit möglichst vielen latinismen, und das ganze bei rotwein am kamin zelebriert. philosophie muß nicht blenden und angeben
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#38
(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb: philosophie ist für dich nur ein sprachspiel?

An der Oberfläche ja. Schließlich wird sie in Sprache gesprochen, geschrieben oder gedacht.

Tiefer unten ist da natürlich noch dieses Feuer, das manche antreibt sich philosophisch zu geben.


(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb: du scheinst ganz bestimmte vorstellungen davon zu haben, was "philosophisch" ist, und gleichzeitig eine heidenangst, diesem anspruch nicht zu genügen

Das halte ich z.B. für Grundvoraussetzungen der Philosophie. Naja, zumindest die Angst, dem nicht zu genügen. Die Vorstellungen, was Philosophie ist, kann man ja nur nach und nach entwickeln.


(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb: wieso soll es nichts philosophisches sein, zu sagen,

"Fußball ist unser Leben", und nicht mehr weiter zu diskutieren

was verstößt gegen dein verständnis von philosophie?

die begeisterung für fußball, oder das ende der diskussion?

wie gesagt: auch fußball kann man philosphisch betrachten, und muß dies nicht unbedingt im rahmen einer diskussion tun (kann z.b. eine abhandlung schreiben)

jetzt klar, was ich gemeint habe?

Es ist klar, was du gemeint hast. Wenn man nach den Regeln der Philosophie über Fußball sinniert, dann ist das natürlich Philosophie.

Wer jedoch nur feststellt, Fußball sei sein Leben und dann nicht weiter nachdenkt, der folgt den Regeln der Philosophie nicht. Er stellt bloß eine zweifelhafte These in den Raum, klärt ihre exakte Bedeutung nicht und zieht keine Schlüsse daraus.
Schon das Thema Fußball ist für mich kein philosophisches. Denn im Fußball geht es nicht grundsätzlich um Philosophie. Lediglich spielt Philosophie dort manchmal eine Rolle, so wie sie das in vielen Bereichen des menschlichen Lebens tut.


(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb:
Zitat:Nein, nicht alles, nur die Trennung von besonders wichtigen Instanzen wie Volk, Familie, Gemeinde, Gott

und ich sage, daß eine solche trennung auch bewußt, beabsichtigt, überlegt und sinngebend vollzogen werden kann

Das glaube ich noch nicht so ganz. Ich kenne jedenfalls persönlich keinen solchen Fall.
Wichtig ist natürlich, nicht davon auszugehen, dass eine Sinnkrise immer etwas schlechtes sei.


(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb: aber gerade die mutterbindung muß der erwachsene mensch ja auch mal lösen

Die Pubertät z.B. ist das Lebensalter der Sinnkrise schlechthin.


(07-11-2009, 09:50)petronius schrieb:
Zitat:
Zitat:Wenn ich vom Sinn des Lebens spreche, dann meine ich vor allem etwas, das man mit Worten schwer ausdrücken kann. Ein Feuer, das in mir brennt

das brennt wohl nicht in allen. ich behaupte mal, daß viele dieses feuers nicht bedürfen, um sinn in ihrem dasein zu finden bzw. diesem einen sinn zu geben

Kannst du mir erklären wie?

nun, es gibt genügend menschen ohne großen antrieb zur veränderung, die einfach zufrieden sind mit dem, was ist. sie haben darin ihren sinn gefunden
[/quote]

Kennst du einen, bei dem du sicher bist, dass in ihm keine Flammen lodern? Ich wüsste jetzt auf die Schnelle keinen.


(07-11-2009, 17:21)petronius schrieb:
Zitat:Dementsprechend fällt es mir schwer aus deinen bisherigen Aussagen abzuleiten, was du denn jetzt als Sinn des Lebens an junge Menschen weiterreichen möchtest

gar nichts, also keine inhalte

ich würde ja eben sagen, das muß er selber für sich herausfinden

Und das ist der Punkt, den ich kaum glauben kann. Gar nichts, das ist doch völlig unmöglich. Mit "gar nichts" meinst du meiner Meinung nach eher Richtlinien, die so allgemein sind, dass man sie in unserem Kulturkreis nicht mehr bewusst wahrnimmt. An einer anderen Stelle hast du ja z.B. von Menschenrechten gesprochen...

Ich sehe das persönlich sogar sehr streng: Eine Generation, die ihren Nachkommen keinen Sinn vermitteln konnte, hat versagt; sie hat nur für sich selbst gelebt, vielleicht ein erfülltes Leben, ganz sicher ein absurdes.
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#39
Salaam, Shalom Ihr Lieben

Zum Thema "Sinn des Lebens" hab ich schon des öfteren mit Jugendlichen diskutiert.
Nicht im Rahmen von Jugendarbeit, sondern ganz privat zu Hause mit Freunden meines Sohnes.

Es gibt "Den Sinn des Lebens" so pauschal nicht. Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit. Egal ob Jugendlich oder Erwachsen, fragt vermutlich jeder Mensch sich im Laufe seines Lebens immer wieder mal nach dem Sinn seines Lebens.

Auf diese Frage würde ich mit Gegenfragen antworten:
Was ist dir wichtig? Was ist für die sinnvoll? Was sinnlos? Daraus kann sich ein Gespräch über den Sinn des Lebens für den Fragenden ergeben das Ihm weiterhelfen kann sich selbst diese Frage zu beantworten.

Für jeden Menschen ist der Sinn seines Lebens etwas ganz persönliches besonderes. Oder habt Ihr schon mal zwei völlig identische Menschen gesehen? Gott hat den Menschen als Individuum erschaffen. Lt heiligen Schriften "Dich bei deinem Namen gerufen" Den Sinn seines Lebens erfüllt man vorrangig als Individuum und nur bedingt in einem Kollektiv.
Herzliche Grüße

PS: gehört nicht zum Thema, aber: Warum nur denken so viele Menschen pauschal und "in Schubladen"?
As Salamu Aleikhum
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#40
(07-11-2009, 22:34)zahira schrieb: PS: gehört nicht zum Thema, aber: Warum nur denken so viele Menschen pauschal und "in Schubladen"?

Weil unser Verstand so funktioniert.

Mal angenommen ich würde über eine ganze Menge an Wissen verfügen; dann würde ich, um den Überblick zu bewahren, damit anfangen mein Wissen zu ordnen, Gleiches zu Gleichem zu stellen und in Ablagen zu legen, die ich mit passenden Überschriften versehe.

Zu unserem Glück überschauen wenigstens die Genies das Chaos Icon_lol
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#41
(16-10-2009, 00:14)Heinrich schrieb: Angenommen ihr versteht euch als Christ. Angenommen ihr seid erwachsen. Angenommen ein Jugendlicher, der auf euer euer Wort viel Wert legt, fragt euch: "Was ist der Sinn des Lebens?"

Was würdet ihr ihm antworten?

"Der Sinn des Lebens ist es ein Gott gefälliges Leben zu führen. Das solltest Du in Deinem Alter nun wirklich schon wissen!"

Sollte er dann noch fragen, was denn ein 'Gott gefälliges Leben' sei. Dann würde ich ihm nahe legen sein Bibelstudium zu intensivieren, damit er ein breites Wissen über das Wirken Gottes gewinnen kann und dann diese tiefe Dankbarkeit empfinden, die ihm eine Umkehr ermöglicht. Ich würde ihn also an Gottes Gebote verweisen und ihn ermuntern ein aktiver Teil der christlichen Gemeinde zu werden.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#42
Zitat:Dann würde ich ihm nahe legen sein Bibelstudium zu intensivieren, damit er ein breites Wissen über das Wirken Gottes gewinnen kann und dann diese tiefe Dankbarkeit empfinden, die ihm eine Umkehr ermöglicht

Tut's der Koran auch? Ich kann zurzeit meine Bibel nicht finden.
VERFÜGUNG ZUR ABSICHERUNG GEGEN TÖRICHTE KRITIKEN :
Wer diese Zeilen liest, prüfe zur rechten Zeit,
Einfaches und unwissendes Publikum gebe sich nicht damit ab,
Astrologen, Dummköpfe, Sprachunkundige, sollten sich fernhalten,
Wer auf andere Weise vorgeht, ist zu recht dazu bestimmt.
Nostradamus, Prophezeiungen Centurie 6 Vers 100
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#43
(08-11-2009, 00:53)Barabbas schrieb: Tut's der Koran auch? Ich kann zurzeit meine Bibel nicht finden.

Daran soll's nicht scheitern. Ich kann Dir eine Buchhandlung nennen, die welche führt. Für einen Christen reicht der Koran nicht, davon bin ich überzeugt.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#44
(08-11-2009, 00:58)Manuel schrieb:
(08-11-2009, 00:53)Barabbas schrieb: Tut's der Koran auch? Ich kann zurzeit meine Bibel nicht finden.

Daran soll's nicht scheitern. Ich kann Dir eine Buchhandlung nennen, die welche führt. Für einen Christen reicht der Koran nicht, davon bin ich überzeugt.

Wo steht, oder wer sagt dass der fragende Jugendliche ein Christ ist?
Sicher wäre das Studium von Bibel und Koran gleichermaßen hilfreich oder auch nicht.

Hast du den Koran gelesen?
As Salamu Aleikhum
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#45
Zitat:Daran soll's nicht scheitern. Ich kann Dir eine Buchhandlung nennen, die welche führt. Für einen Christen reicht der Koran nicht, davon bin ich überzeugt.

Easy. Notfalls kann ich mich an die Mormonen wenden, die verschenken Bibeln.
Aber ich werde sie - so Gott will - schon wieder finden.
VERFÜGUNG ZUR ABSICHERUNG GEGEN TÖRICHTE KRITIKEN :
Wer diese Zeilen liest, prüfe zur rechten Zeit,
Einfaches und unwissendes Publikum gebe sich nicht damit ab,
Astrologen, Dummköpfe, Sprachunkundige, sollten sich fernhalten,
Wer auf andere Weise vorgeht, ist zu recht dazu bestimmt.
Nostradamus, Prophezeiungen Centurie 6 Vers 100
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