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Christentum und Nationalsozialismus (Bilder)
#91
(25-08-2013, 00:15)Mustafa schrieb: Ich hoffe, dass du dies eher als satirischen Beitrag gemeint hast.
Die "NS Keule" hole ich sehr wohl heraus wo ich sie für angebracht halte.
Dein Vergleich zu Todesfällen durch Unfälle auf Leitern ist nach wie vor nur zynisch.
Bisschen eher sachlich.
Rausholen kannst du auch was du willst, ist nur nicht nutzbringend.
Wielange oder wie weitzurückgehend will man diese Aufrechnerei den betreiben ?
Konfrontieren wir doch mal die Mongolen mit Reparationen für die Hunnenüberfälle.

Vielleicht die Türkei mit osmanischen Übergriffen ?
Die ersten Amerikaner mit Indianermassakern ?

Was ist mit Sinthi/Roma, politischen Opfern, waren die jetzt mehr wert
als die Erschossenen oder in Gefangenschaft verhungerten ?
Die Geschichte kennen wir hoffentlich alle, sollte man auch draus lernen.

Was mich persönlich betrifft schätze ich das Risko vom Auto überfahren zu werden oder vom Blitz getroffen zu werden höher ein als von
BinLadens / Hitlers Enkeln in die Luft geblasen zu werden.
Insoweit arbeitet der Staat ganz ok, wenn auch in Teilbereichen lausig.
Unsere Emotionalität ist vielleicht interschiedlich, scheints ich bin mehr Faktenorientiert.
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#92
Es ist ja genau diese Erwartung. "Man muß sich betroffen und schuldig fühlen",..warum?

Wie schon Harpya gesagt hat,.warum fühlen sich die USA dann nicht wegen den Genoziden an der Urbevölkerung "schuldig"? Oder ist die Verteilung von Pockenverseuchten Decken im 19. Jhdt weniger schlimm als die Gaskammern im 20. ?
Oder die Feldzüge der Mongolen unter Dschingis Kahn,..die haben ja bekanntlich jede Stadt, die sich wehrte, ad ultimam foetam ausradiert,..

Verlangt jetzt irgendwer von den USA oder den Mongolen Betroffenheit zu zeigen? Nein!
Nur wir Deutschen und Österreicher solln uns immer gleich prophylaktisch das Büßerhemd
anziehn, auch wenn es sich de facto genauso um ein Ereigniss handelt, deren Partizipianten bis auf wenigste Ausnahmen schon längst unter der Erde sind...
Aut viam inveniam aut faciam
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#93
Die Sache in Deutschland ist eben noch nicht so lange her. Es gibt noch Betroffene, sowohl unter den Tätern, als unter den Opfern, die noch leben, es gibt viele Menschen, die das Geschehen von Berichten naher Angehöriger kennen, die selbst noch dabei waren. Es gibt Bilder, Filmaufnahmen und Dokumente wie das "Tagebuch der Anne Frank", also Stimmen von Ermordeten, die den Jetzt-Lebenden klar machen, dass sie sich bis auf die Verfolgung nicht von ihnen unterschieden haben.

All das gilt nicht für die vor 200 Jahren ermordeten Indianer oder die Opfer von Dschingis Khan. Von denen lebt niemand mehr, auch keiner mehr, der sie (oder einen der Täter) jemals persönlich gekannt hat. Und bis wohl wenige Ausnahmen (z.B. chinesische Schreiber) hat wohl niemand aufgeschrieben, was die Opfer empfunden oder wie sie vorher, zu "normalen" Zeiten, gefühlt und gedacht haben.
In 500 Jahren wird auch der Holocaust nicht viel mehr als eine Erinnerung an schlimme Zeiten sein, so wie heute an Kreuzzüge und Inquisition.

Den Vergleich zwischen Unfall und gezielten Anschlägen oder Morden kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich halte das nicht für faktenorientiert, sondern für zynisch. Menschenrechtsverletzungen bleiben auch dann Menschenrechtsverletzungen, wenn es den Tätern oder Außenstehenden gleichgültig ist. Was natürlich auch eine Frage der politischen Berichterstattung ist. Alle sprechen zum Beispiel jetzt über Syrien, aber niemand über den Sudan, wo der Bürgerkrieg genauso grausam ist.
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#94
(25-08-2013, 02:48)Harpya schrieb: Wielange oder wie weitzurückgehend will man diese Aufrechnerei den betreiben ?

Was für eine Aufrechnerei?
Ich spreche von aktuellen Nazi-Umtrieben, die weit mehr sind als Einzelfälle einiger Verwirrter.

Die Frage ist: Übernimmt man jetzt und heute Verantwortung und stellt sich gegen Nazis, oder aber schaut man zu und findet es gar noch "ok"?
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#95
(25-08-2013, 09:01)d.n. schrieb: Verlangt jetzt irgendwer von den USA oder den Mongolen Betroffenheit zu zeigen? Nein!
Nur wir Deutschen und Österreicher solln uns immer gleich prophylaktisch das Büßerhemd anziehn

Selbstverständlich sollten sich auch USA und Mongolen ihrer Verantwortung stellen!
Und es geht keineswegs darum, Deutschen und Österreichern Büßerhemden aufzudrücken. Nazis gibt es auch in anderen Ländern, und überall sollte man sich gegen sie stellen, statt zuzuschauen!
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#96
(25-08-2013, 02:48)Harpya schrieb: Wielange oder wie weitzurückgehend will man diese Aufrechnerei den betreiben ?

Um es deutlich zu sagen: bei Völkermord gibt es nichts aufzurechnen!

Als ließe sich Mord rechtfertigen, weil andere auch gemordet hatten!?

Was bei den NAZI-Verbrechen hinzukommt, ist die Gründlichkeit, mit der man ans Werk ging und die zeitliche Nähe der Ereignisse.

Ideologien, in deren Umfeld Geisteshaltungen gedeihen, die solcherlei – auf welche Art und Weise auch immer - rechtzufertigen versuchen, sind abzulehnen. In einer vom Humanismus getragenen Gesellschaft sollte versucht werden, jenen die Plattform zu entziehen, die Verbrechen dieser Qualität kleinreden oder gar beschönigen, vielleicht auch leugnen wollen und von einer Renaissance "glorreicher Zeiten" träumen.

Wie lange soll man bei solchen Dingen zurückschauen?

Es schadet nicht, auch bei der Beschreibung von Sachverhalten, die zweitausend - und mehr - Jahre zurückliegen, die Dinge beim Namen zu nennen. Beispielsweise, dass der oftmals als großer Staatsmann angepriesene Caesar in Gallien Kriegsverbrechen von größter Abscheulichkeit begangen hatte, und zwar auch nach antiken Maßstäben gemessen.
MfG B.
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#97
(25-08-2013, 00:05)Mustafa schrieb: Ich sprach ja auch nicht von der kulturellen Kraft der Kirchen, sondern von dem des Christentums.

was soll das sein?

mal am konkreten beispiel...

ich sagte ja: einzelkämpfer
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#98
(25-08-2013, 09:01)d.n. schrieb: Wie schon Harpya gesagt hat,.warum fühlen sich die USA dann nicht wegen den Genoziden an der Urbevölkerung "schuldig"?

Angenommen man sieht ein sehr schönes teures Fahrrad, relativ laziv angekettet. Ein Fahrradrahmen aus Carbon, sehr teurer Rahmen, Felgen usw.

Dann kommt die Habgier und flüstert dir im Affekt diesen Momentes "Dieses, schöne teure Ding könnte mit wenig Aufwand dir gehören, und du hättest sehr viel Spaß damit. Ebenso kümmert sich doch kein Schwein um dich, hab dein Spaß (Ellenbogen)".

In dem Moment unterdrückt man einfach, das es jemand Anderem gehört, sehr Effektiv - also die Gier überdeckt das sehr stark, weil man die Möglichkeit sieht, schnell profitieren zu können.

Man klaut das Ding, und man unterdrückt es einfach, das es nicht einem Selbst gehört, weil man angst hat dadurch was was man meint etwas wichtiges zu verlieren, weil Gier sagt, es ist für einen Wichtig. Das heißt eine Selbstidentifikation ensteht dazu, sowie man sucht dann sein eigenes Recht auf dieses Teil.

So ist das auch denke ich mit dem "klauen" vom Land/Lebensräumen. Sehe da kein Unterschied zwischen Klein- und Großformat.

Desto länger er dieses Fahrrad hat, verjährt das Ganze sozusagen. Getreu dem Motto "Wer die Kriege gewinnt, dem wird keine Rechenschaft zum Vorwand gezogen".
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#99
Es gibt da einige "kleine Unterschiede". Die Landnahme in historischen Zeiten ist der mitunter dramatischen Bevölkerungszunahme und starken klimatischen Schwankungen geschuldet, wie immer auch die Kriegsgründe benannt worden sein mögen. Auch die Auswanderungsbewegungen z. B. in die USA haben keinen anderen Grund.
Im Gegensatz dazu ist der Diebstahl nicht unbedingt Mangel in der Gegenwart, sondern emotionales Mangelerleben in der Kindheit, der häufig zu Neid führt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Hatte mal gelesen, das eine Wettbewerbsgesselschaft, quasi auch automatisch (Futter-)Neid hervorrufen kann. Dazu kommen noch Aspekte wie die Schadensfreude, der nutzen vom Ellenbogen usw.
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