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Der Antichrist
#1
Ist der Antichrist ein Mensch? Woher kommt er? Und warum weiß man, dass er kommt? Hat er keinen freien Willen und wird von Gott geschickt?
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#2
Aus dem Meer kommt er. Und geschickt wird er vom Drachen (Luzifer).
Ankündigen wird er sich dir bestimmt nicht, du wirst nie wissen das er kommt bis Offbr13:14 wahr geworden ist.
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#3
Antichrist ist eine sprachliche Neuschöpfung des Verfassers der Johannesbriefe. Das ἀντί kann entweder mit anstelle von oder mit gegen übersetzt werden. Übersetz man es mit anstelle von, dann kann der Begriff gleichbedeutend dem Pseudochristus, wie er in Mk 13,22 und in Mt 24,24 im Grundtext (Luther 1984: falsche Christusse) Verwendung findet, verstanden werden. Im Falle einer Übersetzung mit gegen tritt jemand auf und verbreitet falsche Lehren über Christus (1Joh 2,18ff.).

Die Lehre vom Antichristen geht allerdings vornehmlich von 2Thess 2,1-12 und Offb 13,1-18; 16,13; 19,20; 20,10 aus. Der Antichrist (der in der Macht des Satans auftreten wird) wird nicht mit dem Teufel gleichgesetzt.

Aus dem AT bzw. Frühjudentum einen Antichristen (Anti-Messias) herzuleiten, wurde zwar versucht, doch ist das gängige Beispiel (Jes 51,9f., Ps 74,3f.) dafür ungeeignet. Der Kampf des Schöpfergottes mit dem Meeresdrachen ist ein entsprechend adaptierter Ur-Mythos.

Am ehesten dürfte sich für eine alttestamentliches Herleiten noch, die gegen Antiochus IV. Epiphanes als Widerpart Gottes gerichteten Verse des Danielbuches anbieten (Dan 8,24f; 11,36-39).

Die bekannteste Persönlichkeit, die mit der Bezeichnung Antichrist bedacht wurde, ist Nero, doch hat man in innerkirchlichen Auseinandersetzungen auch den jeweiligen Gegner gerne als den Antichristen bezeichnet. Wie schon Wyclif und Hus war auch Luther davon überzeugt, dass der Antichrist auf dem Papststuhl sitzt.

Die aufgeklärte protestantische Theologie hat sich vom Antichristen verabschiedet.

MfG B.
MfG B.
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#4
(16-11-2009, 19:19)Manuel schrieb: Ist der Antichrist ein Mensch? Woher kommt er? Und warum weiß man, dass er kommt? Hat er keinen freien Willen und wird von Gott geschickt?
Das sind gute Fragen, doch viele auf einmal.

Die Frage, ob der Antichrist ein Mensch ist, hat “Bion” beantwortet. Dabei setzt er das erste “Tier” in Apk. 13 mit dem Antichristen gleich.

Die Frage nach dem Woher beantwortet im Grunde bereits das Buch Daniel Kapitel 2 und 7: Nach diesem müsste er dem geographischen Bereich des vierten Reiches - Rom - entstammen.

Und warum man weiß, dass er kommt? Die Behauptung, dass es jemals einen “Antichristen” geben wird, setzt voraus, dass es überhaupt einen Christus gab. Doch genau das stellt fast alle Welt in Abrede. Wenn die von den historisch tätigen Naturwissenschaften postulierten Zeiträume zutreffend sind, dann kann man die Erwartung eines zur Erde zurückkehrenden Christus und natürlich auch die eines zeitlich davor liegenden Auftretens eines Antichristen getrost als Unsinn verwerfen. Das gleiche gilt übrigens, wenn die Geschichtswissenschaft die Vergangenheit richtig wiedergeben sollte. Um also gewiss zu sein, dass ein Antichrist die Welt in die schwerste Krise der Geschichte stürzen wird, muss zunächst der Schutt aus dem Weg geräumt werden, den uns eine sich Wissenschaft nennende Clique hinterlassen hat.

Die meisten Stolpersteine drohen bei der Behandlung der Frage nach dem freien Willen des Antichristen. Ich möchte in diesem Zusammenhang nur an den Pharao des Exodus’ erinnern, dessen Abhängigkeit von Gottes Willen Paulus in seinem Brief an die Römer Kapitel 9 beschreibt. Oder der Verräter Judas, der von der Geldgier übermannt wurde. Wenn man sich jedoch das Ende des Antichristen vergegenwärtigt - Apk. 19,20 - , gewinnt man sehr wohl den Eindruck, dass dieser Herrscher genau wusste, was er tat. Übrigens hat er das möglichweise fehlende Wissen darüber von den beiden “Zeugen” (Apk. Kap.11) vermittelt bekommen.
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#5
In den meisten Kirchen, die ich kenne,wird der Antichrist mit dem Teufel gleichgesetzt. Oder mit Dämonen, die im Auftrag des Teufels arbeiten. Ich denke, der Antichrist ist eine Erfindung der Christen, damit Christen davon abgehalten werden, die christlichen regeln zu brechen, und sie gleichzeitig ein Schlupfloch für eine Entschuldigung haben.
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#6
(21-11-2009, 11:57)konform schrieb: Um also gewiss zu sein, dass ein Antichrist die Welt in die schwerste Krise der Geschichte stürzen wird, muss zunächst der Schutt aus dem Weg geräumt werden, den uns eine sich Wissenschaft nennende Clique hinterlassen hat

ja, ich finds auch echt fies und gemein von diesen pöhsen wissenschaftlern, daß sie die splatterstory des sogenannten "johannes" nicht bestätigen wollen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
(21-11-2009, 17:16)petronius schrieb:
(21-11-2009, 11:57)konform schrieb: Um also gewiss zu sein, dass ein Antichrist die Welt in die schwerste Krise der Geschichte stürzen wird, muss zunächst der Schutt aus dem Weg geräumt werden, den uns eine sich Wissenschaft nennende Clique hinterlassen hat

ja, ich finds auch echt fies und gemein von diesen pöhsen wissenschaftlern, daß sie die splatterstory des sogenannten "johannes" nicht bestätigen wollen...

Kann sein, dass es fiese und pöhse Wissenschaftler gibt. Ich meinte allerdings Scheinwissenschaftler wie Relativisten und Evolutionisten. Aber das weißt Du ja längst.
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#8
(21-11-2009, 21:06)konform schrieb: Ich meinte allerdings Scheinwissenschaftler wie Relativisten und Evolutionisten

:icon_cheesygrin:

no comment
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#9
(22-11-2009, 22:21)petronius schrieb:
(21-11-2009, 21:06)konform schrieb: Ich meinte allerdings Scheinwissenschaftler wie Relativisten und Evolutionisten

:icon_cheesygrin:

no comment

Der Moderator möge mir verzeihen, dass ich - wieder mal - naturwissenschaftliche Argumente in das Religionsforum einbringe. Doch stehen fast alle Wissensgebiete in einem mehr oder weniger nahen Zusammenhang mit Religion.

Also, mein Petronius, nachfolgend kannst Du Dich von Albert Einsteins Genialität überzeugen.
Dass gestandene Physiker nicht bereits bei den Worten nachdenklich werden, mit denen Albert Einstein die angebliche Abhängigkeit der Zeit von der Lichtgeschwindigkeit begründet, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es keine feigeres Wesen als den Menschen gibt.

“Es ist der Relativitätstheorie oft vorgeworfen worden, dass sie der Lichtfortpflanzung ungerechtfertigterweise eine zentrale theoretische Rolle zuweise, indem sie auf das Gesetz der Lichtfortpflanzung den Zeitbegriff gründe. Damit verhält es sich wie folgt. Um dem Zeitbegriff überhaupt physikalische Bedeutung zu geben, bedarf es der Benutzung irgendwelcher Vorgänge, welche Relationen zwischen verschiedenen Orten herstellen können. Welche Art von Vorgängen man für eine solche Zeitdefinition wählt, ist an sich gleichgültig. Man wird aber mit Vorteil für die Theorie nur einen Vorgang wählen, von dem wir sicheres wissen. Dies gilt für die Lichtausbreitung im leeren Raum in höherem Maße als von allen anderen in Betracht kommenden Vorgängen - dank den Forschungen von Maxwell und H.A. Lorentz.”*)


Danach könnte die Zeit nicht allein von der Geschwindigkeit des Lichts (auch davon gibt es viele), sondern auch von anderen Vorgängen abhängen. Wirkliche Bestätigungen gibt es zu keiner dieser Thesen.

Die Evolutionsthese indes ist so weit entwickelt worden, dass sie nicht mehr widerlegbar ist. Nicht weil sie etwa richtig wäre, gewiss nicht, allerdings derart flexibel, dass sie auf alle Fragen ein Antwort “weiß”.

*) Einstein, Albert: Grundzüge der Relativitätstheorie. Braunschweig 1965, S. 19.
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#10
(23-11-2009, 13:35)konform schrieb: Der Moderator möge mir verzeihen, dass ich - wieder mal - naturwissenschaftliche Argumente in das Religionsforum einbringe
...
Dass gestandene Physiker nicht bereits bei den Worten nachdenklich werden, mit denen Albert Einstein die angebliche Abhängigkeit der Zeit von der Lichtgeschwindigkeit begründet, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es keine feigeres Wesen als den Menschen gibt

bemerkst du hier einen widerspruch?
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(23-11-2009, 22:36)petronius schrieb:
(23-11-2009, 13:35)konform schrieb: Der Moderator möge mir verzeihen, dass ich - wieder mal - naturwissenschaftliche Argumente in das Religionsforum einbringe
...
Dass gestandene Physiker nicht bereits bei den Worten nachdenklich werden, mit denen Albert Einstein die angebliche Abhängigkeit der Zeit von der Lichtgeschwindigkeit begründet, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es keine feigeres Wesen als den Menschen gibt

bemerkst du hier einen widerspruch?
Nimm’s nicht zu sehr zu Herzen, Petronius. Naturwissenschaften sind nicht jedermanns Sache. Pfiffige Zeitgenossen haben die Schwachstelle in Einsteins Argumentation schnell erkannt. Und fragen: Richtet sich die Zeit nach der Uhr, oder dient ein Chronometer nicht der mehr oder weniger genauen Messung der Zeit?

Wenn wir uns von den Einsteinschen Dogmen gelöst haben, brauchen wir auch nicht nach postulierten Zeitdehnungen suchen. Das erspart uns Zeit für wichtigere, vor allem reale Dinge.

Zugegeben, es klingt reichlich vermessen, über eine Ikone wie Albert Einstein derart abfällig zu urteilen. Doch den Heiligenschein haben ihm seine Gläubigen aufgesetzt. Die Relativitätstheorien Einsteins wirklich begreifen, kann man nicht, können selbstverständlich auch Physiker nicht. Einfach deswegen nicht, weil sie auf unbewiesenen und geradezu widervernünftigen Annahmen beruhen.
Daran können übrigens aufgeklärte Zeitgenossen erkennen, dass für Spott an Glaubenssätzen irgendwelcher Religionen keine Berechtigung besteht. Wie heißt es doch: Wer selbst im Glashaus sitzt...
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#12
@konform
Kannst du bitte Nicht-Physikern wie uns das Problem deutlich machen!
Vielleicht sogar besser in einem neuen Thema.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#13
(21-11-2009, 16:47)Witch of Hope schrieb: In den meisten Kirchen, die ich kenne,wird der Antichrist mit dem Teufel gleichgesetzt. Oder mit Dämonen, die im Auftrag des Teufels arbeiten. Ich denke, der Antichrist ist eine Erfindung der Christen, damit Christen davon abgehalten werden, die christlichen regeln zu brechen, und sie gleichzeitig ein Schlupfloch für eine Entschuldigung haben.

Aber, aber, Verehrte, Johannes’ Briefe lassen diesen Schluss nicht zu. Nach meinen Erfahrungen lesen sich propagandistische Schriften wesentlich anders. Solche Absichten sind erst aus den Schriften führender “Christen” nach dem Fall Jerusalems 70 n. Chr. bekannt. Was natürlich heißt, ich gehe davon aus, dass sämtliche Schriften des Neuen Testaments aus der Zeit davor stammen.
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#14
(24-11-2009, 16:47)humanist schrieb: @konform
Kannst du bitte Nicht-Physikern wie uns das Problem deutlich machen!
Vielleicht sogar besser in einem neuen Thema.

Ich hätte dazu eine Überschrift:

Schwarze Löcher und weiße Elefanten

Zenons Pfeil könnte in diesem Thread Schrödingers Katze treffen, die in Cantors Hotel ihren Nachbarn sucht.Vor Chaos-Schmetterlingen im Jurassic-Park darf dann der reden, der hie und da seltsame Attraktoren in seinem Welt-Konzept findet.
Der "verrückte Fisch-Händler" mag sich da mit der "roten Königin" vereinen, um über א Null zu diskutieren.

Ich unterstütze deinen Vorschlag voller Vorfreude

Gruß Dornbusch
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#15
(24-11-2009, 16:40)konform schrieb: Nimm’s nicht zu sehr zu Herzen, Petronius. Naturwissenschaften sind nicht jedermanns Sache

was hätte ich mir da zu herzen zu nehmen?

daß gerade naturwissenschaftlich ungebildete gerne die naturwissenschaft kritisieren, ja zu widerlegen meinen?

(24-11-2009, 16:40)konform schrieb: Pfiffige Zeitgenossen haben die Schwachstelle in Einsteins Argumentation schnell erkannt

laß mich raten: "pfiffig", aber keine naturwissenschaftler?

(24-11-2009, 16:40)konform schrieb: Die Relativitätstheorien Einsteins wirklich begreifen, kann man nicht, können selbstverständlich auch Physiker nicht

steile these

du solltest nicht von dir auf andere schließen

(24-11-2009, 16:40)konform schrieb: Einfach deswegen nicht, weil sie auf unbewiesenen und geradezu widervernünftigen Annahmen beruhen

als da wären?

das hätte ich bitte genauer. nur weil dir etwas als "widervernünftig" erscheint, muß es das ja noch lange nicht sein. oder meinst du "kontraintuitiv"?

das wäre kein naturwissenschaftliches argument. die rt ist übrigens experimentell bewiesen

(24-11-2009, 16:40)konform schrieb: Daran können übrigens aufgeklärte Zeitgenossen erkennen, dass für Spott an Glaubenssätzen irgendwelcher Religionen keine Berechtigung besteht. Wie heißt es doch: Wer selbst im Glashaus sitzt...

ach, daher weht der wind. weil man selber seine weltsicht auf "unbewiesene und geradezu widervernünftige Annahmen" stützt, wirft man das halt ohne jede inhaltliche begründung auch den kritikern vor - um sich so der kritik zu entziehen

naja, versuchen kann mans ja mal...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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