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Schulplicht ade: Evangelikale Christen stellen Asylantrag
#1
Fotostrecke:
spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-41195.html]Schulplicht ade: Evangelikale Christen stellen Asylantrag (Spiegel.de)[/url]

.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,617050,00.html]Deutsche Schul-Boykotteure wollen Asyl in den USA[/url]
Zitat:Der Fall sorgt für Aufsehen: Eine schwäbische Familie bibeltreuer Christen wollte ihre Kinder zu Hause unterrichten. Die Behörden verboten es, deshalb wanderte sie in die USA aus und beantragte Asyl als "politisch Verfolgte". Ihre Unterstützer hetzen mit kruden Nazi-Parallelen gegen Deutschland.

Das treibt ja seltsame Blüten. Deutsche Schulen sind den Eltern zu unchristlich, darum müssen sie auswandern. Und die Amis müssen sich noch einmischen. Dabei ist eher ihr System fehlerbehaftet, da sie keine Schulpflicht haben. Es gibt doch Privatschulen, wenn man mit öffentlichen Schulen unzufrieden ist. Aber dann zuhause unterrichten, da bekommen die Kinder ja überhaupt keinen Kontakt zu Gleichaltrigen. Und ob da alles so wissenschaftlich unterrichtet wird? Naja.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#2
Naja, dann wird es ihnen in den USA bestimmt besser gehen. Wenn es da keine Schulpflicht gibt, dann können Sie ja allesamt als Farmer arbeiten oder so----
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#3
Nicht nur die Religion treibt manche Eltern ins Ausland. Manchmal sind es die Kinder selbst, Stichwort: Hochbegabung. Für durchschnittlich bis minder begabten Nachwuchs gibt es in Deutschland jederzeit geeignete Plätze und Nachhilfe und Förderung noch und nöcher, aber für wirklich hochbegabte Kinder und deren spezielle Bedürfnisse gibt es meines Wissens bundesweit bisher nur wenige (4 oder 5?) speziell dafür ausgestattete Gymnasien bzw. Internate. Dummerweise sind Eltern von hochbegabten Kindern aber nicht immer bereit oder finanziell etc. fähig, die Kinder täglich bis zu hunderte von Kilometern weit weg in die Schule zu fahren oder sie in ein Internat zu schicken, und daß das normale Schulsystem vor Ort mit Hochbegabten schlicht nichts anfangen kann, sie "zurechtstutzen" und klein machen möchte bis hin zur Erzeugung totaler Schulverweigerer durch die ständigen Repressalien (sei es weil chronisch überlastete oder ausgebrannte Lehrer nicht mit den hohen Ansprüchen dieser Kinder zurechtkommen oder weil manche Leute heimlich Angst haben, man könnte ja ganz aus Versehen "Eliten" züchten und so, pfui, böses Nazizeugs!) dürfte auch allgemein bekannt sein.
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#4
Es gehen viele Kinder als hochbegabt durch, obwohl sie es in Wahrheit nicht sind.
Da werden oft mangelnde Aufmerksamkeit und Interesse am Unterricht als Unterforderung interpretiert.

Genetische Veranlagung setzt sich später durch. In der Kindheit ist die Umwelt noch ein großer Einflußfaktor, welcher beim Erwachsenwerden deutlich in den Hintergrund tritt. Somit setzt sich auch Hochbegabung durch, trotz mangelnder Förderung im Kindesalter.

Ist alles nicht so dramatisch, wie die Medien das manchmal hochpuschen.
Ganz entscheidend sind die ersten Lebensjahre, da hier die grundlegende Verschaltung des Gehirns festgelegt wird.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#5
(11-05-2010, 19:06)humanist schrieb: Es gehen viele Kinder als hochbegabt durch, obwohl sie es in Wahrheit nicht sind.
Da werden oft mangelnde Aufmerksamkeit und Interesse am Unterricht als Unterforderung interpretiert.
Ich meinte nicht die Möchtegern-Hochbegabten, sondern die echten. Sowas gibt´s tatsächlich! :eusa_naughty:
Zitat:Genetische Veranlagung setzt sich später durch. In der Kindheit ist die Umwelt noch ein großer Einflußfaktor, welcher beim Erwachsenwerden deutlich in den Hintergrund tritt. Somit setzt sich auch Hochbegabung durch, trotz mangelnder Förderung im Kindesalter.
Ist alles nicht so dramatisch, wie die Medien das manchmal hochpuschen.
Ganz entscheidend sind die ersten Lebensjahre, da hier die grundlegende Verschaltung des Gehirns festgelegt wird.

Hochbegabung und "Gehirnverschaltung" allein bringt gar nix, wenn einem die Lust am Lernen und Leisten frühzeitig gründlich abgewöhnt wird und man das Vorhandene dann konsequent nicht mehr nutzt.
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#6
Auch Hochbegabte müssen lernen wie man lernt. Spätestens im Erwachsenenalter haben intelligentere Menschen wohl einen erhöhten Bedarf an Informationen über Dinge, die sie interessieren. Aber das nützt nicht ganz so viel, wenn sie nie gelernt haben, Informationen zu filtern, zu verarbeiten, sich zu merken, zu verknüpfen... und das lernt man normalerweise in der Schule. traurigerweise aber nicht mehr in vielen.
Gruß
Motte

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#7
@Rao: Ich kann mich nur, was sehr selten ist, jedem einzelnen Wort anschließen. Genauso ist es. Es ist leider ebenso selten, dass jemand dies ausspricht.
Die meisten Schulen - auch und gerade Gymnasien - basieren auf einem gleichmachendem Drill, der alles, was die Grenzen des Durchschnittlichen übersteigt, anzugleichen versucht. Für viele Gymnasien sind leider nur jene Schüler Vorbilder, die dazu in der Lage sind, dem Klassenlehrer nach dem Munde zu reden und sich möglichst gut in diesem Biotop Schule anzupassen. Nun sind aber (leider - oder besser zum Glück) viele hochintelligente Kinder nicht gerade sehr anpassbar, selbst dann nicht, wenn sie es sein wollen. Für solche Kinder sind die meisten Bildungseinrichtungen nicht geeignet. Schon gar nicht die öffentlichen.

@humanist:
Diesen Gedanken begräbst Du spätestens, wenn Du einmal einen Mensatest oder einen richtigen, langandauernden Hochbegabungstest hinter Dich gebracht hast, in dem mittlerweile viele unterschiedliche "Arten" von Intelligenz (um es vereinfacht zu sagen) getestet werden. Auch wenn das in der öffentlichen Wahrnehmung bis dato kaum angekommen ist; es gibt tatsächlich auch Diskalkulanten, die hochintelligent sind. Intelligenz hat (nicht mehr - wobei die 80iger Jahre auch schon etwas zurückliegen) nur etwas mit mathematischen Begabungen zu tun, sondern wird auf vielen unterschiedlichen Ebenen über einen langen Zeitraum getestet. In diesen Tests werden mit enorm hoher Wahrscheinlichkeit die von Dir erwähnten "Pseudo-hochbegabten" unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.

@SchmetterMotte:
Das was man hierzulande größtenteils als "Lernen" betitelt, versieht man in englischsprachigen Ländern mit dem Verb "to memorize". Ein Großteil der bekannten und publizierten Lerntechniken basiert darauf, Informationen, Fakten und Zahlenreihen beliebigen Ausmaßes zu memorisieren, um sie locker und fehlerfrei mittelfristig abrufen und "aufsagen" zu können. Dass wir diesen Vorgang hierzulande als "Lernen" bezeichnen, halte ich schon für sehr evident. Wissen muss nicht angewandt, sondern es muss gespeichert werden, damit es vom zuständigem Leer ... äh Lehr,- oder besser "Memorisierungspersonal" zu jeder beliebigen Zeit abgerufen werden kann, ("Ihr müsst das so in Eurem Schädel haben, dass ich Euch nachts wecken kann und Ihr mir genau diese Information wiedergeben könnt" - ich glaube, dieses Zitat kennen fast alle in unterschiedlichen Formen von ihren Lehrern).
Wissen als etwas, das man anwendet, Lernen als ein Prozess, der mit Verständnis, Mustererkennung, einer Erweiterung der Fähigkeit, Prozesse zu erkennen und Verbindungen herzustellen - all dies scheint in deutschen Lehrköpfen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Wenn die praktische Anwendung logischer Prozesse nicht mehr anständig gelehrt wird, sondern man stattdessen sein Hauptaugenmerk darauf richtet, Kinder dazu anzuleiten, auf Fragen die richtigen Antworten zu geben (selbst in Fächern wie Philosophie und Deutsch gibt es ja meist eine "richtige" Antwort, die allen anderen überlegen ist und die selbstverständlich vom Curriculum oder den persönlichen Präferenzen des "Lehrers" abhängt), dann trainiert man jene automatisch nur in eine einzige Richtung: "Ich muss dies und das auswendig lernen, damit ich voran komme;- lerne ich es nicht und gebe ich es nicht so wieder, wie es mir offenbart wurde, dann komme ich nicht voran".
Das Resultat dieser Methode sind Menschen, die nicht in der Lage sind, selbstständige Gedanken zu erarbeiten und einen Input zu hinterfragen, sondern die im Gegenteil immer von dem Input abhängig sind und ihn bereitwillig und kritiklos annehmen. Vielleicht ist das ja heutzutage politisch korrekt und auch von einigen Großkonzernen, die ihre Produkte lieber ohne kritische Zwischenfragen an den Mann bringen wollen gewünscht, aber das Fehlen einer kritischen Kultur wird m.E. noch zu einem großen Problem werden. Und das wird man nicht lösen, indem man die Anforderungen an die Abschlußprüflinge immer weiter nach unten korrigiert, um dann den besorgten Kritikern des Bildungssystems einzureden, es habe sich ja durch unsinnige Reformen einiges verbessert.
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#8
@Franziskus
Genau! Danke, für diese saubere Analyse. Was habe ich mich im Leben schon über dieses unser Schulsystem aufgeregt!

Allerdings eins muss ich einschränkend dazu sagen: Ohne Memorisierung funktioniert das Lernen auch nicht. In meinem Beruf (Physiker, Technik) kommst du ohne ein Grundmaß an abrufbarem Wissen nicht zurecht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Hab da letztens was von einem Experten gehört, der bzgl. verschiedener Intelligenzarten skeptisch war.
Er meinte, das Aufbröseln in viele kleine Bereiche ist unsinnig, da das Gehirn so nicht arbeitet. Entweder jemand ist intelligent oder nicht. Man kann Talente haben, das hat aber grundsätzlich nichts mit Intelligenz zu tun.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#10
Kommt auf die Definition von Intelligenz an. Meiner Meinung nach zeigt sich Intelligenz daran, wie ein Mensch sein eigenes Potenzial zu seinem Vorteil (und dem seiner Nächsten) innerhalb seines Umfeldes nutzt. Begabung allein ist nicht Intelligenz. Wer mit seiner noch so grossen Begabung nichts gescheites anfängt (obwohl er könnte) fällt gemäss meiner persönlichen Definition eher unter "wenig intelligent".

Ein Wissenschaftler am CERN muss nicht zwangsläufig intelligenter sein als ein afrikanischer Bauer. Sie sind schlicht in zwei völlig unterschiedlichen Umfeldern tätig und ersterer mag besseren Zugang zu Bildung gehabt haben...

Ich spreche hier natürlich von Definitionen im persönlichen, romero'schen Wörterbuch - im Duden mag das alles anders definiert sein.
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#11
(14-05-2010, 15:07)Ekkard schrieb: Allerdings eins muss ich einschränkend dazu sagen: Ohne Memorisierung funktioniert das Lernen auch nicht. In meinem Beruf (Physiker, Technik) kommst du ohne ein Grundmaß an abrufbarem Wissen nicht zurecht.

Ja, die Fähigkeit der Memorisierung ist ein Tool. Bedauerlicherweise wird das Tool hierzulande sehr häufig zum Lernprozess selbst. Die Fähigkeit, Dir eine Information zu merken und sie wieder abzurufen, kann zu Deinem Verständnis beitragen. Wenn Du aber den Sinn der Information und die dahinter stehende Logik nicht verstehst, dann bringt Dir auch das gespeicherte Wissen nichts.
Aber darin sind wir uns wahrscheinlich ohnehin einig.
Es ging mir nicht darum, das Tool als solches herabzuwürdigen, sondern um die Reduzierung des Lernbegriffs allein darauf.

@humanist:
Der Intelligenzbegriff wird seit Jahrzehnten hart diskutiert. Ein sog. Intelligenztest mißt erst einmal kognitive Leistungsfähigkeiten. Das bedeutet u.a. Fähigkeiten zur Mustererkennung, zur Abstraktion und zur Problemlösung. All dies sind weitgehende Bereiche, die durchaus einzelne Tests erfordern. Inwieweit Du die Ergebnisse als "Intelligenz" bezeichnen möchtest, bleibt ganz Dir überlassen. Aber eine Aufteilung von diversen Disziplinen und eine mehrfache Wiederholung der Übungen ist für ein authentisches Ergebnis unerlässlich. Alle anderen Behauptungen sind schlicht und ergreifend unsinnig.
Aber Intelligenztests sind, allein schon von der Namensgebung her, seit jeher umstritten. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Zumal der Wert dieser Tests durchaus angezweifelt werden darf. Mir selbst hat die Bezeichnung "hochintelligent" nichts mehr als Ärger eingebracht, da sie u.a. dazu geführt hat, dass Lehrer davon ausgingen, ich könne ja ohnehin alles (eine der bescheuertsten Unterstellungen unwissender Lehrer gegenüber hochintelligenten Kindern) und wenn ich dies nicht konnte, dann konnte ich ja nicht mehr hochintelligent sein, gell? Darüber hinaus hatte ich nach diesem Ergebnis über mehrere Jahre, teils bis heute, die Angst, ich habe irgendetwas, eine Fähigkeit, die ich wieder verlieren könnte und hatte davor eine Heidenangst, die selbstverständlich absolut irrational war.
Selbstverständlich sind solche Diagnosen hilfreich für Menschen, die sich auf Stipendien bewerben möchten. Ich selbst allerdings hätte gut und gerne darauf verzichten können. Aber das ist ein anderes Thema.
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#12
Klassische Intelligenztests messen logisch-analytische Fähigkeiten.

"Neue" Kategorien wie verbale, psychische, physische und emotionale Intelligenz folgen doch indirekt aus der Grundintelligenz oder stellen Talente dar, die keine besondere Intelligenz voraussetzen.
Genauso kann man willkürlich neue Intelligenzarten einführen, wie kulinarische Intelligenz (Kochen), domizile Intelligenz (Putzen). Was hier als Intelligenz verkauft wird, sind Fähigkeiten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#13
(14-05-2010, 20:07)humanist schrieb: Klassische Intelligenztests messen logisch-analytische Fähigkeiten.

Yep, wie ich schon sagte; kognitive Fähigkeiten.
Was den sog. EQ angeht, kann ich mich Dir nur anschließen.
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#14
(14-05-2010, 18:56)Romero schrieb: Kommt auf die Definition von Intelligenz an

die ist so einfach wie eindeutig:

intelligenz ist, was man per iq (oder über andere methoden) quantifiziert :icon_cheesygrin:

Zitat:Meiner Meinung nach zeigt sich Intelligenz daran, wie ein Mensch sein eigenes Potenzial zu seinem Vorteil (und dem seiner Nächsten) innerhalb seines Umfeldes nutzt. Begabung allein ist nicht Intelligenz. Wer mit seiner noch so grossen Begabung nichts gescheites anfängt (obwohl er könnte) fällt gemäss meiner persönlichen Definition eher unter "wenig intelligent"

richtig. ich kann mich des öfteren nicht des eindrucks erwehren, "hochbegabte" brauchten eigene schulen nicht wegen besonderer begabung, sondern wegen funktionaler soziopathie

(sieht man ja auch an mir selbst. daß ich in diesem forum für viele so anstrengend bin, hängt doch sicher damit zusammen, daß mensa mich getestet und als mitglied haben wollte :icon_cheesygrin:)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
Schleimer.
Hab auch mal einen Online-Test gemacht mit dem Ergebnis Hochbegabung. Aber ist das wirklich wichtig? Ein Freifahrtschein für Erfolg auf keinen Fall.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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