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Wer/was ist ein Christ?
#1
Zunächst einherzliches Grüß Gott!

Habe Eure Überlegungen mit Interesse gelesen. In einer ganz rundlegenden Frage bin ich nicht ganz klar gekommen: Wer ist ein Christ? Bzw. auf welche konkreten Merkmale kommt es an, dass der eine als Christ bezeichnet werden kann und der andere nicht?

Kann mir da jemend helfen?
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#2
Ich hab das mal abgeteilt, denn diese Frage ist denke ich ein eigenes Thema wert.
Gruß
Motte

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#3
Etwas salopp: Wer (wenigstens) das (apostolische) Glaubensbekenntnis unterschreibt, einen Grundkurs über das Neue Testament absolviert hat, sich hat taufen und konfirmiren lassen, darf am Abendmahl teilnehmen und ist damit bei uns Protestanten "evangelischer Christ".
Unsere römisch-katholischen Glaubensgeschwister mögen dies etwas anders sehen; da kenne ich mich nicht genau genug aus.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
In die Statistiken wird jeder, der als Christ registiert ist als solcher aufgeführt, unabhängnig davon ob er jemals in die Kirche geht, betet oder überhaupt wirklich an Gott glaubt
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#5
Bitte zu entschuldigen, wenn ich etwas "pinkelig" bin. Mein Anliegen war die Abgrenzung Christ / Nichtchrist (und nicht eine zusätzliche Unterteilung in katholische, protestantische ... Christen).

Da gibt es z.B. die Christadelphian-Gemeinden, die sich als Gemeinschaft von Christen verstehen, deren ausschließliche Glaubensgrundlage ihr Verständnis des Wortes Gottes in der Bibel ist. Eine Taufe gibt es dort auch und auch den Glauben an eine Auferstehung. Kann man diesen Gemeinden absprechen sich als Christen zu bezeichnen und wenn ja - mit welcher Begründung?

Mir ist schon klar, dass ich hier ein - fast möchte ich sagen - extremes Beispiel gewählt habe, aber es hilft meine Frage auf den "Punkt zu bringen".
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#6
Ich würde auch sagen, dass jede Person, die von sich behauptet, sie sein ein Christ, auch ein Christ ist.

Ich zum Beispiel bin nicht getauft, nenne mich aber trotzdem Christ.
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#7
Leben wie Jesus.
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#8
(06-12-2009, 09:07)petra1979 schrieb: Leben wie Jesus.
quark! Welche gigantische Überheblichkeit und Selbstüberschätzung! Wie soll das gehen? Wie kann ich überhaupt wissen, wie Jesus heute gelebt hätte. Außerdem: Bin ich Gott? Will ich das sein?
Für Christen heute reichts imho völlig, eine authentische Antwort durch ihr eigenes individuelles Leben auf die biblische Botschaft zu geben. Nachäffen ist nicht gefragt. Perfektion auch nicht ... Ohne Gottes Gnade wirds eh nichts, nicht mal mit dem Glauben.

Nu bist Du dran ...

JHR
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#9
(05-12-2009, 23:27)Ekkard schrieb: Etwas salopp: Wer (wenigstens) das (apostolische) Glaubensbekenntnis unterschreibt, ... und konfirmiren lassen, darf am Abendmahl teilnehmen und ist damit bei uns Protestanten "evangelischer Christ".
Wer am Abendmahl teilnimmt, ist Evangele? Na, wem möchtest denn Du das Abendmahl verweigern, zudem Christus alle einlud. Gerade in EKiR gabs dazu reichlich Diskussion ... Außerdem: imho bin ich auch ohne Unterschrift unter das Apostolikum und ohne Konfirmation durchaus voll abendmahlsberechtigt, besonders bei Erwachsenentaufe (ab14). Wer hätte auch ein Kontrollrecht, wie ich mit dem Glaubensbekenntnis innerlich umgehe und welche Zeilen ich leiser oder nicht so spreche?? Die Abendsmahlszulassung wird das kaum tangieren ...

JHR
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#10
Ja, natürlich - ich sagte ja: "salopp"!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
(06-12-2009, 10:40)Ekkard schrieb: Ja, natürlich - ich sagte ja: "salopp"!
WARUM dann Hürden benennen, die es gar nicht gibt als Verkomplizierung?
Irgendwie für mich als "salopp" sympatisch und bedenkenswert: Christ ist, wer (mit Bedacht und aus gutem Grund) am Abendmahl teilnehmen (möchte).
Für Verwaltungstechniker gewiss ein Grauß, als Mitgliedsbedingung für Kirche sich auch nicht hinreichend.

für mich wirklich "funktionierend" und nicht nur salopp, aber eben auch nicht so einfach, die Bedingung von der "authentischen Antwort drauf durch mein Leben" s.o. Das umfasst gewiss auch so manchem Krypto-Christen, nie amtlich trinitär getauft und nirgends Kirchenmitglied und verzichtet auf Exklusivität, schließt nicht mal Angehörige anderer Weltanschauungsgemeinschaften technisch aus. Entscheidender PUNKT ist Gottes Erwählung, die wir für KEINEN Menschen auszuschließen oder sonstwie in Abrede zu stellen autorisiert sind.

JHR
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#12
Es zeigt sich ein breites Spektrum an Wegen, sich diesem Thema zu nähern: Anspruchsvolle Ziele („Leben wie Jesus“); Akzeptanz von Paradigmen (Glaubensbekenntnis, Taufe, Konfirmation …) bis hin zur Aufforderung zur Toleranz („jeder der behauptet ein Christ zu sein ist auch ein Christ“).

Mein Wunsch nach einer möglichst konkret formulierten Definition im Sinn von Christen versus Nichtchristen (= Heiden) ist wohl schwieriger als ich anfangs dachte. Wir sind uns wohl einig wenn ich meine: „Ein Christ ist jemand, dessen Weltanschauung sich an Jesus Christus und seiner Lehre orientiert.“

Finden wir aber auch eine Übereinstimmung zu den folgenden Fragestellungen: Ist jemand nur dann ein Christ, wenn er …

… bekennendes Mitglied einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft (Kirche) ist

… Kirchenmitglied (auch praktizierendes) ist – jedoch mit Vorbehalten zu einzelnen Dogmen

… von den offiziellen Lehrinhalten bezüglich Moral und Lebensführung überzeugt ist und in Jesus Christus den Sohn Gottes im Sinn des im Altertum durchaus üblichen Ehrentitels für einen von Gott besonders begnadeten MENSCHEN erkennt.


Gibt es hier eine Grenze – bzw. wo soll diese gezogen werden?
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#13
(06-12-2009, 10:55)Jobst Hinrich R. schrieb: Entscheidender PUNKT ist Gottes Erwählung, die wir für KEINEN Menschen auszuschließen oder sonstwie in Abrede zu stellen autorisiert sind

entscheidend für die beantwortung der frage, wer christ ist, ist also etwas völlig unentscheidbares...

bravo!

das hilft einem definitorisch echt weiter
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#14
(06-12-2009, 12:26)Kater Carlo schrieb: Finden wir aber auch eine Übereinstimmung zu den folgenden Fragestellungen: Ist jemand nur dann ein Christ, wenn er …

… bekennendes Mitglied einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft (Kirche) ist

… Kirchenmitglied (auch praktizierendes) ist – jedoch mit Vorbehalten zu einzelnen Dogmen

… von den offiziellen Lehrinhalten bezüglich Moral und Lebensführung überzeugt ist und in Jesus Christus den Sohn Gottes im Sinn des im Altertum durchaus üblichen Ehrentitels für einen von Gott besonders begnadeten MENSCHEN erkennt.


Gibt es hier eine Grenze – bzw. wo soll diese gezogen werden?

soll sie denn überhaupt gezogen werden?

dann muß man doch erst mal wissen, zu welchem zweck. danach können sich dann kriterien für die grenzziehung richten

ich persönlich sehe übrigens deine drei genannten punkte nicht als voraussetzung fürs christsein. bin allerdings selber keiner, schon insofern kann ich das daher nur als meine für andere unmaßgebliche privatmeinung deklarieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
Und was ist dann mit den Massen an Menschen, die an den christlichen Gott glauben, auch "eingetragen" als solche sind, mit der Kirche als Institution aber nichts zutun haben wollen und auch nie an Gottesdiensten teilnehmen? Sind die dann keine Christen? Was sind sie dann?
Gruß
Motte

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