Umfrage: Atheismus der neue Fundamentalismus?
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7 29.17%
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15 62.50%
Unentschlossen
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Atheismus der neue Fundamentalismus?
#46
Ich will Euch mal ein Beispiel aus diesem Forum dafür geben was passiert, wenn Atheisten "die Macht" haben: Ich habe in einem anderen Zusammenhang einen grösseren Beitrag verfasst (Schwimmunterricht für muslimische Kinder etc) in dem ich zwei Links veröffentlicht habe. Diese Links verweisen einmal auf ein interreligiöses Forum in dem meistenteils qur'annitische Muslime posten - und die sind "fern ab" von jeglichem fundamentalistischem Fanatismus (als Baha'i schreibe ich dort auch mit, ebenso Christen). Der zweite Link ging zu einer Gruppe "westliche Buddhisten", die angesichts der kulturellen Unterschiede zwischen dem "östlichen Buddhismus" und den Bedingungen im "Abendland" kurzerhand eine neue, fünfte Lehrrichtung des Buddhismuses "aufgemacht" haben (die ohne Diskussion sofort von den traditionellen Richtungen anerkannt und begrüsst wurde). Unser Moderator Humanist hat beide Links aus dem Beitrag gelöscht - weil er als Atheist sich durch beide Links "missioniert" fühlte. Soweit kommt's, wenn Atheisten "an der Macht" sind..... von Meinungs- und Informationsfreiheit - ein Grundrecht jeder Demokratie, die jeder Demokrat unabhängig seines religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses respektieren, achten und schützen soll - ist keine Rede mehr.

Mir geht's nicht um die "olle Nazi-Klamotte" (die ist so ausserdem falsch: Die Nazi's hatten um Kreis um Hitler eine krude "germanisch-rassische Religion" aufgebaut; die waren eben nur allen anderen Religionen und Ideologien gegenüber feindlich). Aber am Handlungsbeispiel vom Humanisten kann ich im Kleinen sehen, wie un-humanistisch die Welt werden kann, wenn sie nur und ausschliesslich von Atheisten regiert werden soll(te).

Ich find's direkt schön, wenn Atheisten zugeben das manche "Phänomene" so komplex sind, dass sie mit den derzeitigen wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erforschen sind. Wie wär's denn, wenn sich Gläubige und Atheisten darauf einigen könnten, dass das Phänomen Gott mit den heutigen Mitteln deshalb nicht erforschbar ist, weil es viel zu komplex ist? Allerdings würde eine solche Einigung bedeuten, dass sich der Atheismus von der grundsätzlichen Negierung Gottes verabschieden muss - es könnte ja sein das in der Zukunft sich doch Möglichkeiten ergeben, die Existenz Gottes "wahrscheinlicher" aufzuzeigen....

Aber die Schwierigkeiten zwischen Atheisten und Theisten liegen ja eigentlich ganz woanders: Die Atheisten schwören darauf, das einzig und alleine die von Menschen erdachte, erprobte und angewandte Wissenschaft in der Lage sei, dem Menschen eine "bessere" Zukunft zu erschaffen, während die Theisten unter Hinzuziehung ihrer Heiligen Schriften dem entgegen halten, das es auch noch eine "geistige Wissenschaft" (das Wort Gottes) gibt, die ebenso berücksichtigt werden muss. Da sich dem Atheisten diese "geistige Welt" nicht erschliesst - negiert er sie einfach. Im Gegenzug gibt's aber durchaus anerkannte und nahmhafte Wissenschaftler (Steve Hawkins.... zum Beispiel), die Wissenschaftler sind - und Gläubige (man muss nicht unbedingt einer Religionsgemeinschaft angehören um an Gott zu glauben). Sind also die "gläubigen Wissenschaftler" alles "Verrückte".....?

Also: Wohin hat uns der Fanatismus des Glaubens gebracht: Progrom, Inquisition, Terrorismus..... Und der Fanatismus der Atheisten: ...alle anderen Kriege bei denen die Religion nicht das "Aushängeschild" spielte.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, sich von den Traditionen und Vorurteilen der Vergangenheit zu lösen - und mal nach einem Neuanfang Ausschau zu halten, in dem die Wissenschaftlichkeit genauso eine Rolle spielt wie die Gläubigkeit. Die können sich gegenseitig sogar kontrollieren - damit man eben nicht in den Sumpf des Aberglaubens oder die kalte Wüste des Materialismuses gerät....
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#47
Zitat:Ich find's direkt schön, wenn Atheisten zugeben das manche "Phänomene" so komplex sind, dass sie mit den derzeitigen wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erforschen sind. Wie wär's denn, wenn sich Gläubige und Atheisten darauf einigen könnten, dass das Phänomen Gott mit den heutigen Mitteln deshalb nicht erforschbar ist, weil es viel zu komplex ist?


Zumindest der Wissenschaft ist das längst bekannt, deshalb spricht sie nicht über ihn. Das hält aber leider manche nicht davon ab die 2 Dinge trotzdem zu vermengen, mit dem Zweck Religion lächerlich zu machen.



Zitat:Vielleicht wäre es mal an der Zeit, sich von den Traditionen und Vorurteilen der Vergangenheit zu lösen - und mal nach einem Neuanfang Ausschau zu halten, in dem die Wissenschaftlichkeit genauso eine Rolle spielt wie die Gläubigkeit. Die können sich gegenseitig sogar kontrollieren - damit man eben nicht in den Sumpf des Aberglaubens oder die kalte Wüste des Materialismuses gerät....

Ich halte die Angst vor einem Sumpf des Aberglaubens oder einer neuen Inquisition nach wie vor für unbegründet. Nichtsdesdotrotz kann ich deinen Beitrag nur begrüssen. Ich warne nur davor Vorurteile der Gegenseite unbewusst zu übernehmen. Hinterwäldlerische Gläubige spielen heute kaum eine Rolle! Die Tatsache das manche Menschen die Evotheorie leugnen, die wird extra künstlich aufgebauscht. Hier wird eine Gefahr konstruiert die niemand ausführlich begründen kann.
Es ist sehr schnell die Gefahr gegeben, das sich die Gegner des Glaubens zwar weltoffen und verständnisvoll geben, aber in Wahrheit nur wollen das die Gläubigen ihre Prinzipien aufgeben. Und dann spalten sie in die Christen die dem nachgeben und die die dem nicht nachgeben.
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#48
(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Also: Wohin hat uns der Fanatismus des Glaubens gebracht: Progrom, Inquisition, Terrorismus..... Und der Fanatismus der Atheisten: ...alle anderen Kriege bei denen die Religion nicht das "Aushängeschild" spielte.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, sich von den Traditionen und Vorurteilen der Vergangenheit zu lösen - und mal nach einem Neuanfang Ausschau zu halten, in dem die Wissenschaftlichkeit genauso eine Rolle spielt wie die Gläubigkeit. Die können sich gegenseitig sogar kontrollieren - damit man eben nicht in den Sumpf des Aberglaubens oder die kalte Wüste des Materialismuses gerät....

Wunderbare Idee.
Der Begründer der modernen Physik, der deutsche Physiker Max Planck äußerte:

"Jeder der sich ernsthaft mit wissenschaftlicher Arbeit jeglicher Art beschäftigt hat, erkennt, dass über dem Eingang zu den Pforten des Tempels der Wissenschaft diese Worte geschrieben sind: Du musst Glauben haben. Es ist eine Eigenschaft ohne die der Wissenschaftler nicht auskommen kann."

Aber das passt wohl besser zu Gaube und Wissenschaft. Nicht zum Fundamentalistischen Atheismus,

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#49
(26-12-2009, 21:08)zahira schrieb:
(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Also: Wohin hat uns der Fanatismus des Glaubens gebracht: Progrom, Inquisition, Terrorismus..... Und der Fanatismus der Atheisten: ...alle anderen Kriege bei denen die Religion nicht das "Aushängeschild" spielte.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, sich von den Traditionen und Vorurteilen der Vergangenheit zu lösen - und mal nach einem Neuanfang Ausschau zu halten, in dem die Wissenschaftlichkeit genauso eine Rolle spielt wie die Gläubigkeit. Die können sich gegenseitig sogar kontrollieren - damit man eben nicht in den Sumpf des Aberglaubens oder die kalte Wüste des Materialismuses gerät....

Wunderbare Idee.
Der Begründer der modernen Physik, der deutsche Physiker Max Planck äußerte:

"Jeder der sich ernsthaft mit wissenschaftlicher Arbeit jeglicher Art beschäftigt hat, erkennt, dass über dem Eingang zu den Pforten des Tempels der Wissenschaft diese Worte geschrieben sind: Du musst Glauben haben. Es ist eine Eigenschaft ohne die der Wissenschaftler nicht auskommen kann."

Aber das passt wohl besser zu Gaube und Wissenschaft. Nicht zum Fundamentalistischen Atheismus

Das passt vor allem in die Kategorie: Exempel für den nichtssagenden Beliebigkeits-Gebrauch mehrdeutiger Breitband-Vokabeln...!

Denn was "glaubst" du, hat Plank in seiner Aussage mit "Glauben" gemeint? Etwa den "Glauben", dass nur der "Glaube" an den biblischen Jahwe der einzig wahre ist? Oder den "Glauben" an den hinduistischen Götterpantheon? Oder den "Glauben" an die Erkenntnisfähigkeit des Menschen? Oder den "Glauben", dass man irgendwas "glauben" soll? usw...
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#50
(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Ich will Euch mal ein Beispiel aus diesem Forum dafür geben was passiert, wenn Atheisten "die Macht" haben: Ich habe in einem anderen Zusammenhang einen grösseren Beitrag verfasst (Schwimmunterricht für muslimische Kinder etc) in dem ich zwei Links veröffentlicht habe. Diese Links verweisen einmal auf ein interreligiöses Forum in dem meistenteils qur'annitische Muslime posten - und die sind "fern ab" von jeglichem fundamentalistischem Fanatismus (als Baha'i schreibe ich dort auch mit, ebenso Christen). Der zweite Link ging zu einer Gruppe "westliche Buddhisten", die angesichts der kulturellen Unterschiede zwischen dem "östlichen Buddhismus" und den Bedingungen im "Abendland" kurzerhand eine neue, fünfte Lehrrichtung des Buddhismuses "aufgemacht" haben (die ohne Diskussion sofort von den traditionellen Richtungen anerkannt und begrüsst wurde). Unser Moderator Humanist hat beide Links aus dem Beitrag gelöscht - weil er als Atheist sich durch beide Links "missioniert" fühlte. Soweit kommt's, wenn Atheisten "an der Macht" sind..... von Meinungs- und Informationsfreiheit - ein Grundrecht jeder Demokratie, die jeder Demokrat unabhängig seines religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses respektieren, achten und schützen soll - ist keine Rede mehr.

Der kluge Mod baut vor. :icon_cheesygrin: Ist alles dokumentiert.
Ich werde jetzt nicht die Links nennen, zitiere aber gerne daraus:
Auf der einen Seite (Hauptseite) fängts an mit:
Zitat:Frieden und der Segen Gottes sei mit Ihnen und herzlich Willkommen auf AlRahman.de! Wir wünschen Ihnen die Rechtleitung und Führung aus Seiner Hand, so Gott will
Das geht dann so weiter und danach folgen Verse aus dem Koran.
Die zweite Seite begrüsst einen gleich mit
Zitat:Komm und sieh
Gut, ist Ermessenssache. Habs als Missionierung eingestuft. Ein anderer Mod hätte vielleicht anders entschieden. Aber es hat kein anderer Moderator meine Entscheidung angefochten.
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(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Mir geht's nicht um die "olle Nazi-Klamotte" (die ist so ausserdem falsch: Die Nazi's hatten um Kreis um Hitler eine krude "germanisch-rassische Religion" aufgebaut; die waren eben nur allen anderen Religionen und Ideologien gegenüber feindlich). Aber am Handlungsbeispiel vom Humanisten kann ich im Kleinen sehen, wie un-humanistisch die Welt werden kann, wenn sie nur und ausschliesslich von Atheisten regiert werden soll(te).
Oh ja, das wäre die Diktatur auf Erden. :icon_rolleyes:
(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Ich find's direkt schön, wenn Atheisten zugeben das manche "Phänomene" so komplex sind, dass sie mit den derzeitigen wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erforschen sind.
Nur impliziert das noch lange nicht, dass es Übernatürliches gibt, dass sich der wissenschaftlichen Erkenntnis generell entzieht. Die Wissenschaft gibt lediglich zu, dass es noch offene Fragen gibt, die sie evtl. auch irgendwann beantworten wird. Ist ja nichts neues, dass Gläubige in diesen Lücken ihre letzte Nische für Übernatürliches sehen.

(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Wie wär's denn, wenn sich Gläubige und Atheisten darauf einigen könnten, dass das Phänomen Gott mit den heutigen Mitteln deshalb nicht erforschbar ist, weil es viel zu komplex ist?
Nö, aus atheistischer Sicht ist das Phänomen Gott nicht erforschbar, da es keinerlei Anhaltspunkte auf Gott gibt.

(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Allerdings würde eine solche Einigung bedeuten, dass sich der Atheismus von der grundsätzlichen Negierung Gottes verabschieden muss - es könnte ja sein das in der Zukunft sich doch Möglichkeiten ergeben, die Existenz Gottes "wahrscheinlicher" aufzuzeigen....
Das sind dann die Skeptiker/Agnostiker. Würde man mir einen eindeutigen Beweis für die Existenz Gottes vorlegen, ich würde es nicht abstreiten. Aber so leicht machen wir es euch nicht. Ihr steht in der Beweispflicht, siehe "Russells Teekanne"!

(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Aber die Schwierigkeiten zwischen Atheisten und Theisten liegen ja eigentlich ganz woanders: Die Atheisten schwören darauf, das einzig und alleine die von Menschen erdachte, erprobte und angewandte Wissenschaft in der Lage sei, dem Menschen eine "bessere" Zukunft zu erschaffen, während die Theisten unter Hinzuziehung ihrer Heiligen Schriften dem entgegen halten, das es auch noch eine "geistige Wissenschaft" (das Wort Gottes) gibt, die ebenso berücksichtigt werden muss. Da sich dem Atheisten diese "geistige Welt" nicht erschliesst - negiert er sie einfach. Im Gegenzug gibt's aber durchaus anerkannte und nahmhafte Wissenschaftler (Steve Hawkins.... zum Beispiel), die Wissenschaftler sind - und Gläubige (man muss nicht unbedingt einer Religionsgemeinschaft angehören um an Gott zu glauben). Sind also die "gläubigen Wissenschaftler" alles "Verrückte".....?
Atheisten glauben eben nur an das, was sich beweisen lässt. Schon verrückt.

(26-12-2009, 20:19)t.logemann schrieb: Also: Wohin hat uns der Fanatismus des Glaubens gebracht: Progrom, Inquisition, Terrorismus..... Und der Fanatismus der Atheisten: ...alle anderen Kriege bei denen die Religion nicht das "Aushängeschild" spielte.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, sich von den Traditionen und Vorurteilen der Vergangenheit zu lösen - und mal nach einem Neuanfang Ausschau zu halten, in dem die Wissenschaftlichkeit genauso eine Rolle spielt wie die Gläubigkeit. Die können sich gegenseitig sogar kontrollieren - damit man eben nicht in den Sumpf des Aberglaubens oder die kalte Wüste des Materialismuses gerät....

Was passiert, wenn Glaube die Wissenschaft kontrolliert, haben wir ja bereits in der Vergangenheit eindrucksvoll gesehen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#51
Duree Totale schrieb:
was "glaubst" du, hat Plank in seiner Aussage mit "Glauben" gemeint? Etwa den "Glauben", dass nur der "Glaube" an den biblischen Jahwe der einzig wahre ist? Oder den "Glauben" an den hinduistischen Götterpantheon? Oder den "Glauben" an die Erkenntnisfähigkeit des Menschen? Oder den "Glauben", dass man irgendwas "glauben" soll? usw...
------------------------------------------------------------

Den Glauben daran, dass es eine Intelligenz, Kraft, Macht oder wie auch immer du es nennen willst der Ursprung des ganzen Universums ist?!
Es gibt ja noch ein paar mehr Wissenschaftler die der selben Meinung sind. ZB

. etwas anderes muss hinter der Sache liegen, und die Dinge irgendwie leiten. Und das, so könnte man sagen, ist eine Art mathematischer Beweis des göttlichen Wesens.
Guy Marchie, amerikanischer wissenschaftlicher Autor

Wenn die schärfsten Intellekte der Welt nur mit Schwierigkeiten die tieferen Prozesse der Natur enträtseln können, wie kann man da annehmen, dass diese Prozesse lediglich ein planloses, blindes Zufallsprodukt sind?
Paul Davies, Professor der theoretischen Physik

Es besteht ein Geist und ein Zweck hinter dem Kosmos. Hinweise auf jene göttliche Gegenwart erscheinen darin, wie abstrakte Mathematik die Geheimnisse des Universums durchdringen kann, was darauf hindeutet, dass ein verständiger Geist die Welt erschaffen hat. Die Natur ist fein darauf abgestimmt, Leben und Bewusstsein hervorzubringen.
John Polkinghorne, Englischer Physiker

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#52
(26-12-2009, 20:37)Maik schrieb:
Zitat:Ich find's direkt schön, wenn Atheisten zugeben das manche "Phänomene" so komplex sind, dass sie mit den derzeitigen wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erforschen sind. Wie wär's denn, wenn sich Gläubige und Atheisten darauf einigen könnten, dass das Phänomen Gott mit den heutigen Mitteln deshalb nicht erforschbar ist, weil es viel zu komplex ist?


Zumindest der Wissenschaft ist das längst bekannt, deshalb spricht sie nicht über ihn. Das hält aber leider manche nicht davon ab die 2 Dinge trotzdem zu vermengen, mit dem Zweck Religion lächerlich zu machen.

Nun, da haben sich ja zwie tolle "Wissenschaftsversteher" gesucht und gefunden...Icon_smile

Leider muss ich euch aber reichlich wasser in euren Wein kippen: Angst vor "Komplexität" haben höchstens Zeitgenossen, welchen bezüglich der Realitäten dieser Welt nichts anderes einfällt, als sie in "gut" und "böse", mithin also "schwarz" und "weiß" einzuteilen und sich zu diesem Zwecke auf angebliche "Aussagen" angeblich existierender, jedoch unnachweislicher "transzendenter" Personalitäten zu berufen.

Wissenschaft hingegen beschäftigt sich ausschließlich mit den Eigenschaften und Kausalbeziehungen von nachweislich Existierendem - also mit dem, was man empirisch reproduzierbar wissen kann. Alles andere ist per defintionem nicht Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit - vor allem nicht behauptete Existenzen, welche per definitionem der Wissenschaft nicht zugänglich sein sollen, wie z.B. "transzendente" Götter jedweder Couleur. Deshalb "spricht" die Wissenschaft nicht darüber, dergleichen ist einfach nichts weniger als ihr Thema.

Dies betrifft nun allerdings nur die Unnachweislichkeit und damit Gegenstandslosigkeit von Gottesbehauptungen jeglicher Art aus wissenschaftlicher Sicht. Viel schwerer für die Zurückweisung der meisten Gottes- bzw. Götterbehauptungen wiegen allerdings die bisweilen geradezu groteske Widersprüchlichkeit und Inkonsistenz im Verein mit offenkundigster und oft erschreckend oberflächlicher Anthropomorphie und z.T. wirlich monströser ethischer Ungeheuerlichkeiten!



(26-12-2009, 20:37)Maik schrieb: Ich halte die Angst vor einem Sumpf des Aberglaubens oder einer neuen Inquisition nach wie vor für unbegründet. Nichtsdesdotrotz kann ich deinen Beitrag nur begrüssen. Ich warne nur davor Vorurteile der Gegenseite unbewusst zu übernehmen. Hinterwäldlerische Gläubige spielen heute kaum eine Rolle!

So etwas angesichts der erst kürzlich zu Ende gegangenen und wesentlich von evangelikalen "Hinterwäldlern" getragenen, katastrophalen Bush-Ära zu formulieren, wirkt sehr gezielt ignorant.



Zitat:Es ist sehr schnell die Gefahr gegeben, das sich die Gegner des Glaubens zwar weltoffen und verständnisvoll geben, aber in Wahrheit nur wollen das die Gläubigen ihre Prinzipien aufgeben. Und dann spalten sie in die Christen die dem nachgeben und die die dem nicht nachgeben.

Noch mal zur historischen Erinnerung: Die meisten der zentralen Werte unserer heutigen westlichen Demokratien, wie das demokratische Prinzip, Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Religions- bzw. Weltanschauungfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz usw. sind nicht nur keine Erfindungen des organisierten abendländischen Christentums, sondern konnten z.T. sogar nur gegen dessen erbitterten Widerstand durchgesetzt werden. Dass sich jenes heute hinstellt und tatsächlich so tut, als hätte es diese Werte erfunden, gehört seit jeher seinem gängigen ... Gebahren.

Toleranz und Religionsfreiheit haben die Christen im alten Rom gefordert, solange sie noch die obrigkeitliche Unterdrückung fürchten mussten. Kaum aber an die Hebel der Macht gelangt, war's urplötzlich aus mit der ach so nächstenliebenden Toleranz und Religionsfreiheit, und mit beispielloser Brutalität wurden nicht nur die "Heiden" nach und nach ausgemerzt, sondern selbst die christlichen "Brüder" wegen abweichender theologischer Meinungen. Dieses traurige Paradestück christlicher "Toleranz", welches unmittelbar und unausweichlich aus Wort und Geist der biblischen Lehren resultiert, wird natürlich heute nach Möglichkeit unter den Teppich gekehrt - aber das kennt man ja schon...
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#53
(26-12-2009, 21:51)zahira schrieb: Duree Totale schrieb:
was "glaubst" du, hat Plank in seiner Aussage mit "Glauben" gemeint? Etwa den "Glauben", dass nur der "Glaube" an den biblischen Jahwe der einzig wahre ist? Oder den "Glauben" an den hinduistischen Götterpantheon? Oder den "Glauben" an die Erkenntnisfähigkeit des Menschen? Oder den "Glauben", dass man irgendwas "glauben" soll? usw...
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Den Glauben daran, dass es eine Intelligenz, Kraft, Macht oder wie auch immer du es nennen willst der Ursprung des ganzen Universums ist?!
Es gibt ja noch ein paar mehr Wissenschaftler die der selben Meinung sind. ZB

. etwas anderes muss hinter der Sache liegen, und die Dinge irgendwie leiten. Und das, so könnte man sagen, ist eine Art mathematischer Beweis des göttlichen Wesens.
Guy Marchie, amerikanischer wissenschaftlicher Autor

Wenn die schärfsten Intellekte der Welt nur mit Schwierigkeiten die tieferen Prozesse der Natur enträtseln können, wie kann man da annehmen, dass diese Prozesse lediglich ein planloses, blindes Zufallsprodukt sind?
Paul Davies, Professor der theoretischen Physik

Es besteht ein Geist und ein Zweck hinter dem Kosmos. Hinweise auf jene göttliche Gegenwart erscheinen darin, wie abstrakte Mathematik die Geheimnisse des Universums durchdringen kann, was darauf hindeutet, dass ein verständiger Geist die Welt erschaffen hat. Die Natur ist fein darauf abgestimmt, Leben und Bewusstsein hervorzubringen.
John Polkinghorne, Englischer Physiker

LG
Zahira

Keiner streitet ab, dass es viele gläubige Wissenschaftler gibt. Wäre seltsam wenn nicht. Aus den Mengen Gläubige und Wissenschaftler bildet sich zwangsweise eine nichtleere Schnittmenge gläubige Wissenschaftler. Ist bloß kein Argument für die Existenz Gottes. Selbst dann nicht, wenn alle Wissenschaftler gläubig wären.
Man könnte gegenargumentieren, dass die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler laut Statistiken atheistisch ist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#54
Ein Argument schon, aber kein Beweis. Es ist hinreichend bekannt ist, dass es keine belegbaren Beweise gibt.
LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#55
(26-12-2009, 22:13)humanist schrieb: Keiner streitet ab, dass es viele gläubige Wissenschaftler gibt. Wäre seltsam wenn nicht. Aus den Mengen Gläubige und Wissenschaftler bildet sich zwangsweise eine nichtleere Schnittmenge gläubige Wissenschaftler. Ist bloß kein Argument für die Existenz Gottes. Selbst dann nicht, wenn alle Wissenschaftler gläubig wären.

Warum das so ist lässt sich anschaulich an folgendem Beispiel erläutern.
Temperatur der Erderwärmung im Verhältnis zur Zahl der Piraten:
[Bild: 800px-PiratesVsTemp_English.jpg]

Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters schrieb:Wie wir sehen, besteht ein statistisch signifikantes, umgekehrt proportionales Verhältnis zwischen Piraten und globaler Erwärmung. Allerdings beruhen Wechselbeziehungen nicht immer auf Ursache und Wirkung.
Soll heißen, dass die Abnahme der Piraten nicht als Ursache für die Erderwärmung zu interpretieren ist.
Eine tatsächliche Ursache ist bspw. der CO2-Ausstoß.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#56
Ich behaupte mal es ging nicht um Argumente für die Existenz Gottes, sondern um Argumente warum es unsinnig ist steif und fest zu behaupten es gibt keinen Gott.
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#57
(26-12-2009, 21:51)zahira schrieb: Duree Totale schrieb:
was "glaubst" du, hat Plank in seiner Aussage mit "Glauben" gemeint? Etwa den "Glauben", dass nur der "Glaube" an den biblischen Jahwe der einzig wahre ist? Oder den "Glauben" an den hinduistischen Götterpantheon? Oder den "Glauben" an die Erkenntnisfähigkeit des Menschen? Oder den "Glauben", dass man irgendwas "glauben" soll? usw...
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Den Glauben daran, dass es eine Intelligenz, Kraft, Macht oder wie auch immer du es nennen willst der Ursprung des ganzen Universums ist?!

Was für eine Erkenntnis wäre denn mit einer solchen Fragestellung gewonnen? Entweder diese "Intelligenz, Kraft, Macht" ist der Ursprung, d.h. Ursache des ganzen Universums. Dann gehört sie in die Reihe von Ursache und Wirkung. Dann aber ist sie zum einen immanent und zum anderen selbst verursacht - woraus sich die nächste Frage ergibt, was/"wer" die Ursache der Ursache sei... usw.


Zitat:etwas anderes muss hinter der Sache liegen, und die Dinge irgendwie leiten. Und das, so könnte man sagen, ist eine Art mathematischer Beweis des göttlichen Wesens.
Guy Marchie, amerikanischer wissenschaftlicher Autor

Nun, dann wollen wir geduldig auf den mathematischen Beweis eines göttlichen Wesens warten. So viel ich weiß, ist ein solcher auch dem Herrn Marchie noch nicht gelungen. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden...


Zitat: Wenn die schärfsten Intellekte der Welt nur mit Schwierigkeiten die tieferen Prozesse der Natur enträtseln können, wie kann man da annehmen, dass diese Prozesse lediglich ein planloses, blindes Zufallsprodukt sind?
Paul Davies, Professor der theoretischen Physik

Aussagen wie diese sind im Übrigen sehr eindrückliche Belege für den hier auch an anderer Stelle mehrfach festgestelleten Umstand, dass Physik und Metaphysik zwei gänzlich verschiedene Paar Schuhe sind und achtbare Leistungen auf ersterem Gebiete nicht vor Orientierungslosigkeit auf dem letzteren zu schützen vermögen: Was soll denn nun aus dem allenthalben bekannten Umstand folgen, dass die schärfsten Intellekte der Welt nur mit Schwierigkeiten (und außerdem niemals vollständig) die Prozesse der Natur enträtseln können? Etwa ausgerechnet, dass ein Intelliekt deren Urheber war? Wo in einer solch merkwürdigen Schlussfolgerung die Logik versteckt sein soll, müsste erst einmal gezeigt werden!



Zitat:Es besteht ein Geist und ein Zweck hinter dem Kosmos. Hinweise auf jene göttliche Gegenwart erscheinen darin, wie abstrakte Mathematik die Geheimnisse des Universums durchdringen kann, was darauf hindeutet, dass ein verständiger Geist die Welt erschaffen hat. Die Natur ist fein darauf abgestimmt, Leben und Bewusstsein hervorzubringen.
John Polkinghorne, Englischer Physiker

Es ist wirklich ein großes Manko, dass zur naturwissenschaftlichen Ausbildung nicht auch eine philosophische Grundausbildung gehört. Mit einer solchen im Gepäck nämlich würde wohl im Allgemeinen kaum kein Wissenschaftler, sofern er sich schon bemüßigt fühlt, derartige metaphysische, also sein Tätigkeits- und Kompetenzgebiet verlassende Aussagen zu machen, diese Aussagen wohlweislich niemals in seiner Eigenschaft als Naturwissenschaftler machen. Und im Besonderen würde er sich schwerlich dazu herbeilassen, einen solch offenkundigen und kläglichen teleologischen Zirkelschluss als metaphysische Weisheit zu präsentieren...
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#58
(26-12-2009, 22:25)humanist schrieb:
(26-12-2009, 22:13)humanist schrieb: Keiner streitet ab, dass es viele gläubige Wissenschaftler gibt. Wäre seltsam wenn nicht. Aus den Mengen Gläubige und Wissenschaftler bildet sich zwangsweise eine nichtleere Schnittmenge gläubige Wissenschaftler. Ist bloß kein Argument für die Existenz Gottes. Selbst dann nicht, wenn alle Wissenschaftler gläubig wären.

Warum das so ist lässt sich anschaulich an folgendem Beispiel erläutern.
Temperatur der Erderwärmung im Verhältnis zur Zahl der Piraten:
[Bild: 800px-PiratesVsTemp_English.jpg]

Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters schrieb:Wie wir sehen, besteht ein statistisch signifikantes, umgekehrt proportionales Verhältnis zwischen Piraten und globaler Erwärmung. Allerdings beruhen Wechselbeziehungen nicht immer auf Ursache und Wirkung.
Soll heißen, dass die Abnahme der Piraten nicht als Ursache für die Erderwärmung zu interpretieren ist.
Eine tatsächliche Ursache ist bspw. der CO2-Ausstoß.

Danke für diese höchst wissenschaftliche Erläuterung warum Gott nichts mit der Entstehung der Welt, mit Physikalischen Gesetzen usw zu tun haben kann :dodgy:
LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#59
Euch Euer "Glaube", mir der Meine!
Zu einem Konsens werden wir bei dieser Thematik vermutlich nicht kommen.

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#60
(26-12-2009, 22:28)Maik schrieb: Ich behaupte mal es ging nicht um Argumente für die Existenz Gottes, sondern um Argumente warum es unsinnig ist steif und fest zu behaupten es gibt keinen Gott.

Gottesbehauptungen sind immer mehr oder weniger konkret. Darum ist auch jede Verneinung von Gottesbehauptungen eine Verneinung konkreter Gottesbehauptungen. Und diese Verneinung stützt sich, wie kürzlich dargelegt, eben nicht hauptsächlich auf die wissenschaftliche Nichtnachweislichkeit von per definitionem nicht Nachweislichem, da ja bekanntlich auch die Anzahl der Dinge, deren Nichtexistenz sich nicht beweisen lässt, unendlich groß ist.

Sondern, um mich zu wiederholen: Viel schwerer für die Zurückweisung der meisten Gottes- bzw. Götterbehauptungen wiegen deren bisweilen geradezu groteske Widersprüchlichkeit und Inkonsistenz im Verein mit offenkundigster und oft erschreckend oberflächlicher Anthropomorphie und z.T. wirklich monströsen ethischen Ungeheuerlichkeiten!
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