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Zittern vor G'tt
#46
(05-01-2010, 00:00)alwin schrieb: R.k. Bischöfe stellen sie heute noch als "abartig" hin. Siehe Verlautbarung vom Bischof von Augsburg oder Regensburg. Und wenn man die Äußerungen von Kardinal Meißner (?), Köln sieht, hört das Kopfschütteln auch nicht auf.

Gruß

Leider nur zu wahr!
Aber dabei verurteilt die Bibel nicht, auch nicht für Christen, die Homosexualität der Homosexuellen,sondern, man lese und staune, die der Heterosexuellen.
Wer dazu mehr wissen will, kann mir eine PN oder Email schreiben, ich werde ihm/ihr dann das Material dazu zusenden. Hoffentlich könnt ihr auch gut Englisch?
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#47
(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: lustig. du beziehst dich auf einen beitrag von mir, der ganz wesentlich aus einem text von rabbi podet besteht, und willst in deiner antwort nichts über diesen gesagt haben?
Nein, weil ich auf seinen sachlichen Beitrag eingegangen bin und nicht auf seine Person. So lässt das von ihm geschriebene sich hier eben nicht einordnen.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: rabbi podet hat nichts gegen schwule, und du hast gesagt, so was sei progressiven gemeinden vorbehalten, weil auch liberale juden nach wie vor homophob argumentieren
Immer wieder erstaunlich, wie du meine Beiträge wiedergibst.

Zur Erinnerung: Ja, alleine der Umgang damit und wie darüber gesprochen wird, hat sich geändert. Alleine in progressiven Gemeinden stellt es kein Problem mehr dar, aber hier sind auch viele andere Verbote aus der Tora aufgehoben worden.

Hier steht nirgends, dass Liberale etwas gegen Schwule hätte oder homophob argumentieren, ja nicht einmal dass Orthodoxe etwas gegen Schwule hätten, habe ich irgendwo geschrieben.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: es hat schon was mit hirn zu tun, nicht einfach trotz moderner erkenntnisse und gesellschaftlichen fortschritts an archaischen texten als wörtlich zu verstehend festzuhalten
Also sollten deiner Meinung nach alle frommen Juden erst einmal ihr Hirn einschalten, will heissen, sie taten es bislang nicht? Gut, mit der Meinung, wenn auch beleidigend kann ich leben, nur mit Vernunft hat diese auch nichts zu tun.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: wenn das hirn eingeschaltet wäre, würde man erkennen können, wie unsinnig es ist, zu meinen, es "ergäbe sich" nur das aus einem text, was wörtlich drinsteht
Was sollte sich sonst daraus ergeben? Und warum beanspruchst du hier, für deine abweichende Meinung, alleine hier, dass Hirn einzuschalten? Wenn du anderer Meinung bist, dann bringe besser Argumente, als Herabsetzungen des Gegenübers.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: du scheinst heute etwas langsam zu denken, aber ich helfe dir gerne:
Wie gesagt, nur weil ich eine andere Meinung als du habe, brauchst du mich nicht ständig zu beleidigen.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: alwin schreibt, "auch das Judentum scheidet letztlich aus, was die Toleranz gegenüber Homosexuellen angeht". und du gibst ihm recht. hast aber vorhin gesagt, daß das "in progressiven Gemeinden kein Problem mehr darstellt"
Oh, fast könnte ich analog zu dir sagen: Herr, lass es Hirn regnen.

Das Judentum lässt sich nicht aufspalten und auch das progressive Judentum lebt nicht getrennt vom Rest und wird somit sehr wohl mit anderen Ansichten konfrontiert. In diesem Sinne gabe ich Alwin recht und eben auch, weil das progressive Judentum eine Minderheit darstellt und hier in Europa und gerade auch in Deutschland fast nicht vertreten ist.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: wenn also progressive gemeinden ein verständnis von hs haben, das "dem Judentum" fremd ist, dann folgt daraus doch, daß progressive juden nicht "dem Judentum" angehören
Wenn ich das alles so gesagt hätte. Nur habe ich es nicht. Nirgends folgt eine Auschluss oder ein "fremd ist".

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: oder kannst du dieser logik nicht folgen?
Schon, nur hat diese eben wenig mit dem Geschrieben zu tun.

(04-01-2010, 14:42)petronius schrieb: wie auch immer: gehören nun auch progressive juden zu "dem Judentum", auch wenn sie homosexuellen gegenüber offen sind? (was ja ausweislich deiner einlassungen in beitrag 34 nicht "dem Judentum" entspricht)
Ja, sie gehören ebenso dazu, wobei ich auch hier in Beitrag #34 wieder etwas ganz anderes geschrieben habe:
Ja, genauso wie bei der "Toleranz" gegenüber vorehelichem und ausserehelichem Sex, Inzucht, Fremdgehen, Ehebruch usw. Wobei ich hier eher von Nicht-Akzeptanz als von Toleranz reden würde. wobei ich in den vorherigen Beiträgen schon unterschieden habe, zwischen Homosexuellen und homosexuellen Handlungen und die Aussage sich auf Letzteres bezieht. In wie weit das Judentum oder irgend eine Richtung hier offen ist, blieb bislang offen, es ging hierbei um den Einzelnen wie in Beitrag #30 offensichtlich ist.
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#48
(04-01-2010, 14:44)petronius schrieb: natürlich ist das kein allein jüdisches problem. ich hätte nur gerne genau gewußt, wo jakow steht, bzw. den unterschied zwischen "liberal" und "progressiv" erklärt gehabt
Progressiv: Homosexuelle Beziehungen(*) sich nicht verboten. Es gibt überhaupt keine Verbote und die Tora ist nur ein spiritueller Text.

Liberal: Die Tora ist als G'ttes Word gültig, aber der Umgang damit hängt von den Umständen ab, weswegen homosexuelle Handlugen(*) zwar als verboten angesehen werden, aber dem Einzelnen es überlassen bleibt, dieses mit sich und G'tt auszumachen. Darum können (offene) Homosexuelle normales Mitglied der Gemeinde sein.

Orthodox: Die Tora ist als G'ttes Word gültig und der Umgang damit ist zeit- und ortlos. Darum sind homosexuelle Handlungen(*) verboten und werden als schwere Sünde angesehen und auch so behandelt. Wie bei anderen Sünden ist das offene ausleben strikt verboten und hat Folgen auf das Gemeindelebe.

*) im wesentlich nur bei Männern

Nun klarer?

PS. Vielleicht wäre es einfacher, gleich direkte Nachfragen zu stellen, statt meinen Aussagen irgend etwas zu unterstellen oder zur Diskussion zu stellen, was dort kein Thema war.
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#49
(05-01-2010, 12:11)Witch of Hope schrieb:
(04-01-2010, 23:41)K - G - B schrieb: Wenn jemand beim Knaben schläft wie beim Weibe, die haben einen Greuel getan und sollen beide des Todes sterben; ihr Blut sei auf ihnen. 3.Mose 20:13

Dieser Spruch aus Levitikus gehört zu den Vorschriften der Juden, die NUR FÜR JUDEN GALTEN. Und diese Vorschrift war Teil des Zeremonialgesetzes, das z.B. den Zutritt des Tempels regelte

sorry, aber von tempel und zeremonien ist da nicht die rede. erst kap. 21 regelt z.b. anforderungen an die priester, und um götzendienst geht es in den ersten 6 versen von 3.mos20, dann erfolgt ein bruch und es werden allgemeine anforderungen an "züchtiges" verhalten definieret bzw., was als "unzucht" zu gelten hat

der bezug auf (homosexuelle) tempelprostitution bzw. eben kultische homosexualität dagegen ist in röm1,18 ff gegeben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#50
(05-01-2010, 12:11)Witch of Hope schrieb: Wer als Christ also hingeht, und aufgrund dieses Schriftstelle Homosexuelle verurteilt, irrt sich nicht nur theologisch, sondern begreift nicht, das die Wissenschaft über Homosexualität heute mehr weiß, als sie es damals wußte.
Mh, was soll die Wissenschaft damals darüber gewusst haben? In der Tora werden keine logischen Gründe (wie bei anderen Geboten) angegeben, sondern sich auf G'tt bezogen, also etwas ausserhalb von Wissenschaft und Wissen. So ist es doch auch so, dass wie du sagst, viele Kulturen damals keinerlei Probleme damit hatten. Allein in der Tora kommt es zu diesem "spirituellen" Verbot.

Ansonsten ist es selbst im Judentum so, dass man nichts gegen Homosexuelle haben darf und auch Verurteilungen sind eigentlich ausgeschlossen, selbst wenn jemand seine Homosexualität öffentlich auslebt. Leider sehen dieses nicht alle fromme Juden so und es kommt immer wieder zu Ausagen analog zu denen der Bischöfe.
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#51
Zitat:Witch of Hope: ... 3.Mose 20:13 - Dieser Spruch aus Levitikus gehört zu den Vorschriften der Juden die NUR FÜR JUDEN GALTEN.
- das ist schon richtig, in erster Linie gehn juedische Gebote an Juden, nicht galten, sondern "gelten", immer noch

- doch soweit es um Gerichts-Delikte geht, richtet es sich an Judenschaft, wenn wir ein entsprechendes eigenes Gericht haben. Das gegenwaertige Israel ist ein normaler Saekularstaat und nicht damit betraut, fast 1900 Jahre hatte Israel auch keine eigene staatliche Institution, und unter Rom, Hellenen, Persern, Babyloniern eine sehr eingeschraenkte, dies Gebot ist also seit ca.2600 Jahren - mit kurzer Unterbrechung zwischen Makkabaeern und 64 vdZ Eroberung durch Pompeius fuer Roms Repblik und deren Absendung von Prokuratoren - und nur dadurch erfuellbar, dass man es halt mitlernt, dass es so geboten wurde.
Man mag es also als Mahnung werten, sich sehr zu ueberlegen, ob man eine solche Veranlagung praktiziert. Die Anlage selbst ist dabei gesetzlich irrelevant. Manche verkauften sich als Lustknaben, ohne homosexuell zu sein. Aber im Wesen der Gebote liegt auch nicht der permanent erhobene Zeigefinger, alles moralisch zu nehmen, als Mahnung, nur weil man es mitlernt.
Moral und Bewahrung der koerperlichen Integritaet, kirchlich Keuschheit genannt, wird an einer anderen Stelle geboten.
Welche Koerperschaften ausserhalb des Judentums das "Alte Testament" ebenfalls zur Unterlage moeglicher Gesetzgebung waehlten, lag nicht in unserer Macht. Sie waehlten ja recht viele unserer Gebote nicht auch fuer ihre Koerperschaften. Es gibt dazu keine direkte Beziehung.

Christen nahmen auch vieles, was sie dem Wortlaut nach auch auf die Bibel beziehen, genausogut von ihren anderen Umgebungen auf, zumal sie bald ja fast nur noch aus Nichtjuden Zuwachs suchten, deren Recht und Gesetzen sie entstammten, was aber nicht geschrieben mit tradiert wurde.
Roemer wie der Ritter Tacitus schilderten zum Beispiel fast neidisch, wie sittenstreng die Nordvoelker waren, welche sie Germanen nannten. Haetten sie dazu besser geschwiegen, waere im NS-Reich vielleicht die Verfolgung Homosexueler Maenner nicht so drastisch geworden.

Ebenso die Muslime. Der Qur'an lehnt diese Betaetigung auch ab. Er zeigt aber kaum Spuren, dass 1 zu 1 juedische Gebote fuer den Islam relevant waren, denn deren Umgebung legt aeltere Traditionen nahe, die ich noachitisch nenne. Grundgedanke ist doch bei der Ablehnung der zur Zeugung von Menschen ungeeigneten Kombinationen, auf welche ein Mensch verfallen kann, dass man mit denen die Chance auf Zukunft in Kindern vermeidet.
Voelker die nach Vermehrung trachten, sehen es daher generell eher sehr ungern. Moeglich, dass man dies bei Lesbierinnen anders einschaetzte, weil in der Antike das Ei als fuer eine Befruchtung zur Menschwerdung ebenfalls noetig, nicht kannte, auch der Qur'an spricht nur vom Samentropfen, auch die juedische Mischna. Frauen empfangen auch ja oder nein, was sehr variiert - also auf Maenner-Verhalten sah man schaerfer hin.
Zitat:Und diese Vorschrift war Teil des Zeremonialgesetzes, das z.B. den Zutritt des Tempels regelte
- das ganze Buch Leviticus, bei uns vaJiqra ("Er rief auf") genannt, behandelt als 3.Buch Moses
- zuerst die Opfer-Kategorien,
- dann schon Reinheits-Gebote zwecks Kultus-Tauglichkeit, das hat im engeren Sinn zwar mit dem Kultus zu tun, betrifft aber alle, nicht nur die Priester
- dann die Gebote und Beurteilungen zum Beischlaf,

- dann die Verbote, die mit "Moth JaMuth" ("Tod wird er sterben") als "Todesurteil-faehige Verbrechen" auslegbar sind
- aber die Formel besagt nicht genau das, was uebersetzt wird mit "wird mit dem Tode bestraft" - wir sehn das dem Urtext nicht an, denn es folgt nicht die Nennung einer der 4 gesetzlich verhaengbaren Todes-Arten - und aus dieser Stelle duerften wir keines ableiten, dass es geboten sei und eins unserer Gerichte durch eine Hinrichtung eine Pflicht erfuellen koennte

- und: der homosexuelle Umgang kam schon kurz vorher vor, unter den Beischlaf-Geboten, dort als "abscheulich" klassifiziert, hier nun ergaenzt durch Dmejhem bam "ihr Blut (bleibend) in ihnen"
- was jedenfalls nicht eine der bekannten 4 gesetzlichen Hinrichtungsarten bedeutet, wenn ihr Blut in ihnen bleibt - wo denn sonst? - und wo soll das Problem damit liegen?
- also sehn wir und das naeher an

- eine Formel, die im NT auch St.Paulus auf der Missionsreise gebraucht, wenn er (mehrfach, sagt St.Lukas) etwa so formuliert: "Wir haben Euch die vollstaendige Wirklichkeit mitgeteilt, das EuAngelion (die sichere Nachricht zu einem Todesfall, hier etwa des Inhalts: Jesus ist der Messias und ist gestorben, blieb aber nicht im Tod. Wartet bitte nicht weiter auf einen anderen - der Neue Weg ist eroeffnet) und ich bin frei von diesem Blute" - das bezieht er darauf, dass er da nichts verschwiegen hat, andernfalls bliebe "Blut in ihm" auf immer.

- Als Jesus und die 2 Mit-zu-Kreuzigenden zum Galgenberg gefuehrt wurden, riefen Frauen hysterisch "sein Blut ueber /betreffs /auf uns und unsere Kinder!" zur Hinrichtung gefuehrt wurden drei, es ist mir etwas unklar, ob sie das immer de Todeskandidaten zuzurufen pflegten und auf wen genau sie dies bezogen, schon gar nicht, was damit gemeint war

- Jerusalem wimmelte doch von Bevoelkerung aller Nationen, Juden auch wegen des Pilger-Festes, das gerade endete*, aber auch Roemer jeder Nation, Samariter, Philister, Griechen, Perser, Babylonier, Araber und Aegypter, teils beruflich bedingt, zual die Pilgermasse immer den Handel belebte, teils fest niedergelassen.
(*undenkbar fuer mich, dass auch der ungelehrteste, hellenisierteste Sanhedrin unter Mitwirkung der Hohepriester und aller juedischen Priester ein Todesurteil am 1.Feiertag veranlasst haetten, das auch noch sofort zu vollstrecken durch Roemer war - wenn, dann am letzten Feiertag, zumal Jesus sagte: "Wenn ich aufgestanden bin, geh ich voraus ins Gallil" wie man mitteilt, dass man am folgenden Morgen ganz frueh und alleine abzureisen wuenscht - dann haette einer doch gefragt: Wie denn, Meister? Morgen ist doch erst der Feiertag? Wozu sind wir denn hier?).

Wenn hier ausdruecklich "Frauen von Jerusalem" so etwas schrien, wie "sein Blut ueber uns und unsere Kinder" hat sie etwas an ihrer Tracht als solche gekennzeichnet, als Buergerinnen der Hauptstadt, aber es erklaert nicht, was der Ausruf bedeutete.

Weitere Gebote, die auch diesen Satz Dmejhem bam "Blut in sie hinein (bleibt da)" enthalten, in Uebersetzungen formuliert als "Blut-Schuldigkeit", im Sinne davon etwas schuldig zu bleiben, ist im nahen Textzusammenhang:
- das Schmaehen, Beschimpfen, Verhoehnen seiner Eltern, sowohl einzeln als auch zusammen
- der Beischlaf mit Vaters Ehefrau
- ebenso in der andern Generations-Richtung das Beischlafen mit der Ehefrau des eigenen Sohnes
- Beischlaf einer Frau mit einem Tier

Wem bleiben sie denn Blut schuldig, indem dies ab nun in ihnen verbleibt?
"Mein eigen Fleisch und Blut" sagt man vom eigenen Kind - nicht von Eltern, Geschwistern und Gatten, oder Sklaven. Die eheliche Vereinigung wird beschrieben als Gebein und Fleisch-Vereinung - weder Blut noch Seele wird da eins.
Von Blut ist die Rede an Noahs Arche, als deren Bund abgemacht wird, dass diese fruehen Familien-Menschen ab nun auch Tiere essen duerfen, aber nicht ebenso deren Lebensblut (Blut mit der Lebens-Seele). Ueber alles vergossene Blut werde dereinst Rechenschaft verlangt, auch wenn es Tiere vergossen haben.
- Es handelt sich nicht um unsere anatomisch praezisen Begriffe, denn die gab es noch gar nicht damals, also sind in diesem Gebot selbst komplette Fliegen dem Juden zu essen verboten, falls die einem in die Suppe fielen.
Schaut man Indien hinueber, mit der Wiedergeburtstheorie, dann geht das doch der Mythologie nach einst so aus, dass alle ihr vollkommenstes erreicht haben und dann wieder zu dem 1 All-Wesen zusammenfliessen, dass sie am Anfang waren. Dies - bei uns als "Seele" uebersetzte Gesamt ist - sagen wir mal - ein Vitalitaets-Fluidum, nicht die Person-Seele, denn diese steht etwas betruebt zuschauend dabei, wenn "es" ins naechste Lebewesen verbracht wird und das ist ein armes Tier, und erfreut, wenn sie zusehen kann, dass dies naechste ein Kind in gutem Hause, guter Chance zur Vervollkommung seiner selbst um noch eine Stufe, wird.

Wir koennen dafuer aber nach Aegyten gehn, Bilder gucken. Da sortiert man sich auch in mehrere Pertien, wenn man stirbt. Die Person, pur geistig, wohnt z.B.am Nordstern, da ist eine gedachte weite Stadt (wenig Sterne zu sehen), ein KA, auch geistig, wacht am Grab des Toten, ein BA kann eventuell rueberschluepfen in ein grad vorbei kommendes Lebewesen, das sich dann aber immer nahe der Grabstaette aufzuhaltn wuenscht, falls es nochmal gebraucht wird, falls die Person einmal wieder das Land besuchen moechte.

Dann sieht man oft als typisches Bild des Rechenschaft-Ablegens in allen aegyptischen Epochen diese eigenartige Waage, an der sich anscheinend nicht der Querbalken gelenkig neigt, sondern das komplette Ding wuerde sich zur Seite neigen, und obenauf sitzt ein "Frosch-Pavian" und haelt ein Lot an den Mittelstamm (ein Blei-Lot? - dazu siehe Buch Amos) - auf den Wagschalen beiderseits ist links ein (Blut)-Krug in Fischform zu sehen und rechts die Maat-Feder (Wahrheit) - das ist die "Rechenschaft" ueber vergossenes Blut, darunter ist auch das zu Recht vergossene, wie Menstruationen, Geburten - Samenerguesse scheint man auch dazu gerechnet zu haben - und um diese geht es wohl.

- und das faellt mir auch auf, die Aehnlichkeit des Wortspiels Moth jaMuth zum in Aegypten hoch g*ttliches Personwesen angesehenen Namen *Maat. Letzterer Begriff ordnet sich in der Sprachfamilie ein zu Emeth, Emunah - Begriffe um Wahrheit, Glauben, Vertrauen, und zu dem hierzu gehoerigen Ausruf "Amen!" ("stimmt so, sag ich auch") - damit machen sich Gemeinde-Mitglieder zu Leuten, die ebenfalls das vorgebetete Gebet selber gesagt haben

- aber Moth, Maveth (Sterben, Tod), das Wort-Umfeld gehoert mehr zum kaufmaenischen Alltag, bedeutend: "(Ware) komplett geliefert, restlos abgegeben".
- also nacheinander gelesen: wenn sie einmal alles abgeben, behalten sie ihr Blut in sich - es gibt keine Kinder aus ihnen. Dann ist dieser Zweig Volk, der es werden konnte, richtig tot. Niemand nimmt ihren Lebensfaden auf und traegt ihn in eine Zukunft mit allen voran. In "Abrahams Schoss" wird es an Vorrat fehlen, dahin kehrt nicht von ihnen heim.

So gesehn kann das Dmejhem bam "ihr Blut ist (bleibend) in sie hinein" besagen:
Diese Gruppe der in Israel unerlaubten Beischlaefer, die garantiert Nachkommen ausschliessen, die der Tempel-Archivar, in Akten, sonst als praezise Nachkommen je einer Generation zaehlen könnte, z.B.bei der eigenen Stiefmutter und Schwiegertochter mixte man das (und da ist nicht die Rede von Ehebruch, sie koennten ja verwitwet oder gueltig geschieden sein) - vor dem Sinai-Gebot war das noch kein solches Problem, aber jetzt soll es nicht mehr sein.

Die Mahnung im naehere Text-Zusammenhang grollt deutlich beim Thema "abscheulich":
sein Kind in den gluehenden Moloch-(Stierbild) zu verbrennen, sowie Mann mit Mann, Frau mit Tier, ungeeigneten Beischlaf auszuueben, und weist darauf hin, dass so etwas dazu fuehrte, warum die 7 Staemme Kanaans das Recht auf dieses Land verloren - die nahmen es wohl nicht so genau mit einigem. Es wird als Braeuche derer definiert, bezeichnet da also nicht genau Homosexualitaet im Allgemeinen, im Kp 18.
Im Kp 20 ist nachher noch von dem Besessensein durch einen Toten-oder Wahrsage-Geist die Rede, die auch ein Blut schuldig bleiben, aber da steht dabei die Steinigung als im Prinzip durchfuehrbare Strafung. (1 Schlag mit 1 schweren Stein, was die 2 Zeugen tun tun haben - aber ausser dem fanatischen Koenig Saul ist biblisch kein Fall bekannt, dass es jemand tat.

In all diesen Faellen, wo Todesstrafen infrage kaemen, muss es 2 Zeugen geben, von normal-buergerlich gutem Ruf. Die Taeter selbst koennen nicht selbst so etwas von einander bezeugen, da deren Ruf ja eben verhandelt wird, sie koennen aber freiwillig gestehen, und einer es dem anderen bezeugen - doch wenn die 2 anderen Zeugen nicht dabei waren, tritt darueber kein Gericht zusammen. "Moth jaMuth" besagt vielleicht nur, dass dies Sache des Juengsten Gerichts sein wird.
Zitat:Und diese Vorschrift war Teil des Zeremonialgesetzes, das z.B. den Zutritt des Tempels regelte
- insgesamt ist das alles eine Sammlung von Geboten, was auch alle umliegenden Staaten parallel regelten
- aber es hat nicht alles Bezug auf den Besuch des Heiligtums. Da hat Petronius Recht.
Es folgen dann ja wieder
- eine Gruppe von Geboten bezueglich der Priesterfamilien,
- die Festtags-Ordnung, ein Laesterungsfall-Beispiel,
- dann weiter ueber Fest-Jahre,
- Land-und Sklaven-Gebote
- Fluch und Segen des Vertrags mit G0TT dem Heiligen als solchen.

Die Kapitel 18 und 20 sind bei gesamt 27 Kapiteln aus ziemlich genau einer Feder (sprachlich analysiert Quelle P, im Tempel-Stil zu 1 Zeitpunkt redigiert) und liegt nicht in der Mitte des 3.Buchs Moses.

Manchmal kommt man der Sache naeher, weil im grossen und Ganzen ein Bibelbuch des AT symmetrisch weiter vorn genannte Themen wieder rueckwaerts gehend aufgreift. Im grossen wie im Kleinen ist das eine Art Stil der Region von damals (durch Computer berechnete Besonderheit).

Das zu Kp 20 symmetrische Kp 7 befasst sich mit Suend-und Schuld-Opfern, nochmal genau mit dem Blutverbot, es mit zu essen, und einiges betreffend der Priester, dass sie von dem Fleisch essen, denn man verbrannte meist nur bestimmte Fettpartien
- und zu Kp 18 symmetrisch Kp 9 behandelt interessanterweise auch Opfer, und wieder kommt Blut vor, denn hier geht es um den Amtsantritt Aarons und seiner noch 4 Soehne, was Vorschriften betrifft, wozu man das Blut der geopferten Tiere verwendete: ein wenig strich man an die 4 Altarhoerner, alles andere gossen die an bestimmte Stellen weg.

Auf Blut direkt gedeiht nichts, und es trocknet zwar, aber vergeht nicht, man fand in Delphi unter der Felsspalte, in die man dort das Schlachtopfer- Blut zu giessen pflegte, eine meterdicke, ziemlich lockere Schicht - Jahrtausende ist das her. Wenn das auf einer vor-biblischen Grundidee beruhte, dann so, dass man alles Blut im Land auf wenige Staetten zu sammeln bemueht war, indem Schlachten ausserhalb solcher Staetten nicht vorgesehen war, und somit blieb die Scholle fruchtbarer.
So ein Gedanke kam mir bei der Kain-und-Abel-Geschichte wegen der Formel "das Blut deines Bruders schreit vom Erdboden herauf"

Dies werden also wohl nicht ausschliesslich juedische Gebote sein, um die es hier geht, sondern alle Opfertempel jener Zeit koennen das aehnlich geordnet haben, samt der Einstufung der fuer auch den Juden verbotenen Beischlaf-Arten und der meisten kultischen-Reinheits-Regeln (worin Aegypten strenger war als alle andern, soweit man weiss).
Es ist nicht alles einzigartig fuer damals, nur weil wir es aufschrieben und jene Voelker nicht so - und wir sind noch das Volk seit damals, die andern Kulturen vergingen.

Sucht man, um noch ein Licht drauf zu werfen, genau die Mitte des 3.Buchs Moses, trifft man zum Beginn von Kp 14 wieder die Erwaehnung von Blut in noch einer zentralen Funktion, hier ist buchstaeblich rotes Blut gemeint.
Es geht um einen, der als von "Aussatz" geheilt wieder fuer rein erklaert wird, nicht im oder am Heiligtum, sondern erstmal noch draussen "vor dem Lager".
Ist er ok, braucht er 2 weisse, reine (kultisch essbare) Voegel, der eine wird geschlachtet und ausgeblutet in "lebendiges" Wasser (aus Fluss oder Quellbrunnen) mit rotem Farbstoff drin - mit diesem Wasser wird der noch voll in Trauerkleidung, die er in der Aussatz-Zeit trug, befindliche Ausgeheilte 7x kurz bespritzt, und der andere Vogel rot gefaerbt und dann freigelassen. Eine funkelnd rote Gans, Ente, Huhn oder Taube lenkt schoen die Aufmerksamkeit ab und meldet nur anonym, dass etwas gutes geschah, das Karmesinrot haelt sicherlich eine Weile und schadet dem Vogel nicht.
- Der Geheilte kann sich nun komplett alles Haar abscheren, seine Kleider waschen, sich rein-baden und schonmal zurueck in den Ort aller, auch nachts, nun als freier Mensch wie die anderen auch, braucht keinem mehr zuzurufen, er moege Abstand halten - nach 7 Tagen schert, badet und waescht er sich und seine Kleider wieder und darf dann richtig nachhause in sein Zelt oder Haus - am 8.Tag bringt er seinen Dank in Form eines Schuld-Opfers dar (in der gesamten Zeit hatte er ja an nichts teilnehmen koennen, das gesamt aber wertet nur soviel wie 1 Schaf von 3 Schafen, beim Armen 1 Schaf und 2 Tauben, sowie etwas Mehl und Oel. Hier kommt noch einmal ein Tupfen Blut an sein re.Ohr, re.Daumen und re.Grosszeh, und dann darueber etwas von diesem Oel und abschliessend wird mit dem Rest Oel noch sein Kopf gesalbt. Das tut man auch beim Hohepriester und dessen Priesterweihe so, ohne Oel darueber. Das 2.Tier wird fuer alle Suendopfer stehn, die er in der Zeit verpasst hatte, das 3.Tier als Aufsteige, zusammen mit dem Mehl (Brandopfer wie Abel es darbrachte, die aelteste aller Opferformen).
Sodann gilt die ganze Aussatzgeschichte vor G0TT und den Menschen als zugedeckt, versuehnt. Niemand darf den Geheilten kuenftig schief ansehn, dass er mal ein Aussaetziger war. Bis auf diese Abstands-Vorschrift Israels konnten sie waehrend des Aussatzes aber auch tagsueber immer mit dem Volk zusammen leben und einer geeigneten Arbeit nachgehn, nur nicht zuhaus uebernachten.
Trotzdem war man froh, den Zustand wieder los zu sein. Wenn die Heiden regierten, hatten es die Aussaetzigen weitaus drastischer und wurden oft zusammen, tags und nachts, irgendwohin, Insel oder Steinbruch-Kessel, ausgesperrt von allem.


Warum der re.Ohr-Knorpel ('al-Tnukh Ozen-haMitaher haJmanith), Daumen der re.Hand ('al-Bohen Jado haJmanith) und Grosszeh ="Daumen" des re.Beines (v'al-Bohen Raglo haJmanith) rot (adom), wie ADam, weil mit Blut (Dam) bestrichen wurden, ist aus den Uebersetzungs-Worten schwer zu erraten. Der hebraeische Klang assoziiert sich zur Schoepfungs-Geschichte: das Leere aus "wuest und leer" (Tohu-vaBohu), und Jmanith zum 3x Gluecklich Sein - eben frisch wie der erste Adam entstand. - Das verstehen wir unter "Zudecken", Versoehnen.

Hieran schliesst sich vielleicht tatsaechlich rund, was mit der, laut Text, so "nicht durchfuehrbaren Todesstrafe" angesprochen ist. Wir befinden uns doch in einem immer doch geistlichen Buch, und da sind Dinge, die anderen unbedeutend schienen moegen, doch relevant, wenn es Frommen gesagt wird. Unverbesserliche wuerden wir nicht mahnen, damit nicht Hohn herausgefordert wird auf alles, was uns wertvoll ist.
- Was auch-immer wir ueber eine Veranlagung beobachtet oder gedacht haetten, wir jetzt als das gesamte Voelker-Ensemble des damals einen "noachitischen" Kulturkreises vom Tigris bis Nil beobachtet und gemeint haben - wir akzeptieren zur Scheidung bei Mann wie auch Frau das Prinzip "unueberwindlicher Abneigung" ohne nach einem tieferen Grund zu bohren - also es besteht auch kein Gebots-Zwang zu ehelich "normaler" Betaetigung, wenn man es einfach nicht kann - doch es soll keine Leute mit hineinziehn, die nicht wirklich so veranlagt sind. Die Kanaanaeer vor uns muessen es kultisch lustig gefunden haben, eigene Kinder zu verbrennen und sich den Trieb mit Tieren und jedermann ausser der eigenen Frau / Mann zu erschoepfen. - Lustig, was es nie wirklich ist: das im Grunde fruchtbare Land war dadurch so oede, dass es nichtmal zwei Tausendschaften Menschen mit Ziegen, die wirklich sehr genuegsam sind ernaehrte - spaeter passten mehrere Millionen Menschen da hinein. Ein solches Volk, so reduziert durch eigne Unvernunft, ein Volk, das einmal tuechtig und beruehmt gewesen war, das passte auch in restliche 5 der vorher gehabten 12 Landes-Bezirke.

Es geht um den Segen ueber Abrahams Erben, die zahlreich sein sollen wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meer und ihn ihm sollten sie alle gesegnet sein und sind es - falls sie hinsehen wuerden: "Noah war ein eintraechtig-gerechter Mensch, er fand das Wohlwollen in den Augen G0TTES vor - es hatte nur niemand bisher darauf geachtet
- und es gut haben koennen, Juden und Nicht-Juden auch.
- Ein Talmudvers sagt "Wer einen Menschen toetet, vernichtet eine ganze Welt" - die alle nicht aus dem geboren werden koennen. - Ein Satz im Pessachfest erinnert uns, dass, wenn Laban seinerzeit Jakob erschlagen haette, was er vorhatte, dass aus ihm dann kein Volk Israel haette werden koennen. - Ein Bruder, der beim Beischlaf seinen Erguss mit Absicht zurueck zog, damit seine Frau seinen toten Bruedern keine Erben schenken konnte, wird in der Bibel ein Beispiel fuer ein sehr boeses Missgunst-Verhalten.

- Doch wenn da so viele "aussteigen", indem sie ihr "Blut in sich behalten" und in keinen Stammbaum weitergeben, auch wenn es mal gar nicht ihre Veranlagung waere, sondern "Spass" infolge kollektiver Irrefuehrung einer ganzen Gesellschaft - das ist eine Strafe in sich.

Dies passt dann auch zur Gruendung einer Schule wie die Christen ab Jesus, denn da gibt es "Blut" weiter mithilfe der Lehre. Lehr-Vaeter standen uns seit Noah sogar noch etwas hoeher als angeborene Erzeuger. Sie ermoeglichten die zivilisierte Ausweitung der Menschheit durch die Wahl eines anderswofuer geeigneten Lehr-Vaters, dem man von Eignung und Begabung her mehr geistig Sohn sein kann, oder man waehlt auch den eigenen, wodurch sich eine Beziehung "veredelt", ueber das Bio-logische hinaus.

mfG WiT :)
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