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Der CSD der katholischen Kirche (Fronleichnam)
#31
Tut mir leid Spock :? Da habe ich wohl nicht richtig geschaut :mad: hab ich sogar gelesen :oops:
#32
Gerhard schrieb:Tut mir leid Spock :? Da habe ich wohl nicht richtig geschaut :mad: hab ich sogar gelesen :oops:
Mach dir nichts draus, kann jedem mal passieren.
#33
Auch ich finde die Gleichsetzung von Fronleichnam und CSD etwas unpassend.

Beim CSD handelt es sich ja um einen Tag, an dem das Erringen von Bürgerrechten gefeiert wird. Etwas, dass sehr schön in unsere Zeit und in unsere demokratische Gesellschaft passt. Dass anläßlich dieses Tages viele Menschen offen ihre sexuelle Ausrichtung zeigen, halte ich ebenfalls für etwas sehr schönes und positives. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Feiertag.

Hingegen ist Fronleichnam eine Feier der Unterwerfung unter ein bestimmtes Dogma, also etwas elementar autoritäres, bürgerrechtlichem Denken Widersprechendes:

Zitat:Das Fronleichnamsfest verdankt seinen Ursprung einem heftigen Streit um das Wesen der Eucharistie, der in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts die Gläubigen bewegte und beunruhigte. Ein gewisser Berengar, ein einflussreicher Domherr und Professor in Tours (+1088), trat mit Lehrmeinungen über die Eucharistie an die Öffentlichkeit, die großes Aufsehen erregten. Er leugnete nämlich die herkömmliche Lehre, dass in der heiligen Messe Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden und stritt folglich die reale Gegenwart Christi in den heiligen Gestalten ab. Das sorgte für große Unruhen unter den Christen und stieß auf den energischen Widerstand von Bischöfen und Synoden, die wiederholt seine Lehre verurteilten.

Fronleichnam ist eine katholische Machtdemonstration:

Zitat:Ihr Bischof [gemeint der von Lüttich] gestattete 1246 ein solches Fest für sein Bistum, um auf diese Weise die Erinnerung an die Einsetzung dieses großen Sakramentes unter den Christen lebendig zu erhalten und zugleich den Irrlehren Einhalt zu gebieten.

Wenig passend finde ich, dass Fronleichnam (jedenfalls hier in NRW) für alle immer noch verplichtend Feiertag ist. Ist ja schön für die verschwindende Minderheit praktizierender Katholiken.
Das ich jedoch an diesem, katholische Macht demonstrierenden, Tag nicht tun und lassen kann, was ich will, finde ich schon ziemlich unverschämt (siehe zB die Bestimmungen in den verschiedenen Feiertagsgesetzen der Länder).
Auch eine Art und Weise auszudrücken, wer auf dieser Ebene unverändert das Sagen hat.
Und das man sich hiergegen - gegen eine aufgedrückte Autorität - mit Witzchen wehrt, dürfte die Intention des Radiomoderators gewesen sein.
Deswegen nehme ich ihm auch nicht weiter übel, dass er hier den positiv besetzten CSD (wäre wohl ein besserer Feiertag als Fronleichnam) mit dem negativ besetzten Fronleichnam verglichen hat.
#34
Hallo Notkerbakker!

Ich sehe Fronleichnam nicht als negativ belastend für mich an.

Was das nun für eine Machtdemonstration sein soll, wenn die Pfarrgemeinde ein mal pro Jahr durch drei Straßen zieht kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.

Wenn Du nicht mitfeierst, dann hast Du doch zumindest einen freien Tag, an dem Du doch eigentlich tun und lassen kannst, was Du möchtest. Inwieweit bist Du eingeschränkt? Höchstens, daß Du kurz an der Straßenkreuzung warten mußt, wenn die Prozession vorbeizieht. Weiteres kann ich nicht sehen. Oder?

Wer das Sagen hat, aufgedrückte Autorität ... ist meines Erachtens nach ein an den Haaren herbeigezogenes Argument.

Gruß
Gerhard
#35
Tut mir leid, jetzt bin ich total in den Bohnen gewesen und habe versehentlich Deinen Beitrag überschrieben.
Ich hoffe, Du bist in der Lage, ihn noch zu rekonstruieren. War wirklich keine Absicht gewesen. :oops: :oops: :oops:
#36
Ja, ich lese alle Beiträge zumindest ein mal, bevor ich antworte, aber jederfrau oder -manns Sicht ist unterschiedlich.
#37
Gerhard schrieb:Was das nun für eine Machtdemonstration sein soll, wenn die Pfarrgemeinde ein mal pro Jahr durch drei Straßen zieht kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.

notkerbakker schrieb:Das Fronleichnamsfest verdankt seinen Ursprung einem heftigen Streit um das Wesen der Eucharistie, der in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts die Gläubigen bewegte und beunruhigte. Ein gewisser Berengar, ein einflussreicher Domherr und Professor in Tours (+1088), trat mit Lehrmeinungen über die Eucharistie an die Öffentlichkeit, die großes Aufsehen erregten. Er leugnete nämlich die herkömmliche Lehre, dass in der heiligen Messe Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden und stritt folglich die reale Gegenwart Christi in den heiligen Gestalten ab. Das sorgte für große Unruhen unter den Christen und stieß auf den energischen Widerstand von Bischöfen und Synoden, die wiederholt seine Lehre verurteilten.


Fronleichnam ist eine katholische Machtdemonstration:

Zitat:
Ihr Bischof [gemeint der von Lüttich] gestattete 1246 ein solches Fest für sein Bistum, um auf diese Weise die Erinnerung an die Einsetzung dieses großen Sakramentes unter den Christen lebendig zu erhalten und zugleich den Irrlehren Einhalt zu gebieten.

Moderator,der_net_so_recht_verwalten_kann schrieb:Inwieweit bist Du eingeschränkt?

notkerbakker schrieb:(siehe zB die Bestimmungen in den verschiedenen Feiertagsgesetzen der Länder).

Du liest die postings, auf die du antwortest ? :wink:

www.tanzverbot.de
#38
Gerhard schrieb:Tut mir leid, jetzt bin ich total in den Bohnen gewesen und habe versehentlich Deinen Beitrag überschrieben.
Ich hoffe, Du bist in der Lage, ihn noch zu rekonstruieren. War wirklich keine Absicht gewesen. :oops: :oops: :oops:

Bin in der Lage gewesen. 8)
#39
notkerbakker schrieb:Bin in der Lage gewesen. 8)

Super
#40
Hallo Notkerbakker!

Kannst Du Dir vorstellen, daß ein Tag wie Fronleichnam in ca. 750 Jahren sich auch im Grundgedanken verändert haben kann?

Gerhard
#41
Wo sollte für mein Vorstellungsvermögen hier ein Problem sein ?

Die relevante Frage dürfte eher sein: hat sich der Grundgedanke des Fronleichnam denn aus Sicht der Katholenkirche geändert ?
#42
notkerbakker schrieb:Wo sollte für mein Vorstellungsvermögen hier ein Problem sein ?

Die relevante Frage dürfte eher sein: hat sich der Grundgedanke des Fronleichnam denn aus Sicht der Katholenkirche geändert ?

Das sich dieser Grundgedanke geändert hat, sieht man alleine an der Tatsache, daß ev. und kath. Kirche in Deutschland erstmals einen gemeinsamen Ökumenischen Kirchentag abgehalten haben und das, obschon das Abendmahlverständnis zwischen beiden sehr unterschiedlich ist.
#43
Und wie ist nun der Grundgedanke des Fronleichnams aus Sicht der Katholenkirche ?
#44
Hallo!

Fronleichnam erinnert an das Abendmahl, das Jesus am Vorabend seines Todes mit den Jüngern gehalten hat.

Aus Religiononline Christentum katholisch: Ein zweites Motiv war, dass man das, was der "Gründonnerstag" ist, ohne "Karfreitag" feiern wollte. Nicht vom Kreuz wollte man die Eucharistie ablösen, aber Jesu Vermächtnis: "Mein Leib für euch hingegeben" wollte man einfach voll Freude feiern, ohne die liturgischen Einschränkungen der Nähe des Karfreitags (Verzicht auf Glocken und Orgel).

In gewisser Weise steht damit auch die Gemeinde und ihre Mitglieder in der Öffentlichkeit für ihren Glauben ein und wenn die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen so kommt die Kirche ein Stück weit zu den Menschen. Es hat nicht nur mich immer auch erfreut, wenn die Straße mit Blumen geschmückt war oder in Fenster oder Türen Kerzen oder ein kleiner Altar standen.

Sicherlich ist es auch ein Zeichen für lebendige Gemeinde von Menschen mit Christi unterwegs.

Gerhard
#45
Und wo ist nun die Veränderung im Vergleich zu den oben wiedergegebenen Textpassagen ?


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