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Die 10 Gebote - überflüssig ?
#76
@ Theodora
Theodora schrieb:Mich erschreckt immer noch Stuttgart. Stuttgart ist für mich Synonym geworden für einen unerbitterlichen Kampf, der sich um die Materie mehr schert als um das Leben an sich.

Das Erlebnis muss schlimm gewesen sein. Ich begegnete jemand, der sich auch nach einer Woche Urlaub mit Tapetenwechsel nicht davon erholen konnte. Diesen Kampf, diese Lieblosigkeit finde ich auch erschütterlich. Mir begegnete das auch, aber in anderer Form. Sicher ist es nicht so, dass bei Bekanntwerden der völlig anderen, ich nenne es mal "Liebesgesetze" auf einen Schlag alles verschwindet was schlecht ist. Aber jeder Enzelne, der sie begreift bewirkt eine Strahlung in die Richtung Hoffnung und Liebe, weil er durch sein Freude wieder erwecken bei anderen wirkt, indem er etwas gibt.

Theodora schrieb:Mir persönlich genügt die einfache Form der Gebote. Über ihren Inhalt und Sinn, darüber kann ich nachdenken - immer und immer wieder -, und meditieren.

Du meditierst darüber was sie wohl hergeben könnten, bist aber zu keiner Lösung gekommen. Wäre es der Fall, hättest Du erkannt, dann aufgehört zu meditieren, denn es ist sinnlos über etwas nachzudenken das man weiß. Du meditierst über den Ruf der "10-Gebote" von alters her. Dort war er berechtigt, dort hatte er die alte Form.
Bis zum 20. Jahrhundert entwickelte sich dann daraus die "Befehlsstruktur"
Du sollst... Du darfst nicht....
bewirkt nur Kampf und Ängstlichkeit
Kein Verständnis kommt so auf, nur Aufpasser und Machthaber.

Liebe hat eine andere Rechenart als Geld,
Liebe geben heißt sie erzeugen.
Wissen geben heißt es erzeugen.
Beides wird dann bei anderen erweckt.

Ich glaube Triathlonmario hat es als Antwort auf die anderen "10-Gebote" am Besten in wenigen Worten ausgedrückt:
"hat mein Herz voller Freude gemacht"

Mir erging es ebenso. Als ich sie erfahren konnte, war die Meditiererei darüber vorbei, was die seltsamen und überflüssig erscheinenden Formulierungen in den 10 Geboten wohl sollten.
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#77
MaSofia,
versuch mal nicht zu kategorisieren oder ein Urteil zu fällen, dann paßt das. Dann werden die Gebote lebendig, von Moment zu Moment. :o)
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#78
@ t.logemann

Genausowenig wie man die Bibel mit den 10 Geboten nehmen kann ist auch der Prediger Salomo zu gebrauchen.

Zitat:11:1 Laß dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.

11:2 Verteil es unter sieben oder unter acht; denn du weißt nicht, was
für Unglück auf Erden kommen wird.


Schau, warum sollte einer sein Brot über das Wasser fahren?
Wenn das alle Leute tun, was dann?
Verteil das Brot unter sieben oder unter acht. Da tut sich ein Landwirt schwer, der selbst erzeugt, sein Nachbar auch. Da tut sich die Wirtschaft schwer, bei der jeder eine vollautomatische Fabrik hat, die seine Produkte erzeugt und darüber hinaus die ganze Welt beliefert. Dann machen das viele weltweit, weil es ein gutes Geschäft ist - und was kommt heraus?
Es geht nicht mal bei wenigen.

Das sind keine Regeln, Logemann
Das sind Bruchstücke, die teilweise literarisch anklingen und ab und zu irgend eine merkwürdige Meditation von Gott zulassen und jedes Forschen verdammen, mit "du weißt nichts!"

Zitat:11:5 Gleichwie du nicht weißt, welchen Weg der Wind nimmt und wie die Gebeine im Mutterleibe bereitet werden, so kannst du auch Gottes Tun nicht wissen, der alles wirkt.


So genommen wirkt es negativ,
so genommen positiv:

Leicht geht der Weg zu wissen, wo jedes Stück von Anfang an und vom Sinn her bis ins Innerste erkannt ist.
Beim Mühen weiß einer (noch) nicht wie es am Besten geht.
Mit besten Stärken schon, die wirken dann (auch) im Innersten.


Der Satz ist so durch Mehrfachbedeutungen verschachtelt, dass ich ihn nicht gleich wiederholen kann. Der Dichter arbeitete mit
Mutterleib, Innerstes
Wind, Luft, Moral, Himmelsrichtung, erleichtert sein
Gott oder ihr Bestes
Gebeine, Knochen, mühen sich anstrengen, Kraft, Stärken.

Der Leser muss eine Menge Bezüge herstellen und sich viele Lösungen überlegen, Fragen stellen, Antworten finden und über den ganzen Komplex nachdenken.

Zuletzt versteht er dann den Eingangssatz:
Zitat:11:1 Laß dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.


Laß Deine Kämpferei ins Vielleicht fahren.
(Brot ins Wasser schicken)
... findet dann ... nach langer Zeit einen Weg...


P.S. der ist aber vielleicht viel schneller als der langwierige bisherige immer mit falschen Leitvorstellungen das Richtige tun zu wollen, ein ewiges vorläufiges Provisorium ergibt einen mühevollen, und steinigen Weg ...
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#79
Ich verstehe sowohl die 10 Gebote, als auch den Prediger, anders.

Auffällig ist zunächst mal, das es sich bei den Tafeln vom Berge Sinai um Gebote und nicht "Gesetze" handelt. Die den -menschengemachten- Gesetzen eigene Strafandrohung fehlt völlig; "Du sollst" heisst eben nicht "Du musst". Was dann von Menschen bis in die heutige Zeit daraus gemacht wurde.... steht auf einem anderen Blatt der Geschichte. Der Mensch hat eben einen freien Willen, er kann dem Gebot folgen - kann's aber auch lassen. Beim vom Menschen gemachten Gesetz ist das nicht ganz so einfach....

Die Lehre des Predigers fasse ich für mich wie folgt zusammen: "Tue in Massen was Dir gefällt und keinem anderen schadet. Geniesse die Schönheit und die schönen Tage, aber sei nicht bekümmert wenn dich Traurigkeit befällt - das Leben das du unter dem Licht dieser Sonne führst, ist nicht das einzige Leben. Dieses Leben ist vergänglich, das kommende Leben jedoch ewig."

Ob der Prediger nun doppeldeuitige Wortbedeutungen oder einfach im Altertum gebräuchliche Umschreibungen (die man heute nicht mehr versteht) in seinen Text mit aufgenommen hat - ist für mich so ohne Belang. Ich kann den Text auch verstehen ohne die Redewendungen des Altertums zu kennen...
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#80
(16-12-2010, 12:50)t.logemann schrieb: Ich verstehe sowohl die 10 Gebote, als auch den Prediger, anders.

Auffällig ist zunächst mal, das es sich bei den Tafeln vom Berge Sinai um Gebote und nicht "Gesetze" handelt.

Häh??

Meist verstehe ich Deine Beiträge wirklich gut - aber das ist mir völlig unverständlich.

.. (bin ein eifriger Gott) der da heimsucht der Väter Missetaten...

..denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen (der seinen Namen missbraucht)
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#81
Da aber Gott weder "durch die Gegend wandelt und Prügel verteilt", noch einen "eifrigen Gesetzeshüter" bestimmt hat oder das Strafmass für Übertretung oder Missachtung festgelegt hat - bleibt die "Strafandrohung" juristisch gesehen ein "mahnender Appell".

Die Geschichte mit der Strafandrohung - wenn auch im m"Jenseits" - haben meines Wissens nach erst die christlichen Theologen "eingeführt".
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#82
Also - mir erscheinen die zitierten Stellen eindeutig als Strafandrohungen.

Um so ominöser, weil kein Strafmaß angegeben ist - es also rei willkürlich festgesetzt wird.

Und ich nehme mal an, dass diese Stellen nicht on christlichen Theologen stammen. Meines bescheidenen Wissens galten die Strafen für das disseitige Leben - des Einzelnen oder des jüdischen Volks.
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#83
Zur Strafandrohung gehört eine Strafbestimmung - vergleiche "Sunna/Scharia" im Islam.

Die Strafandrohung kann man natürlich aus dem Text herauslesen; insbesondere wenn man weiss wie oft im AT der "zürnende Gott" (der Gott der seinem Volk zürnt") erwähnt wird. Aber die Strafbestimmung - fehlt, übrigends genauso wie die Strafvollstreckung - die entzieht sich der Wahrnehmung der damaligen antiken jüdischen Gesellschaft.
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#84
(16-12-2010, 16:56)t.logemann schrieb: Zur Strafandrohung gehört eine Strafbestimmung - vergleiche "Sunna/Scharia" im Islam.

Kann man das allgemein so sehen, weil die Sunna/Scharia und die heutige Justiz es so sagen?
(16-12-2010, 16:56)t.logemann schrieb: Die Strafandrohung kann man natürlich aus dem Text herauslesen; insbesondere wenn man weiss wie oft im AT der "zürnende Gott" (der Gott der seinem Volk zürnt") erwähnt wird. Aber die Strafbestimmung - fehlt, übrigends genauso wie die Strafvollstreckung - die entzieht sich der Wahrnehmung der damaligen antiken jüdischen Gesellschaft.

Liege ich mit meiner - nicht recherchierten - Ansicht falsch, dass gerade die jüdischen Propheten Kalamitäten, die dem jüdischen Volk widerfahren sind, als Strafvollstreckung Jehovas gedeutet haben?
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#85
@ t.Logemann

Sage mir wie Du zu dem Zusammenhang kommst?
t.Logemann schrieb:Die Lehre des Predigers fasse ich für mich wie folgt zusammen: "Tue in Massen was Dir gefällt und keinem anderen schadet. Geniesse die Schönheit und die schönen Tage, aber sei nicht bekümmert wenn dich Traurigkeit befällt - das Leben das du unter dem Licht dieser Sonne führst, ist nicht das einzige Leben. Dieses Leben ist vergänglich, das kommende Leben jedoch ewig."

Ich schau mal ob ich das auch zusammen bringe, denn so lese ich den Text laut Übersetzung, so verständlich):
Prediger Salomo Kapitel 11

1) Brot über Wasser fahren,
2) auf sieben oder acht verteilen.
3) Wenn der Baum fällt nach Süden oder Norden - da bleibt er liegen.
4) Wer auf Wind achtet sät nicht, wer auf die Wolken achtet erntet nicht.
(das könnte man noch verstehen im Sinne von vorwärts marsch, arbeiten)
5) Du weißt nicht, wie die Knochen im Mutterleib entstehen.
6) Morgens sägen, Hand nicht bis zum Abend ruhen lassen (au wei..)
7) Men Augen lieblich in die Sonne zu sehen. (Die Ärzte raten davon ab.)
8) Wenn ein Mensch viele Jahre lebt, so soll er fröhlich sein und an die finsteren Tage denken, deren viele sein werden. (wie man dabei fröhlich ist..)

Freue dich deiner Jugend, ehe Alter und Tod kommen!
Aha, was tue ich mit 40?
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#86
@agnostik:

Sicher, die alten Propheten der Hebräer haben einige der geschichtlichen Ereignisse als "Strafe Gottes" interpretiert.... Nur: Was ist hier tatsächlich "Strafe Gottes" - und was geschickte Propaganda gewesen...?

Ich muss an dieser Stelle auch offen zugeben - ich sehe das eher aus dem juristischen Blickwinkel, weniger aus dem kulturhistorischen oder religiösen. Und gerade der wesentlich spätere Islam zeigt heutzutage deutlich, wie sehr man mit der "Botschaft Gottes" Propaganda betreiben kann. Wobei, fairerweise: Aus dem Christentum/Kirchengeschichte kennt man das auch...

@ MaSofia :

Ich finde Deine Interpretation des Predigers zwar interessant - gebe aber ehrlich zu, das sie für mich "zu weit weg ist".
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#87
@ t.Logemann

Interpretationen zu weit weg?
Hey, willst Du den Baum, der nach Norden oder Süden fällt, liegen lassen?
Da musst Du Dir was einfallen lassen!
Das liegt im Weg.

Notfalls aus dem ets Baum, einen gleichgeschriebenen ots, Ratschlag machen, der in beide Richtungen zeigt. Dann hast Du den Baum weg.
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#88
Verzeihung: Ich sehe beim Prediger keine Bäume, keine Holzfäller..... eher einen Mann der sich am Ende seines Lebens Gedanken darüber macht, was man denn "der Nachwelt" Gutes aus seiner Lebenserfahrung mitgeben kann...
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#89
Friede sei mit Euch !

Die 10 Gebote sind NICHT überflüssig, sondern sind vielmehr das Fundament des Glaubens.-
Als Moses (Moshe) die 10 Gebote am Horeb erhielt, mit dem Finger waren die Gebotstafeln beiseitig von * Y A H U A H * beschrieben, waren Sie für die Ewigkeit gemacht.-

Siehe Filmclip : The 10 Commandments / Die 10 Gebote Länge 3.40 Min.

***

1) bitte keine anklickbaren Links
2) einmal dieselbe Seite im Board verlinken reicht aus
3) Seite ist einen Ticken zu missionarisch angelegt
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#90
(20-12-2010, 19:14)Der gute Stab schrieb: Die 10 Gebote sind NICHT überflüssig, sondern sind vielmehr das Fundament des Glaubens.-
Als Moses (Moshe) die 10 Gebote am Horeb erhielt,...

Thomas Mann hat dazu eine sehr lehrreiche Erzählung ("Das Gesetz") verfasst!
MfG B.
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