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Die frage nach dem Sinn
(13-05-2012, 16:18)Keksdose schrieb:
Zitat:Selbst die scheinbar einfachsten Dinge, haben ein unglaublich komplexes System in ihrem inneren Aufbau. Und ich sagte es schon mal: Nichts scheint sinnlos da zu sein.
(Ach ja, ich weiß schon, dafür gibt es überhaupt keine Belege.)

Es gibt in der Natur durchaus Dinge, die ziemlich sinnlos sind - und deren Existenz sich nur so erklären lassen: Sie sind halt so entstanden. Ging nicht anders. Dass es ist, wie es ist, liegt nicht an einem Sinn, sondern an völlig trivialen Entwicklungskonsequenzen...

Mein Lieblingsbeispiel: Die Giraffe........die Evolution hat alles ein bisschen verschoben und gestreckt, jetzt ist die Lage des Kehlkopfnervs rein logisch betrachtet eigentlich Quatsch.

Also: Eigentlich ziemlich sinnlos, oder?

Wenn man sich den Sinn nach dieser Logik auslegt, dann wäre in der Natur scheinbar vieles sinnlos. Aber wenn man die Dinge erforscht, erkennt man welchen zusammenhängenden Sinn manche rein logisch unnötigen Dinge dann doch haben können, in einem System.
Auch wenn der Nerv von seiner Lage logisch betrachtet unnötig erscheinen mag, so hat er letztlich doch sicher einen Nutzen für die Giraffe.
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Wissenschaftlich betrachtet kann man beim Beispiel der Giraffe zumindest Folgendes festhalten: Der Nerv hat unterwegs keine Abzweigungen, er führt nicht beispielsweise vom tiefsten Punkt seines Irrwegs zu einem anderen Organ. Er führt ausschließlich vom Stammhirn zum Kehlkopf. Die Länge von fast fünf Metern hat absolut keinen Sinn für das Tier. Der Nerv an sich - natürlich - schon. Seine Anlage ist aber sinnlos.

Zitat:Wenn man sich den Sinn nach dieser Logik auslegt, dann wäre in der Natur scheinbar vieles sinnlos.

Ich glaube auch, dass das der Fall ist.
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(12-05-2012, 09:15)petronius schrieb:
(29-04-2012, 18:30)Noumenon schrieb:
(28-04-2012, 09:05)petronius schrieb: sinnvoll für wen? (gemeint ist der Kosmos, die Natur; Anm. von mir)
Lebewesen?
auch dies ist eher tautologisch als sinnvoll
Ja, natürlich - mit Verweis auf den ebenso tautologischen Charakter des AP, und ferner das Münchhausen-Trilemma...

(12-05-2012, 09:15)petronius schrieb: lebewesen gibt es ohnehin nur, wenn die bedingungen passen. auch hier kann man vielleicht von "zweckmäßigkeit" sprechen, aber wo ist der "sinn"? worin besteht er? daß ist, was ist, und wenn es ist?
Das war ja gerade noch einmal meine Frage gewesen...

Meine Privatmeinung nach dem "Sinn und Zweck" hatte ich ja halbwegs versucht darzulegen, bzw. tue es weiter unten noch, wie ich nachträglich anmerken kann.

(12-05-2012, 09:15)petronius schrieb:
(29-04-2012, 18:30)Noumenon schrieb:
(28-04-2012, 09:05)petronius schrieb: ist etwas schon deshalb "sinnvoll", weil es ist, wie es ist?
Sicherlich nicht, zumindest nicht ohne Bezug zu einem Subjekt
na also. und welches subjekt soll das sein, in bezug auf das etwas sinn erhält, wenn es ist, wie es ist?
Sagte ich doch oben eigentlich schon (Lebewesen...). Man könnte vielleicht noch eingrenzen auf den Geist/das Bewusstsein (manifestiert im einzelnen Subjekt), welches überhaupt erst ein solches Urteil treffen kann. Aber um das treffender zu konkretisieren, bin ich nicht Philosoph genug...

(der Philosoph würde vielleicht sagen, "sinnvoll" für das "Erkennende", das "Sinn-Gebende" im bewussten Geiste... Icon_cheesygrin )

(12-05-2012, 09:15)petronius schrieb:
(29-04-2012, 18:30)Noumenon schrieb: Tja, gute Frage... warum spricht man allgemein wohl von "Objektivität"...
mir würde es ja fürs erste reichen, wenn du mal erklärst, warum du davon sprichst
Ich kann mich hier aber nun einmal schlicht nur der gängigen Lehrmeinung anschließen und nutze den Gebrauch des Begriffes "Objektivität" eher intuitiv. Kurz ist "Objektivität" ja letztendlich im Rahmen einer intersubjektiv geteilten Auffassung mehr oder weniger nur eine vereinbarte Konvention. Jede Aussage ist letztendlich subjektiv, insofern als dass sie schließlich von einem Subjekt getroffen wurde. Der Beobachter und seine subjektive Interpretation lassen sich nicht endgültig eliminieren, was aber ein notwendiges Kriterium für Objektivität wäre. Das ist ja letztendlich meines Wissens auch eine Konsequenz aus einer philosophischen Betrachtung der Quantenphysik, wo die Messapparatur (der "Beobachter") zu einem Teil des Experimentes selbst wird.

Wenn es also um einen "objektiven" Sinn geht, dann gibt es den genauso wenig, wie es "objektiv" den Mond gibt. Beim Mond ist es lediglich so, dass nahezu 100% aller Menschen seine Existenz bestätigen würden, weshalb man faktisch von "Objektivität" sprechen kann und der Mond auch "objektiv" gesehen existiert. Blinde Menschen, Maulwürfe, Fledermäuse... hätten hier allerdings vielleicht erst einmal so ihre Zweifel...

(12-05-2012, 09:17)petronius schrieb: verwechselst du schon wieder mal die privatmeinung eines menschen mit "der (natur)wissenschaft"?
Tut mir Leid, aber bei einer populären Dokumentation unter Leitung eines renommierten Kosmologen, sperre ich mich einfach gegen das Prädikat "Privatmeinung". Zumal ich auch ziemlich sicher bin, über ähnliche Aussagen schon desöfteren gestolpert zu sein - natürlich nur in populärwissenschaftlichen Werken, nicht in der Fachliteratur. "Sinn und Zweck" sind ja kein Aufgabengebiet der Naturwissenschaft im wissenschaftstheoretischen Sinne, sondern eher das was den Naturwissenschaftler letztendlich häufig antreibt.

(12-05-2012, 15:41)petronius schrieb: bist du noch einer von denen, die das anthropische prinzip nicht verstanden haben?
Das AP darf aber nicht zum Dogma werden. Es ist ja keine naturwissenschaftliche Erklärung in dem Sinne, und hat auch einen stark tautologischen Charakter... Weitere Kritik folgt unten.

(12-05-2012, 15:41)petronius schrieb: nichts kann leben, ohne mit seiner umwelt "systematisch verknüpft zu sein" (wie denn auch anders?). aber was soll daraus folgen?
Die Frage möglicher Folgerungen sind Gegenstand der Logik. 'Sinnvolle' Aussagen ergeben sich erst im Zusammenhang mit anderen Aussagen und logischen Schlussregeln, ansonsten bliebe es bei Tautologien (A->A o.ä.).

(12-05-2012, 16:33)paradox schrieb: ich fragte ja oben Noumenon selbst, wie kann man nur glauben, dass das alles einen zwecke haben soll.Icon_smile völlig absurd, nicht wahr?
Vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen sind Begriffe wie "Sinn" oder "Zweck" schlicht zu grob. Naturwissenschaftlich kann man auch nicht beweisen, dass die Erde "rund" ist, und einige Geophysiker würden hier wohl auch zu Recht dezidierte Einwände erheben. Selbst mathematisch ist der Begriff "rund" nur scheinbar ein korrektes und objektives Urteil - "sphärisch" oder "kugelförmig" wäre exakter, aber nicht mehr das gleiche. Der Kreis ist ebenfalls "rund" ("kreisförmig"), aber nicht "kugelförmig" oder "sphärisch". Insofern ist die Aussage "alles ist in der Natur irgendwie sinnvoll" in etwa vergleichbar mit der Aussage "alles (Himmelskörper, Elementarteilchen, Seifenblasen, Früchte...) ist in der Natur irgendwie rund". Da ist viel Wahres dran - falsch ist beides jedenfalls nicht - aber es ist eher vage formuliert.

Was "Sinn" und "Zweck" betrifft, wäre vielleicht der Begriff "Funktionalität" etwas exakter und auch den Naturwissenschaften näher. Alles im Universum hat eine Funktion und existiert nicht nur so vor sich hin - quasi als "Dekoration".

Eine solche Begründung, dass die Welt "sinnvoll" sei, kann in einem Forum natürlich auch immer nur auszugsweise stattfinden, vor dem Hintergrund einer weitaus umfassenderen inneren Bibliothek.
Und derartige Darstellungen sind natürlich auch keine naturwissenschaftliche Abhandlungen, die irgendwie den Anspruch hätten, in Science, Nature und Co. veröffentlicht zu werden. Ich sehe mich da also auch nicht so in "wissenschaftlicher Erklärungsnot", auch wenn Petronius stets in diese Bresche zu springen versucht (was ich aber auch irgendwo schätze, wenn es letztendlich konstruktiv ist...).

(12-05-2012, 15:41)Ekkard schrieb: "per se" (an oder durch sich selbst) haben die Begriffe "Sinn" und "Zweck" keine Bedeutung. Diese erfolgt allein durch den Menschen oder seine soziale Umwelt. Das ist zunächst einmal eine semantisch richtige Darstellung bzw. Folgerung. Überhaupt kann man sich in der Beziehung auf die Auskunft des englischen Philosophen David Hume halten, der zeigt, wie unser Bewusstsein nahezu alle Beurteilungen (von Lebenssituationen und Vorgängen) in unsere Natur hinein trägt.
In deiner Ablehnung anthropozentrischer Aussagen verfällst du leider selbst in einen gewissen Anthropozentrismus, insofern als dass du unterstellst, dass "Sinn" und "Zweck" auf Interpretationen lediglich des Menschen beruhen würden.

Wie kommst du denn darauf? Wer sagt, dass dies erstens für alle Menschen gilt, und zweitens nur für Menschen? Manch primitive Kulturen können mit diesen Begriffen möglicherweise nichts anfangen, und umgekehrt wäre es auch möglich um nicht zu sagen sehr wahrscheinlich, dass manch andere höher entwickelte Tiere ebenfalls in der Lage sind, Dingen und Beziehungen eine Bedeutung, einen Sinn oder Zweck beizumessen.

Die Interpretation erfolgt letztendlich durch einen bewusst empfindenden Geist, egal welcher Nationalität, Spezies, Rasse, oder was weiß ich... Jedenfalls wüsste ich nicht, wo und warum hier ein Abgrenzungskriterium vorliegen sollte.

(12-05-2012, 22:42)Ekkard schrieb:
(12-05-2012, 20:20)schmalhans schrieb: Was ist der Sinn des Sonnensystems? Oder: wass ist der Sinn des ÖPNV in Berlin?
"Sinn" ist das Gefühl für Werthaltigkeit für mich. [...]
Hm... Eusa_think

"Funktionalität" allein füllt den Begriff des "Sinn und Zwecks" offenbar nicht aus. "Werthaltigkeit" sprichst du an... Im gewissen Sinne ist es ja auch eine Form von "Effizienz", also bspw. Zeitersparnis. Mit dem ÖPNV komme ich möglichst effizient von A nach B, und finde ihn insofern sinnvoll. Hier viel mir nun spontan ein grundlegendes Prinzip der Natur wieder ein, das sog. Hamiltonsche Prinzip:

"Physikalische Felder und Teilchen nehmen danach für eine bestimmte Größe den kleinsten der möglichen Werte an."
*http://de.wikipedia.org/wiki/Hamiltonsches_Prinzip

Die Natur arbeitet nach einem gewissen Sparsamkeitsprinzip, was sich auch in vielen anderen Bereichen zeigt (Stichwort 'Minimalflächen'...) was zumindest ein notwendiges Kriterium für "sinnvoll" zu sein scheint. Was nicht 'sparsam' ist, erscheint uns 'unsinnig'.

(12-05-2012, 22:42)Ekkard schrieb: Da man nicht annehmen muss, dass Gott für den Straßenverkehr in Berlin verantwortlich ist, besteht auch kein Grund, nach einem weltanschaulich erweiterten (absoluten) Sinn zu suchen.
Nö, aber als Christ - der ich eigentlich nicht bin - könnte man antworten, dass Gott immerhin dem Menschen die Möglichkeiten und Fähigkeiten gegeben hat, sich seine (Gottes) Welt nach seinen (des Menschen) Maßstäben einzurichten. Zusammen mit der Freiheit, sich auch selbst diese Maßstäbe erst zu definieren, könnte man das alles in allem nebenbei als ziemlich großzügiges "Geschenk Gottes" auffassen. Wenn man Christ ist. Icon_cheesygrin

(12-05-2012, 22:42)Ekkard schrieb: ...Bühne...
"Die ganze Welt ist Bühne,
Und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen." -- W. Shakespeare


Ich kann da auch nur auf die aufschlussreichen Debatten unter dem Stichwort "Simlulationsthese" verweisen. Mit etwas Recherche könnte ich eine Menge Gründe dafür anführen, anzunehmen, dass wir möglicherweise bereits in einer simulierten Realität leben.

Petronius hakt vielleicht wieder nach. Da kann ich das immer noch nachholen. Icon_cheesygrin

(12-05-2012, 23:45)schmalhans schrieb: "Sinn" ist nun wirklich kein Gefühl. Ich schlage vor, wir halten uns an die üblich Definition (ich habe sie oben genannt), um eine gemeinsame Basis zu haben, sonst werden wir wohl immer aneinander vorbei reden.
Ich hadere ein wenig mit einer "Definition"...

Aber mit Blick auf Naturwissenschaft hatte ich ja die Begriffe "Funktionalität" und "Sparsamkeit" eingeworfen...

Das Hamilton-Prinzip findet im Rahmen der theoretischen Physik eine exaktere, mathematische Formulierung. "Minimalflächen" sind Gegenstand der Differentialgeometrie und beschreiben beispielsweise die Geometrie von vielen Oberflächen in der Natur, wie Seifenblasenhäute oder andere Mannigfaltigkeiten. Letztendlich geht das ja auch tief in die Kosmologie rein, bspw. im Hinblick auf die Metrik des Raumes...

Der Begriff "Funktionalität" wäre wohl aber auch noch zu erörtern... Eusa_think

Also ich meine... so gut wie alle Elemente des Periodensystems - manche mehr, manche weniger - scheinen ja ein recht reichhaltiges Repertoire an Möglichkeiten zu bieten, auf der nächsthöheren Stufe (der Moleküle) die mannigfachsten Verbindungen einzugehen und Vielfalt zu erzeugen. Eine gute Metapher wäre vielleicht der Vergleich der Zeichensprache des ostasiatischen Raumes mit der Wörtersprache des westlichen Kulturraumes. Für jeden Begriff ein extra Zeichen einzuführen, scheint nicht allzu sinnvoll zu sein. Gleichwohl wäre es nicht sinnvoll, sämtliche bestehenden Moleküle mit einer ähnlich großen Anzahl von Elementen zu realisieren.
Und auch Moleküle können wiederum durch verschiedenste Anordnungen (flüssig, fest, kristallin, amorph...) auf der nächsthöheren Stufe die verschiedensten Eigenschaften aufweisen - ein Phänomen, was man allgemein auch als 'Emergenz' bezeichnet. Je näher man dem Mesokosmos, also unserer "Welt" kommt, desto vielfältiger und differenzierter werden die Erscheinungen der Natur. Warum das so ist, das haben wir noch nicht so ganz genau verstanden und ist Teil der Chaos- und Komplexitätstheorie. In jedem Fall scheint mir diese Tatsache in Bezug auf das Leben, welches sich nun einmal im Meso-, und nicht im Mikro- oder Makrokosmos abspielt, äußerst 'sinnvoll' zu sein. Icon_cool

Bei den Naturgesetzen, oder Naturkräften, könnte man ähnlich argumentieren. Jedes klassische Lehrbuch der Physik ist voll von Beispielen für die verschiedensten Naturphänomene und irgendwelcher "Effekte" (Hawking-Effekt, Seebeck-Effekt, Compton-Effekt...) und anderer Gesetzmäßigkeiten, welche sich aber letztendlich alle auf gerade mal eine handvoll von Naturgesetzen reduzieren lassen.

(13-05-2012, 14:47)petronius schrieb: nun - wäre es anders oder nicht, dann wärst auch du nicht da und könntest dir darüber gedanken machen. es ist so, weils anders nicht sein kann - nicht irgendjemand hat da alles ganz fin aufeinenader abgestimmt, sondern es hat sich alles nur so und gar nicht anders entwickeln können
Nö, eben nicht!

Du verwechselt da irgendwo 'notwendig' mit 'hinreichend'. Es gibt keinen plausiblen Grund, warum wir nicht beispielsweise in einem Universum leben, welches weit über die notwendigen Kriterien für Leben hinausgehen.

Das AP besagt nur, "dass das beobachtbare Universum nur deshalb beobachtbar ist, weil es alle Eigenschaften hat, die dem Beobachter ein Leben ermöglichen." (Wiki, AP)
Es zeigt also lediglich auf, dass die vorliegenden Bedingungen offenbar hinreichend für Leben sind - sonst gäbe es uns schließlich nicht. Es begründet hingegen nicht, weshalb wir - im Falle einer etwaigen Annahme von Paralleluniversen mit verschiedenen Konfigurationen bspw. - nicht in einem statistisch zu erwartenden Universum leben, welches weit über das Maß der notwendigen Kriterien hinausreicht, und bspw. gleich mit 300 oder 1000 Elementen im Periodensystem und mit einem ganzen Satz anderen redundantem Schick-Schnacks aufwartet.

In der Doku mit Martin Rees wurde das auch ein wenig angedeutet. Jedes Mal wenn wir glauben, irgendetwas im Universum erfülle keinen 'Zweck' in Bezug auf unser Dasein, müssen wir früher oder später erkennen, dass es schlicht notwendig für unsere Existenz war. Prominentes Beispiel wäre eine Supernova, ohne die es nicht die ganzen Elemente gäbe, welche alle in irgendeiner Art und Weise für das Leben und seine Entwicklung notwendig waren, die aber dennoch die einzig möglichen und stabilen Elemente im Universum überhaupt sind, d.h. es gibt nicht noch irgendwo ein paar "überflüssige" Elementarteilchen die wir nur noch nicht gefunden haben.

Es bleibt letztendlich bei der Frage, ob und inwieweit sämtliche Bedingungen im Kosmos für unsere Existenz tatsächlich notwendig und hinreichend zugleich sind. Letzteres zeigt das AP, ersteres ist eine Frage der Naturwissenschaft.

(13-05-2012, 16:18)Keksdose schrieb: Es gibt in der Natur durchaus Dinge, die ziemlich sinnlos sind [...]
Ja, aber das ist nicht die Frage, sondern ob der Kosmos als Gesamtheit sinnvoll ist. Das Gequatsche von Petronius ist ja auch gänzlich sinnlos (nur Spaß Icon_wink ). Aber dies ist nun einmal als Konsequenz der Sprachfähigkeit ein notwendiges Übel. Die Frage ist, ob sich sinnloses Gefasel von Menschen vermeiden ließe, ohne gleichzeitig andere Voraussetzungen (Sprache, freier Wille etc.) aufzugeben, die ja gerade erst das Leben ausmachen.

Lässt sich also deinen Giraffen-Nerv vermeiden, ohne andere für die Entwicklung von Leben notwendigen physikalischen Gesetze oder ähnliches zu brechen? Oder ohne, dass ständig ein Gott eingreifen und die "Fehler" der Evolution nachjustieren müsste?

Insofern bliebst du den Beweis schuldig, dass eine "bessere" oder "effizientere" Welt überhaupt möglich wäre. Bin gespannt auf das Alternativmodell und die theoretische Ausarbeitung... Icon_cool
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(13-05-2012, 17:01)paradox schrieb: du offenbar auch nicht... Icon_wink

natürlich nicht!

es gibt keinen plan

(13-05-2012, 17:01)paradox schrieb: ist halt alles so, wie es ist;
wenn man nicht da wäre, könnte man sich keine gedanken machen;
großartige erklärung Eusa_clap

das ist weniger eine erklärung als eine schlichte feststellung von tatsachen. ich habe kein interesse an herbeifantasierten "erklärungen" für das faktische
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Wenn es also um einen "objektiven" Sinn geht, dann gibt es den genauso wenig, wie es "objektiv" den Mond gibt

äpfel und birnen

der mond existiert üphysisch, er kann angesehen, betreten werden

"sinn" ist ein rein menschliches gedankenkonstrukt

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Tut mir Leid, aber bei einer populären Dokumentation unter Leitung eines renommierten Kosmologen, sperre ich mich einfach gegen das Prädikat "Privatmeinung". Zumal ich auch ziemlich sicher bin, über ähnliche Aussagen schon desöfteren gestolpert zu sein - natürlich nur in populärwissenschaftlichen Werken, nicht in der Fachliteratur

du sagst es

auch ein naturwissenschaftler darf natürlich seine privatmeinung haben und äußern, auch zu fachfremdem. nur hat das nichts damit zu tun, daß sie durch seine fachwissenschaft bestätigt wäre

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Was "Sinn" und "Zweck" betrifft, wäre vielleicht der Begriff "Funktionalität" etwas exakter und auch den Naturwissenschaften näher

wer sich - zumal in religiösem kontext - die große sinnfrage stellt, zielt nicht auf funktionalität ab

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Alles im Universum hat eine Funktion und existiert nicht nur so vor sich hin - quasi als "Dekoration"

was du meinst, ist, daß alles interagiert

"funktion" unterstellt schon wieder absicht und plan

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: In deiner Ablehnung anthropozentrischer Aussagen verfällst du leider selbst in einen gewissen Anthropozentrismus, insofern als dass du unterstellst, dass "Sinn" und "Zweck" auf Interpretationen lediglich des Menschen beruhen würden.

Wie kommst du denn darauf? Wer sagt, dass dies erstens für alle Menschen gilt, und zweitens nur für Menschen?

nun, wir kennen es nur bei menschen

woher willst du wissen, ob und welche vorstellung von "Sinn" und "Zweck" etwas oder jemand nicht menschliches hat?

du kannst es schlicht nicht wissen

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Du verwechselt da irgendwo 'notwendig' mit 'hinreichend'. Es gibt keinen plausiblen Grund, warum wir nicht beispielsweise in einem Universum leben, welches weit über die notwendigen Kriterien für Leben hinausgehen

was soll das sein - "weit über die notwendigen Kriterien für Leben hinausgehen"?

es hat auf jeden fall nichts mit meinem anthropischen argument zu tun

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Es begründet hingegen nicht, weshalb wir - im Falle einer etwaigen Annahme von Paralleluniversen mit verschiedenen Konfigurationen bspw. - nicht in einem statistisch zu erwartenden Universum leben, welches weit über das Maß der notwendigen Kriterien hinausreicht, und bspw. gleich mit 300 oder 1000 Elementen im Periodensystem und mit einem ganzen Satz anderen redundantem Schick-Schnacks aufwartet

ja und?

unser universum jedenfalls tut das nicht

(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: Jedes Mal wenn wir glauben, irgendetwas im Universum erfülle keinen 'Zweck' in Bezug auf unser Dasein, müssen wir früher oder später erkennen, dass es schlicht notwendig für unsere Existenz war

dann kannst du ja sicher den giraffennerv begründen: seine notwendigkeit, so und nicht anders zu verlaufen - nicht seine evolution
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(23-04-2012, 11:20)Ekkard schrieb:
(23-04-2012, 03:18)Noumenon schrieb: Ich sehe schlicht Schnittmengen in der Hermeneutik. Wo ist das bitte ein Kategorienfehler, wenn ein Christ mir bspw. erzählt "am Anfang war das Licht" und der Naturwissenschaftler sagt hingegen "am Anfang war alles voller Photonen"? Ersterer drückt sich lediglich in einer sehr einfachen Sprache aus, das ist alles.
"Am Anfang war das Licht", steht so nicht in der Bibel. Mag sein, dass es kirchliche Lieder in der Art gibt. Es heißt 1. Mo 1, 1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...; und im Vers 3: Es werde Licht! Und es ward Licht. Wir bewegen uns eindeutig in der Ebene menschlichen Daseins, welches ohne Licht verkümmern müsste, oder einfach nicht vorhanden wäre. Das Licht kommt unmittelbar nach der Materie als Grundsubstanz des Daseins - und zwar des Menschen!

Was, bitteschön, hat das mit der Kosmologie der Weltenstehung ("Urknall") zu tun, die sich keinen Deut um unser Dasein kümmert - außer dass Wissenschaft dies in einer sehr allgemeinen Form tut.
Im Übrigen verweise ich auf die Ausführungen von Petronius.
Na, hoppla... Beim stöbern in meiner 'Videothek' stieß ich nun gerade noch einmal auf den Grund für meine damaligen Ausführungen...

*www.youtube.com/watch?v=uhXizC51V4A#t=687s

So ist das eben mit Religion und Naturwissenschaft, nicht...? Aber die ideologische Brille trübt halt öfters mal den Blick. Icon_rolleyes
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(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: "Die ganze Welt ist Bühne,
Und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen." -- W. Shakespeare

Nur zur Richtigstellung, das is ja man sehr frei übersetzt und interpretiert.

Original MacBeth:
"Life's but a walking shadow,
a poor player, that struts and frets his hour upon the stage,
and then is heard no more;
it is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing." W.Shakespeare
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(09-07-2012, 20:15)Harpya schrieb:
(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: "Die ganze Welt ist Bühne,
Und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen." -- W. Shakespeare

Nur zur Richtigstellung, das is ja man sehr frei übersetzt und interpretiert.

Original MacBeth:
"Life's but a walking shadow,
a poor player, that struts and frets his hour upon the stage,
and then is heard no more;
it is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing." W.Shakespeare

Das Zitat von Noumenon ist allerdings aus "Wie es euch gefällt" (2. Aufzug, 7. Szene!).
MfG B.
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(09-07-2012, 20:32)Bion schrieb:
(09-07-2012, 20:15)Harpya schrieb:
(14-05-2012, 07:09)Noumenon schrieb: "Die ganze Welt ist Bühne,
Und alle Frau'n und Männer bloße Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen." -- W. Shakespeare

Nur zur Richtigstellung, das is ja man sehr frei übersetzt und interpretiert.

Original MacBeth:
"Life's but a walking shadow,
a poor player, that struts and frets his hour upon the stage,
and then is heard no more;
it is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing." W.Shakespeare

Das Zitat von Noumenon ist allerdings aus "Wie es euch gefällt" (2. Aufzug, 7. Szene!).
Mein Fehler, da hat Shakespeare wohl auch schon ein
paar Textbausteine variiert Icon_lol , interessant.
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ist doch heute wie damals: du hast nen Gag, also verwendest du ihn, bis er aufgebraucht ist,...
Aut viam inveniam aut faciam
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@ d.n.
?? hab nur einen Fehler zugegeben und war über die Ähnlichkeit echt erstaunt.
Wo ist denn da die Stelle zu Lachen.
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Bitte zurück zum Thema. Für Privates gibt es die PN!
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