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Jesus in den oestlichen Religionen
#1
Ganz anders als die drei Religionen, die in Abraham ihr gemeinsames Glaubensvorbild haben (Judentum, Christentum, Islam), gehen östliche Religionen an die Gestalt des Jesus von Nazaret heran. Im Hinduismus hat die Begegnung mit dem Christentum nachweislich zu einer Verstärkung des Monotheismus (Eingottglaubens) geführt. Die vielen Göttergestalten werden zunehmend als verschiedene Aspekte und Manifestationen des einen und einzigen Gottes verstanden. Manche Hindus betrachten auch Jesus als eine Gestalt des Göttlichen. So wundert es nicht, dass in manchem Hindutempel neben den traditionellen "Göttern" auch das Bild Jesu Platz gefunden hat. Einmalig provozierend ist allerdings für Hindus die Botschaft Jesu von der Gleichwürdigkeit aller Menschen, die sich mit dem indischen Kastensystem nicht verträgt. Gandhi, der berühmteste Hindu des 20. Jahrhunderts, war begeistert von Jesus und seiner Bergpredigt, aber bitter enttäuscht vom Verhalten vieler Europäer, die sich Christen nannten.

Im Zentrum des Buddhismus steht weder Gott noch ein göttlicher Erlöser, sondern die Lehre des Buddha. Aber es gibt Buddhisten aller Richtungen, die sich für das Evangelium interessieren. Voll Anerkennung für die Botschaft Jesu ist z.B. der Dalai Lama, der in der Untrennbarkeit von Gottes- und Nächstenliebe das Wesen der christlichen Ethik erblickt.
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#2
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Ein uralter Thread, aber zeitlos interessantes Thema!

(07-07-2003, 14:11)schwarze-moewe schrieb: Einmalig provozierend ist allerdings für Hindus die Botschaft Jesu von der Gleichwürdigkeit aller Menschen, die sich mit dem indischen Kastensystem nicht verträgt.

Aber das Christentum hatte doch in seiner Blütezeit um 1100, als es unangefochten die einzige Religion in Europa war, und Gelehrte wie Anselm von Canterbury die Scholastik gründeten, das Kastensystem.
Kaiser, Hochadel, Ritter, Handwerkerzünfte, Bauern, Knechte - und die Kastenlosen (zB Gaukler)

Die Kirche rekrutierte sich aus den Kasten:
Söhne der hohen Kasten wurden Bischöfe und Äbte, Söhne der Ritter wurden Priester, Söhne der niederen Kasten wurden Klosterbrüder (Köche, Handwerker, Gärtner, Bierbrauer, Winzer)


(07-07-2003, 14:11)schwarze-moewe schrieb: Voll Anerkennung für die Botschaft Jesu ist z.B. der Dalai Lama, der in der Untrennbarkeit von Gottes- und Nächstenliebe das Wesen der christlichen Ethik erblickt.

Die Dalai Lamas waren absolute Herrscher

Wenn man liest, welches Bild in der Geheimen Offenbarung gezeichnet wird, ist von Feindesliebe nichts erkennbar, da wird das Bild eines brutalen Weltherrschers glorifiziert: "Die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten und Blut strömte aus der Kelter; es stieg an, bis an die Zügel der Pferde, eintausendsechshundert Stadien weit." Offenbarung 14,20 Einheitsübersetzung
So etwas hätte jedem orientalischen Despoten gefallen
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#3
Kasten- oder Feudalsystem sind keine Ausdruecke der jeweiligen Religionen. Der Hinduismus fordert zwar in der Bhagavad Gita die Akzeptanz der eigenen Stellung in der Gesellschaft und die aktive Ausfuellung der zugeteilten Rolle als Ziel des Lebens, was das Kastensystem stuetzt, aber das laesst sich, wie so oft, interpretieren.

Was das Thema angeht: In der Gita spielt Krishna eine grosse Rolle, der normalerweise als einer der beiden bedeutenderen Avatare Vishnus gesehen wird. Avatare gibt es zehn, und darunter sind auch mal Buddha und eben auch Jesus eingereiht. Vishnu kann man als einen der Trimurt (Brahma, Vishnu, Shiva)i als Teil des dreigestaltigen Gottes sehen. Der Hinduismus legt sich da oft nicht fest, und das ist eher eine philosophische Betrachtung.

Im Buddhismus sind Goetter, je nach Zweig, nicht ganz so wichtig, aber man kann natuerlich auch da Jesus als Bodhisattva sehen.
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#4
Ein erleuchteter Lehrer, aber eben nichts Anbetungswürdiges..
Aut viam inveniam aut faciam
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#5
(15-03-2025, 11:07)Ulan schrieb: Avatare gibt es zehn, und darunter sind auch mal Buddha und eben auch Jesus eingereiht.

Und was denken die von Mohammed ?
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#6
Ist hier nicht Thema. Der Hinweis, dass Indien ueber Jahrhunderte das groesste islamische Land war, sollte reichen und gewisse Animositaeten erklaeren.
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#7
(15-03-2025, 19:55)Ulan schrieb: Der Hinweis, dass Indien ueber Jahrhunderte das groesste islamische Land war, sollte reichen und gewisse Animositaeten erklaeren.

Na ja, Indien war doch auch lange Zeit unter Herrschaft eines christlichen Staates.
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#8
... der sich aber nur selten in Fragen der Religion eingemischt hat. Und natuerlich heilt die Zeit manche Wunden.
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#9
(16-03-2025, 00:27)Ulan schrieb: ... der sich aber nur selten in Fragen der Religion eingemischt hat.

Verbot und strafrechtliche Verfolgung der Witwenverbrennung
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#10
Du verwechselst hier im Thread dauernd kulturelle Traditionen mit religioesen Vorschriften. So auch hier.

Ansonsten zurueck zum Thema!
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