Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Koran und AT
#1
Ich habe gerade angefangen noch mal den Koran gelesen, dabei ist mir aufgefallen das oft auf das AT bezug genommen wird. Meine Frage an die Moslems unter Euch, gehört es zum Koranunterricht das AT zu lesen?
vg
reymund
Zitieren
#2
Vorerst einmal herzlich willkommen hier!

Muslim hat hier offenbar noch keiner reingeschaut, also versuche ich, die Frage zu beantworten.

Soviel ich weiß, ist AT (und NT) kein Thema beim Unterricht an Koranschulen. Koranschüler bekommen in der Regel biblische Texte (wenn überhaupt) nur in dem Umfang vermittelt, als sie zur Bestätigung koranischer Wahrheiten herangezogen werden können.

An theologischen Fakultäten islamischer Universitäten sind konkurrierende religiöse Konzepte (insbesondere Juden- und Christentum) natürlich von einigem Interesse.

Ernsthaft hat sich die muslimische Exegese mit biblischen Texten bisher allerdings nicht auseinandergesetzt.

Ein wesentlicher Grund dafür ist: Man sieht die biblischen Texte als zum Teil unzureichend überliefert, entstellt, im Extremfall als gefälscht an.
MfG B.
Zitieren
#3
Hallo Bion
Vielen Dank für Deine Antwort und Begrüßung, schade das sich kein Moslem meldet um meine Frage zu beantworten.
vg
reymund
Zitieren
#4
Selam Reymund,
soweit ich weiß wird im Koranunterricht kein AT gelesen, sondern erst mal den Koran auf arabisch lesen gelernt.
Es wird zwar in der Glaubensehre auf die Originaltexte der Psalmen, Evangelien usw verwiesen, aber, wie Bion schon schrieb, gehen Muslime davon aus, dass die heute vorhanden Biblischen Texte nicht mehr in der reinen Originalfassung vorhanden sind. Deshalb beinhaltet der Koran im Prinzip die heiligen Texte die vorher in der Prophetenlinie der abrahamitischen Religionen gegeben wurden.
Eines der besten Beispiele ist für mich immer wieder die Geschichte von Josef und seinen Brüdern, die ist nahezu identisch.
As Salamu Aleikhum
Zitieren
#5
Es sollte hier auch berücksichtigt werden, daß der Vorwurf einer Verfälschung sich lediglich auf die Interpretationen beziehen. Das betrifft die islamische Lehre übrigens genau so.

Bislang wurde von muslimischer Seite noch kein Text auf überlieferte Worte Jesu v.N. nachgewiesen, der verfälscht wurde. Letztendlich sind aber diese Worte die Basis christl. Glaubens!

Gruß
Zitieren
#6
Ich habe drei Koranausgaben, jedoch erscheint mir meine Neuerwerbung " Die Botschaft des Koran" von Muhammad Asad die beste Art jemanden den Koran nahezubringen weil hier sehr ausführliche Erklährungen dabei sind. Beim studium des Koran ist es meiner Ansicht nach genau so wichtig die Hintergründe der Worte zu kennen, wie auch beim Studium der Bibel .
vg
reymund
Zitieren
#7
(23-07-2010, 18:38)alwin schrieb: Bislang wurde von muslimischer Seite noch kein Text auf überlieferte Worte Jesu v.N. nachgewiesen, der verfälscht wurde

und wenn der text selbst (nach ansicht des koran) schon "Worte Jesu v.N. verfälscht überliefert"?

dann ists essig mit jedem "nachweis"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#8
(23-07-2010, 19:28)reymund schrieb: Ich habe drei Koranausgaben, jedoch erscheint mir meine Neuerwerbung " Die Botschaft des Koran" von Muhammad Asad die beste Art jemanden den Koran nahezubringen weil hier sehr ausführliche Erklährungen dabei sind. Beim studium des Koran ist es meiner Ansicht nach genau so wichtig die Hintergründe der Worte zu kennen, wie auch beim Studium der Bibel

zweifellos

danke für den tip
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#9
petronius schrieb:und wenn der text selbst (nach ansicht des koran) schon "Worte Jesu v.N. verfälscht überliefert"?

dann ists essig mit jedem "nachweis"
Kannst nicht mal Deine Spekulationen sein lassen? Um Dich mal selber zu zitieren: Belege!

Und aus meiner Ecke: Laß es sein, Deine Spielereien sind mir zu langweilig und daher, bleib beim Thema, Danke! Oder soll ich Deine Kommentare mir gegenüber in dem Zusammenhang noch zitieren, was den Rest angeht? Keine Sorge/Hoffnung, ich werde es nicht tun.

Gruß
Zitieren
#10
Alwin stellt hier richtigerweise fest, daß der Koran gelegentlich Bezug nimmt auf Überlieferungen, die uns in keiner schriftlichen Version vorliegen.

Die Annahme, daß es solche Überlieferungen nie gegeben hat, ist zumindest naheliegend.

Es erinnert mich an die biblischen Geschichten bei König Josia, als urplötzlich die "Schrift Gottes" gefunden worden sein soll, an die sich nun alle zu halten haben, und die zum Anlass dient, die eigene Glaubensrichtung zu legitimieren (und andere zu eliminieren).
Zitieren
#11
(23-07-2010, 23:37)alwin schrieb:
petronius schrieb:und wenn der text selbst (nach ansicht des koran) schon "Worte Jesu v.N. verfälscht überliefert"?

dann ists essig mit jedem "nachweis"
Kannst nicht mal Deine Spekulationen sein lassen? Um Dich mal selber zu zitieren: Belege!

Und aus meiner Ecke: Laß es sein, Deine Spielereien sind mir zu langweilig und daher, bleib beim Thema, Danke! Oder soll ich Deine Kommentare mir gegenüber in dem Zusammenhang noch zitieren, was den Rest angeht? Keine Sorge/Hoffnung, ich werde es nicht tun.

ich bin beim thema geblieben...

imho hat die seitens der muslime vertretene ansicht, biblische texte seien verfälscht, nicht zwingend mit der verfälschung von texten "auf überlieferte Worte Jesu v.N. " zu tun - und zwar schon deshalb, weil ja sowieso niemand weiß, ob und was denn der historische jesus überhaupt gesagt hat






wenn du was gegen meine beiträge hast, dann lies sie doch einfach nicht. und halte dich endlich an dein versprechen, mir nicht mehr zu antworten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#12
Wer kennt schon die "wahren Worte" selbst genaue Übersetzungen in heutigen Sprachen z. B. von eng auf rus. sind nicht 100 prozentig. wie schwierig ist es sehr alte Sprachen zu Übersetzen. Es kommt noch hinzu das in der alten Welt, andere Auffassungen von der Welt exestierten.
Ich versuche seit Jahren die Bibel zu verstehen, ich habe alleine acht verschiedene Bibelübersetzungen und erklährungen, z. B. Wuppertaler Studienbibel, die Stuttgarter, Jerusalemer u.s.w.
Jetzt versuche ich den Koran zu verstehen, dabei ist es mir wichtig die Worte des Koran von allen Seiten zu beleuchten, wobei man auch hier die Lebensbedingungen in der Zeit der Entstehung des Koran nachempfinden sollte.
vg
reymund
Zitieren
#13
(24-07-2010, 09:16)reymund schrieb: Wer kennt schon die "wahren Worte" selbst genaue Übersetzungen in heutigen Sprachen z. B. von eng auf rus. sind nicht 100 prozentig. wie schwierig ist es sehr alte Sprachen zu Übersetzen. Es kommt noch hinzu das in der alten Welt, andere Auffassungen von der Welt exestierten

richtig

dem ganzen verfälschungsgerede kann man daher mit großer gelassenheit begegnen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#14
(23-07-2010, 18:22)zahira schrieb: Eines der besten Beispiele ist für mich immer wieder die Geschichte von Josef und seinen Brüdern, die ist nahezu identisch.

Es ist nicht zu verkennen, dass Mohammed von der biblischen Josephserzählung fasziniert gewesen war. Ihr ist die 12. Sure gewidmet.

Neben der Ähnlichkeit zur biblischen Erzählung, sind auch Verschiedenheiten auszumachen, die der koranischen Josephsgeschichte eine von der biblischen Erzählung abweichende Bedeutung gibt.

Entgegen der biblischen Vorlage sind in der Version Mohammeds alle Ereignisse im Leben Josephs unmittelbar mit dem Willen Allahs verknüpft. Das, was Joseph von der Allmacht Allahs predigt, ist mythopoetische Schöpfung Mohammeds.

Dazu hat Mohammed eine Geschichte ausgelassen, auf die der biblische Erzähler großen wert legte. Es ist das der Bericht, wie es Joseph anstellt, den Pharao durch umsichtige Geschäftsführung zum alleinigen Herrn und Besitzer des ganzen Landes zu machen.

Offenbarungsreden und Theophanien, wie sie in der koranischen Erzählung vorkommen, sind in der biblischen Version nicht vorhanden.

Die biblische Erzählung ist die Geschichte eines Hirtenjungen, der zum obersten Minister des Königs aufsteigt, die koranische Erzählung die Geschichte von der Bewährung eines Propheten, der von Allah auserwählt und einer Reihe von Prüfungen unterzogen wird. In der biblischen Version ist die Erzählung Heilsgeschichte Israels, die koranische Version betont (wie Du richtig angemerkt hast) die Vorgängerschaft Josephs zu Mohammed.

Der Josephs-Stoff ist von der islamischen Dichtung vielfach aufgenommen und weitergesponnen worden. Das gilt insbesondere für die (unerfüllte) Liebesgeschichte zwischen Joseph und der Suleika. Diese nimmt in der islamischen Mystik etwa den Platz ein, den die jüdische und christliche Mystik dem Hohelied beimisst.
MfG B.
Zitieren
#15
Ein kleiner Tipp von mir. Die Zeitschrift „ Welt und Umwelt der Bibel“ Hatte Heft 15 , 1.Quartal 2000 ein Ausgabe der „ Der Koran und die Bibel“
Sehr zu empfehlen,
vg
reymund
Gerade gefunden:http://www.religioesebuecher.de/productdetail.asp?productid=26421
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Schon einmal Koran Sure 3 Nr. 100 gelesen? Urmilsch 26 21439 27-11-2023, 11:15
Letzter Beitrag: d.n.
  Mehrdeutigkeit des Koran´s gemäß Sure 3:7 Urmilsch 54 23421 26-01-2021, 17:33
Letzter Beitrag: Mustafa
  Wie schlägt man Frauen laut Koran? Snowcastor 8 5805 27-09-2020, 20:52
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste