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Homosexualität angeboren?
#1
Von christlicher Seite hört man immer wieder, Homosexualität sei erlernt.
Ich halte diese Auffassung für falsch und bin der Meinung, Homosexualität ist angeboren.
Nach etwas Googeln findet man heraus, dass in der Forschung noch Uneinigkeit über diese Frage besteht. Die einen meinen es sei angeboren, die anderen es sei erlernt und die dritten halten beides für Faktoren.

Nach Studien gibt es Unterschiede zwischen hetereo- und homosexuellen Gehirnen.
Nun haben schwedische Wissenschaftler Hinweise dafür gefunden, dass die Orientierung bereits von Geburt an feststeht. Ob genetisch oder hormonell veranlagt ist noch unklar.
focus.de/gesundheit/ratgeber/gehirn/news/hirnforschung-von-geburt-an-schwul_aid_311720.html
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#2
Ich denke, der Mensch wird bisexuell geboren (meine "Quellen": Sigmund Freund und die epochemachende Studie "Bisexualität" von Charlotte Wolff), und durch genetische, soziale und Lernfaktoren entwickelt er sich dann in eine der drei Richtungen (Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität).

DE
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#3
Viele von Sigmund Freuds Thesen wurden bereits widerlegt.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#4
Vermute, dass einen die Psychologie in der Frage nicht weiter bringt, da man hier eher die Physiologie betrachten muss.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#5
Ich bin kein Freudianer, aber Freuds Theorie der angeborenen Bisexualität der Menschen ist meines Wissens nicht widerlegt. Sexualität ist nicht nur ein physiologisches Phänomen, sondern sicherlich auch psychologisch beeinflusst. Ich denke, das kann man nicht so exakt trennen.

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#6
Gibt es belegte Fälle, bei denen ein Wandel der sexuellen Orientierung stattfand?
Wenn nein, dann spricht das gegen den psychologische Einflussfaktor.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#7
(31-07-2010, 14:33)humanist schrieb: Gibt es belegte Fälle, bei denen ein Wandel der sexuellen Orientierung stattfand?
Wenn nein, dann spricht das gegen den psychologische Einflussfaktor.

Wie willst Du das denn überprüfen? Die Entwicklung beginnt am Tage der Geburt, und nicht irgendwann zwischen 14 und 18 oder so. Das ist ein immerwährender, dauerhafter Prozess. Deine Schlussfolgerung "Wenn nein, dann spricht das gegen den psychologische Einflussfaktor. " ist völlig unwissenschaftlich, so simpel ist Entwicklungspsychologie nicht. Nicht umsonst ist das Gebiet EWP das längste im Psychologiestudium.

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#8
Ja eben, wie will man das überprüfen?
Man müsste schon die Aussagen der Probanden für voll nehmen (d.h. sie reden sich das nicht ein) oder sie über Jahrzehnte begleiten.
Wenn die Orientierung psychologisch beeinflusst sein soll, müsste es nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit ein paar dokumentierte Fälle geben, oder nicht?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#9
Was sagt die Wissenschaft dazu?

Zumindest gibt es einen Teil älterer Lesben, die auch auch Kinder haben und bei denen immer die Enttäuschung über die Männerwelt mit reinspielt. Das ist aber sicher auch nur ein Teil und würde ich persönlich auch nicht verallgemeinern wollen.

Bei jüngeren Leuten ist "Bisexualität" und "Homosexualität" auch immer etwas, was sie meinen im Zuge der (vermeintlichen) sexuellen Befreiung ausprobieren zu müssen und hat wenig mit tatsächlicher sexueller Orientierung zu tun, aber auch hier greift mein Einwand von eben, dass auch das nur auf einen Teil der Leute zutrifft.

Meiner Erfahrung nach kann ich aber zumindest sagen, dass diejenigen Schwulen oder Lesben, bei denen gar kein äußerer Impuls erkennbar ist, der sie zu ihrer (echten) Lebensart geführt hat, doch deutlich der kleinste Teil sind.

Stil, Mode, Selbstverwirklichung, Individualität, das sind eher Begriffe, die in dem Zusammenhang eine Rolle spielen.
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#10
@Lars
Das ist jetzt aber deine private Meinung?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#11
(31-07-2010, 14:49)humanist schrieb: Wenn die Orientierung psychologisch beeinflusst sein soll, müsste es nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit ein paar dokumentierte Fälle geben, oder nicht?

Natürlich nicht. Wie willst Du eine sexuelle Entwicklung, die von genetischer Veranlagung, genetischem Zufall, Erziehung, sozialem Umfeld und vielen Lernfaktoren abhängig ist, in Bezug auf EINEN Einflussfaktor untersuchen? Das spielt doch alles zusammen. Gerade eine sexuelle Orientierung, aber auch eine Werte-Entwicklung, lässt sich nicht monokausal verifizieren oder falsifizieren.

Es ist genauso wenig sinnvoll, Homosexualität einfach nur als "angeboren" zu behaupten, wie es wenig sinnvoll ist, sie als Ergebnis von psychologischer Einflussnahme zu sehen. Das ist ein Konglomerat aus unterschiedlichsten Faktoren. Und das Gewicht der einzelnen Faktoren ist noch ungeklärt.

Mir kam es darauf an, zu widersprechen, wenn Du aus dem Fehlen eines "beweisbaren" Entwicklungfaktors (absurd!) so eine Schlussfolgerung ziehst. Das ist wissenschaftlich unseriös.

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#12
humanist, ja sind eher so Eindrücke, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe. Deswegen schrieb ich ja auch "Was sagt die Wissenschaft?"

Ich würde mir nicht anmaßen wollen, pauschale Aussagen über Homosexualität zu machen, das steht mir nicht zu. Sagen kann ich nur, was ich für einen Eindruck gewonnen habe.
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#13
Einverstanden. Es gibt noch andere Faktoren neben Veranlagung: Umwelteinflüsse und Hormone. Das Gehirn unterliegt bekanntlich einem stetigen Wandel.

Trotzdem möchte ich meine These nochmal unterstützen. Veranlagung ist statisch. Die anderen Faktoren sind dynamisch. Das Fehlen von belegten Fällen deutet dann doch eher auf den geringen Einfluss der dynamischen Faktoren hin - diese hätten doch in Einzelfällen zum Wandel der Orientierung führen müssen. Eine Veränderung durch die statische Veranlagung kann schließlich ausgeschlossen werden.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#14
(31-07-2010, 15:19)humanist schrieb: Trotzdem möchte ich meine These nochmal unterstützen. Veranlagung ist statisch. Die anderen Faktoren sind dynamisch.

Richtig. Sie können aber durchaus auch auf Veranlagungen rückwirken.

Zitat: Das Fehlen von belegten Fällen deutet dann doch eher auf den geringen Einfluss der dynamischen Faktoren hin - diese hätten doch in Einzelfällen zum Wandel der Orientierung führen müssen.

Sorry, aber ich bin jetzt recht erstaunt. Ich habe Dich bisher für einen eher rationalen User gehalten, der rationaler Argumentation auch zugänglich ist, und nun redest Du recht seltsame Dinge.

Wie will man diesen Wandel denn verifizieren?

Nehmen wir an, Kind X wird bisexuell geboren. Im Laufe von einigen Jahren entwickelt es sich dann durch Umweltfaktoren, Spielkameradeneinflüsse, elterliche Gene und Erziehung und vielleicht auch noch gänzlich unerkannten Faktoren in summa zum Homosexuellen oder zum Heterosexuellen (oder zum Bisexuellen).

Wie und an welcher Stelle dieser Entwicklung von Kind X will man denn sagen "Hier hat es was geändert"? Solche Belege KANN es doch nicht geben, weder in der einen noch in der anderen Richtung. Könnte man ein Neugeborenes befragen oder auf "sexuelle Orientierung" hin untersuchen, dann wäre das möglich! Aber das geht nicht...

Ich habe in den letzten 40 Jahren schätzungsweise 5 verschiedene "Entdeckungen" in den Medien erlebt, warum Menschen homosexuell sind. Keine hatte wirklichen Bestand, nach kurzer Zeit verschwanden sie lautlos wieder. Gerade in dieser Frage ist es sehr schwer, etwas Hieb- und Stichfestes zu erforschen. Daher sollte man mit Verifizierungen, aber auch mit Falsifizierungen sehr vorsichtig sein.

Mir scheint die stimmigste Erklärung, dass der Mensch bisexuell geboren wird, also mit angeborenen Anlagen "für alles", und diese Anlagen (!) sich dann durch Faktoren, die z.T. nur vermutet werden können, zum Teil noch gänzlich unbekannt sind, zu einer der drei Formen sexuellen Verhaltens entwickeln.

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#15
Wir haben bei (ev.) Kirchens vor Jahren heftige Diskussionen mit viel Literatur gehabt. Fazit: Es gibt diese strenge Differenzierung zwischen den sexuellen Orientierungen nicht, sondern es gibt nur Sexualität.

Von der Evolutionsbiologie her betrachtet, stimmt die von Humanist eingangs zitierte Studie mit der Tendenz zur Heterosexualität überein, die statistisch die Notwendigkeit heterosexueller Kontakte zur Arterhaltung spiegelt - mehr aber auch nicht. Denn die menschliche Art ist ganz massiv auf jedwede Gemeinschaft hin ausgelegt, wahrscheinlich deshalb, weil solitär lebenden Menschen oder deren Vorfahren im Laufe der Zeit ausgestorben sind. Daher ist auch gleichgeschlechtliches Begehren und sogar Gruppensex durchaus ein sinnvolles Verhalten zum Schutz der Nachkommen einer ganzen Gruppe: Je besser die Gruppe sich leiden kann, umso enger rückt sie zusammen und umso mehr übernimmt sie die Verteidigung des gesamten Nachwuchses. (Vereinzelt in Hochhäusern zu leben, ist nur eine Marginalie im Zuge der menschheitlichen Familiengeschichte).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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