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Wie lebt Ihr Euer Christsein?
#16
meine frage, ob und warum es denn so wichtig sei sich als gläubiger von anderen zu unterscheiden oder (sprechen wirs ruhig aus) sich von diesen abzuheben - diese frage war durchaus ernst gemeint

was lars so als christeneigenschaften aufzählt, ist ja (außer dem ding mit den "dogmen der moderne" und der "einheit mit gott") nichts wirklich außergewöhnliches oder etwas, was nur christen zu eigen sein könnte. ich würde es kurz umschreiben mit "ein anständiger mensch sein - und die möglichkeit dazu würde ich jedem zugestehen, egal, ob christ, asatru, oder nicht gläubig

mir scheint es aber gläubigen oft ein bedürfnis zu sein, sich abzuheben, eine trennung zwischen "wir" und "die" vorzunehmen. was bei verhaltensweisen und kleidung anfängt und in übelste selbstgerechtigkeit münden kann (nicht muß, und natürlich ist derartiges distinktionsbedürfnis nicht auf gläubige beschränkt)

"einheit mit gott" ist ein indviduelles gefühl - man hat es oder nicht. inwiefern das durch dritte zu fördern wäre, weiß ich nicht. und "dogmen der moderne": nun ja, das klingt nach dem üblichen lamento über den "zeitgeist", dem es zu widerstehen gälte bzw. der "welt", der man zu entsagen habe. *gähn*

dogmen sind es nun gerade nicht, wodurch sich die moderne auszeichnet (und auch nicht die postmoderne, in der wir uns befinden) - eher schon ein "anything goes", was sich auch in einem eklektizistischen umgang mit der spiritualität zeigt. schon klar, daß das den traditionellen sinnanbietern nicht passen kann - nur: mit "dogmen" hat das nichts zu tun, im gegenteil...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#17
Gesellschaften haben die grundsätzliche Neigung, sich nach außen abzugrenzen. Religiöse Gesellschaften machen da keine Ausnahme.
Ich sehe persönlich keine größere Differenz, die zu pflegen notwendig wäre. Kritisch und verwerflich wird sie, wenn sie nachteilige oder tödliche Wirkungen (bei anderen) zeitigt.
Wir werden solche grundsätzlichen Tendenzen aber nicht abtrainieren können. Wir können sie nur zur Kenntnis nehmen und darauf hinweisen, dass sie "eigentlich" als nicht so wichtig genommen werden müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#18
(03-08-2010, 10:49)petronius schrieb: was lars so als christeneigenschaften aufzählt, ist ja (außer dem ding mit den "dogmen der moderne" und der "einheit mit gott") nichts wirklich außergewöhnliches oder etwas, was nur christen zu eigen sein könnte.

Vor allem ist das sehr allgemein. Mich würde interessieren, was das im Alltagsleben heisst, aber das nachzufragen scheint ja unerwünscht zu sein.

Zitat:ich würde es kurz umschreiben mit "ein anständiger mensch sein - und die möglichkeit dazu würde ich jedem zugestehen, egal, ob christ, asatru, oder nicht gläubig

Exakt.

Zitat:mir scheint es aber gläubigen oft ein bedürfnis zu sein, sich abzuheben, eine trennung zwischen "wir" und "die" vorzunehmen. was bei verhaltensweisen und kleidung anfängt und in übelste selbstgerechtigkeit münden kann (nicht muß, und natürlich ist derartiges distinktionsbedürfnis nicht auf gläubige beschränkt)

Richtig. Aber Gläubige bekommen ja auch von Anfang an eingebleut, dass sie etwas Besonderes seien, im Alten Testament waren sie "das auserwählte Volk", und für Jesus (den sie ja als Gottes Sohn glauben) waren sie "Brüder" und "Freunde". Dadurch wird man "etwas Besonderes", zumindest fühlt man sich so. Und selbst die Bescheidenheit und Demut werden dann manchmal sehr "demonstrativ".

Aber, um der Fairness willen, ich kenne Christen, die wirklich sehr bescheiden sind, demütig und die sich eher selbst "runtermachen" als sich für etwas Besonderes ui halten. Die einfach helfen, ganz praktisch, ohne auch nur jemals auf ihren "christlichen Status" hinzuweisen. Z.B. kenne ich einen Mann, der seit 10 Jahren einen alten Mann monatlich finanziell unterstützt, ohne dass dieser alte Mann weiss, woher das Geld kommt. Diesen Spender kenne ich sehr gut, und ich habe von diesen Spenden zufällig erfahren, nachdem er das schon einige Jahre lang macht. Es ist ihm eher peinlich. Aber ich denke, das können Nichtchristen genauso gut. Das hat mit Bereitschaft zur Hilfe, mit Mitgefühl und mit Anständigkeit zu tun, und die haben nicht nur Christen "gepachtet".

Gruss

DE
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#19
Werde heute Abend dann ausführlicher antworten, mich verwundert allerdings, dass eine Frage an die Christen hier, wie sie ihr Christsein leben, nun von den Nichtchristen genutzt wird, um ihre Meinung über Gläubige allgemein verbreiten zu können. Ist das ein Zwang, in an Christen gerichtete Threads unbedingt mitdiskutieren zu müssen?

Nur kurz noch Petronius, der Unterschied zwischen meiner und Deiner Fragestellung: Du suchst nach Argumenten für Abgrenzung, ich hingegen wollte wissen, wie die Leute ihren Glauben leben und nicht, in welchen Punkten sie ihn abgrenzen. Es geht nicht nach der Suche nach Andersartigkeit, sondern um das Füllen des Begriffs Christ im Leben.
Da mögen Einsiedler und du nicht mitreden können, weil Ihr Euch selbst nicht so seht und deshalb betrachtet Ihr es scheinbar als eure Berufung, nun den Thread mit anderen Fragen zu verwursten?

Eure Intention ist mir fremd. Betrachtet Ihr Euch als außergewöhnliche instanz ?
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#20
Ich wollte nur wissen, wie Dein Christsein im Alltag und praktisch aussieht. Nicht mit so schönen theoretischen Worten wie in Deinem Ausgangsbeitrag beschrieben, sondern ganz praktisch, in Deinem Alltag, was läuft da konkret ab?

Allein darauf hinzuweisen und nachzufragen, reicht Dir aus, mich nun zum zweiten Mal anzupupsen? Hm....

DE
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#21
(03-08-2010, 11:48)Lars schrieb: mich verwundert allerdings, dass eine Frage an die Christen hier, wie sie ihr Christsein leben, nun von den Nichtchristen genutzt wird, um ihre Meinung über Gläubige allgemein verbreiten zu können. Ist das ein Zwang, in an Christen gerichtete Threads unbedingt mitdiskutieren zu müssen?
...
Eure Intention ist mir fremd. Betrachtet Ihr Euch als außergewöhnliche instanz?
Für mich ist das durchaus verständlich. P. und DE. sind gewesenen Christen, welcher weltanschaulichen Position sie auch jetzt anhängen mögen. Es gibt daher einen gewissen Drang, sich zu rechtfertigen und vor allem, aufzuzeigen, dass man als nicht-(mehr)-Christ durchaus ein guter, anständiger, hilfsbereiter Mensch sein kann.

Für mich ist Christsein halt einfach auch: sich in der Ortsgemeinde ins Gemeindeleben einbringen, mitdiskutieren, mithelfen oder allgemein: gemeinschaftlich handeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
(03-08-2010, 12:03)Ekkard schrieb: Für mich ist das durchaus verständlich. P. und DE. sind gewesenen Christen, welcher weltanschaulichen Position sie auch jetzt anhängen mögen. Es gibt daher einen gewissen Drang, sich zu rechtfertigen und vor allem, aufzuzeigen, dass man als nicht-(mehr)-Christ durchaus ein guter, anständiger, hilfsbereiter Mensch sein kann.

Lieber Ekkard,

das mag bei mir vielleicht unbewusst auch eine Rolle spielen. Aber meine Intention ist auch, aufzuzeigen, wieviel das Christentum (jedenfalls das praktizierte) Menschen auch antut und zumutet, auch und besonders durch ihr "Selbstbild". Ich habe darunter auch gelitten, und das möchte ich auch weiterhin auf skeptische und notfalls auch antireligiöse Art einbringen dürfen. Ich war das erste viertel Jahrhundert meines Lebens römisch-katholischer Christ, mein erster Studienwunsch war "kath. Theologie" mit Ziel Priestertum (was sich dank des Kennenlernens meiner Frau zerschlagen hat). Auch nach fast 35 Jahren Kirchenferne, ist mir das alles noch sehr gut in Erinnerung und ich WEISS, wovon ich rede und was ich ablehne.

Lieben Gruss

DE
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#23
Notabene:

Hätte Lars einfach nur statements und ausdrücklich keine Diskussion gewünscht, hätte ich das selbstverständlich akzeptiert. Aber so habe ich seinen Ausgangsthread nicht verstanden.

DE
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#24
(03-08-2010, 11:48)Lars schrieb: Werde heute Abend dann ausführlicher antworten, mich verwundert allerdings, dass eine Frage an die Christen hier, wie sie ihr Christsein leben, nun von den Nichtchristen genutzt wird, um ihre Meinung über Gläubige allgemein verbreiten zu können

bitte zu differenzieren: ich bin nicht so naiv, äußerungen über "Gläubige allgemein" machen zu wollen, sondern lege wert darauf, daß solche pauschalisierungen nicht richtig sein können

Zitat:Du suchst nach Argumenten für Abgrenzung, ich hingegen wollte wissen, wie die Leute ihren Glauben leben und nicht, in welchen Punkten sie ihn abgrenzen

aber gefragt hast du danach, wie sich dieses glaubensleben unterscheidet vom leben der anderen, und dich eher mißbilligend ("lippenbekenntnisse") geäußert über die, welhe sich nicht sichtbar unterscheiden/abgrenzen

Zitat:Es geht nicht nach der Suche nach Andersartigkeit, sondern um das Füllen des Begriffs Christ im Leben.
Da mögen Einsiedler und du nicht mitreden können, weil Ihr Euch selbst nicht so seht und deshalb betrachtet Ihr es scheinbar als eure Berufung, nun den Thread mit anderen Fragen zu verwursten?

wenn es dir nicht paßt, daß wir uns mit den von dir gestellten fragen beschäftigen, sei eben etwas sorgfältiger bei deren formulierung

Zitat:Eure Intention ist mir fremd. Betrachtet Ihr Euch als außergewöhnliche instanz ?

ich betrachte mich nicht als instanz für egal was - aber ich diskutiere gerne. und wenn fragen aufgeworfen werden, stelle ich mich ihnen. z.b., indem ich meine meinung äußere und die der anderen hinterfrage (oder eben nachfrage, was denn wie gemeint sei und warum welche rolle spiele)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#25
(03-08-2010, 12:03)Ekkard schrieb: Es gibt daher einen gewissen Drang, sich zu rechtfertigen

das weise ich energisch von mir
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#26
In diesem Forum gibt es nun mal einige, die christlich großgeworden sind und sich später aus einer freiwilligen, begründeten und gut überlegten Entscheidung von dieser Religion getrennt haben. Das heißt aber nicht, daß sie mit dieser Trennung alles, was vorher war, aus ihrer Erinnerung gelöscht haben, egal ob positiv oder negativ. So gesehen dürfen wir durchaus auch mitreden.
Rechtfertigen wir uns? Gerne - warum sollen wir unsere jeweiligen individuellen Gründe verschweigen? Sind ja nichts Unrechtes (auch wenn manch ein Noch-Glaubender das anders sehen möchte)
Sehen wir uns als "Instanzen"? - Absolut - als hinterfragende! Wenn auch nicht als "außergewöhnlich". Warum soll es etwas "außergewöhnliches" sein, eine Sache von allen Seiten zu beleuchten, auch von den weniger erfreulichen?
Wer nur positives über den christlichen Glauben lesen möchte, wäre in einem rein christlichen Forum vermutlich besser aufgehoben als hier. Hier kriegt man nun mal auch unangenehme Wahrheiten aufgetischt und nicht nur Lobhudeleien.
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#27
(03-08-2010, 15:49)Rao schrieb: Hier kriegt man nun mal auch unangenehme Wahrheiten aufgetischt und nicht nur Lobhudeleien.
Für Christen stehen im Evangelium keine "unangenehmen Wahrheiten".
Ein Christ grüßt auch die, die nicht grüßen. Er gibt dem der ihn bittet, nicht nur vom Überfluß sondern auch von seinem Lebensunterhalt. Wenn ihn jemand zwingt eine Meile mit ihm zu gehen, geht er zwei mit ihm.
Wenn ihn jemand sein Hemd nehmen will gibt er ihm auch den Mantel.
Er ehrt Vater und Mutter. Er lügt, stiehlt, schwört, neidet, zürnt, richtet und tötet nicht. Er bricht nicht die Ehe und liebt seine Feinde. Er gehorcht Gott mehr als dem Menschen weil er Gott liebt wie auch Jesus und deshalb Gott in Jesus um Beistand bittet, ihm beim "christsein" zu helfen. Deshalb erkennt man Christen an ihrer Sorglosigkeit, weil Gott ihnen hilft.
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#28
(03-08-2010, 21:54)indymaya schrieb: Ein Christ grüßt auch die, die nicht grüßen. Er gibt dem der ihn bittet, nicht nur vom Überfluß sondern auch von seinem Lebensunterhalt. Wenn ihn jemand zwingt eine Meile mit ihm zu gehen, geht er zwei mit ihm.
Wenn ihn jemand sein Hemd nehmen will gibt er ihm auch den Mantel.
Er ehrt Vater und Mutter. Er lügt, stiehlt, schwört, neidet, zürnt, richtet und tötet nicht. Er bricht nicht die Ehe und liebt seine Feinde

ist das die art und weise, wie du ganz persönlich und konkret dein christsein lebst?

und bei diesem fulltime-job als universalsamariter findest du auch noch zeit fürs internet?

respekt...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#29
(03-08-2010, 21:54)indymaya schrieb:
(03-08-2010, 15:49)Rao schrieb: Hier kriegt man nun mal auch unangenehme Wahrheiten aufgetischt und nicht nur Lobhudeleien.
Für Christen stehen im Evangelium keine "unangenehmen Wahrheiten".
Ein Christ grüßt auch die, die nicht grüßen. Er gibt dem der ihn bittet, nicht nur vom Überfluß sondern auch von seinem Lebensunterhalt. Wenn ihn jemand zwingt eine Meile mit ihm zu gehen, geht er zwei mit ihm.
Wenn ihn jemand sein Hemd nehmen will gibt er ihm auch den Mantel.
Er ehrt Vater und Mutter. Er lügt, stiehlt, schwört, neidet, zürnt, richtet und tötet nicht. Er bricht nicht die Ehe und liebt seine Feinde. Er gehorcht Gott mehr als dem Menschen weil er Gott liebt wie auch Jesus und deshalb Gott in Jesus um Beistand bittet, ihm beim "christsein" zu helfen. Deshalb erkennt man Christen an ihrer Sorglosigkeit, weil Gott ihnen hilft.

Tust du das alles? Ich brauche dringend 10'000 Euro..
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#30
:icon_cheesygrin: Ich auch
Aut viam inveniam aut faciam
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