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Art des Mordens
#61
(24-08-2011, 00:16)Tyko schrieb: wäre in euren augen ein "mord" an hitler gerechtfertigt gewesen? sehen wir davon ab, dass dies nicht unbedingt alle schrecklichen geschehen verhindert hätte und nehmen an, das gesamte übel wäre mit hitler verschwunden....(oder allgemein: ist es richtig einen, erst recht "bösen" menschen zu töten um das leben vieler unschuldiger zu retten?)
"Du sollst nicht töten" Sobald man jemand tötet, was unterscheidet ihn von Hitler?
Mörder an die Macht?
Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein. Gott braucht keine Mörder! So wie alle Tyrannen der Geschichte untergingen werden auch Tyrannen der Neuzeit keine Zukunft haben. Man braucht also nur auf Gott zu vertrauen bis der "Spuk" vorbei ist. Hält man am Wort Gottes fest, selbst wenn man dadurch getötet wird, hat man, wenn man auf das "Wort" hört, das Leben gewonnen.

#62
(24-08-2011, 22:18)indymaya schrieb: Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein.

dann war das unrecht nicht zu gross?
#63
(24-08-2011, 22:23)Tyko schrieb:
(24-08-2011, 22:18)indymaya schrieb: Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein.

dann war das unrecht nicht zu gross?
Ich kenne Gottes Gedanken nicht, aber das der "Blitzkrieg" Hitlers, gegen Russland, im Schlamm stecken blieb, lag am "Wetter".

#64
(24-08-2011, 22:18)indymaya schrieb:
(24-08-2011, 00:16)Tyko schrieb: wäre in euren augen ein "mord" an hitler gerechtfertigt gewesen? sehen wir davon ab, dass dies nicht unbedingt alle schrecklichen geschehen verhindert hätte und nehmen an, das gesamte übel wäre mit hitler verschwunden....(oder allgemein: ist es richtig einen, erst recht "bösen" menschen zu töten um das leben vieler unschuldiger zu retten?)
"Du sollst nicht töten" Sobald man jemand tötet, was unterscheidet ihn von Hitler?

Muss man Dir tatsächlich erklären, was Stauffenberg von Hitler unterschieden hat?

Zitat:Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein.

Wie die Geschichte zeigt, darf man sich darauf nicht verlassen.

Zitat:Gott braucht keine Mörder!

Es wurde nicht wenig in seinem Namen gemordet.

Zitat:So wie alle Tyrannen der Geschichte untergingen werden auch Tyrannen der Neuzeit keine Zukunft haben.

Die großen Massenmörder der Geschichte hatten nicht selten Gott an ihrer Seite.

Zitat:Man braucht also nur auf Gott zu vertrauen bis der "Spuk" vorbei ist.

Darauf zu vertrauen, ist fahrlässig.

Zitat:Hält man am Wort Gottes fest, selbst wenn man dadurch getötet wird, hat man, wenn man auf das "Wort" hört, das Leben gewonnen.


Solche Sprüche sind Hohn in der Opfer Ohren .



MfG B.
#65
Ich glaube, Max Weber hat diesen Unterschied heraus gearbeitet bzw. definiert. Daneben gibt es noch die geteilte Verantwortung, die in strukturellen Verantwortlichkeiten z. B. in Firmen gipfelt. Die Frage ist nicht geklärt, ob nicht letztlich alle Verantwortung bei der Gesinntungsethik des Individuums landet.
@Tyko: Jedes Ethos kann ad absurdum geführt werden. Darauf hatte ich in anderem Zusammenhang bereits hingewiesen.
Was folgt denn nun, wenn lt. Volksmund "alle Stränge reißen"?
Für die Verschwörer des 20. Juli 1944 wurde einmal hypothetisch vorgeschlagen, über Hitler und seine Paladine ein Gerichtsverfahren zu eröffnen, und ein (oder mehrere) Urteile nach den Gesetzen des eigenen Landes, hier Deutschlands, zu fällen. Danach wäre Hitler zum Tode zu verurteilen gewesen. Damals war die "Todesstrafe" wohl noch gültiges Recht. Hitler und Co. wären danach hinzurichten gewesen. Eine Gefangennahme wäre dazu nicht notwendig gewesen.
Mit einem solchen Verfahren übergibt man die Verantwortung an ein Gremium bzw. an eine "Struktur".
Ich denke, dass dies mit dem "Internationalen Gerichtshof" inzwischen Schritt für Schritt eingeführt wird - vielleicht noch zu zögerlich und zu spät.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#66
Ich finde es wichtig, zwischen willkürlicher Tötung aus niedrigen Beweggründen (vulgo Mord) und Tötung in Ausübung geltenden Rechtes zu unterscheiden,...als Beispiel: Im Krieg war für mich klar, daß das Töten des Gegners nicht Primärziel ist,..Ziel war die Überwindung des gegnerischen Widerstandes,...wenn der Gegner floh, so war diese Ziel ebenfalls erreicht,..anders war es bei der Jagd auf Milizen und nicht-reguläre Einheiten,..wurden diese Personen gestellt, und wir konnten feststellen dass sie Nichtkombattanten mutwillig getötet hatten (Scharfschützen die auch auf Frauen und kinder schossen, Tschetniks die halbe Dörfer auslöschten) so wurden sie vor ein Standgericht gestellt und nach Schulderkenntnis füsiliert,...

Hier kann man geteilter Meinung sein, doch auch im nachhinein betrachtet war dies die einzig rationale Lösung,...Gefängnisse waren nicht verfügbar und damals war für Mord noch die Todesstrafe vorgesehen,..
Aut viam inveniam aut faciam
#67
(24-08-2011, 22:18)indymaya schrieb: Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein.

Genau damit hat die Kirche jahrhundertelang den kleinen Mann ruhig gehalten.
Vieleicht hätte Gott hier mal eingreifen sollen...
#68
(24-08-2011, 22:28)indymaya schrieb:
(24-08-2011, 22:23)Tyko schrieb:
(24-08-2011, 22:18)indymaya schrieb: Wenn das Unrecht zu groß wird, greift Gott ein.

dann war das unrecht nicht zu gross?
Ich kenne Gottes Gedanken nicht, aber das der "Blitzkrieg" Hitlers, gegen Russland, im Schlamm stecken blieb, lag am "Wetter".

Das macht Sinn. Dumm nur dass er sich so viel Zeit bei der Befreiung Hitlerdeutschlands ließ...
#69
Heißt das jetzt, Gott trägt amerikanische Uniform? Na, zumindest die Amis wußten das schon immer, oder? Evil5
#70
(25-08-2011, 12:29)d.n. schrieb: Ich finde es wichtig, zwischen willkürlicher Tötung aus niedrigen Beweggründen (vulgo Mord) und Tötung in Ausübung geltenden Rechtes zu unterscheiden,...
Korrekt, so wollte ich meine voran gehenden Beiträge auch verstanden wissen.

Zum Standgericht: Auch richtig. Schwierig wird oft der Nachweis der Schuld und die Dokumentation der be- und entlastenden Momente. Aber auch hier gilt: So gerecht(fertigt) und verantwortungsvoll wie möglich, aber auch so konsequent wie zum Schutz der Bevölkerung notwendig!

Der irrationale Hass von Heckenschützen auf die gegnerische Bevölkerung erlischt ja leider nicht mit dessen Gefangennahme. Gleichwohl sitzt der wahre Mörder "weit hinter den Linien" und spinnt die Fäden der Angriffe.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#71
(25-08-2011, 16:54)Rao schrieb: Heißt das jetzt, Gott trägt amerikanische Uniform? Na, zumindest die Amis wußten das schon immer, oder? Evil5
Auch dazu gibt es ein Bibelwort in Jes.10,15
"Rühmt sich die Axt dessen der sie führt?"
Die Israeliten brauchten noch nicht mal "Soldaten" als das Heer des Pharao sie verfolgte.

#72
(25-08-2011, 17:52)Ekkard schrieb: Gleichwohl sitzt der wahre Mörder "weit hinter den Linien" und spinnt die Fäden der Angriffe.
Wer sich aber einem "wahren Mörder" unterordnet und seine Pläne umsetzt ist ihm gleich. Deshalb ist ein Krieg die Auseinandersetzung:
Mörder gegen Mörder. Auch die Nichtmilitante Bevölkerung hat ihren Anteil, wenn sie bei solchen Menschen "Heil" ruft.

#73
(26-08-2011, 10:06)indymaya schrieb:
(25-08-2011, 17:52)Ekkard schrieb: Gleichwohl sitzt der wahre Mörder "weit hinter den Linien" und spinnt die Fäden der Angriffe.
Wer sich aber einem "wahren Mörder" unterordnet und seine Pläne umsetzt ist ihm gleich. Deshalb ist ein Krieg die Auseinandersetzung:
Mörder gegen Mörder. Auch die Nichtmilitante Bevölkerung hat ihren Anteil, wenn sie bei solchen Menschen "Heil" ruft.

Ziemlich radikale These.
So schön es auch wäre, dass jeder Mensch sich Befehlen verweigert, vergisst du doch dass der Mensch Schwächen hat.
Die Angst vor dem Sterben und anderen Repressialien gehört dazu.
Eingesponnen in die gesellschaftliche Struktur ist es eben nicht gerade leicht sich zu widersetzen.
#74
(26-08-2011, 10:58)Gundi schrieb: Die Angst vor dem Sterben und anderen Repressialien gehört dazu.
Eingesponnen in die gesellschaftliche Struktur ist es eben nicht gerade leicht sich zu widersetzen.
Dafür errichtet die "gesellschaftliche Struktur" denen, die sich widersetzt haben Denkmäler und dann geht es, mit der Zeit, weiter wie vorher.
#75
Also ich musste es mir jetzt zweimal durchlesen.

Also ich persönlich bedauere sehr, dass Hitler seinerzeit beizeiten durch Attentate nicht zu stoppen war.

Manchmal denke ich, das Geschehen der Welt ist nicht zu beinflussen und die 45 gescheiterten Attentate auf Hitler zeigen mir, das vielleicht doch ein Hitler zu der Zeit nicht zu stoppen war.

Vielleicht ist das aber einfach nur eine einfache Denkweise.

Da ich aber in Nazistadt Nürnberg lebe wird vieles aufgearbeitet und auch offen gelegt und integriert.

Ich persönlich glaube, dass eine Stadt wie Nürnberg sehr viel aufzuarbeiten hat, und das machen wir auch, auch wir Bürger, wir waren ja dabei.

Ob ein Mord gerechtfertigt ist, ist eine Gewissenfrage.

Ich persönlich glaube, dass jeder Mensch zu einem Mord fähig ist. Nur die Umstände bringen einen nicht dazu. Oder doch.

Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, aber ich urteile nie über Menschen, weil ich meistens nicht den Hintergrund kenne und manchmal meine Denkweise nicht mit anderen Denkweisen konform sind.

Aber letztendlich kann sich kein Mensch über einen anderen erheben, weil wir alle gleich sind, alle unsere eigenen Probleme haben und meistens keiner, der ins private Umfeld eines anderen eingeladen ist.

Dann ist das Respekt, das man jemand vor anderen hat oder haben sollte.

Bei Mord ist nicht meine Meinung wichtig.

In meiner angeheirateten Familie hatte ich schon einen Mordfall, also ganz unbedarft bin ich nicht.


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