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Raumkrümmung und Zeitdilatation = Wahrheit oder Lüge?
#16
Zitat:Warum sollten wir ihnen besser nicht begegnen? (Es ist eh beliebig unwahrscheinlich, eben wegen der Gleichzeitigkeit, auf die Fred Hoyle so eindrucksvoll hingewiesen hat.)

Unwahrscheinlich ist es allerdings. Diesen Fred Hoyle muß ich mal nachlesen. Aber zu der Frage, warum wir ihnen besser nicht begegnen sollten: Angenommen, es gäbe eine Art Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform oder Zivilisation, die sich zufällig in der Nähe unseres Sonnensystems aufhält und unsere Radiowellen empfängt, so wäre anzunehmen, daß sie über die Fähigkeit des interstellaren Reisens verfügt, was wiederum auf einen höheren technologischen Level als den unseren schließen ließe. Einen weitaus höheren. Mit anderen Worten: Sie hätten uns in der Hand. Und ich finde, daß dies keine gute Grundlage für ein paritätisches Miteinander sein könnte ...

Es ist ja nicht gesagt, daß überhaupt eine Verständigung möglich wäre. Die Denkstrukturen einer außerirdischen Macht könnten den unseren vollends fremd sein. Ich habe in meiner Jugend mit Vorliebe Science Fiction gelesen. Zu meinen Lieblingsautoren zählten Robert Heinlein, Poul Anderson, Ray Bradbury u.v.a., aber die amerikanischen waren mir immer die liebsten. Es gab da mal den Roman "Der Außenweltler" von Poul Anderson, wo es allerdings für einen Außerirdischen Besucher, der in der Umlaufbahn der Erde gestrandet war, nicht so gut ausging. Aber ich habe auch andere Romane bzw. Kurzgeschichten in Erinnerung, wo es für die Menscheit bedrohlich wurde.

Jedes Szenario wäre vorstellbar. Und dann wäre da noch die Frage, um was für eine fremde Lebensform es sich handeln könnte. Sie könnte sich von der unsrigen derart unterscheiden, daß wir sie vielleicht gar nicht als solche wahrnehmen würden. Vielleicht eine Art energetischer Lebensform mit kollektivem Bewußtsein o.ä., da wäre vieles denkbar. Jedenfalls sollte man einer Begegnung mit einer außerirdischen Macht sehr skeptisch gegenüberstehen. Und die Frage, ob solch eine Begegnung für uns wünschenswert sein sollte, möchte ich vorerst verneinen.
#17
(11-08-2010, 09:10)ThePassenger schrieb: Aber zu der Frage, warum wir ihnen besser nicht begegnen sollten: Angenommen, es gäbe eine Art Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform oder Zivilisation, die sich zufällig in der Nähe unseres Sonnensystems aufhält und unsere Radiowellen empfängt, so wäre anzunehmen, daß sie über die Fähigkeit des interstellaren Reisens verfügt, was wiederum auf einen höheren technologischen Level als den unseren schließen ließe. Einen weitaus höheren. Mit anderen Worten: Sie hätten uns in der Hand

typisch menschliches oder typisch mormonisches denken?

treffen sich zwei, wird der stärkere unweigerlich dem schwächeren den schädel einschlagen...

vielleicht schafft es ja auch eine zivilisation gar nicht, z.b. bis zur entwicklung interstellarer raumfahrt zu kommen, ohne schon lange vorher derartige atavismen abzulegen - andernfalls sie sich vermutlich schon selbst ausgerottet hätte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#18
(11-08-2010, 09:10)ThePassenger schrieb: Aber zu der Frage, warum wir ihnen besser nicht begegnen sollten: ... , daß sie über die Fähigkeit des interstellaren Reisens verfügt, was wiederum auf einen höheren technologischen Level als den unseren schließen ließe. Einen weitaus höheren. Mit anderen Worten: Sie hätten uns in der Hand
(11-08-2010, 09:27)petronius schrieb: typisch menschliches oder typisch mormonisches denken?
Mormonisch? Kaum, menschlich - ja. Alles Fremde macht erst einmal ängstlich, gar feindlich, was im Augenblick ausführlich in einer Studie (siehe Hinweis im 'Religionsübergreifenden' hinterfragt wird - da kann sich jeder beteiligen und auch etwas über sich selbst lernen.)

(11-08-2010, 09:27)petronius schrieb: treffen sich zwei, wird der stärkere unweigerlich dem schwächeren den schädel einschlagen...
Die von ThePassenger angesprochenen Sciencefiction-Geschichten laufen häufig auf diese Art der Konfrontation hinaus. Ich finde dies ärgerlich und habe deshalb meinen Konsum dieser Literaturgattung, vor allem der Filme des Genres, weitgehend eingeschränkt.

Du hast vollkommen Recht, wer sich der Mühe interstellarer Reisen macht, wird sich kaum auf eine bewaffnete Konfrontation einlassen zumal man mit friedlicher Verhandlung vielleicht auf Reparaturen oder wenigstens Rohstoffversorgung hoffen kann.

Ich habe ohnehin den Eindruck, viele Storys dieses Genres spielen auf der Skala der Erdoberfläche oder gar der menschlichen Siedlungsflächen.
Tatsächlich aber ist der Raum die Bühne! Für interstellare Reisen muss man die Siedlung im Raum beherrschen - auch im mentalen Sinn! Denn die Reisezeiten sind immens, und eine Rückkehr gibt es nur in einem sehr kleinen Raumbereich (einige wenige Lichtjahre!).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#19
(11-08-2010, 10:32)Ekkard schrieb: Mormonisch? Kaum, menschlich - ja

humanistisch - nein

Zitat:Die von ThePassenger angesprochenen Sciencefiction-Geschichten laufen häufig auf diese Art der Konfrontation hinaus. Ich finde dies ärgerlich und habe deshalb meinen Konsum dieser Literaturgattung, vor allem der Filme des Genres, weitgehend eingeschränkt

nun, zum glück gibts auch scifi jenseits der space operas oder der werke des reaktionärs robert heinlein (zwar ist "stranger in a strange land" toll geschrieben, einfallsreich und witzig - trotzdem können die marsianer natürlich nur die erde vernichten wollen...). bei lem z.b. sind die "aliens" in der regel nicht bösartig oder vernichtungsgeil, es gibt schlicht keine
möglichkeit der adäquaten kommunikation und daraus folgen dann z.t. katastrophische ereignisse. und harry harrisons "stainless steel rat" bewegt sich sowieso in einer sozusagen "globalisierten" galaxis, wo das anderswo kaum anders ist als das zuhause

(11-08-2010, 10:32)Ekkard schrieb: Ich habe ohnehin den Eindruck, viele Storys dieses Genres spielen auf der Skala der Erdoberfläche oder gar der menschlichen Siedlungs[b]flächen[/b

das ist auf jeden fall so
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#20
Ekkard:
Zitat:Tatsächlich aber ist der Raum die Bühne! Für interstellare Reisen muss man die Siedlung im Raum beherrschen - auch im mentalen Sinn! Denn die Reisezeiten sind immens, und eine Rückkehr gibt es nur in einem sehr kleinen Raumbereich (einige wenige Lichtjahre!).

Vielleicht ja, aber vielleicht ist es auch so, wie Wheeler es in seinem Kapitel "Intervall: Die Offenbarung, daß der ganze Raum uns gehört" in "Gravitation und Raumzeit" beschreibt. "Von der Lichtgeschwindigkeit zur Invarianz des Raumzeitintervalles ..." Möglicherweise ist alles doch wieder ganz anders, als wir es für möglich halten ...

Zitat:Du hast vollkommen Recht, wer sich der Mühe interstellarer Reisen macht, wird sich kaum auf eine bewaffnete Konfrontation einlassen zumal man mit friedlicher Verhandlung vielleicht auf Reparaturen oder wenigstens Rohstoffversorgung hoffen kann.

Es würde sich höchstwahrscheinlich um eine Art Suprazivilisation handeln, die gewiß nicht auf Verhandlungen über Rohstoffversorgung o.ä. angewiesen wäre. Wir müssen nicht davon ausgehen, daß eine fremde Zivilisation "gut" und "böse" gemäß unseren Maßstäben kennt. Vielleicht wäre es aus ihrer Sicht "gut", die Erde zu entvölkern, oder sie für ihre "Haustiere" nutzbar zu machen ... Oder es handelt sich um eine aggressiv expandierende Zivilisation, die aus irgendeinem Grunde keine anderen Lebensformen neben sich duldet. Es gibt, wie gesagt, alle nur denkbaren Szenarien. Eigentlich sind wir durch die unermeßliche Weite des Weltalls in einer ziemlich geschützen Position, also möglicherweise außerhalb der Wahrnehmung anderer Zivilisationen. Selbst unsere Radiosignale, mit der Entfernung schwächer werdend, gehen irgendwann in einem großen Rauschen unter, und sind dann nicht mehr erkennbar. Nein, ich möchte meinen, daß es wirklich nicht wünschenswert sein kann, einer fremden, außerirdischen Macht zu begegnen, die uns intelligenzmäßig weit überlegen ist. Vielleicht zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt unserer technologischen Zivilisationsstufe, vielleicht dann.

Wie gesagt, es gibt für mich keine Veranlassung zu glauben, daß Außerirdische grundsätzlich freundlich gesonnen sein müssen. Leider finde ich momentan nicht den früheren Artikel eines japanischen Wissenschaftlers, der genau diese Ansicht vertrat, etwa mit den Worten: "Antwortet ihnen nicht!" Vielleicht werde ich ja noch fündig.
#21
Hasashi Hirabayashi war es wohl nicht, der gewarnt hat. Denn dieser sandte vor etwa 25 Jahren eine Nachricht nach Altair. Übrigens rechnet man mit der (wennleich sehr geringen) Wahrscheinlichkeit einer Antwort, etwa 2015.

http://exonews.blogspot.com/2008/05/wiss...t-von.html

Seltsamerweise beinhaltet eines der Bilder die chemische Formel für Ethanol zusammen mit dem Kanji-Zeichen für kanpai (das japanische Wort für "Prost!").

"Ich kam auf die Idee, als ich etwas trank.", gab Hirabayashi zu. "Die Außerirdischen werden diesen Teil der Nachricht wohl nicht verstehen."
(exonews)

Wer weiß? Kohlenstoff gibt es im ganzen Universum ... oder?:icon_rolleyes:
#22
Wenn ich mir die Bemühungen der Verhaltensforscher ansehe, Mimik, Gestik, Chemik (gesäuerter Wald), Tanz (der Bienen) anderer Lebensformen zu deuten, so habe ich wenig bis gar keine Hoffnung, dass wir irgendwelche extraterrestrischen Lebensformen in irgendeiner Weise verstehen oder gar mit ihnen korrespondieren werden. Die beschriebenen Versuche sind regelrecht dümmlich, weil sie menschliche Kommunikationsformen voraus setzen.

Nehmen wir nur einmal einen global vernetzten, intelligenten Pilz an. Dieser sendet Sporen sowohl mit seiner Erbsubstanz (normal) als auch mit seinen Sehnsüchten, seiner (chemischen) Lyrik, seinen Kenntnissen und Erkenntnissen ins All, einfach z. B. durch den Sternenwind "seiner Sonne". Bei uns wären diese Sporen bestenfalls exotischer Schmutz.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#23
Ekkard:
Zitat:Nehmen wir nur einmal einen global vernetzten, intelligenten Pilz an. Dieser sendet Sporen sowohl mit seiner Erbsubstanz (normal) als auch mit seinen Sehnsüchten, seiner (chemischen) Lyrik, seinen Kenntnissen und Erkenntnissen ins All, einfach z. B. durch den Sternenwind "seiner Sonne". Bei uns wären diese Sporen bestenfalls exotischer Schmutz.

Außer, die Pilze übernehmen die Erde, nachdem der Mensch sich selbst abgeschafft hat. Sie wären erfreut über die Lyrik ihres großen Bruders im All ...
#24
... wohl wahr!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#25
(10-08-2010, 23:37)ThePassenger schrieb: Man kann alles herabwürdigen. Aber wir sind es, die es tun. Möglicherweise die einzige Spezies in der "Raumzeit", die es kann ...und sollten es andere vielleicht auch können, bewahre uns Gott davor, ihnen zu begegnen.

Ein Statement, das man in dieser Form immer wieder gerade von religiösen und sonstigen Fanatikern zu hören kriegt. Von Leuten, die davon träumen, "Schwächeren" ihre Glaubens"wahrheiten" wenn nötig, auch mit nackter Gewalt einzuhämmern, die aber Zustände kriegen bei dem Gedanken, sie könnten selber auf einen "Stärkeren" stoßen, der genau das gleiche mit ihnen selber macht.
Frei nach dem Motto "Was ich selber denk und tu, das traue ich auch andern zu..."
(ist übrigens auch mit ein Grund, warum diese Fanatiker meistens homophob sind - eigene Vergewaltigungsphantasien und gleichzeitig der Horror davor, selber vergewaltigt zu werden)
#26
(11-08-2010, 17:27)ThePassenger schrieb: Wie gesagt, es gibt für mich keine Veranlassung zu glauben, daß Außerirdische grundsätzlich freundlich gesonnen sein müssen. Leider finde ich momentan nicht den früheren Artikel eines japanischen Wissenschaftlers, der genau diese Ansicht vertrat, etwa mit den Worten: "Antwortet ihnen nicht!" Vielleicht werde ich ja noch fündig.
Möchte gern wissen, wem er diesen Ratschlag "Antwortet ihnen nicht!" gegeben hat, uns oder den Aliens. :icon_cheesygrin:

Falls es jemals einen "Erstkontakt" geben sollte, sollte man imho in jedem Fall die alte Weisheit beachten "wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!" Gerade bei einer so gewalttätigen, eroberungssüchtigen und paranoiden Gattung wie der menschlichen Rasse :icon_rolleyes:
#27
(11-08-2010, 11:42)petronius schrieb: humanistisch - nein
Zitat:Die von ThePassenger angesprochenen Sciencefiction-Geschichten laufen häufig auf diese Art der Konfrontation hinaus. Ich finde dies ärgerlich und habe deshalb meinen Konsum dieser Literaturgattung, vor allem der Filme des Genres, weitgehend eingeschränkt
nun, zum glück gibts auch scifi jenseits der space operas

Wer da mal was sehr humanistisches (und eher humorvolles) sehen will: "Starman" von John Carpenter und die gleichnamige Ablegerserie (deutsch: "Der Mann vom andern Stern"). Zu lesen gibt´s auch was, z. B. unter starmanet.com oder timg.demon.co.uk/starman/starman.htm (viele Fanfiction-Geschichten).
Der Außerirdische hier ist in Wahrheit ein Wesen aus blauleuchtender Energie, so eine Art intelligenter Kugelblitz... und erheblich menschlicher als die meisten Menschen, mit denen er zu tun bekommt.
#28
Professor Rao kontatierte:

Zitat:(ist übrigens auch mit ein Grund, warum diese Fanatiker meistens homophob sind - eigene Vergewaltigungsphantasien und gleichzeitig der Horror davor, selber vergewaltigt zu werden)

Das ist wohl etwas weit hergeholt, Herr Professor, meinen Sie nicht? Aus welchem Grunde sollte Homosexualität denn eine Phobie erzeugen? Ich würde es eher Abscheu nennen, um es wissenschaftlich korrekt zu benennen.
#29
Professor Rao konstatierte weiterhin:

Zitat:Falls es jemals einen "Erstkontakt" geben sollte, sollte man imho in jedem Fall die alte Weisheit beachten "wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!" Gerade bei einer so gewalttätigen, eroberungssüchtigen und paranoiden Gattung wie der menschlichen Rasse Icon_rolleyes

Alles ist steigerungsfähig. Eine fremde Zivilisation könnte die menschliche Spezies in dieser Hinsicht bei weitem noch übertreffen. Merkwürdig, daß Du an das Gute in etwas glaubst, das Du nicht kennst, und das Bekannte als schlechter als das Unbekannte einschätzt. Sehr merkwürdig. Da scheint wohl auch der Wunsch der Vater des Gedanken zu sein.. :icon_rolleyes:
#30
@ Rao

Übrigens, als Junge habe ich auch immer gedacht, Hunde seien liebe Tierchen. Bis ich eines Tages eines Besseren belehrt wurde. Vielleicht hat mich das etwas geprägt. Vielleicht ist es aber auch nur unvoreigenommene Vernunft, jemandem nicht zu trauen, den man überhaupt nicht kennt.


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