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Mormonentum: Missionsarbeit und Grundzüge der Lehre
#1
Der-Einsiedler schrieb:

Zitat:Das ist ZUTREFFEND. Ich selbst habe es in Köln erlebt, dass ein Dritter mehr abseits stand und eindeutig (!) das Gespräch "überwachte". Und wenn Alwin sagt, dass es so sei, dann bin ich sicher, dass er das auch erlebt hat.

Das ist eine Praxis, die ich nicht kenne. Die Missionare versehen ihren Missionsdienst freiwillig für die Dauer von zwei Jahren. Sie allein finanzieren ihn auch, wenngleich ihnen Unterkunft gestellt wird. Auch stehen sie natürlich in engem Kontakt zu den ansässigen Mitgliedern, von denen sie reihum zum Essen eingelanden werden. Während der Zeit ihrer Mission unterstehen sie der jeweiligen Missionspräsidentschaft. Sie werden dort auf ihre Tätigkeit vorbereitet und lernen ggf. auch die Landessprache bzw. verbessern ihre Sprachkenntnisse. Sie organisieren ihren Tagesablauf in Bezug auf ihre Missionsarbeit weitgehend selbst, wobei sie natürlich mit der Missionsleitung in ständiger Verbindung stehen. Grundsätzlich gehen sie immer zu zweit missionieren, also es wird jedem ein Missionspartner zugeteilt. Daß Dritte unmittelbar mit daran beteiligt sein sollen, ist keineswegs die Regel. Möglicherweise fand die dargelegte Begegnung in einer Einkaufszone o.ä. statt, wo ein Info-Stand errichtet worden war, oder es war Zufall. Oder, es war tatsächlich so, daß vielleicht ein missionarischer Vorgesetzter in der Tat zugegen war, und sie zu dritt unterwegs waren, wobei die beiden Missionare die Gelegenheit nutzten, euch anzusprechen.

Der Regelfall jedoch ist, daß sie in Zweiergruppen unterwegs sind. In dem Sinne, wie ich es meinte, nämlich daß es so etwas schlichtweg nicht gäbe, meinte ich es dahingehend, daß dies nicht die gängige Missionspraxis sei. Es müssen andere Faktoren dabei ausschlaggebend gewesen sein.

Er schrieb weiterhin:

Zitat:Ach so, dann sind alle, die diese heilige Lehre kritisieren, des Satans. Na dann...

Gewissermaßen schon, wenn man es bis zur letzten Konsequenz durchdenkt. Nach mormonischem Selbstverständnis besitzt ihre Kirche einen Absolutsheitsanspruch. Kehrt man nicht um, läßt sich nicht taufen, erhält man keine heiligen Endowments, handelt man nicht nach den Gesetzen der Kirche (Erlösung kommt bei dieser Kirche nicht allein durch den Glauben), kann man nicht in die Celestiale Herrlichkeit eingehen. Bestenfalls in die Terrestriale, oder in die Telestiale, oder in die Ewige Finsternis, einem pendant zur Hölle.
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#2
Hi, ThePassenger, wieder mal unterwegs, um die Leute für dumm zu verkaufen?

Zitat:Die Missionare versehen ihren Missionsdienst freiwillig für die Dauer von zwei Jahren. Sie allein finanzieren ihn auch, wenngleich ihnen Unterkunft gestellt wird.

Das trifft nur auf geborene Mormonen zu, Getaufte erhalten eine Zuwendung von Gemeinde/Kirche, wenn sie die Mission sich finanziell nicht leisten können. Diese wird von Spenden der Mitglieder an den Missionsfonds bezahlt.

Zitat:Sie organisieren ihren Tagesablauf in Bezug auf ihre Missionsarbeit weitgehend selbst, wobei sie natürlich mit der Missionsleitung in ständiger Verbindung stehen.

Das stimmt nicht. Sie bekommen bei Zonenkonferenzen Vorgaben, denen sie folgen müssen (soundsoviele Untersucher/Diskussionen als Ziel), und auch ihre Freizeit (ein halber Tag pro Woche, ist eingeschränkt, da sie vieles nicht dürfen.

[/quote]Nach mormonischem Selbstverständnis besitzt ihre Kirche einen Absolutsheitsanspruch. Kehrt man nicht um, läßt sich nicht taufen, erhält man keine heiligen Endowments, handelt man nicht nach den Gesetzen der Kirche (Erlösung kommt bei dieser Kirche nicht allein durch den Glauben), kann man nicht in die Celestiale Herrlichkeit eingehen. Bestenfalls in die Terrestriale, oder in die Telestiale, oder in die Ewige Finsternis, einem pendant zur Hölle. [quote]

Und so indoktrinirt werden diese jungen Männer von 18-20 Jahren auf die Menschheit losgelassen
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#3
Zitat:Das trifft nur auf geborene Mormonen zu, Getaufte erhalten eine Zuwendung von Gemeinde/Kirche, wenn sie die Mission sich finanziell nicht leisten können. Diese wird von Spenden der Mitglieder an den Missionsfonds bezahlt.

Ja, das ist wohl richtig.

Zitat:Das stimmt nicht. Sie bekommen bei Zonenkonferenzen Vorgaben, denen sie folgen müssen (soundsoviele Untersucher/Diskussionen als Ziel), und auch ihre Freizeit (ein halber Tag pro Woche, ist eingeschränkt, da sie vieles nicht dürfen.

Ja, sicher. Aber dennoch obliegt es ihrem Ermessen, wen sie ansprechen bzw. für missionswürdig halten. Natürlich gibt es Rücksprachen und Berichterstattungen, aber wie sollte es sonst auch anders gehen, wenn man Missionsarbeit einigermaßen professionell und effizient betreiben will?
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#4
(08-08-2010, 10:33)ThePassenger schrieb: Ja, sicher. Aber dennoch obliegt es ihrem Ermessen, wen sie ansprechen bzw. für missionswürdig halten. Natürlich gibt es Rücksprachen und Berichterstattungen, aber wie sollte es sonst auch anders gehen, wenn man Missionsarbeit einigermaßen professionell und effizient betreiben will?

Also sind Missionare nichts weiter als Verkäufer/Vertreter einer Ware (der Ware Religion).
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#5
Zitat:Also sind Missionare nichts weiter als Verkäufer/Vertreter einer Ware (der Ware Religion).

Aus atheistischer Sicht möglicherweise. Religion und Glaube sind aber keine Ware. Ich persönlich kann bestätigen, daß ich zu meinem Glauben zurückfinden konnte, und heute eine stärkere Beziehung zu Gott besitze als je zuvor. Dies habe ich der Kirche Jesu Christi zu verdanken. Du hingegen hast deinen Glauben verloren. Oder zumindest verdrängst Du einige Faktoren.
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#6
Es geht ja nicht nur darum, eine "religiöse" Idee zu verbreiten, sondern auch darum, mögliche potentielle neue Mitglieder zu finden und zu gewinnen. Da kommt dann die MA-Aquise auch noch hinzu!

Gruß
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#7
Zitat:Es geht ja nicht nur darum, eine "religiöse" Idee zu verbreiten, sondern auch darum, mögliche potentielle neue Mitglieder zu finden und zu gewinnen. Da kommt dann die MA-Aquise auch noch hinzu!

Sicherlich. Aber was ist daran letzendlich verwerflich? Eine Kirche muß auch expandieren, um bestehen zu können. Das ist doch gar keine Frage. Was glaubst Du, werden die heute noch etablierten Kirchen in zehn oder zwanzig Jahren machen, wenn sich ihr Mitgliederschwund in bedrohliche Dimensionen verschiebt? Wer weiß, wie diese Kirchen dann um ihr Überleben kämpfen werden. Kirchensteuereerhöhung? Mit Sicherheit! Sie werden alles tun, um sich ihre Existenz und ihren Besitzstand zu bewahren, und spätestens dann ihr wahres Gesicht zeigen. Und es wird nicht das Gesicht Jesu sein.
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#8
Zitat:Sicherlich. Aber was ist daran letzendlich verwerflich?
Weil sie für etwas begeistern wollen, was es in Wirklichkeit so nicht gibt. Die Mitglieder dieser Relgionsgemeinschaft mögen von ihrer Religionsversion überzeugt sein, dennoch bleibt es eine Annahme in einem von Menschen definierten Glauben.

Und zur Methode (erlebt in HN): Wer nach Ansprechen weitergehen will, wird zwar nicht festgehalten aber der Weg wird versucht zu verstellen, um seine Sprüchlein loszuwerden. Dauert ein "Gespräch" mehr als eine Minute, ist auch gleich Hilfe zw. Unterstützung durch einen missionarischen Kollegen dabei. Die Gruppe, die es bei uns zur Zeit macht ist ca 10 Personen groß (einschließl. mittlerweile zweier Frauen) und schätzungsweise im Alter von 20 - 25 Jahren. Die beiden "Aufseher" dürften ca 40 sein.

Den Rest Deiner angenommenen Aussichten, was die christl. Kirchen angehen sind für mich eine reine Spekulation (zum Teil i.m.S. Wunschdenken), auf die ich daher auch nicht eingehe.

Gruß
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#9
(08-08-2010, 10:52)ThePassenger schrieb:
Zitat:Also sind Missionare nichts weiter als Verkäufer/Vertreter einer Ware (der Ware Religion).

Aus atheistischer Sicht möglicherweise. Religion und Glaube sind aber keine Ware. Ich persönlich kann bestätigen, daß ich zu meinem Glauben zurückfinden konnte, und heute eine stärkere Beziehung zu Gott besitze als je zuvor. Dies habe ich der Kirche Jesu Christi zu verdanken. Du hingegen hast deinen Glauben verloren. Oder zumindest verdrängst Du einige Faktoren.

Auch ich hab DANK DER NEGATIVEN ERFAHRUNGEN mit den Mormonen meinen Glauben als Wicca gefunden. Ich bin keine Atheistin, sondern "nur" eine Kritikerin monotheistischer patriarchalischer Religionen.
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#10
Zitat:Und zur Methode (erlebt in HN): Wer nach Ansprechen weitergehen will, wird zwar nicht festgehalten aber der Weg wird versucht zu verstellen, um seine Sprüchlein loszuwerden. Dauert ein "Gespräch" mehr als eine Minute, ist auch gleich Hilfe zw. Unterstützung durch einen missionarischen Kollegen dabei. Die Gruppe, die es bei uns zur Zeit macht ist ca 10 Personen groß (einschließl. mittlerweile zweier Frauen) und schätzungsweise im Alter von 20 - 25 Jahren. Die beiden "Aufseher" dürften ca 40 sein.

Da mußt Du etwas verwechseln. Fauen missionieren nicht bei den Mormonen, da sie keine Priestertumsträger sein können. Deiner Schilderung gemäß handelt es sich offenbar um eine völlig andere Glaubensgemeinschaft. Die geschilderte Art und Weise des Auftretens ist im übrigen absolut nicht üblich bei den Mormonen.
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#11
Tja, interessant! Sie weisen sich aber als solche aus! Und auf ihren Namensschilder ist es auch vermerkt...

Gruß
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#12
Zitat:Und zur Methode (erlebt in HN): Wer nach Ansprechen weitergehen will, wird zwar nicht festgehalten aber der Weg wird versucht zu verstellen, um seine Sprüchlein loszuwerden. Dauert ein "Gespräch" mehr als eine Minute, ist auch gleich Hilfe zw. Unterstützung durch einen missionarischen Kollegen dabei. Die Gruppe, die es bei uns zur Zeit macht ist ca 10 Personen groß (einschließl. mittlerweile zweier Frauen) und schätzungsweise im Alter von 20 - 25 Jahren. Die beiden "Aufseher" dürften ca 40 sein.

Also, ich habe noch einmal recherchiert, konnte aber bislang nicht fündig werden, wer da in Hannover missioniert. Jedenfalls können es keine Mormonen sein, weil nicht in solchen Gruppierungen missioniert wird und weil Frauen, wie gesagt, keine Priestertumsschlüssel innehaben, weshalb sie auch nicht auf Mission gehen.

Vielleicht die Scientologen? Für die Zeugen Jehovas wäre es auch atypisch. Hast Du mehr Details?
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#13
Vergiß es. Zeugen Jehovas treten hier anders auf. Auch sie sind für ihre Stände bekannt, allerdings recht friedlich. Scientologen meiden hier die Öffentlichkeit, sofern es überhaupt noch welche in der Größenordnung gibt.

Auf ihren Plakatwerbungen ist Euer "Prophet" auch mehrfach zitiert, was das Ziel Familienglück angeht.

Noch mehr Details notwendig?

Gruß
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#14
Zitat:Noch mehr Details notwendig?

Ja. War es die HLT-Kirche oder war es die FLDS, oder eine andere Fraktion? Aber möglicherweise hatten sie dort einen Info-Stand bzw. eine großangelegte Missionssache am Laufen, wer weiß. Und wenn schon, sie wollen den Menschen Gutes tun, und der Undank ist ihnen gewiß. Abgesehen davon sind konservative Taufscheinchristen die unbelehrbarsten überhaupt. Ein Atheist oder Muslim ist mir da allemal lieber. Bei dem Atheisten weiß ich, woran ich bin., und mit dem Muslim verstehe ich mich gut, da Gott im Zentrum seines Seins ist. Sie, die Taufscheinchristen, halten den Moloch der etablierten Christenkirchen am Leben. Durch ihre Kirchensteuer. Und sie fühlen sich auch noch ganz passabel dabei.
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#15
Ich wüßte nicht, daß es vom Thema um das Verhalten der "Taufscheinchristen" oder Muslime geht.
Zitat:War es die HLT-Kirche oder war es die FLDS, oder eine andere Fraktion? Aber möglicherweise hatten sie dort einen Info-Stand bzw. eine großangelegte Missionssache am Laufen, wer weiß.
Mit den Stichworten kann ich nichts anfangen.
Zitat: Und wenn schon, sie wollen den Menschen Gutes tun, und der Undank ist ihnen gewiß
Achso, Menschen gegen ihren Willen zu bedrängen ist gleichzusetzen, den Menschen etwas Gutes anzutun? Und wer eindeutig abwehrt, ist natürlich undankbar... Kann es sein, daß Du jetzt etwas zu fanatischen Zügen greifst?

Gruß
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