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Das Gesetz
#31
(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Prügelei um "Aug um Aug". Ein anderer liest auch "Aug um Aug" sieht in die Blickweise des anderen, hat sich reinversetzt und prüft sie. (heißt auch "Aug um Aug"). Ich kann jetzt entweder eine seitenlange Worterklärung schreiben, ain = Quelle, Blickweise, Auge, (Blick in ein hebräisches Wörterbuch) und für tachat gibt es auch 5 Möglichkeiten. Wer die alle entsprechend geschickt kombiniert, lässt eine Philosophie entstehen über *Blickweisen prüfen, sie akzeptieren - um eben ein blaues Auge, bzw. eine herausgenommene Blickweise zu erhalten

es geht aber nicht darum, solange geschickt mögliche wortbedeutungen zu kombinieren, bis die von vornherein gewünschte "blickweise" herauskommt. es geht um die bedeutung im kontext. und der ist eben recht eindeutig und entspricht nicht deinen versuchen einer uminterpretation

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: das viele Gerede, das bis jetzt um die Sprüche "Aug um Aug und Zahn um Zahn" etc. ablief, und die Vorstellungen die man sich dabei machte, erschweren es ungemein ganz nüchtern (nur mit dem Wörterbuch ausgerüstet) an die Angelegenheit heranzugen - um damit gegen den Strom zu schwimmen.
Warum?
Vorurteile passen nicht mehr in unsere Zeit!

ich verstehe nicht, was du uns damit sagen willst

daß "auge um auge" eben nicht ausdruck eines grausamen rachegeists war, sondern einen rechtlichen fortschritt darstellte, haben wir nun schon mehrfach betont. nur du weigerst dich, das zur kenntnis zu nehmen, und präsentierst eine deutung, die auf die damaligen verhältnisse nicht zurückgeführt werden kann

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Die Gesetze dieses Rechtsbuches (Bundesbuch)… regeln Fälle, die sich im Rahmen einer sesshaften, vielleicht gerade sesshaft gewordenen, Viehzucht und Ackerbau treibenden, in offenen Dörfern lebenden und auf verwandtschaftlicher Basis egalitär strukturierten Bauern- und Hirtenkultur durchaus ereignen können.

Diese Dinge ereignen sich meist nicht im Leben.
Und wenn, wären die Gesetze keine Hilfe.
Zum Regeln so einer Gesellschaft wären andere Gesetze da gewesen

steile these

irgendwelche begründungen?

selbstverständlich ereignen sich dinge wie körper- und sachschäden und deren vergeltung ständig im leben, und genau diese wurden durch das gesetz geregelt

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Wer die Bauten der Pharaonen sieht, andere Völker vor Ort kennenlernt, revidiert die Bibel. Das muss ganz anders gewesen sein!

was muß weshalb wie gewesen sein?

bitte nur einmal nicht bloß behaupten, sondern begründen und herleiten!

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Der erschlossene Inhalt der Bibel ähnelt in vielem den Lehren des Buddhismus

:huh:

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Die Übersetzer der Bibel standen vor einer schweren Herausforderung. Sie mussten einen mehrdimensionalen Text in irgendeine Form übertragen. Sie entschieden sich für die humorvolle Erzählstruktur und man führte den Rest als profane und - später immer weiter aufgesplittete Wissenschaft weiter

was findest du so humorvoll, und von welcher wissenschaft redest du?

(02-12-2010, 13:29)MaSofia schrieb: Eine Weile ging das gut. Kriegswirren, und vor allem das Fehlen der hebräischen Sprache ließen mit der Zeit eine Art Fehlentwicklung entstehen. Durch die Erzählung und die theologische Gewichtung war nichts mehr von dem "wahren" Zusammenhängen zu ahnen.

was sind die "wahren Zusammenhänge" und woher willst du sie kennen?



es würde uns helfen, wenn du dich weniger in metaphern (z.b. über leichen und gegenstromschwimmen) verlieren als endlich mal klartext sprechen würdest. worauf willst du eigentlich hinaus?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#32
Mich würde ebenso interessieren, wie du dann die gefundenen Tonscherben mit klaren Prozessberichten "deutest",..aber hier einmal auszugsweise der Codex Hammurabi mit den zugehörigen Stellen Mose:

"Gesetzt, ein Mann hat bei einer Schlägerei einen anderen geschlagen und ihm eine Verwundung beigebracht, so wird selbiger Mann schwören: Ich habe ihn nicht mit Absicht geschlagen' und wird den Arzt bezahlen" (Nr. 206).
"Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den anderen mit einem Stein oder mit der Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muß und wieder aufkommt und ausgehen kann an seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat, und das Arztgeld geben" (2. Mose 21,18.19).

"Gesetzt, ein Mann hat eine Freigeborene geschlagen und hat bei ihr eine Fehlgeburt veranlaßt, so wird er zehn Sequel Silber für den Fötus zahlen. Gesetzt, selbige Frau ist gestorben, so wird man seine Tochter töten" (Nr. 209,210).
"Wenn Männer miteinander streiten und stoßen dabei eine schwangere Frau, so daß ihr die Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wieviel ihr Ehemann ihm auferlegt, und er soll es geben durch die Hand der Richter. Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde" (2. Mose 21,22-25).


Hier werden zum ersten Mal die Möglichkeiten eines Bußgeldes, bei Nichtzahlung jedoch eine Körperstrafe in schadensequivalentem Außmaß niedergeschrieben

"Gesetzt, ein Mann hat entweder ein Rind oder ein Schaf oder einen Esel oder ein Schiff gestohlen, gesetzt, es ist das Eigentum Gottes oder des Palastes, so wird er es dreißigfach geben. Gesetzt, es ist das Eigentum eines Muskenu (Abhängigen), so wird er es zehnfach ersetzen. Gesetzt, der Dieb hat nichts zu geben, so wird er getötet. Gesetzt, ein Mann hat geraubt und ist dabei gefaßt worden, so wird selbiger Mann getötet" (Nr. 8,22).
"Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und schlachtet's oder verkauft's, so soll er fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf. Wenn ein Dieb ergriffen wird beim Einbruch und wird dabei geschlagen, daß er stirbt, so liegt keine Blutschuld vor. War aber schon die Sonne aufgegangen, so liegt Blutschuld vor. Es soll aber ein Dieb wiedererstatten; hat er nichts, so verkaufe man ihn um den Wert des Gestohlenen. Findet man bei ihm das Gestohlene lebendig, sei es Rind, Esel oder Schaf, so soll er's zweifach erstatten" (2. Mose 21,37-22,3).

Auch hier wird dezitiert eine Bewertung der schwere eines Verbrechens eingeführt,..das Gesetz wird ausgefeilter, es werden auch "strafmindernde Umstände" eingeführt, ebenso ist hier das erste Mal von Notwehrrecht die Rede, ebenso wie von Notwehrüberschreitung
Aut viam inveniam aut faciam
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#33
@ petronius
Zitat:es würde uns helfen, wenn du dich weniger in metaphern ...
Bei Klartext lautet Deine Antwort :bduh:

Ich habe erklärt, in der hebräischen Sprache gibt es für manche Worte Bedeutungen, die sich überschneiden. "Ist in jeder Sprache so", sagst Du. Jedoch ergeben genau die Überschneidungen das Material für eine Bildersprache. Übersetz mal Spiegelei in mirroregg. Kein Engländer ahnt was Du meinst und rennt zum Spiegel. Es herrscht Verwirrung.

Ich erkläre die anderen Begriffe für "ain" (Auge, Blickweise) - Du wirfst mir "zusammenhangslos vor", unfähig, die gleiche Denkweise auf SÄMTLICHEN anderen Worten ebenso anzuwenden, Zahn um Zahn, etc.
(Obwohl Du ein paar Stellen vorher den Zusammenhang hättest lesen können.)

NIE wurde das bisher durchgesprochen, und weil alle Christen wie Du reagieren: Keine Chance?

Schau halt mal über den Zaun und beharre nicht nur in Deiner Position!
Du kannst auch schlichtweg zugeben:
"Es ist sehr schwer vorzustellen, dass 1.500 Jahre Rache gelehrt wurde", statt auf mir rumzuhacken.
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#34
Niemand hackt auf dir persönlich herum, nur ist eben die Beweisführung und die Argumentation Grundlage jeder Diskussion,..
hier treffen deine Ansichten (welche du bisher weder durch Quellenangaben oder Verweise fundamentieren konntest) auf von der Mehrheit der anerkannten Kapazitäten im Bereich der Religionsgeschichte und Forschung erstellte Thesen (welches auch teilweise mit Quellenangaben gelegt wurde)
Aut viam inveniam aut faciam
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#35
@ d.n.

ich weiß,
Zitat:hier treffen deine Ansichten (welche du bisher weder durch Quellenangaben oder Verweise fundamentieren konntest) auf von der Mehrheit der anerkannten Kapazitäten im Bereich der Religionsgeschichte und Forschung erstellte Thesen
und ich habe NUR dagegen zu halten, dass es so etwas wie vernünftige Überlegung gibt.
Ich war grad an der Arbeit bei Deinem dankeswert guten Beispiel:

2 Mose 21:18 Wenn sich Männer miteinander hadern, und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit einer Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bette liegt. 19 kommt er auf, daß er ausgehet an seinem Stabe so soll, der ihn schlug, unschuldig sein, ohne daß er ihm bezahle, was er versäumet hat, und das Arztgeld gebe.


Der Text ist unglaublich schwer.

In DEUTSCH stellt man sich nur die Frage: Brauche ich einen Arzt wenn mir einer mit der Faust ins Gesicht schlägt. So zahlreich werden die Ärzte wohl nicht in der Wüste gewesen sein. Weh tat es trotzdem - und kein Trostwort?

In HEBRAEISCH geht aber eine riesige Fragerei los:
Meint der mit ra Freundschaft oder Übel, meint der einen Stein oder reimt er sich was mit Verständnis zusammen? Denkt er an Faust oder betrachtet er ba als Prefix oder als ba für kommen und kommt dann statt der Faust auf "Faust machen" im Sinne von zusammenpacken. Denkt er jemot als sterben oder als hingerissen sein? Sagt er rofe als Arzt oder denkt er an heilen, etc. Er setzt die Worte wie ein Puzzle zusammen. Was passiert wann?

Bei Freund kein Faustschlag sondern wird unterstützen
Bei Übel nichts als Streit.
So ungefähr zieht er die Balance.
Das Ganze geht um Balance.

Weil Streit ist, schlägt einer den anderen mit Üblem.
Kommt Verständnis oder kommt er mit der Faust? / oder zusammenraffen?
Nicht sterben soll er oder mit Schmerz fallen.
Besser ist hingerissen sein und ihn verstehen.
Falls man aufsteht (hochkommt) und darüber reagiert, nimmt der den Schlag nicht übel, wird als Heilung angesehen.


Kennt man DIESE Bedeutung ist es auch leicht, sich den bildlichen Kontext der Übersetzung anzueignen - bloß umgekehrt ist es glaube ich wirklich sehr schwer.

MaSofia
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#36
MaSofia schrieb:...weil Du so auf die Meinung von "Titelträgen" stehst, bist Du sehr geneigt ihrer Meinung viel Geltung zu verleihen. Irgendwann ist aber ihre Meinung überholt.

Habe ich das irgendwo heraushängen lassen? Wenn ja, dann tut es mir leid! In der Regel lasse ich akademische Grade und Funktionsbezeichnungen bei Namensnennungen weg.

MaSofia schrieb:Trotzdem ein Dank, dass Du Prof. Zenger zitierst.

Nach den beiden Eingangssätzen nehme ich Dir Dein Dankeswort, Zenger zitiert zu haben, nicht ab.

Ich räume aber gerne ein, dass ich auf die Meinung E. Zengers (und auf die anderer Alttestamentler) mehr gebe als auf die Deine und ich mich bei meiner Meinungsbildung weiter am Stand der akademischen Lehre orientieren werde.

Es wird auch kaum jemand bereit sein, Meinungen von Fachgelehrten als überholt zu verwerfen, nur weil jemand dabei ist, sich Texte des ATs der eigenen Gefühlslage angepasst neu zusammenzureimen.

Jeder darf seine Sicht der Dinge vortragen. Ein Anspruch, dass das ohne Widerspruch zu bleiben habe, besteht nicht. Es wird, wie das bei Gesprächen einmal so ist, an der eigenen Überzeugungskraft und am Gewicht der Argumente liegen, ob die anderen dem Vortrag folgen wollen oder nicht.
MfG B.
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#37
(02-12-2010, 19:15)MaSofia schrieb: Schau halt mal über den Zaun und beharre nicht nur in Deiner Position!
Du kannst auch schlichtweg zugeben:
"Es ist sehr schwer vorzustellen, dass 1.500 Jahre Rache gelehrt wurde", statt auf mir rumzuhacken.

du hast anscheinend immer noch nicht begriffen, daß mit "aug um aug" eben das gegenteil von "Rache gelehrt wurde"

und aufgrund dieses deines mißverständnisses fühlst du dich genötigt, dieses gesetz in einer weise umzuinterpretieren, die dem faktischen kontext hohn spricht - es genügt eben nicht, einfach so lange "Worte wie ein Puzzle zusammenzusetzen", bis das herauskommt, was man herauslesen will
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#38
Also, ich finde das spannend, wie MaSofia den Texten auf die Spur kommen will. Was ich aus den Zeilen herauslese, ist Leidenschaft und Lust am Entdecken.
Wer sich in diese Richtung bewegt und sich in der Sprache zuhause fühlt - Sprachkompetenzen vorausgesetzt -, wird sich leichten Herzens, über manch starres Wortbild hinwegsetzen. Wenn ich mich recht entsinne, hat Zahira schon mal begonnen, in diese Richtung ein Thema anzustoßen.
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#39
@ Theodora,

danke Dir, dass Du meine Begeisterung verstehst und sie teilst!

@ bion,
Zitat:Ich räume aber gerne ein, dass ich auf die Meinung E. Zengers (und auf die anderer Alttestamentler) mehr gebe als auf die Deine und ich mich bei meiner Meinungsbildung weiter am Stand der akademischen Lehre orientieren werde. Es wird auch kaum jemand bereit sein, Meinungen von Fachgelehrten als überholt zu verwerfen, nur weil jemand dabei ist, sich Texte des ATs der eigenen Gefühlslage angepasst neu zusammenzureimen.

Prof. Zenger war nicht so stur wie Du, er hat viele der Anregungen die er von mir erhielt aufgenommen und über sein voriges Engagement hinaus erste Akzente zum besseren Verständnis gesetzt.

@ petronius
Zitat: du hast anscheinend immer noch nicht begriffen, daß mit "aug um aug" eben das gegenteil von "Rache gelehrt wurde"
Ja, ja, ich weiß. Es gibt Leute, die brauchen solche Verse wie:
2.Mose 21.17 "wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben."
und dann noch die Sonderregelung zu Aug um Aug aus 2.Mose 21, 27: Wer den Knecht oder seine Magd in ein Auge schlägt, der soll sie dafür frei lassen. Wegen einem Zahn geht es auch. Das wäre praktischer für den Knecht oder die Magd, weniger auffällig, dass der Arbeitgeber ein Unhold war. Magst Du noch ein paar "hervorragende" Gesetze lesen? Die Bücher Mose sind voll davon. Verworfen wurde das AT wegen dieser Ansicht. Leider nicht erkannt welche Kostbarkeit ....
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#40
(03-12-2010, 00:59)MaSofia schrieb: @ Theodora,

danke Dir, dass Du meine Begeisterung verstehst und sie teilst!

@ bion,
Zitat:Ich räume aber gerne ein, dass ich auf die Meinung E. Zengers (und auf die anderer Alttestamentler) mehr gebe als auf die Deine und ich mich bei meiner Meinungsbildung weiter am Stand der akademischen Lehre orientieren werde. Es wird auch kaum jemand bereit sein, Meinungen von Fachgelehrten als überholt zu verwerfen, nur weil jemand dabei ist, sich Texte des ATs der eigenen Gefühlslage angepasst neu zusammenzureimen.

Prof. Zenger war nicht so stur wie Du, er hat viele der Anregungen die er von mir erhielt aufgenommen und über sein voriges Engagement hinaus erste Akzente zum besseren Verständnis gesetzt.

Dann ist es ja gut!

Theodora findet das, was Du erzählst, spannend. Erich Zenger schätzte Deinen Rat. Da fällt doch der Umstand, dass ich von Deiner Textinterpretation wenig halte, kaum ins Gewicht.

Dass ich es auch jetzt noch vorziehe, die Dinge so zu beurteilen, wie ich sie beschrieben habe, wirst Du mir doch zugestehen, hoffe ich?
MfG B.
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#41
Neugier und Zweifel, denken und verwerfen, forschen, suchen (auch spielerischer Art), wieder aussortieren, was sich nicht bestätigt oder wie auch immer, alles ist erlaubt. :o)
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#42
(03-12-2010, 00:59)MaSofia schrieb:
Zitat: du hast anscheinend immer noch nicht begriffen, daß mit "aug um aug" eben das gegenteil von "Rache gelehrt wurde"
Ja, ja, ich weiß. Es gibt :
2.Mose 21.17 "wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben."
und dann noch die Sonderregelung zu Aug um Aug aus 2.Mose 21, 27: Wer den Knecht oder seine Magd in ein Auge schlägt, der soll sie dafür frei lassen. Wegen einem Zahn geht es auch. Das wäre praktischer für den Knecht oder die Magd, weniger auffällig, dass der Arbeitgeber ein Unhold war. Magst Du noch ein paar "hervorragende" Gesetze lesen? Die Bücher Mose sind voll davon. Verworfen wurde das AT wegen dieser Ansicht. Leider nicht erkannt welche Kostbarkeit ....

inwiefern soll dieser beitrag jetzt auf das eingehen, was du doch selber von mir zitiert hast?

ich rede nicht davon, daß "Leute solche Verse brauchen wie"

mir scheint aber, daß du diese verse brauchst, um dir qua privatlinguistik historische zusammenhänge umzudeuten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#43
(03-12-2010, 10:58)Theodora schrieb: Neugier und Zweifel, denken und verwerfen, forschen, suchen (auch spielerischer Art), wieder aussortieren, was sich nicht bestätigt oder wie auch immer, alles ist erlaubt. :o)

von "verwerfen, forschen, ... wieder aussortieren, was sich nicht bestätigt" habe ich bei masofia bis jetzt wenig bemerkt. zumindest ist sie bisher nicht willens oder in der lage, ihre sortierkriterien zu erläutern, verteidigt dafür aber umso verbissener ihre "erkenntnisse"

das kommt einer konstruktiven diskussion nicht sehr entgegen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#44
theodora, laß es mich noch mal anders formulieren:

wenn masofia hier ihre persönliche auslegung des mosaischen gesetzes zum besten gibt, kann keiner was dagegen haben

will sie aber aussagen über die historische absicht und rezeption machen, so sind skepsis und kritik - auch und gerade von wissenschaftlicher seite bzw. nach dem stand des wissens - erlaubt, ja angebracht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#45
@ bion
bion schrieb:Dass ich es auch jetzt noch vorziehe, die Dinge so zu beurteilen, wie ich sie beschrieben habe, wirst Du mir doch zugestehen, hoffe ich?

Aber sicher doch!
Dieser Gesprächsstoff bringt eine Menge...
Wenn er ausgeht, wäre es schade.

Erlaube mir diesen Vorschlag:
Wir machen weiter wie bisher. Du zerrst mit Zitaten die Sprüche her. Das setzt viel Belesenheit voraus. Ich lasse sie dagegen mit einem kleinen Buch hochgehen. Bei Punktegleichstand können wir erneut über Deine Beurteilung reden.


@theodora

Theodora schrieb:von "verwerfen, forschen, ... wieder aussortieren, was sich nicht bestätigt" habe ich bei masofia bis jetzt wenig bemerkt. zumindest ist sie bisher nicht willens oder in der lage, ihre sortierkriterien zu erläutern, verteidigt dafür aber umso verbissener ihre "erkenntnisse"

Du hast es auf den Punkt gebracht! Mein "DOGMA" bestand aus Grammatikregeln und den Aussagen der Wörterbücher. Ich habe das nie in Zweifel gezogen oder verworfen, dass bei meschachtem ein Gesinnungswandel drin ist. (zu lesen bei "Lot". Die Übersetzung zeichnet ein Bild der Vernichtung bei Sodom, ein Hebräer liest von erlösen oder freisetzen und Ertrag)
MSXTM = MSXT+M >oder / und< M+SXTM
Damit sagt das nur ganz wenig anders gesprochene Wort (obwohl genau das Gleiche) zwei verschiedene Welten aus.
erlösen, oder freisetzen gegen unterdrücken oder verderben.
Die Textkritik ist damit ausgeschaltet, aber verschiedene Überlegungen sehen auf "on". Es sind andere Kanäle geöffnet, sobald diese Denkweise "in" ist.

Solche "Beweise" und die Hinweise auf Wörterbücher habe ich mehrfach gebracht. Sie wurden aber nicht als solche erkannt und damit anerkannt, weil sie bisher nie benutzt wurden und damit auch keine Beweisführungskette aufweisen können. Bzw. lange nicht mehr. Theodora, danke sehr, dass Du das angesprochen hast.




@ petronius

petronius schrieb:über persönliche auslegung des mosaischen gesetzes zum besten gibt, kann keiner was dagegen haben...
will sie aber aussagen über die historische absicht und rezeption machen, so sind skepsis und kritik - auch und gerade von wissenschaftlicher seite bzw. nach dem stand des wissens - erlaubt, ja angebracht
Auch ein guter Einwand in der gleichen Sache.

Gestatte mir mit einem Beispiel zu antworten,
(analog ist meine Lebenserfahrung).
Etliche Forscher beugten sich über einen Sack. Die schlangenförmige Wölbung unter der Decke lässt alle, auch ihre weniger gebildeten Bewunderer, einmütig zu dem Schluss gelangen: Darunter liegt eine Schlange. Keiner hebt die Decke, deren Entfernung ein Sakrileg wäre, und deshalb nicht berührt werden kann. Eine Frau wird rumgeschubbst, landet direkt daneben/ auf dem Sack - und wird gebissen. Sie schämt sich sehr, sagt nichts und wagt auch nicht ihre Befürchtung mitzuteilen: Das war kein Schlangenbiss. Sie hat ein leises Fauchen gehört. Zuvor war sie wie alle anderen "offiziell" überzeugt mit der üblichen ganz minimalen persönlichen Skepsis, über die nie wegen der Heiligkeit der Angelegenheit gesprochen wird. Doch ab da ist bei ihr (durch ihren Schmerz ausgelöst) nur noch die Neugier wach. Neben dem Sack sieht sie zwei Katzenhaare. Lächerlich sagen die Professoren zu ihrer Vermutung und ihrer noch geringen Beweisführung. Der Schmerz war aber zu heftig und zu eindeutig gewesen, als dass sie so ein Einwand von der Spur abgebracht hätte. Sie sucht weiter und findet fünf, dann zehn und dann Hunderte von Katzenhaaren, als sie die Decke hochhebt - und die Schwanzspitze eines Katers erkennt. Wieder werden ihre Einwände abgeschmettert als reine Zufälle. Darf sie die ganze Welt blamieren, die bisher ehrfürchtig an die Schlange glaubte, weil die Professoren einhellig der Meinung sind? Ab da interessieren sie persönlich die Zitate der Gelehrten überhaupt nicht mehr, mit denen sie ihre "schlangenähnliche übereinstimmende Meinung" sich gegenseitig beweisen. Sie braucht einfach nur noch die "Katze aus dem Sack" zu lassen.

Hätte aber zu gerne den Wunsch, dass die felsenfeste frühere Meinung durch viele "Vielleichts" gelockert wird, um damit auch die festen Reihen sämtlicher Professoren und Rechtsgelehrten zu lockern, dass sie nicht mehr so heftig ihre These vertreten, sondern über gezielt gelegte "leichtere" Vielleichts sich ohne Schmach spielerisch zurückziehen können mit:

"Wir haben es doch immer gesagt!"
Es gibt doch jede Menge Forschung über Katzen.

Was denkt Ihr über so eine Lösung?
Wie ist Eure Meinung?
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