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Wetten dass...
#1
Wahrscheinlich haben es viele gesehen, daher würde mich eure Einstellung dazu interessieren:

Am vergangenen Samstag den 4.12.10 ist bei Wetten dass... ein schwerer Unfall passiert.
Der junge Samuel Koch hat gewettet, dass er mit Sprungfedern unter den Füßen fahrende Autos in verschiedenen Größen überspringen kann. Das erste Auto war noch kein Problem (obwohl ich mich nach wie vor frage wieso die Autos fahren mussten und warum er nicht quer anstatt längs gesprungen ist) das zweite hat er quasi "verweigert" und beim Dritten ist der Unfall geschehen.
Er ist wohl mit dem Kopf auf die Frontscheibe geschlagen, hat sich zu schnell gedreht und ist (vermutlich bereits bewußtlos) auf dem Boden aufgekommen.
Die Sendung wurde nach weiteren (sehr langen) 5 Minuten unterbrochen, Samuel wurde direkt während der Show behandelt und erst dann abtransportiert und in ein Krankenhaus gebracht.
Nach einer Notoperation wurde er in ein künstliches Koma versetzt und scheint mittlerweile wieder wach zu sein. Derzeit geht es ihm garnicht gut, er hat Lähmungen an Armen und Beinen, ob diese wieder verschwinden und wie sich die Lage entwickelt ist ungewiss.

Hier ein Zuschauervideo, dass den Unfall zeigt. (Vorsicht, dass ist wirklich grausam anzusehen, aber nur hier sieht man wie es wirklich passiert ist)
youtube.com/watch?v=iaRFJDhDBKY&feature=related

Hier die Nachrichtensendung kurz nach der abgebrochenen Show (ca 2 Stunden danach)

youtube.com/watch?v=P1MTPNfFAjs&feature=related

Und zuletzt ein Zeitungsartikel über den aktuellen Zustand:

welt.de/fernsehen/article11449974/Samuel-Koch-bleibt-womoeglich-gelaehmt.html

Die Frage ist denke ich, inwiefern solche Wetten in Zukunft eingeschränkt werden sollten, oder ob nach wie vor die Teilnehmer selbst wissen müssen was sie tun. Außerdem gibt es verschiedene Angaben über die Proben vor der Show. Die Nachrichten sagen, es hätte KEINE Unfälle gegeben während den Proben, Gottschalk sagt in einer Erklärung, es hätte EINEN kleinen, nicht schlimmen Sturz gegeben und aus anderer Quelle (die ich nicht wiederfinde gerade) heißt es, es hätte mehr als einen schweren Sturz in den Proben gegeben. Wo ist der Punkt, an dem man die Wette hätte verhindern müssen?

Was haltet ihir vom Umgang mit dem Vorfall? Abbruch der Sendung usw?
Gruß
Motte

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#2
Den Abbruch der Sendung halte ich für gerechtfertigt. "Wetten dass...?" einstellen würde ich deswegen aber nicht. Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch eine gewisse Selbstverantwortung tragen, der junge Mann wurde nicht genötigt bei "Wetten dass...?" mit dieser Wette mitzumachen.

Ich hoffe - trotz der leider negativen Presse - auf eine gute Genesung des Verunfallten.
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#3
Guten Abend zusammen,

auch ich halte den Abbruch der Sendung für gerechtfertigt, wenn ich auch den Unfall selbst nicht beobachtet habe, da wir mit den Kollegen von der Arbeit Essen waren. Das werd ich mir auch nicht mehr antun.

Ich denke, für eine Unterhaltungssendung muss solches Risiko nicht sein, aber es gibt ja bisher schon genug im Fernsehen, was mit Risiko behaftet ist, von der Shiabfahrt bis zum Boxen.

Wo kann man da die Grenze ziehen?
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#4
Vielleicht sollte man da die Grenze ziehen, wo eine Wette nur durch einen Unfall verloren werden kann?

Wie sonst hätte er diese Wette verlieren können, wenn nicht durch bloßes Abbremsen vor dem Auto (was er ja auch einmal vorher tat) oder durch einen Sturz und somit Verletzungen?
Solche Wetten hätte man nicht erlauben sollen, finde ich. Das wäre eine Grenze gewesen.
Gruß
Motte

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#5
(07-12-2010, 18:24)Schmettermotte schrieb: Wahrscheinlich haben es viele gesehen, daher würde mich eure Einstellung dazu interessieren

ich habe es nicht gesehen, wurde aber von meiner schwiegermutter darauf aufmerksam gemacht, der als fernsehzuschauerin die sache sehr nahe ging

ich denke, daß ein gutteil des publikumsinteresse z.b. an ski-abfahrts- oder aurorennen auch dem gruselfaktor geschuldet ist, daß was passieren kann. und es passiert ja auch genug: die protagonisten setzen sich bewußt und vorsätzlich dem risiko aus - und können dabei auch mal pech haben

was bei "sport"übertragungen billigend in kauf genommen wird, um quote zu machen, kann man imho "wetten, daß" nicht wirklich zum vorwurf machen

wobei der abbruch der sendung zu würdigen ist. formel 1 und ski-weltcup gehen in so einem fall weiter
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Ich halte es da mit dem Spruch: Jeder Mensch ist sein eigener Hüter,..
Menschen gehen bewußt Riskien ein,..sei es im beruf oder in der Freizeit,..Wenn jemand Freeclimben geht, tut er das auch wenn keine Kameras da sind, wenn jemand Fallschirm springt, ebenso,..daher, warum nicht auch im Fernsehen zeigen?

vom Aufbau der genannten Wette her hätte die Absicherung besser Erfolgen können, so hätte zB eine Sicherheitsleine am Springer befestigt werden können, so wie es auch Artisten teilweise bei Sprungproben verwenden,..jedem muß klar sein, daß ein harter Hallenboden das letzte ist, auf dem ich aufprallen will,..

Ansonstn kann ich nur zum Abbruch sagn, daß er durchaus gerechtfertigt war,..alles andere wäre definitiv kalt und gefühllos erschienen
Aut viam inveniam aut faciam
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#7
Ein Freund von mir trainiert seit ca 2 Jahren "Parkour", also diese französische Sportart, bei dem eine Gruppe durchgeknallter von Hochhaus zu Hochhaus springen, an Fassaden entlang klettern usw und er trainiert nach wie vor in der Halle mit Matten, Halteseilen usw und er meinte zu diesem Thema, dass meißtens die Leute die Gefahren unterschätzen, die 1) alleine trainieren und 2) noch keinen schwereren Unfall gehabt haben.
Also neigen Leute, denen selten oder nie etwas passiert und die hinzu noch jung sind (also im Schnitt alles unter 30) eher dazu, sich selbst zu über- und die Gefahr zu unterschätzen.

Der ist zwar volljährig, trotzdem hätte man ihn meines Erachtens nach davon abhalten sollen, das ohne Matten und ohne Halteseile zu tun oder ohne irgendeine andere Maßnahme, die bei einem Sturz Verletzungen vermeidet denn ich halte den, trotz Stuntmanerfahrungen, für zu jung, um das abzuschätzen.

Auf der anderen Seite wird niemand gezwungen, das ist schon richtig und jeder, der beim Fernsehen arbeitet ist letztendlich abhängig von der Quote und die bekommt man nicht mit Wischiwaschi Wetten an die Mattscheibe.

Schlimm trotzdem, dass der erste schlimmere Unfall in den vielen Jahren gleich so dramatisch ausgehen musste.
Gruß
Motte

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#8
Du bringst die Sache auf den Punkt: Es war nicht die Wette selber, sondern die Sicherheitsvorkehrungen,..aber es schaut halt schlecht aus, wennse im Fernsehn Halteseile verwenden,...hier kommt die Quotengeilheit der Macher als gefährdendes Element hinzu,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#9
ich kenn die motivation junger leute mit extremen leistungen bekannt werden zu wollen und sich damit ein stück selbst zu verwirklichen zu können. jung und energiegeladen sind diese. und wetten dass... war schon immer ein format dafür. wenn dort einer in kopfdrehung den weltrekord geholt hat, träumten viele andere junge straßentänzer - auch mal sowas zu machen. ich wünsche dem jungen da alles gute. hab zwar nichts gesehen, aber ich weiss wie das ist - und es scheint wirklich nicht rosig für ihn zu verlaufen - was mir auch sehr leidtut.
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#10
dn, aber hätte man bei der Nummer Halteseile anbringen können, ohne dass er sich dahin verheddert hätte? Ich glaube das wäre rein organisatorisch garnicht gelaufen und hätte ihn nur noch mehr durcheinander gebracht.

Was muss sich der Vater Vorwürfe machen, der hat ja immerhin im Auto gesessen....

Auf der anderen Seite wundere ich mich schon seit Jahren, dass wetten dass.... immernoch so harmlos ist. die Amis hätten schon lang eine Show daraus gemacht, die ausschließlich solte Wetten zeigt und bei der es nur um Katastrophen und riskante Manöver geht. Dagegen ist das hier ja noch alles harmlos und gut durchdacht. Wer weiß zu was die Sendung ohne Gottschalk verkommen würde, der ja sehr auf sein Nice Guy Image bedacht ist.
Gruß
Motte

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#11
Nein. Was für ein Halteseil? Die Wette bestand darin, dass er die Autos überhüpfen kann. Wenn da ein Seil gewesen wäre, das ihn sowieso in Sicherheit gezogen hätte (also über das Auto), hätte er die Wette so gar nicht verlieren können, sie wäre also ziemlich sinnlos gewesen. Damit kommen wir ja wieder zu deinem Einwand, ob man Wetten annehmen soll, die nur verloren werden können, wenn der Kandidat einen Unfall baut (in diesem Fall vom Auto gestreift wird).
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#12
Rein technisch müßten es zwei Halteseile sein, je rechts und links an der Hüfte eines, in nem ca 45 bis 60 Grad Winkel zur decke,..Diese Seile müssen dann eben nicht auf Zug gebracht werden, sondern können während des Sprunges leicht durchhängen,..erst wenns daneben geht, werden sie straffgeholt und so der Aufprall gedämpft oder vermieden,.
Aut viam inveniam aut faciam
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#13
(08-12-2010, 14:49)d.n. schrieb: Rein technisch müßten es zwei Halteseile sein, je rechts und links an der Hüfte eines, in nem ca 45 bis 60 Grad Winkel zur decke,..Diese Seile müssen dann eben nicht auf Zug gebracht werden, sondern können während des Sprunges leicht durchhängen,..erst wenns daneben geht, werden sie straffgeholt und so der Aufprall gedämpft oder vermieden,.

Die müssten aber innert Millisekunden reagieren... du merkst ja erst, dass es schief geht, wenn sein Kopf gegen das Auto knallt.
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#14
Die Idee von d.n. erscheint technisch richtig. Man muss diese Halteseile in der jeweiligen Höhenlage des Springers "mitführen". Gerade weil er seine Richtung nicht trägheitslos verändern kann, werden ihn die Seile in der vorgegebenen Flugbahn halten. Falls der Sprung misslingt und der Springer die notwendige Höhe nicht erreicht, wird er gleichwohl nach oben gezogen. Natürlich ist dann die Wette verloren. Darauf muss man sich vorher einigen. (Bzw. umgekehrt: Nur solange an den Seilen durchgängig eine geringe Spannung anliegt, die gerade eben das Gewicht und die Trägheit der Seile ausgleicht, gilt die Wette als gewonnen.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
Hm, ich glaube ihr überschätzt die technischen Möglichkeiten. Samuel hat die Höhe nur um vielleicht 3 Zentimeter unterboten und ist mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe geknallt. Das hätte kein Sicherheitsteam in der Milisekunde sehen können und kein Seil hätte so schnell gezogen werden können, dass dieses seine Haltung nicht so verändert hätte, dass er erstrecht gestürzt wäre.
Aus meiner Sicht war das eine Mischung aus schlimmstmöglichem Unfall und Pech.

Kann er sich eigentlich an den Unfall erinnern? Ich habe nur gelesen, dass er bei Bewußtsein ist... würde mich interessieren wie er selbst das sieht.
Gruß
Motte

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