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Vertrauen (von Mensch zu Mensch)
#1
Ich zitiere aus dem entsprechenden Artikel von Wikipedia:
Vertrauen beschreibt ... die Erwartung an Bezugspersonen oder Organisationen, dass deren künftige Handlungen sich im Rahmen von gemeinsamen Werten oder moralischen Vorstellungen bewegen werden. Vertrauen wird durch Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Authentizität begründet, ... wirkt sich in der Gegenwart aus, ist aber auf künftige Ereignisse gerichtet.

Zur Zeit erlebe ich, wie in einem Gremium, dem ich angehöre, jenes Vertrauen verloren geht, weil bei einer weit reichenden Entscheidung sehr unterschiedliche Interessen aufeinander prallen. Die einzelnen Mitglieder des Gremiums ergehen sich in Vorstellungen, dass die jeweils anderen ihre Ziele mit unlauteren Mitteln durchzusetzen versuchen.

Wie jeder Ingenieur weiß, gibt es keine Prozesse ohne Varianten und Fehler, so auch bei Informationsprozessen, die zu einer Entscheidung führen sollen.
Was kann man also tun, dass beispielsweise Irrtümer als solche wahrgenommen und nicht Böswilligkeit unterstellt wird?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#2
(11-06-2011, 18:27)Ekkard schrieb: Zur Zeit erlebe ich, wie in einem Gremium, dem ich angehöre, jenes Vertrauen verloren geht, weil bei einer weit reichenden Entscheidung sehr unterschiedliche Interessen aufeinander prallen. Die einzelnen Mitglieder des Gremiums ergehen sich in Vorstellungen, dass die jeweils anderen ihre Ziele mit unlauteren Mitteln durchzusetzen versuchen.
[...]
Was kann man also tun, dass beispielsweise Irrtümer als solche wahrgenommen und nicht Böswilligkeit unterstellt wird?

Dazu weiß ich keinen Rat.

Wahrhaftig zu sein, ist ein Wesenszug, von dem einige mehr, andere weniger abbekommen haben. Ebenso verhält es sich mit dem Misstrauen.

Was Machiavelli zum Vertrauen unter Fürsten sagt, gilt auch für Machtspiele im kleinen Kreis:

Wie lobenswert es für einen Fürsten ist, das Vertrauen aufrecht zu erhalten und mit Integrität und ohne Tücke zu leben, das versteht jeder:

Nichtsdestotrotz haben die Erfahrungen unserer Zeit gezeigt, dass solche Fürsten Großes zustande gebracht haben, die Vertrauen geringen Wert beimaßen und Gefallen daran fanden, den Verstand der Menschen mit listiger Schläue zu umgehen, und am Ende jene besiegten, welche sich auf ihre Aufrichtigkeit verlassen hatten.
MfG B.
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#3
... um es zynisch auszudrücken: Unseren "Fürsten" fehlt es weitgehend an "listiger Schläue".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Nichtsdestotrotz wird es immer einen gewissen Anteil an "Manipulatoren" geben, welche eben strikt nach Machiavelli vorgehen,..ich für mich halte es da mit "rücksichtsloser Ehrlichkeit",..man macht sich nicht bei allen beliebt,..(Schatz, schau ich in dem Kleid dick aus?..JA!);) aber man findet bald Leute, die es ebenso halten,..

meines Erachtens ist der "Zwang zur Höflichkeit" einer der Gründe für das mangelnde Vertrauen,...nur als Beispiel: Wenn euch jemand fragt: "Wie geht es dir?" antworten fast alle "Danke, gut" auch wenns ihnen besch***** geht,...oder wenn der Kellner beim Abservieren fragt, ob es geschmeckt hat,.....

Wir werden alle unbewußt zu "Höflichkeitslügnern" erzogen, sodaß wir im Unterbewußtsein ebendies auch von den anderen erwarten,..dadurch ist es zB beim Entstehen einer tiefen Freundschaft ebendieses "volle Vertrauen", dass der andere auch wirklich ehrlich mit mir ist, erst mal eine Grundbedingung,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#5
Hallo Ekkard,

ich befürchte, dass man bei aller nur möglichen Klarheit im Wort und Ausdruck nicht nur wegen Böswilligkeit,sondern auch weil jede/r möglicherweise in einem anderen Umfeld steht, jeder eine (etwas) andere Sprache hat(mehr oder weniger) und eine jeder Mensch mehr oder weniger Vorurteile hat solche Irrtümer nicht vermeidbar sind und das um so schlimmer, je krasser die verschiedenen Ansichten aufeinander prallen.

Meine Ansicht ist sicherlich sehr unbefriedigend. Nur muß ich leider auch sagen, dass ich für die oben genannte Frage leider keine Passende Antwort/Lösungsmöglichkeit habe.

Wer mich "falsch verstehen will" findet immer einen Weg dazu.

Gruß
Gerhard
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#6
Hallo Ekkard,

danke, dass Ihr es irgendwie geschafft habt, das Forum weiter zu betreiben.
Auf Deine Frage:

Zitat:Was kann man also tun, dass beispielsweise Irrtümer als solche wahrgenommen und nicht Böswilligkeit unterstellt wird?

Dazu gibt es eine Reihe von Informationen alter Philosophen seit der Zeit des AT.
Die plagten sich damals schon mit dem Thema rum.

Wie Du sicher weißt, erschließen sich die alten Weisheits-Lehren bei Betrachtung des vollständigen Textes, der aber leider bisher nur in Hebräisch zugänglich ist. Seit der Zeit der Übersetzung wurden kaum Werke darüber geschrieben, weil man das anders sah, und nur über Gott und Teufel predigte. Wenige neuere Werke über Psychologie beginnen dieses Thema in der Verhaltensforschung. Jedoch haben sie zu den alten Erfahrungen fast keinen Bezug und auch nicht ihre Gedankentiefe bei Kürze und Humor. Alte Werke weisen oft nur die kurze Erzählung auf, über die ein Betroffener in ellenlangen Witzen, die er erst richtig als Betroffener versteht, zum Bewusstsein gebracht sowie mit den guten Ratschlägen inspiriert wird über alle Kommunikationsregeln.

In damaliger Zeit war ein Grundlevel für alle Wissenschaftler vorhanden,
weil alle (fast alle) sich nach den Gesetzen hielten,
und vielleicht auch deshalb, weil sie durch die negativen Erfahrungen an solche Lösungen dachten.
Es war ein großer Schritt der Entwicklung.
Vertrauen ist wichtig, Zustimmung und Mitmachen auch.

"Wer in das Vertrauen eintaucht ist selig, aber er muss auch etwas dafür tun, sonst wird er verdammt." Man machte aus dem Vers bei Math. die Taufformel mit Glauben. Aber ich glaube für den Sinn des Gesetzes "Vertrauen gewinnen" hat das so nicht genutzt mit dem wörtlichen Bedeutungsunterschied.

Natürlich ist das Wissen über Vertrauen umfangreich.
Hier ein paar damalige Hinweise: Forderungen nach einem "hohen Level"
Das Zulassen neuer Ideen, die absolute Zustimmung wenn das Verbesserung bringt, das unbedingte Prüfen - na, und wie sag ich's meinem Nächsten - am Besten humorvoll, indem ich sein Bestes will und es bring.
Das gemeinsame Ziel ist wie es sein soll und dann kommt das Netzwerk dazu.
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