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Altruismus
#1
(von lat. alter = der andere) Leben für andere. Sorgen für andere. Aufopfern für andere.

Seinem sachlichen Inhalt nach dürfte der Begriff bereits in der jüngeren ↗Stoa wie auch in der jüdischen und christlichen ↗Tradition der ↗Ethik vorzufinden sein. Der Terminus stammt allerdings aus dem 19. Jahrhundert und wurde durch A. ↗Comte als Parallelbegriff zu ↗Egoismus ins Denken eingebracht.

Comte versuchte philosophische Ethik losgelöst von menschlichen Verpflichtungen gegen Gott (und das Gemeinwesen) zu verstehen und sie ausschließlich aus der gesellschaftlichen Relation heraus zu entwickeln. Sympathie, Soziabilität und Altruismus (Aufopferungsbereitschaft) sei, meinte er, auch bei Tieren vorhanden.

Der Ausdruck Altruismus wird von H. Spencer übernommen, allerdings mit der Einschränkung, dass er diesen als einen auf das richtige Maß eingeschränkten Egoismus versteht und einen reinen Altruismus ablehnt. Das oberste Prinzip der Natur- und Gesellschaftsphilosophie ist bei Spencer eine ↗Evolution des Menschen bis zu völligen Angepasstheit an die gesellschaftlichen Notwendigkeiten. Am Ende des evolutionären Prozesses sei Egoismus nicht mehr möglich, weil sich der Mensch entsprechend entwickelt hätte (Spencer, Prinzip. d. Ethik).

↗Nietzsche greift Spencers ↗Evolutionismus auf, bewertet ihn allerdings anti-altruistisch. Der Altruismus sei, meinte Nitzsche (in: Wille zur Macht), nur die verlogenste Form des Egoismus.


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MfG B.
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