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Antiochos
#1
1.

Antiochos
, Vater des Seleukos I., des Gründers der Seleukidendynastie (↗Seleukiden). Bedeutender Offizier unter ↗Philipp II. , des Vaters Alexanders d. Großen. Antiochien am Orontes (heute Antakia, Türkei) ist nach ihm benannt. Darüber hinaus ist über ihn nichts bekannt, was gesichert wäre.

2.

Antiochos I. Soter


Seit ≈293 vC Mitregent unter seinem Vater  Seleukos I., Nikator.  Ab 281 König, regierte er bis 261 vC. Den Beinamen Soter (Heiland, Retter) erhielt er als er die ↗Kelten  (Galater) besiegte, die um 270 vC in Kleinasien eingefallen waren. Die Überlebenden wurden von ihm in Großphrygien angesiedelt. Im sogen. 1. Syrischen Krieg (274 – 271 vC) versuchte er ohne Erfolg die Herrschaft über Zölesyrien (Galiläa, Samaria, Judäa) gegen die ↗Ptolemäer  zurückzugewinnen.

3.

Antiochos II.


(Sohn von 2.)

Seit 268 vC Mitregent seines Vaters, trat er nach dessen Tod 281 vC die Nachfolge an. Er regierte bis 246 vC.

Zum Dank für die Befreiung vom Tyrannen Timarchos wurde er von den Bürgern Milets mit der Bezeichnung "Theos" ausgezeichnet. Im 2. Syrischen Krieg (260-253 vC), den er gegen die Ptolemäer führte, war er ebenso erfolglos wie sein Vater. Danach strebte er die Aussöhnung mit Ptolemäus II. an und heiratete dessen Tochter Berenike (vgl. Dan 11,6).

4.

Antiochos III. der Große (243/242 – 187 vC)


(Zweiter) Sohn des Seleukos II.

Er wurde im 4. Syrischen Krieg (217 vC bei Raphia) von Ptolemäus IV. besiegt, war aber im 5. Syrischen Krieg (202≈195 vC) erfolgreich (Sieg bei Paneion 200 vC) und gewann Zölesyrien und Phönikien. Danach suchte er mit den Ptolemäern den Ausgleich und verheiratete seine Tochter ↗Kleopatra  mit Ptolemäus V. Die Unterwerfung Thrakiens (194 vC) führte zum Konflikt mit den Römern. 191 vC erlitt er eine Niederlage bei den Thermophylen und kehrte zurück nach Kleinasien. 187 vC wurde er bei der Plünderung eines Beltempels erschlagen.

5.

Antiochos IV. Epiphanes


(Sohn von 4.)

Antiochos IV. Epiphanes regierte von 175 – 164 vC. Vorher war er (seit 189 vC) Geisel in Rom gewesen. Im 6. Syrischen Krieg (170-168 vC), der von den Ptolemäern wegen Zölesyrien ausgelöst worden war, eroberte er einen Großteil Ägyptens und war danach (als Vormund seines Neffen Ptolemäus VI.) auch Beherrscher des Ptolemäerreichs gewesen.

Seinem Versuch, die jüdischen Untertanen seines Herrschaftsbereichs zu hellenisieren,  war nur vorübergehend Erfolg beschieden. 167 vC verbot er den Jahwe-Kult und errichtete über (oder neben) dem Jahwealtar einen Altar für den ↗olympischen ↗Zeus (vgl. 1Makk 1,43ff.). Dazu forderte er für seine Person (als Theos Epiphanes) den Herrscherkult ein.  Diese Hellenisierungsversuche führten 166 vC  zum ↗Makkabäeraufstand  und in der Folge zum Entstehen eines jüdischen Staats.

6.

Antiochos V. Eupator


(Sohn von 5.)

Regierte von 164 – 162 vC. Er restituierte den ↗Tempel in ↗Jerusalem und ließ die jüdischen Gesetze wieder gelten (2Makk 11,22ff.).

7.

Antiochos VI. Epiphanes Dionysos


(Sohn des Alexander I. Balas und der Kleopatra Thea, Tochter des Ptolemäus VI.)

Als Diotodos Tryphon gegen den Seleukiden ↗Demetrios  II. Krieg führte, ließ er Antiochos VI. Epiphanes Dionysos (145 vC im Alter von zwei Jahren) zum Gegenkönig (zu Demetrios II.) ausrufen. Nachdem Tryphon einen Großteil des Seleukidenreichs erobert hatte, ließ er Antiochos (zw. 142 und 138 vC, die Quellen geben dazu keine eindeutige Auskunft) ermorden.

8.

Antiochos VII. Sidetes


Bruder des Demetrios II. Nikator.

Antiochos Sidetes trug auch den Beinamen Euergetes (Wohltäter). Als Demetrios II. 138 vC in parthische Gefangenschaft geriet, übernahm Antiochos die Herrschaft in Syrien. Er beseitigte Tryphon und führte einen Feldzug gegen Judäa, der zunächst missglückte. 133 vC führte er gegen Johannes ↗Hyrkanos  I. (sh. ↗Hasmonäer) erfolgreich Krieg. Die Oberhoheit der Seleukiden musste anerkannt werden, im Gegenzug wurde die Ausübung der jüdischen Religion respektiert.  129 vC wurde Antiochos in einem Feldzug gegen die Parther getötet.

9.

Antiochos VIII. Epiphanes Kallinikos


Sohn des Demetrios II. und der Kleopatra Thea.

Zunächst war er Mitregent seiner Mutter (125-121 vC), die er 121 vC beseitigte. Unter seiner Herrschaft, die bis 96 vC dauerte, kam es wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit seinem Halbbruder Antiochos IX. zur völligen Zerrüttung des Seleukidenreichs. Er konnte sich vornehmlich in Kilikien und Nordsyrien halten.

10.

Antiochos IX. Philipator Kyzikenos


Sohn des Antiochos VII. Sidetes und der Kleopatra Thea.

Er lag in ständigem Konflikt mit seinem Halbbruder. In Zölesyrien konnte er seine Herrschaft festigen. 95 vC fand er im Kampf gegen Seleukos VI. (Sohn von Antiochos VIII.) den Tod.


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MfG B.
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