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Aristoteles
#1
Griechischer Philosoph (384-322 vC)

Sein Vater, Nikomachos, ein Arzt, führte seinen Stammbaum auf ↗Asklepios, den Gott der Heilkunst, zurück (Diog. Laer. V, 1,1).

Aristoteles kam im Alter von siebzehn Jahren nach ↗Athen und trat dort in die Akademie ↗Platons ein, wo er bis zu Platons Tod im Jahr 347 vC verblieb. Nach Platons Tod wurde Speusippos zum Leiter der Akademie gewählt, worauf Aristoteles diese verließ und sich der Akademie in Assos anschloss. 343 vC übersiedelte er für kurze Zeit nach Mytilene (Lesbos), um danach an den Hof ↗Philipps II. (nach Pella) zu gehen und als Erzieher des damals siebzehnjährigen Prinzen, ↗Alexander, zu wirken. Bei Alexander verblieb Aristoteles bis dieser nach Asien zog.

Als im Zuge einer Verschwörung gegen Alexander der Neffe des Aristoteles, Kallisthenes, verdächtigt und (offenbar ohne ausreichende Beweise) hingerichtet wurde, dürfte das Verhältnis des Philosophen zu Alexander getrübt worden sein (Plut. Alex. 53.-55.).

353 vC übersiedelte Aristoteles nach Athen und eröffnete im ↗Gymnasium Lykeion seine eigene Schule. Da es dort üblich war, in den Wandelhallen im Umhergehen zu lehren, wurde diese Schule "Peripatos" genannt. Die Lehrvorträge umfassten sowohl die Natur- als auch die Kulturwissenschaften. In den dreizehn Jahren seiner Lehrtätigkeit in Athen entstand zudem ein Großteil seiner Werke (143 Titel in etwa 400 Büchern).

Nach dem Tod Alexanders wurde der Philosoph in Athen "wegen Gottlosigkeit" angeklagt, worauf er die Stadt verließ. Er übersiedelte nach Chalkis (Euböa), wo er nach ein paar Monaten verstarb.

Seine Werke, die das gesamte Wissen seiner Zeit abdeckten und kommentierten, kamen während des Ersten Mithridatischen Kriegs nach Einnahme Athens durch ↗Sulla (86 vC) nach ↗Rom. Danach hatte sich der Grammatiker Tyrannion einen Gutteil der Texte zugeeignet und Abschriften davon Andronikos von Rhodos übergeben, der sie katalogisierte und veröffentlichte (Plut. Sulla 26.).


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MfG B.
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