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Dämon
#1
Dämon (griech. δαίμων) = Gott, Göttin, göttliches Wesen; Unglück verursachendes Geistwesen.

↗Homer verwendet δαίμων immer dann, wenn er göttliches Wirken beschreibt, ohne dieses Wirken einer bestimmten Gottheit zuzuordnen (Hom. Il 1, 222; 3, 420).

Plutarch merkte an (Plut. in: Über die eingegangenen Orakel, 10, 414i), dass Homer die Begriffe Götter und Dämonen noch unterschiedslos verwendet und nennt danach, mit Bezug auf ↗Hesiod, vier Gattungen vernunftbegabter Wesen: Götter, Dämonen, Heroen und Menschen. Nach Plutarch glaubten die Griechen an gutartige und bösartige, an sterbliche und unsterbliche Dämonen, die das Leben der Menschen, positiv oder negativ, beeinflussen konnten.

In der jüdischen Religion (Dtn 32,17; Ps 106, 37; Jes 13, 21) und im Christentum treten Dämonen durchwegs negativ – als Krankheiten verursachend (Lk 13,23) ) und Irrlehren verbreitend (1Tim 4,1) - in Erscheinung. Der Monotheismus hat sie - die ehemals mit Jahwe konkurrierenden Götter - aus ihrem göttlichen Status verdrängt. Wenn Beelzebul als Oberster der Dämonen genannt wird (Mt 12, 24), klingt ihre ehemalige Göttlichkeit noch an.


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MfG B.
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