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Die wahre Kirche Jesu Christi
#46
(28-01-2012, 16:14)helmut schrieb: Die letzte Sicherheit fehlt natürlich - aber im Vergleich zu den Papstlisten sind das doch gute Argumente für meine Lesart

aber auch nur, wenn und weil du das nt als historischen tatsachenbericht liest

für mich ist das alles ein streit um des kaisers bart
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#47
(28-01-2012, 16:53)petronius schrieb: aber auch nur, wenn und weil du das nt als historischen tatsachenbericht liest
Nicht "das NT". Den Römerbrief oder die Offenbarung wird wohl niemand als historischen Tatsachenbericht lesen.

Nur Lukas macht in den Prologen zu seinen Werken klar, dass es ihm um einen historischen Tatsachenbericht geht. Also kann ich die Apg auch so lesen.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#48
In einem auf Clemens von Alexandria (um 150 - 215 unsere Zeitrechung) zugeschriebenen Brief wurde ein „geheimes“ Evangelium von Markus besprochen.

Wer auch immer der Verfasser des Briefes gewesen ist, weiß er genau, dass nachdem: „Petrus als Märtyrer starb, kam Markus nach Alexandria herüber und brachte seine eigenen Aufzeichnungen, wie auch die des Petrus mit, von denen er in sein früheres Buch diejenigen Dinge übertrug“. Wir erkennen hier deutlich zwei unterschiedliche Aufzeichnungen, die Markus nach Alexandria mitgenommen hat. Zunächst sind die Markus eigene (späteren) Notizen erwähnt und ein früheres Buch, die Aufzeichnungen des Petrus, „von denen er in sein früheres Buch diejenigen Dinge übertrug“.

Der Urheber des Clemensbriefes kennt den wahren Inhalt des Urevangeliums von Markus offensichtlich, will aber die Wahrheit über das Evangelium von Markus unter alle Umstände verleugnen und sagt: „Denn selbst wenn sie etwas Wahres sagen sollten, sollte einer, der die Wahrheit liebt, ihnen nicht zustimmen“.

So „in Namen der Wahrheit“, will man Wahrheit verleugnen! Und weiter noch, sogar unter den Eid, will man Wahrheit in Abrede stellen: „Ihnen darf man daher, wie ich oben sagte, nie nachgeben (…), dass das geheime Evangelium von Markus ist, sondern sollte es sogar unter Eid verneinen.“ Dann schließt er ab: "Nicht alles Wahre muss allen Menschen gesagt werden." Einfach "genial", aber höchstwahrscheinlich von Anfang an, so die christliche Kirche herrschte, die um das Jahr 61, Apg. 28,23-24; 28,28-29 folgend, noch keine Merkmale seine Existenz in Rom zeigen konnte.

Das Urevangelium von Markus (die Aufzeichnungen des Petrus), ist eine feste Grundlage um Jahr 62 gewesen, für die Verkündigung Jesu in Alexandrien. Auch nach Eusebius: „Im achten Jahre der Regierung Neros übernahm Annianus als erster nach dem Evangelisten Markus die Leitung der Kirche in Alexandrien“. Nach dem „Clemensbrief“, Markus: „hinterließ sterbend sein Werk der Kirche in Alexandria“. Das wurde bedeuten, Markus starb um Jahr 62 unsere Zeitrechnung oder bald danach. Denn Nero, regierte zwischen der Jahren 54 und 68 unsere Zeitrechnung. Den „Clemensbrief“ folgend, Markus kam nach Alexandria nachdem Petrus starb. So wird deutlich, Petrus starb sicher noch vor dem Jahr 62 unsere Zeitrechnung.

Christen aber haben die Bibliothek von Alexandria verbrant...
Warum nur?
#49
Regenbogen schrieb:In einem auf Clemens von Alexandria (um 150 - 215 unsere Zeitrechung) zugeschriebenen Brief…

Von Morton Smith wurde im Sommer1958 anlässlich eines Aufenthaltes im griechisch-orthodoxen Kloster Mar Saba, südöstlich von Jerusalem, auf unbedruckten Seiten einer Ausgabe von Texten des Ignatius von Antiochien aus dem Jahre 1646 ein handschriftlicher Eintrag gefunden, der vorgibt, der Textauszug eines Briefes von Clemens v. Alexandrien an einen (nicht weiter bekannten) Theodoros zu sein.

In diesem Text wird vor einem durch die Sekte der Karpokratianer verfälschten Markusevangelium gewarnt. Es wird festgehalten, dass es eine geistlichere Fassung des Markus-Evangeliums gäbe, und es wird aus dieser zitiert.

Die Mehrheit der Fachgelehrten bezweifelt die Echtheit des Textes und ist sich weitgehend einig, dass das sog. "Geheime Markus-Evangelium" ein auf den kanonischen Evangelien beruhendes Apokryphon ist.

(vgl. W. Schneemelcher, Neutestamentliche Apogryphen, I Evangelien, S. 89 – 92).

Zitat:Der Urheber des Clemensbriefes kennt den wahren Inhalt des Urevangeliums von Markus offensichtlich,...

Offensichtlich ist nur, dass (wann auch immer) ein Text verfasst wurde, mit dem behauptet wird, es hätte einmal "Geheimes Markus-Evangelium" gegeben.

Zitat:Das Urevangelium von Markus (die Aufzeichnungen des Petrus), ist eine feste Grundlage um Jahr 62 gewesen,…

Bei solch wackligem Fundament, von einer "festen Grundlage" – wofür auch immer – zu sprechen, halte ich für gewagt.
MfG B.
#50
Die Frage, ob es je eine wahre Kirche gab oder gibt, ist schwierig zu beantworten. Das grundsätzliche Problem ist – wie immer – dass nahezu jede Glaubensrichtung behauptet, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. In vielen Fällen ist dies tatsächlich auch in ehrlicher Überzeugung ausgesprochen, in anderen Fällen eher nicht. Ganz davon abgesehen sind der Glaube an Gott und Kirche eben gerade nicht dasselbe.

Bevor ich virtuell gesteinigt werde, sei gesagt, um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen: Ich kenne die Wahrheit selbstverständlich auch nicht; niemand kennt sie. Ich habe nur meine eigenen Überzeugungen hierzu:

Wenn es eine wahre Kirche jemals gab, dann am allerwahrscheinlichsten noch im Urchristentum. Das Wort „Kirche“ stammt vom griechischen Wort „ekklesia“, was so viel wie „Versammlung“ oder „Zusammenkunft“ bedeutet. Man traf sich im 1. Jahrhundert n.Chr. noch auf öffentlichen Plätzen oder in Häusern, um sich gegenseitig Mut zuzusprechen, gemeinsam zu beten und zu speisen. Dabei teilten die, die viel hatten, mit denen, die wenig oder gar nichts hatten. Das Treffen in einem „offiziellen“ Kirchengebäude, so etwas entwickelte sich erst ab dem 4. Jahrhundert, nach dem Kaiser Constantin das Christentum zur Staatsreligion bestimmt hatte. Interessant ist z.B. der Römerbrief (neben vielen anderen natürlich), Kapitel 14, der ein außerordentlich hohes Maß an Toleranz lehrt. So heißt es auch gleich im ersten Satz: „Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten.“ Es gibt viele, viele weitere Beispiele.

Was ist davon heute noch geblieben bzw. bereits kurze Zeit darauf noch davon übriggeblieben?

Nach Auffassung der katholischen Kirche, die sich selbst für die einzig wahre hält, ist der Pabst Nachfolger von Simon Petrus und Stellvertreter Gottes auf Erden. Nur ist dieser Anspruch auch tatsächlich gerechtfertigt? Das Papsttum leitet seine Legitimation in erster Linie aus Matth. 16, 18 f. ab, wo es heißt: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ Was das genau bedeutet, dazu muss man etwas weiter ausholen. Der aramäische Name von Petrus ist Kephas und bedeutet „Fels“. Petrus ist griechisch und bedeutet ebenfalls „Fels.“ Bereits bei der ersten Begegnung von Jesus und Simon sagte Jesus, dass Simon fortan Kephas (Petrus=Fels) heißen soll. Ferner ist in der Apostelgeschichte nachzulesen, es Petrus war, der an Pfingsten das Evangelium verkünden und allen Menschen, die zum Glauben kamen, sagen durfte, dass ihre Sünden vergeben sind. Dasselbe ereignete sich im Hause des Kornelius. Daraus wurde nun gefolgert, dass Petrus der „Nachfolger“ von Jesus und somit Stellvertreter Gottes auf Erden sein sollte. Daraus leitet das Papsttum seine Legitimation ab. Dies wird jedoch von vielen Exegeten bestritten: Denn die Macht, Sünden zu vergeben, war allen Jüngern Jesu verliehen. „[…]Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch […] Wem ihr Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, ist sie verweigert.“ (Joh. 20, 21-23).

Auch heißt es in der Bibel, dass nicht nur Petrus, sondern alle Apostel mit Jesus als Schlussstein das Fundament sein sollen. (siehe z. B. Eph. 2, 20).
Im Übrigen waren alle Jünger Jesu gleichermaßen mit der Verbreitung der Lehren Jesu beauftragt (siehe Matth. 28, 16-20).

Nicht umsonst gab es sowohl Päpste als auch weltliche Herrscher, die die Bibel in Landessprache bzw. Auslegungen hierzu sowie die Erörterung der Bibel in privaten Zusammenkünften verboten hatten, denn die Macht der Kirche sollte nicht in Frage gestellt werden.

Was ich in diesem Zusammenhang durchaus auch als Problem ansehen würde ist die Tatsache, dass die Evangelien viele, viele Jahre nach dem Tod Jesu aufgeschrieben wurden, frühesten im Jahre 80 n.Chr. Augenzeugen, die die tatsächlichen Ereignisse miterlebt hatten, waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben. D.h., was Jesus wirklich gesagt hatte, wurde praktisch durch "Mundpropaganda" weitergegeben. Vieles ging verloren oder wurde falsch wiedergegeben bzw. interpretiert. Von den zahlreichen Übersetzungsfehlern ganz zu schweigen. Zudem hat die katholische Kirche ja selbst bestimmt, was in der Bibel zu stehen hat und was nicht.

Die katholische Kirche war und ist teilweise auch heute noch eine Machtinstitution, die wenig mit dem Glauben zu tun hat. Ganz davon abgesehen hat sie sich doch sehr weit von den Lehren Jesu entfernt! Lt. Jesus sind die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Nächsten die wichtigsten Gebote, denn kein anderes Gebot ist größer als diese zwei!

Man kann mit Sicherheit ein guter Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören. Folgt man Jesus, dann beurteilt Gott die Menschen nicht nach ihren Worten, sondern nach ihren Taten. Jesus wandte sich allen Menschen zu, auch den "Ungläubigen"!

PS: Der Vollständigkeit und Fairness halber will ich aber auch nicht vergessen zu erwähnen, dass es bereits im Urchristentum zu "Kompetenzstreitigkeiten" kam. Ein Beispiel hierfür findet sich im 1. Korintherbrief (1. Kapitel: Spaltungen in der Gemeinde).
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. (Matt. 7, 12)
#51
(13-04-2012, 21:51)Mensch1972 schrieb: Im Übrigen waren alle Jünger Jesu gleichermaßen mit der Verbreitung der Lehren Jesu beauftragt (siehe Matth. 28, 16-20).

Petrus war Fischer, ein "eifacher" Mensch, ich glaube das er nichtmal lesen und schreiben konnte, weil das damals ein anderer Beruf war.
Er war impulsiv, mal ängstlich und unsicher, halt "menschlich".
Wahrscheinlich der "Geringste" unter den Aposteln, weshalb Jesus besonders um ihn bemüht war und ihn zum "Größten" machte.
So wurde Petrus zum "Fels" indem er als erster, in Jerusalem, einen "Nichtjuden", samt seinem Hausstand und Freunden auf Jesus taufte und somit dessen Haus zur ersten "Hauskirche" wurde.
Damit hat Petrus auch den Heiden die Türe zum Himmelreich geöffnet.
Was Päpste betrifft sagt Jesus:"Ihr sollt auch nicht jemanden auf der Erde, Vater nennen; denn einer ist ist euer Vater nämlich der im Himmel"(Mt.23,9)
#52
(28-01-2012, 16:53)petronius schrieb:
(28-01-2012, 16:14)helmut schrieb: Die letzte Sicherheit fehlt natürlich - aber im Vergleich zu den Papstlisten sind das doch gute Argumente für meine Lesart
Aber auch nur, wenn und weil du das nt als historischen tatsachenbericht liest
Du meinst: wer das nicht tut, hält die Papstlisten für fundierter?

Und wieso sollte die Frage, ob etwas ein Tatsachenbericht ist, wichtiger sein als die Frage, ob der auch die Tataachen richtig wiedergibt, oder ob die darin geschilderten Tatsachen verfälscht oder gar erfunden sind?

Mal abgesehen davon, das nicht "das NT" ein Tatsachenbericht ist.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#53
(17-04-2012, 09:39)helmut schrieb:
(28-01-2012, 16:53)petronius schrieb:
(28-01-2012, 16:14)helmut schrieb: Die letzte Sicherheit fehlt natürlich - aber im Vergleich zu den Papstlisten sind das doch gute Argumente für meine Lesart
Aber auch nur, wenn und weil du das nt als historischen tatsachenbericht liest
Du meinst: wer das nicht tut, hält die Papstlisten für fundierter?

nein, ich habe von dir gesprochen

(17-04-2012, 09:39)helmut schrieb: Und wieso sollte die Frage, ob etwas ein Tatsachenbericht ist, wichtiger sein als die Frage, ob der auch die Tataachen richtig wiedergibt, oder ob die darin geschilderten Tatsachen verfälscht oder gar erfunden sind?


wenn er die tatsachen nicht korrekt wiedergibt, ist es kein tatsachenbericht, sondern fiktion oder lüge

(17-04-2012, 09:39)helmut schrieb: Mal abgesehen davon, das nicht "das NT" ein Tatsachenbericht ist.

sag ich doch
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#54
Solange ist es so:
petronius in Paulus, der erste Christ schrieb:… sind struktur und theologie des christentums ganz entscheidend durch paulus geprägt – die praktischen ausführungsbestimmungen kommen von paulus, von jesus gibts nur eher wolkige ihm zugeschriebene zitate...
So haben wir keine Gemeinde, keinen Volksversammlung keine Evangelische Kirche Jesu, wie Jesus (nach Mt. 16,18) angekündigt hat. Es ist doch klar, dass diese Kirche (als vereinfachter Begriff für Ekklesia), wie sie heute ist, ist doch die „Kirche nach Paulus“.

(13-04-2012, 21:51)Mensch1972 schrieb: Nach Auffassung der katholischen Kirche, die sich selbst für die einzig wahre hält, ist der Pabst Nachfolger von Simon Petrus und Stellvertreter Gottes auf Erden. Nur ist dieser Anspruch auch tatsächlich gerechtfertigt? Das Papsttum leitet seine Legitimation in erster Linie aus Matth. 16, 18 f. ab, wo es heißt: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ist es nicht merkwürdig, dass zweite Teil des Satzes, die Unterwelt erwähnt? Danach folgende Erklärung über die Schlüssel des Himmelreiches, nur verstärkt den Eindruck, dass Jesu wurde bewusst, wie eifrig der Unterwelt die Versammlung Jesu an sich ziehen wird. Was wir auch erleben… Gewiss, wenn man vorausätzt, dass Jesus nicht in die Zukunft wissen konnte, dass die Evangelien nur märchenhafte, an Jesus zugeschrieben Zitaten in sich tragen, ist alles in Ordnung! Die Kirche ist von Paulus erbaut und folgt Lehre des Paulus.

Und wenn Paulus so brav sich auf den Herrscher der Totenwelt beruft (z.B. Gal. 1,9; Gal. 3,10), Lehre Jesu zuwider, da fragt man sich wirklich, ob Jesus nicht die Theologie nach Paulus und seiner Bewunderer meinte, als Tore des Totenreichs und das Streben Volksversammlung Jesu zu überwältigen erwähnte?

Wie auch immer, ist der Pabst kein Nachfolger von Simon Petrus, solange diese Kirche, die „Kirche nach Paulus“ ist. Dies betrifft alle „Evangelischen“ Gemeinden, die Paulus aber nicht das Evangelium folgen!
#55
(18-04-2012, 08:52)Regenbogen schrieb: Wie auch immer, ist der Pabst kein Nachfolger von Simon Petrus, solange diese Kirche, die „Kirche nach Paulus“ ist. Dies betrifft alle „Evangelischen“ Gemeinden, die Paulus aber nicht das Evangelium folgen!

stimmt, der papst betrifft evangelische gemeinden nicht

aber wer, welche gemeinde, folgt denn dem evangelium nach deinem verständnis?

dann wär vielleicht auch klarer, was dein verständnis eigentlich ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#56
(18-04-2012, 19:32)petronius schrieb: stimmt, der papst betrifft evangelische gemeinden nicht
aber wer, welche gemeinde, folgt denn dem evangelium nach deinem verständnis?
dann wär vielleicht auch klarer, was dein verständnis eigentlich ist
Lieber petronius, meine Gesinnung ist zum Thema nicht so wichtig, will nur das Thema besprechen.

Es gibt eine Voraussetzung, wonach der Papst, als Nachfolger Petrus angesehen werden sollte… Diese Voraussetzung im Christiantum nicht erfüllt ist, denn Christiantum ist ein Bauwerk des Paulus, nicht Petrus. Das Christiantum verkündigt den Paulus und seinen Lehren, die angepasste „Pharisäerlehre für Heiden“, die den Glauben der Pharisäer auf Auferstehung bestätigen sollte, aber nicht das Evangelium Jesu. Die Pharisäerlehre überwältigt die Lehre Jesu und stellt sie in Schatten…

Wenn Petrus auch nicht schreiben konnte, hatte er einen schriftkundigen Mann, den Markus. Markus schrieb auf, was Petrus mit seinen Begleiter verkündigte. So schrieb Markus auch das Evangelium. Und zwar früher, als Paulus mit seine Briefe in Erscheinung trat.

Deswegen ist die Vertretung des Petrus durch Evangelien zu verwirklichen, nicht durch Lehre des Paulus.
Ich kenne keine Gemeinde die Evangelium folgt. Das heißt, ich kenne keine Kirche nach Jesus (nach Petrus).
#57
Nun ja, in den Gemeinden wird nicht nach den Evangelien und nicht nach den Episteln gelebt, sondern nach dem jeweiligen Bekenntnisstand, der sich zwar an den heiligen Schriften orientiert aber im Laufe der Zeit langsam gewandelt wird. Vielen ist das ein Dorn im Auge. Aber wir leben nicht in einer statischen Welt und müssen uns den Forderungen an eine menschengerechte Welt stellen. Verharren in der Antike jagt uns die Anhänger aus der Kirche.

Eine "wahre Kirche" ist mithin dadurch gekennzeichnet, dass sie Heimstatt des gegenwärtigen Glaubens ist - nicht allein Heimstatt irgendwelcher alten Texte bzw. deren Lehren. Dafür gehe ich ins Museum.
Bonhoeffer drückte dies sinngemäß so aus: Kirche ist wahre Kirche nur dann, wenn sie Kirche für andere ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#58
(19-04-2012, 12:04)Ekkard schrieb: Nun ja, in den Gemeinden wird nicht nach den Evangelien und nicht nach den Episteln gelebt, sondern nach dem jeweiligen Bekenntnisstand, der sich zwar an den heiligen Schriften orientiert aber im Laufe der Zeit langsam gewandelt wird.
Hab schon vermutet, was als Kirche heute bezeichnet wird, ist eher eine politische, bekenntnismäßige Versammlung gleichgesinnten Kameraden, die sogar eigenen Wurzel ablehnen, wie folgt:
(19-04-2012, 12:04)Ekkard schrieb: Eine "wahre Kirche" ist mithin dadurch gekennzeichnet, dass sie Heimstatt des gegenwärtigen Glaubens ist - nicht allein Heimstatt irgendwelcher alten Texte bzw. deren Lehren. Dafür gehe ich ins Museum.
Nach dieser Darstellung konnte auch CDU als Kirche bezeichnet werden…
#59
(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: meine Gesinnung ist zum Thema nicht so wichtig, will nur das Thema besprechen

das ist aber grade das, was du für die "wahre kirche jesu christi" hältst

denn eine objektive definition dessen gibt es nicht

(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Es gibt eine Voraussetzung, wonach der Papst, als Nachfolger Petrus angesehen werden sollte…

in der rkk, ja

nichtkatholiken geht dieses seltsame konstrukt nichts weiter an

(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Diese Voraussetzung im Christiantum nicht erfüllt ist, denn ist ein Bauwerk des Paulus, nicht Petrus

mit "Christiantum" meinst du die christlichen kirchen,wie sie sich aktuell präsentieren?

nur, damit ich auch verstehe, wovon die rede ist

(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Das Christiantum verkündigt den Paulus und seinen Lehren, die angepasste „Pharisäerlehre für Heiden“, die den Glauben der Pharisäer auf Auferstehung bestätigen sollte, aber nicht das Evangelium Jesu

was verstehst du denn unter diesem "Evangelium Jesu"?

(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Wenn Petrus auch nicht schreiben konnte, hatte er einen schriftkundigen Mann, den Markus. Markus schrieb auf, was Petrus mit seinen Begleiter verkündigte. So schrieb Markus auch das Evangelium. Und zwar früher, als Paulus mit seine Briefe in Erscheinung trat.

aha

du scheinst dir da recht sicher zu sein

warum?

(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Deswegen ist die Vertretung des Petrus durch Evangelien zu verwirklichen, nicht durch Lehre des Paulus.
Ich kenne keine Gemeinde die Evangelium folgt. Das heißt, ich kenne keine Kirche nach Jesus (nach Petrus).

ok, alles klar

dann ist jesu lehre wohl verschollen bzw. ist das ein indiz für die nichtexistenz des kerygmatischen jesus
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#60
Lieber petronius,
finde es gut, wo du didaktische Befragung führst.
Es ist nicht gut, wenn das Gesagte in einzelne Sätze zerlegst und so deinen Fragen ableitest, obwohl die nachfolgende Sätze bereits erklärt haben, was mit davor stehenden Satz gemeint wurde, und so mich zum Wiederholung zwingst, wie folgt:
(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Diese Voraussetzung im Christiantum nicht erfüllt ist, denn ist ein Bauwerk des Paulus, nicht Petrus
mit "Christiantum" meinst du die christlichen kirchen,wie sie sich aktuell präsentieren?
(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: Das Christiantum verkündigt den Paulus und seinen Lehren, die angepasste „Pharisäerlehre für Heiden“, die den Glauben der Pharisäer auf Auferstehung bestätigen sollte, aber nicht das Evangelium Jesu
Noch Mal: Das Christiantum verkündigt den Paulus und seinen, angepassten „Pharisäerlehren für Heiden“ (Beitrag #56). Ob das Christiantum mit „wahre Kirche Jesu“ was zutun hat, hab keine Ahnung. Das müssen die beantworten, wer das Christiantum vertreten will…

Was das Christiantum an sich ist, ist leicht objektiv zu belegen. Seit etwa 41 u. Z. (Apg. 11,26) entstand das Christiantum, durch Annahme des Rufes „wie Chrestianer“, womit die Nachfolger des Paulus gemeint wurden. Die um das Jahr 50 aus der Rom vertriebenen Chresten, ersichtlich wurden schon um das Jahr 41 u. Z. breit bekannt. Sueton bezieht sich auf das Judenedikt und in seinem Werk „Vita Claudii“ erzählt: „Er (Claudius) vertrieb die Juden aus Rom, die unter Anstiftung von Chrestus ununterbrochen Tumult stifteten.“ Den Namen „wie Chrestianer“ hat das Volk kaum um sonst an Nachfolger des Paulus zugewiesen. Überall, wo Paulus erschienen war, tumultartige Ereignisse folgten, was die Apg. und Paulus selber in seine Briefe bezeugt…

So, mit der Annahme des Namens „wie Chrestianer“, hat Paulus den Jesu einen Tumulter gleich gestellt. Weil Paulus angeblich "in Namen Jesu" sprechen wollte. Die Annahme des Namens „wie Chrestianer“, hat zwingende Vorausätzungen geschaffen, den Tumulten Chrestus zum gesalbten zu erklären. So entstand das Christiantum. Durch Verehrung als „gesalbten“ des Tumulten Chrestus, Jesus wurde nur neben einen „heiligen“ Tumulter gestellt…

Auch deswegen sage ich, dass das Christiantum mit Verkündigung Jesu nichts zutun hat. Ob das Christiantum mit „wahre Kirche Jesu“ was zutun hat, müssen die beantworten, wer das Christiantum vertreten will…

(20-04-2012, 22:58)petronius schrieb:
(19-04-2012, 08:53)Regenbogen schrieb: …aber nicht das Evangelium Jesu
was verstehst du denn unter diesem "Evangelium Jesu"?
Alles, was Jesus verkündigt.

Wenn nach diese Aussage, du mich in eine endlose Debatte über die Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit der Evangelien verwickeln willst, können wir das unter ein anderes Thema machen…


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